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Rezensionen zu
Zeit der Schuld

Deepti Kapoor

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>>Niemand bekommt es je zurück. Das Leben entflieht einem einfach nur. Es kommt nie zurück, wie sehr man sich auch bemüht, wie sehr man sich das auch wünscht. Das sollte man begreifen. Man muss sich anpassen oder sterben.<< "Zeit der Schuld" von Deepti Kapoor, aus dem Englischen von Astrid Finke übersetzt, ist das erste Buch in diesem Jahr, das mich sehr aus der Komfortzone geholt und bewegt hat! Wir begleiten hier den Jungen Ajay, der als Kind verkauft wird und begleiten ihn auf seinem Weg und seinem Werdegang als "Diener" der indischen Clans... Thematisch ist schon klar, denke ich, dass es keine leichte Kost ist und der Einblick in sein Leben war für mich beim Lesen wirklich bedrückend, sehr bewegend und durch Deepti Kapoor's Art in kurzen Sätzen vieles wirklich gnadenlos auf den Punkt zu bringen ließ mein Herz oft klopfen. "Zeit der Schuld" ist zwar ein Roman, dennoch kann ich mir vorstellen, dass vieles innerhalb von kriminellen Clans etc. wirklich so ablaufen könnte und das macht es einfach noch bedrückender und rüttelt einen förmlich für die Grausamkeit die im Menschen liegt wach. Ajay als Charakter ging mir sehr nah, sein Weg schein so oft so ausweglos und immer wenn es Hoffnung gab, dann wurde diese jäh zertrümmert. Ob er es aus diesem Teufelskreis schafft und wie er seine Jahre verlebt, das müsst ihr selbst lesen. Wen die Thematik interessiert, dem kann ich das Buch sehr ans Herz legen! Für mein Empfinden hat Deepti Kapoor eine sehr kraftvolle Art diese Geschichte zu erzählen und in der Hauptrolle (zumindest für mich) mit Ajay einen Charakter, mit dem man eine sehr intensive Zeit beim Lesen dieses Buches verbringt.

