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Rezensionen zu
Die andere Hälfte der Welt

Christina Sweeney-Baird

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Zuallererst, ich hab bei diesem Buch etwas ganz anderes erwartet. Eine Dystopie, in der die eine Hälfte der Bevölkerung stirbt und nur noch Frauen die Welt bevölkern. Aber es ist ein Near-Future Roman, der erschrecken echt ist und viele Parallelen zu unsere jetzigen Realität vorweist. Es bricht zunächst in Schottland eine Krankheit aus und verbreitet sich auf der ganzen Welt. Nur für die männliche Bevölkerung, auch für Kinder, bedeutet sie der Tod. Die Geschichte wird von vielen verschiedenen Frauen erzählt, die verschiede Rollen bei der Bekämpfung der Pandemie einnehmen. Ärztin, Virologin, Impfstoff-Forscherinnen, Journalistin, Beamtinnen im öffentlichen Dienst, Politikerinnen und viele mehr. Hier hätte mir am Anfang neben dem Namen und dem Standort noch die Berufsbezeichnung der jeweiligen Person in der Kapitelüberschrift geholfen, die Personen schneller zuzuordnen. Diese Frauen erzählen, wie sie mit den Ereignissen umgehen und welchen Beruf sie nun einnehmen, um die fehlenden Fachkräfte zum Überleben zu ersetzen. Vereinzelt bekommen auch Männer ihren Auftritt, um ihre Perspektive und neue Realität zu zeigen. Es werden verschieden Mittel benutz, um die Geschichte greifbar zu machen. E-Mails, Trauerrede, Zeitungsartikel, Briefe, Tagebuch- und Blogeinträge. Dieses Buch behandelt dabei so viele Aspekte in einer Pandemie. Ursprung der Krankheit, Impfstoffentwicklung, Aufrechterhaltung der Gesellschaft, politische Entscheidungen, Wiederaufbau. Und auch generelle gesellschaftliche Themen wie z. B. Sexismus. Verlust und Trauer haben einen großen Anteil, was vielleicht gerade nicht jeder verträgt zu lesen. Daher wäre eine Triggerwarnung, meiner Meinung nach, angebracht. Den Schreibstil fand ich angenehm und meist flüssig zu lesen. Wenn es in den Kapiteln um Politik oder Wissenschaft ging, brauchte ich natürlich etwas mehr Konzentration. Ein gelungener Debüt-Roman, der spannend, aufreiben und gut durchdacht ist.

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Eine Welt, in der es keine Männer mehr gibt, klingt nach einem interessanten Thema für ein Buch. Warum "Die andere Hälfte der Welt" dann doch ganz anders war als ich erwartet habe und warum es mich dennoch überzeugen könnte, möchte ich euch jetzt erzählen. Um was geht es? Es ist 2025 als Dr. Amanda Maclean einen jungen Mann mit leichtem Fieber behandelt. Binnen weniger Stunden stirbt er. Die Krankheit verbreitet sich in rasender Geschwindigkeit im Krankenhaus. Besonders merkwürdig: Nur Männer sterben. Obwohl Amanda frühzeitig Alarm schlägt, nimmt sie zunächst keiner ernst - bis die Krankheit jeden Winkel auf der Welt erreicht hat und es zu spät ist. Wie hat mir das Buch gefallen? "Die andere Hälfte der Welt" hat mich emotional sehr berührt. Als Leser verfolgt man das Leben einiger Frauen und bekommt mit, wenn deren nächsten Angehörigen versterben. Sweeney-Baird schafft es in kürzester Zeit mit ihrem Schreibstil, eine Verbindung zwischen Leser und Buchfiguren zu erschaffen. Die Schicksale der Figuren haben mich auch noch eine Weile nach Beendigung des Buches begleitet. Das kam für mich wirklich überraschend, denn ich bin davon ausgegangen, dass sich das Buch weniger mit dem Verlauf und der Ausbreitung der Krankheit beschäftigt, sondern vielmehr mit der "neuen Welt" - einer Welt ohne Männer. Das Thema wird nur in den letzten Kapiteln aufgegriffen, da hätte ich mir definitiv mehr gewünscht. Dennoch hat mir die emotionale Reise gut gefallen und ich freue mich, mehr von der Autorin zu lesen. Im Schlusswort verrät die Autorin, dass sie den Roman bereits 2018 beendet hat und dass es reiner Zufall ist, dass die Thematik jetzt so sehr an die Corona Pandemie erinnert. Und lasst euch gesagt sein, die Parallelen sind wirklich verblüffend.