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Der erste Satz: «Fünf Obdachlose liegen tot am Rande von Delhis Inner Ring Road.» Es beginnt mit einem schrecklichen Unfall in Delhi. Ein Raser überfährt mit seinem Mercedes fünf Obdachlose, die allesamt sterben. Ajay ist stockbetrunken gefahren, wird verurteilt, und er geht dafür ins Gefängnis. Doch saß Ajay am Steuer, oder jemand anderes, für den er den Kopf hinhält. Wenn ja, wer? Diese Frage durchzieht den gesamten Roman; und die Schlüsselszene wird gelöst. «Ja, er ist ein Dienstbote, ein Chauffeur, ein Fahrer, ein ‹Boy›. Eine wohlgenährte, stubenreine Version dessen, was da tot auf der Straße liegt. Und der Mercedes gehört ihm nicht. Man kann also mit ihm machen, was man will.» Ajay wird in einem kleinen Dorf im nördlichen Indien im Uttar Pradesh geboren, in einer Familie, die zur Kaste der Unberührbaren gehört, deren Job das Säubern der Trockentoiletten ist. Täglich schöpfen sie die Sch… aus. Die Latrinenputzer haben sogar Schutzpatrone. «Latrinenputzer, die mit Schiefer und Händen Sch… aus den Trockenklos der Dörfler kratzen.» Eigentlich sind heute in Indien diese Toiletten verboten, doch in der Realität hat sich hierzu und zum Kastensystem nicht viel geändert. Es sind die rechlosesten Menschen in Indien. Eines Tages hat Ajay die Ziege der Familie nicht ordentlich angebunden, die sich darauf im Nachbargarten genüsslich zu schaffen macht. Sein Vater wird vom Nachbarn halb zu Tode geprügelt, worauf die Mutter wütend den achtjährigen Ajay an einen wohlhabenden Bauern verkauft. Ein Sklave von nun an, immerhin sehr freundlich gehalten, und er lernt in dieser Familie Lesen und Schreiben, erreicht ein wenig Bildung. Als der Bauer nach Jahren verstirbt, ist Ajay frei und bekommt in einem Café im Touristengebiet einen Job als Kellner. Hier lernt er Sunny Wadia kennen, der aus einer der angesehensten Familien Indiens stammt, ein charismatischer junger Mann, der in den Tag hinein lebt. Sunny gefällt der fleißige Ajay. Er nimmt ihn mit nach Deli, macht ihn zu seinem Assistenten, später, im Nahkampf ausgebildet, wird er sein Leibwächter. «Es war alles gelogen… ich liebe Schönheit. Ich möchte schöne Dinge schaffen. Aber das ist das Letzte, was die kapieren. Sie wollen, dass ich an der Oberfläche schön und innen völlig verdorben bin, so wie sie.» Sunny soll später die Geschäfte seines Vaters übernehmen, denn er ist der einzige Sohn. Aber er hasst den gewissenlosen Padron, der zwielichtige Geschäften macht, alles aus dem Weg räumt, was sich ihm entgegenstellt. So will Sunny nicht werden, träumt stattdessen von einer gerechten Gesellschaft und der Modernisierung der Slums mit modernen sauberen, hygienischen Häusern; Wohnungen,. die letztendlich diese Armen nicht bezahlen können. Sunny lehnt sich auf gegen die Härte des Vaters, der aus ihm einen Mann machen will, den Sohn für einen Waschlappen hält. Sunny verliebt sich in die Journalistin Neda, wünscht sich eine Zukunft mit ihr – auch das ein Traum, den sein Vater zertreten würde. Vielleicht einfach abhauen mit Neda, sein eigenes Ding aufziehen! Ein verschwenderischer Lebensstil im Rausch von Luxus, Gewissenlosigkeit, Alkohol und Drogen. Hier ist niemand gut – einige sind richtig böse, wobei manche Charaktere Opfer ihrer Verhältnisse sind. Neda und Sunny trennen sich, Sunny rutscht immer weiter in Drogen und Depression ab. Ajays Loyalität ist bedingungslos. Er muss ihn beschützen, vorbehaltlos! Er muss tun, was man ihm sagt. Das ist sein Job; rückhaltlos! Es gibt eine Reihe Nebengeschichten: Verbrechergeschichten, Misogynie, eine Tüte prallvoll mit Crime – Gewalt, die die auf Indiens Straßen herrscht. Der gesamtee Wadia-Clan ist so etwas wie ein indischer Mafia-Clan, und fast alle Familienmitglieder und wichtige Angestellte sind gnadenlose Gangster. Ajay als Hauptprotagonist, dazu Sunny und Nadia als Hauptpersonen dieser Geschichte, die uns die sozialen Verhältnisse in Indien schildern, die Machtstrukturen zwischen arm und reich und bitterarm, eine frauenfeindliche Gesellschaft im Kasten- und Klassendenken – Korruption von Politik und Wirtschaft, des gesamten Rechtssystems. Und es geht um Tradition und Moderne, Metropole und Land, extreme Gegensätze in Indien – und um Liebe und Verrat. Indische Literatur, spannend geschrieben, stilistisch beeindruckend mit einem Füllhorn von atmosphärischen Strängen und schuldigen Protagonist:innen. Caligula oder der Pate? Na eben so was auf Indisch. Zeit der Schuld ist der erste Teil einer Trilogie. Ich freue mich auf den nächsten Teil! Empfehlung! Diesen Noir-Thriller habe ich halb gelesen, halb gehört, dabei die ein oder andere Stelle doppelt genossen. Daher Buch und Hörbuch, die ich beide empfehlen kann.

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Wie konnte dieses Buch in den Neuerscheinungen untergehen? Was ein tolles Buch, dass in keine Schublade passt, es steht Roman drauf, ist aber auch spannend, denn der Auftakt ist kriminell! Im Mittelpunkt stehen die drei Protagonisten Sunny Wadia, der Leibeigene Ajay und Sunnys Freundin Neda, die sich das barbarische Verhalten ihres Freundes nicht gutheißen kann. Sunny, der unerschöpflich Reiche Erbe eines indischen Imperiums rast in der Nacht mit seinem Mercedes über Menschen, die keine Bleibe haben und unter der Brücke hausen. Viele Tode und wer wird als Schuldiger deklariert? Sein Bediensteter Ajay. Schon hier schlägt die indischstämmige Autorin Deepti Kapoor die erste Brücke zwischen ganz unten und ganz oben. Sie zeigt uns die krasse Verteilung des Geldes über die Schichten und Kasten hinweg. Wie erbarmungslos die Oberschicht das Fußvolk behandelt. Die Autorin zeigt Missstände auf und verarbeitet spannend ihre Erfahrungen als Journalistin. Der Roman mit seinen gut 700 Seiten bezieht sich auf die Zeit von ca 1990 bis 2008. Das Buch wurde sehr gut aus dem Englischen ins Deutsche übertrage von Astrid Finke. Für Geografie-Liebhaber ist vorne auch eine kleine Karte abgedruckt um die Orte des Romans besser einordnen zu können. Ich kann es euch nur sehr ans Herz legen, wer sich für Indien und die sozialen Verhältnisse dort interessiert macht mit diesem Roman einen guten Fang!

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Extrem düster

Von: Marike Filippi

04.08.2023

Das Buch ist einfach richtig richtig gut und kunstvoll geschrieben. Die Autorin schafft es mit ihrem düsteren Schreibstil die Atmosphäre des Buches noch mehr hervorzuheben. Es ist definitiv ein Kunstwerk.

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Mitreißend

Von: Buchwoerter

31.05.2023

ZEIT DER SCHULD Abtauchen in fremde Welten! Das gelingt definitiv mit dem Debütroman "Zeit der Schuld" der Autorin Deepti Kapoor. Tief abtauchen in ein unbekanntes Indien, in mafiaähnlichen Strukturen, einer Liebesgeschichte und vor allem in Ajays Welt, der als Dalit geboren wurde. I N H A L T: Geboren in einem kleinen Dorf im nördlichen Indien wird Ajay als Kind seiner Familie entrissen und an ein kinderloses Ehepaar verkauft. Von früh bis spät arbeitet er in der Landwirtschaft des Ehepaars, er lernt lesen und schreiben, lernt zu beobachten – und er lernt zu dienen.Als sein Dienstherr stirbt, findet Ajay Arbeit in einem Café – und dort macht er eine schicksalsweisende Bekanntschaft: Sunny Wadia, Abkömmling des einflussreichen Wadia-Clans, verbringt dort mit seinen Freunden das Wochenende. M E I N U N G: Wie ist es als Dalit in Indien geboren zu werden? Welche Zukunftschancen hat man? Und in wie weit kann man seinen eigenen Lebensweg in einer vorbestimmten Welt beeinflussen? Ajay wird als Dalit in ärmlichen Verhältnissen geboren. Er ist der Charakter mit dem man mitleidet, mitfühlt und mithofft. Er wird gemieden, ist gehorsam und funktioniert. Die verschiedenen Stationen in seinem Leben sind herausfordernd: erst die eigene Familie, dann die Arbeit in der Ferne auf einem Hof und dann die Clanzugehörigkeit. Kapoor erschafft mit den verschiedenen Perspektiven eine tragische Geschichte und stellt die Standesunterschiede radikal dar. Vom goldenen Käfig bis hin zu Unterwürfigkeit, gesellschaftliche Gepflogenheiten, Drogen und Macht werden die einzelnen Aspekte in einer männerdominierten indischen Welt beleuchtet. Mit knapp 700 Seiten kann man sich gut auf die düstere Welt, die Probleme und Konflikte der Protagonist:innen einlassen. Vor allem Ajays und Nedas Perspektiven konnten mich begeistern. Trotz der vielen Perspektiven bleiben bei mir Unklarheiten. Der Rausch der ersten zweihundert Seiten konnten leider nicht bis zum Schluss durchgehalten werden. Dennoch habe ich diesen facettenreichen Roman unfassbar gerne gelesen, habe mit Ajay mitgefiebert und Sunnys doch bedauerliche Suche nach Liebe begleitet. Ein Buch, welches man nicht so schnell vergisst. Mitreißend, intensiv und ein richtiger Schmöker für ruhige Abende.