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Ich habe mich sehr über das Buch "Die andere Hälfte der Welt" gefreut, welches mir vom Diana Verlag über das Bloggerportal Randomhouse als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, es versteht sich dabei natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Hierbei handelt es sich um den Debütroman der Autorin, von dem ich bereits viel gehört habe. Die Thematik sprach mich hier sehr an. In dieser Dystopie reist der Leser ins Jahr 2025, in dem eine Krankheit ausbricht, die nur Männer befällt. Nach und nach sterben immer mehr von ihnen und dezimieren die Weltbevölkerung erheblich. Die Frauen müssen fortan zusehen, wie sie ohne das andere Geschlecht zurechtkommen, bestenfalls einige von ihnen noch durch ein Gegenmittel retten, um den Fortbestand der Menschheit zukünftig gewährleisten zu können. Christina Sweeney-Baird schreibt ihren Roman aus den unterschiedlichsten Perspektiven in der Ich-Perspektive im Präsenz. Die Erzählweise finde ich super, sie lässt Protagonisten und Geschehnisse direkt näher an mich heran kommen. Ich muss mich allerdings an die vielen verschiedenen Sichtweisen gewöhnen und die Personen erst einmal zuordnen. Es sind nämlich nicht nur zwei, drei, sondern deutlich mehr. Zum einen sehr interessant, die ganzen Blickwinkel und Betroffenen, aber auch herausfordernd. Gelungen finde ich, dass die Autorin ihren Erzählstil immer mal wieder wechselt, es gibt nicht nur die Charaktere, die Erlebnisse schildern, sondern auch Zeitungsartikel, E-Mail-Verkehr, Ankündigungen usw. Das frischt das Lesevergnügen auf jeden Fall auf und macht den ganzen Inhalt deutlich authentischer :-) Die Geschehnisse sind wirklich erschreckend realistisch, besonders erstaunlich finde ich, dass Christina Sweeney-Baird ihr Buch begann, als Corona für uns alle noch gar kein Betriff war. Dass sie mit ihrem Buch doch so nahe an der Realität liegen würde, hätte wohl keiner gedacht. Ihr Schreibstil ist durch die Ich-Form sehr persönlich und lässt sich generell auch leicht lesen. Lediglich gen Ende gab es für meinen Geschmack ein paar Längen und Passagen, z. B. innerhalb der Regierung, die mich jetzt nicht so besonders interessiert haben. Insgesamt rutsche ich aber wirklich zügig durch das gesamte Werk und beende es innerhalb von wenigen Tagen. Die Kapitel halten sich auch stets in angenehmer Länge. "Die andere Hälfte der Welt" hat mich auch in der heutigen Zeit gut unterhalten und an der ein oder anderen Stelle noch mal schockiert. Vieles war aber leider aus dem eigenen Leben schon bekannt und die Spannung dadurch ein wenig gemildert, da es wirklich einige Parallelen zur eigenen Gesellschaft gibt. Als hätte die Autorin geahnt, was auf uns zukommt. Für ein Debüt muss ich hier wirklich ein großes Lob aussprechen. Auch wenn für mich persönlich nicht alles astrein war, konnte ich nicht die stärkste Bindung zu den vielen Figuren aufbauen, muss ich ihren Wortschatz und Ideenreichtum wirklich loben. Ich vergebe eine klare Lese- und Kaufempfehlung und gute 4 Sterne ****