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In den Slums von Delhi geboren, außerhalb der Kasten lebend, schon als kleiner Junge verkauft, lernt Ajay zu dienen und sich anzupassen. Eigentlich hätte er in den Bergen ein zufriedenes Leben führen können, aber auf einer seiner Stippvisiten wird Sunny, der Sohn des einflussreichen Wadia-Clans auf ihn aufmerksam, verführt/entführt ihn in das aufregende Leben von Delhi und macht Ajay zu seinem fleißigen und loyalen Diener. Sunny, Lebemann und Urheber ausschweifender Partys, hat hochtrabende Visionen. Er will Delhi zu einer sauberen, modernen und lebensbejahenden Stadt umbauen. Die Journalistin Neda ist kritisch gegenüber seinen Vorstellungen und recherchiert zu den politischen Machenschaften und zweifelhaften Geschäften des Wadia-Clan. Als sie Sunny begegnet, unterliegt sie seinem Charisma und verliebt sich in ihn. Was für eine Geschichte! Zuerst hat mich der poetische und visualisierende Schreibstil in seinen Bann gezogen. Sie beschreibt die stinkenden Kloaken und auch die brutalen Gewaltszenen durch einen Weichzeichner, der das Ganze etwas abmildert, aber immer noch real wiedergibt. Ich bin ein eher ungeduldiger Leser und mache mir nichts aus ausschweifenden Beschreibungen, aber den ausschweifenden, bis ins Detail gehenden Blick von Deepti Kapoor habe ich genossen. Man konnte sich in die Umgebung einfühlen und blickte in Ecken, die man nicht ohne ihre Beschreibung entdeckt hätte. Ich war noch nie in Indien und habe bisher wenig darüber gelesen. Ich denke in diesem Buch habe ich viel über Indien, seine Kultur, seine mafiösen Strukturen und über die Verflechtungen mit der Politik gelernt. Die Geschichte war völlig außerhalb meines Erfahrungsbereich und auch außerhalb meines Vorstellungsvermögen. Sie ist so dicht und bildhaft geschrieben, dass sie den Leser nicht mehr loslässt. Das Ende signalisiert dem begeisterten Leser, Deepti Kapoor hat noch viel über Indien, seine Clans und persönliche Schicksale zu erzählen.

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ine Ziege befreit sich, frisst verbotenerweise im Beet des Nachbarn und ein kleiner Junge wird verkauft um diese Schuld zu tilgen. So beginnt Deepti Kapoors Roman, wirft einen, sachlich erzählt, und daher umso brutaler hinein in diese Geschichte um Schuld und Wiedergutmachung. Kapoors Indienbild ist ein sehr spezielles obwohl es mich ein wenig an Arhundati Roy erinnert. Nur ohne jeglichen Charme, ohne die abmildernde Wirkung der kleinen zauberhaften Nebensächlichkeiten die Roy in ihre Romane einwebt. Kapoor knallt einem die harte Wahrheit ins Gesicht, oder im Falle des Hörbuches auf die Ohren. Es ist kein Postkartenindien mit bunten Farben, exotischen Gerüchen und lächelnden Menschen. Als verwöhnte Westeuropäerin lauscht man der Geschichte erschrocken und entsetzt, versucht sie in Kontext zu bringen mit der eigenen Vorstellung von diesem zauberhaften, und aus unserer Sicht auch brutalem Land und siehe da, es fällt leider erschreckend leicht. Es sind spannende, widersprüchliche Charaktere die den Roman bevölkern. Beginnend mit Ajay, der als kleiner Junge, der niedrigsten Kaste entstammend, verkauft wird und dem es gegen alle Widrigkeiten gelingt seine Lebensumstände zu verbessern. Dann ist da noch Needa, Akademikertochter und Journalistin aus gutsituiertem Haus die auf Sunny den hedonistischen, die Schönheit liebenden Sohn eines kriminellen, steinreichen Emporkömmlings trifft. Er wirft mit Geld um sich, bezaubert seine AnhängerInnen, sammelt Kunst und ist doch im Inneren hohl und leer. Denn auch sein Weg ist vorgezeichnet. Er soll zu dem skrupellosen Sohn und Erben werden, den sein Vater sich wünscht. Ihrer aller Leben sind miteinander verwunden. Und es ist extrem spannend ihre Entwicklung zu verfolgen, diesen Geschichten zu lauschen auch dank des Sprechers, der diesen großartigen Roman mit der angemessenen emotionalen Distanz erzählt. Diese Spannung bleibt bis zum Ende erhalten, einerseits dank der wechselnden Zeiten und auch durch die wechselnden Erzählperspektiven, wobei es der Autorin gelingt, sowohl nüchtern zu berichten und dennoch einen Sog zu erzeugen der einen bis zum Ende dieses Romans nicht mehr loslässt. Indien ist brutal, die Demokratie wackelig, Koruption beherrscht alles und dazwischen versuchen sich die Menschen im Überleben. Welche Auswirkungen ein solches Staatswesen auf Menschen hat lässt sich hier sehr intensiv nachfühlen. Den Zynismus, die Gier und die Gefühllosigkeit der herrschenden Klasse anderen gegenüber, die absolute Verantwortungslosigkeit des Handelns dieser Menschen, die nur dem eigenen Wohlergehen dienen, so direkt, stringent und spannend erzählt wie Depti Kapoor das in ihrem zweiten Roman familienumspannend auf den Punkt bringt, das ist außergewöhnlich. Kapoor hat mir wieder einmal in Erinnerung gerufen, was für ein Glück ich habe als Frau in einer liberalen westlichen Demokratie geboren zu sein. Aber die Fragilität unseres Sozialwesens ist mir ebenso deutlich bewusst. Vielleicht sollten wir unsere hart erworbenen demokratischen und sozialen Errungenschaften mehr wertschätzen und verteidigen. Auch das kann man aus Deepti Kapoors Roman herauslesen.

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Deepti Kapoors “Zeit der Schuld” ist gleichzeitig ein brutales Gangsterepos und ein emotionaler Familienroman, der einen Einblick in die erbarmungslosen Verhältnisse der indischen Gesellschaft gibt. Denn die indische Autorin legt den Finger dahin, wo es weh tut: Auf korrupte Machenschaften zwischen Politik, Polizei und organisierter Kriminalität, auf die Gewissenlosigkeit der mächtigen Clan-Bosse, die Gier und Skrupellosigkeiten der Bessergestellten gegenüber den niedrigeren – und fast immer ärmeren – Kasten der Gesellschaft. Sie erzählt von Raffgier, Drogen und dem bedingungslosen, unterwürfigen Gehorsam, der in den Arbeitsverhältnissen zwischen Oben und Unteren erwartet wird. Kapoor erzählt ihre Geschichte aus der Sicht der Journalistin Needa, die das moderne Indien repräsentiert, aus der Perspektive des gehorsamen, aus ärmsten Verhältnissen stammenden Ajay und aus dem Blickwinkel von Sunny, der aus einem superreichen und leider ziemlich kriminellen Clan kommt. Heraus kommt ein spannender und schonungsloser Gesellschaftsroman, bei dem noch einiges zu erwarten ist, denn “Zeit der Schuld” ist der erste Teil einer Trilogie und großartig gelesen von Florian Schmidtke.

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