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“Die andere Hälfte der Welt” ist wohl das authentischste Buch, was ich seit langem gelesen habe. Eine Geschichte über eine Pandemie zu lesen, während wir in unserem echten Leben gerade wirklich eine der schlimmsten Pandemien aller Zeiten selbst durchleben, war irgendwie verrückt. Ich konnte manchmal selbst nicht glauben, warum ich mir das thematisch antue, wo Bücher mich doch aus meinem Alltag entfliehen und in fremde Welten abtauchen lassen sollen, statt mich in noch schlimmere, allzu real wirkende Abgründe hineinzuziehen. Und doch konnte ich es kaum erwarten, das Buch wieder aufzuschlagen und tiefer in die Geschichte einzutauchen … Die Geschichte von wem eigentlich? Das ist meiner Meinung nach das besonderste an dem Buch, denn es gibt hier nicht nur einen oder zwei Hauptprotagonisten. Wir durchleben die rasante Veränderung der Welt durch die Augen ganz vieler unterschiedlicher Menschen, schlüpfen in die Rollen von Politikern, Ärzten, Virologen, verzweifelten Müttern, liebenden Ehefrauen und erkrankten Männern. Die Perspektive wird so oft und viel gewechselt, wie das Virus, was ausschließlich Männer innerhalb von 7 Tagen dahinraffen und sterben lässt, erbarmungslos zuschlägt. Man ist einfach ganz automatisch in diesem Setting gefangen, ist verzweifelt, traurig oder verärgert, je nachdem welche Perspektive man einnimmt. Vor allem aber ist man schockiert, weil man eine ähnliche Katastrophe gerade selbst zu bewältigen hat und sich die Berichtserstattung in diesem Buch erschreckend real lesen und vor allem hautnah fühlen lässt. Wenn man bedenkt, dass die Autorin dieses Werk bereits im Juni 2019 beendet hat, also vor dem Ausbruch unserer echten Pandemie, dann nenn ich das mal Berichterstattung und Recherche auf hohem Niveau. Wie ein Virus sich verbreitet ist zwar nicht neu, wie die Menschheit damit umgeht, unter Umständen schon. Vielleicht ist die Autorin aber auch einfach nur eine Prophetin. Ihr merkt, ich bin begeistert. Trotz aller Euphorie muss ich jedoch ein Bewertungsbüchlein abziehen. Das gesamte Buch umfasst etwa 4,5 Jahre Pandemie. Während die erste Buchhälfte durch eine rasante, gleichzeitig detaillierte und kaum zu toppende Spannung geglänzt hat, plätscherte die Story leider nach der Hälfte etwas dahin und wurde ein wenig langatmig. Die Zeitsprünge wurden größer und damit blieb leider das Feeling etwas auf der Strecke. Dennoch absolut Daumen hoch für das Debüt der Autorin! Ich empfehle dieses Buch ausdrücklich allen, die gerne realitätsnahe, emotionale Katastrophengeschichten lesen. Diese Story geht absolut unter die Haut und ist ähnlich wie ein Bericht aus verschiedenen, sehr authentischen Perspektiven geschrieben.

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Das Jahr 2025

Von: G.Dem

03.01.2022

Wir haben das Jahr 2025. Eine Pandemie bricht aus. Eine Pandemie die es so noch nicht gegeben hat. Es gibt weder Impfstoffe noch einen ähnlichen Fall aus der Vergangenheit. Kommt dir das bekannt vor? Frauen sind immun- Es befällt nur Männer… Inhalt: An einem anscheinbar normalen Tag fangen Männer unterschiedlichen Alters an zu sterben. Die Ärztin Amanda hat Dienst und merkt schnell das etwas nicht stimmt. Ihre Vorahnung bestätigt sich schnell: Eine Krankheit befällt nur Männer und dieser kann zum Tod führen. Nur wenige sind Immun. Kurze Zeit später begleiten wir verschiedene Menschen durch ihren Alltag, Gedanken,Sorgen und durch ihre Verluste. Ehemänner, Kinder, Väter, Freunde sterben. Einer nach dem Anderen. Frauen suchen nach Lösungen, gelangen an Positionen die Ihnen zuvor nicht anerkannt wurden. Die Not bricht aus, Panik verbreitet sich und ein Impfstoff ist weit und breit nicht in Sicht. Rezension: Als ich den Titel „Die andere Hälfte der Welt“ entdeckt hatte gefiel mich auf Anhieb die Prämisse: Frauen an die Macht 🌝🤣 Doch es steckt viel mehr hinter diesem Roman wie ich festgestellt habe. Zu allererst: Die Autorin hat dieses „Pandemie“/Roman Buch im Jahr 2018/19 geschrieben also vor Corona. Und kurze Zeit später bricht in der Realität tatsächlich eine Pandemie aus! Ich war nicht wirklich motiviert ein Buch über eine Pandemie zu lesen, in der Realität beschäftigt uns dieses Thema rund um die Uhr. Jedoch hat mich dieser Roman vom Gegenteil überzeugt. Die Gedanken der Autorin und die Umsetzung der Geschicht ist auf jeder Seite nachvollziehbar: Um im Vergleich zur Realität in der wir mit aktuell mit Corona zu kämpfen haben 1:1 identisch. Dadurch kann der Leser jede Handlung, jeden Gedankengang und jede Emotion der Charaktere nachempfinden. Während des Lesens habe ich mich nicht mehr in dem Roman befunden sondern haben die Situation mit dem Realen Leben verglichen und gedacht: Was wäre gewesen wenn Corona nur Männer/Frauen befallen hätte? Wie spannend das Thema doch ist. Habe diesen Roman in wenigen Tagen durchgelesen und habs geliebt.

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"Seit mehreren Wochen bringe ich Theodore nicht mehr in die Kita. Die Vorstellung jagte mir einen Schauer über den Rücken: Mein kleiner Sohn zusammen mit dreißig anderen Kindern und Erwachsenen in einem Raum. Alles Menschen, die überall gewesen sein könnten, alles angefasst haben könnten, die das Virus in sich tragen könnten, ohne es zu wissen. Jeder könnte es haben. Daher bleiben wir hier im Haus, den Winter über; wir hoffen, die Pest zu überdauern, als würde sie unsere Kraft und unsere Willensstärke erkennen, wenn sie unser Haus sieht, und mit den Worten weitergehen: Nein, diese Familie lassen wir in Ruhe. Sie verdient das nicht. (...) Nachts flüstern wir einander die verzweifelten Ängste zweier Menschen ins Ohr, bei denen der Tod lauernd zum Fenster hereinspäht." (S. 63) Als in Glasgow ein Mann innerhalb kürzester Zeit an grippeähnlichen Symptomen stirbt, hält Oberärztin Amanda Maclean es zunächst noch für einen traurigen Zufall. Bis die Notaufnahme kurz darauf voll ist mit Männern, die nur Stunden später tot sind. Die unbekannte Krankheit breitet sich in Windeseile in ganz Schottland aus und offenbart eine bestürzenden Gemeinsamkeit: Alle Betroffenen sind Männer, und fast jeder Erkrankte stirbt daran. Die "Männerpest", wie sie bald schon genannt wird, stürzt die Welt ins Chaos, bedroht Familien und Regierungen auf der ganzen Welt, denn die Krankheit breitet sich unaufhaltsam aus. Wird dies das Sterben der Menschheit bedeuten? Man sollte meinen, ein Buch über eine erdachte Pandemie zu lesen, während man gerade mitten in einer tatsächlichen, realen Pandemie steckt, ist eine wenig heilsame Idee. Will ich wirklich lesen, wie ein fiktives Virus Menschen dahinrafft, während eben so ein Virus gerade den Großteil meines Alltags bestimmt? Aber trotz dieser Bedenken hat mich "Die andere Hälfte der Welt" einfach so neugierig gemacht, dass ich doch zu dem Buch greifen musste. Und was soll ich sagen: ich habe es verschlungen! Dabei war es nicht vorwiegend der Pandemie-Aspekt, der mich gereizt hat, sondern das Gedankenspiel: wie wird sich die Welt verändern, wenn fast alle Männer sterben? Wie wird sich die Gesellschaft im Angesicht der Pandemie verhalten? Wird es Parallelen zu unserer tatsächlichen Situation geben? Als Mama war ich zunächst skeptisch, ob mir die Geschichte nicht noch aus einem weiteren Grund zu nahe gehen könnte. Immerhin kriegen wir es hier mit einem Virus zu tun, der tödlich für Alle männlichen Geschlechts ist und vor niemandem Halt macht - und gleich die erste Charakterin, der wir hier begegnen, ist Mutter eines kleinen Sohns... Glücklicherweise wird das Sterben der Betroffenen nicht im Detail beschrieben, die Autorin hat eine in meinen Augen wirklich hervorragende Balance gefunden und erzählt die Geschichte nicht übermäßig reißerisch, aber trotzdem so dramatisch und fesselnd, dass die Kapitel nur so an mir vorbeigeflogen sind und ich oftmals einen dicken Kloß im Hals hatte beim Lesen. Die Geschichte wird aus der Perspektive mehrerer Frauen erzählt, von der Mutter, die Sohn und Ehemann an das Virus verliert, über die Notaufnahme-Ärztin, die die ersten Patienten behandelt, bis hin zur Mitarbeiterin der Seuchenschutzbehörde. Die Handlung umfasst dabei den Zeitraum vom Ausbruch der Männerpest bis einige Jahre später, als ein Großteil der männlichen Bevölkerung tot und die Welt dabei ist, sich anzupassen. Mit all diesen Frauen habe ich mitgefiebert, mitgelitten, gehofft und gebangt und ihre Geschichten sind mir sehr nahegegangen. Alle Frauen eint der verzweifelte Versuch, das Sterben ihrer Liebsten zu verhindern und durch diese Einzelschicksale ist "Die andere Hälfte der Welt" so viel mehr als nur eine packende Pandemie-Geschichte, sondern auch eine Geschichte über Liebe und Verlust und das schmerzhafte Weiterleben. Dass dieses Buch ein Debütwerk ist, hätte ich nie gedacht, denn die Geschichte ist unglaublich fesselnd geschrieben, die Charaktere sind vielschichtig und die Autorin beweist einen sehr einsichtigen Blick in die Psyche der Menschen im Angesicht einer Krise. Man hätte meinen können, dass die Autorin sich hier einfach von den realen Geschehnissen überall auf der Welt hat inspirieren lassen, aber nein, das Buch ist tatsächlich vor Ausbruch der Corona-Pandemie entstanden, hat durch diese aber erschreckend realistische Züge angenommen. Die Autorin sagt dazu selbst im Nachwort: "Es ist eine Untertreibung, wenn ich sage, dass es sich surreal anfühlt, ein Buch über eine Viruspandemie geschrieben zu haben, kurz bevor eine Viruspandemie die Welt erfasst. Mehr als einmal hat man mich halb im Scherz Kassandra genant. Als ich Die andere Hälfte der Welt im September 2018 zu schreiben begann, fühlte es sich wie das ultimative Gedankenexpieriemt an. Wie weit konnte ich meine Fantasie entwickeln? Wie würde sich die Welt durch eine globale Pandemie mit einer enorm hohen Todesarate verändern? Wie würde die Welt ohne Männer aussehen (...)?" Mein Fazit: "Die andere Hälfte der Welt" erzählt eine erschreckend aktuelle Geschichte über eine Pandemie, die die Welt vollkommen auf den Kopf stellt und die Menschheit vor ungeahnte Herausforderungen stellt: wie sollen die Menschen fortbestehen, wenn es keine Männer mehr gibt? Für mich was es ein spektakuläres Leseerlebnis, welches ich euch nur empfehlen kann!

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In Glasgow 2025, genau vier Jahre in der Zukunft, wird in der Notaufnahme ein Mann mit Grippesymptomen eingeliefert. Er stirbt nur drei Stunden später. Die Ärztin Amanda Mclean sah noch nie vorher einen derart rapiden Krankheitsverlauf. In den nächsten Tagen sterben weitere Männer mit der selben Diagnose. Amanda warnt vor dem hochansteckenden Virus. Die schottische Gesundheitsbehörde ignoriert zunächst ihre Meldungen und bezeichnet sie als Hirngespinste. Doch sehr bald wird erschreckend klar, wie recht die Ärztin hat. Im Laufe der nächsten Monate verbreitet sich das Virus über die ganze Welt, rafft neun von zehn Männern dahin, nimmt keine Rücksicht, ob Baby, geliebter Ehemann oder Großvater. Frauen sind nur die Überträger der Krankheit, aber dennoch die großen Verlierer, denn die Gesellschaft und Wirtschaft müssen aufrechterhalten werden. Unterschiedliche Schicksale stehen im Mittelpunkt des dystopischen Romans. Neben der Ärztin, die nach dem Ursprung der Männerpest sucht, die Anthropologin Catherine, die die Geschichte der Pandemie für die Nachwelt niederschreibt, das philippinische Kindermädchen, das sich in letzter Sekunde aus Singapur in die Heimat rettet oder Toby, der isoliert auf einem Kreuzfahrtschiff vor Island ausharrt. Die Schriftstellerin begann an dem Roman im September 2018 zu schreiben und fand das Gedankenexperiment spannend, wie weit sich die Welt in einer globalen Pandemie mit einer enorm hohen Todesrate verändern wurde. Nicht geahnt hat sie natürlich, dass sie eineinhalb Jahre später im Lockdown sitzen würde. Eine spannende und erschreckend realistische dystopisches Buch, in kurzen Kapiteln erzählt, das allerdings ab der Hälfte etwas schwächelt, da es vielmehr um die Erforschung und Eingrenzung des Virus geht.

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Eine frauendominierte Welt

Von: Silke

11.12.2021

„Die andere Hälfte der Welt“ von Christina Sweeney - Baird“ ist ein Buch, bei dessen Lektüre man schon nach dem ersten Kapitel das Erscheinungsjahr nachschlägt. Hat man doch den Eindruck, dass die Autorin die gegenwärtige Situation der Pandemie vorhergesehen hat. Innerhalb kürzester Zeit wird aber deutlich, dass das im Buch beschriebene Szenario noch deutlich schlimmer ist: Es grassiert ein Virus, dass Männer innerhalb von zwei bis drei Tagen dahinrafft und so eine Gesellschaft zurücklässt, in der nur noch Frauen leben inklusive der wenigen Männer, die aus unbekannten Gründen immun sind. Abgesehen von der persönlichen Ebene der trauernden Frauen wird so noch ein ganz neuer Aspekt eingeführt: Eine Welt mit Frauen in Führungspositionen und einer Gesellschaft, die das Wort Mensch mit Frau ersetzt. Innerhalb des Buches wechseln die Perspektiven und Orte des Geschehens beständig. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber stört denn Lesefluss nicht. Im Gegenteil, man wartet regelrecht darauf, dass die einzelnen Lebensgeschichten weitererzählt werden. Im Nachwort versichert die Autorin, dass sie selbst völlig überrascht war, dass , kaum, dass sie über eine Pandemie schreibt, tatsächlich eine eintritt. Phasenweise schlich sich bei mir zwar der Gedanke ein, dass es etwas viel auf einmal ist, in einer Pandemie zu leben und über eine zu lesen, da das Thema ja gerade übermächtig ist, andererseits war es interessant zu sehen, wie im Buch mit der Situation umgegangen wird.

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