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Rezensionen zu
Der Unbekannte

Christine Brand

Milla Nova ermittelt (4)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Nathaniel ist endlich bereit sich seiner Vergangenheit zu stellen. Als er 11 Jahre alt war, soll sein Vater seine Familie angegriffen haben, bei der alle ums Leben kamen und Nathaniel durch eine Verletzung erblindet ist. Doch er hat keine Erinnerungen mehr daran und zweifelt immer mehr an der Tat seines Vaters. Deshalb fragt Nathaniel bei der Polizei nach Akteneinsicht – doch die ist merkwürdigerweise verschwunden. Die befreundete Reporterin Milla kann ihm zunächst nicht behilflich sein, hat sie momentan doch selbst Probleme und dazu noch ihre Mutter und deren toten Liebhaber. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, hauptsächlich durch Nathaniel und Milla. Aber es kommen einige Charaktere zu Wort, die beide Fälle bereichern. Geschickt hat die Autorin hier vielschichtige Fälle konstruiert, die erst langsam ihre Geheimnisse preisgeben. Ich mag Nathaniel und seine Blindenhündin Alisha von erstem Band der Reihe an und hab seine Recherche gerne mit verfolgt. Ich habe gebangt, ich war erleichtert und fasziniert. Das Buch ist ein richtiger Pageturner, absolut spannend die beiden Fälle zu verfolgen und total fesselnd, die Auflösung am Ende zu lesen. Alle Details fallen schlussendlich wie ein Puzzle zusammen und bilden ein detailliertes Gesamtbild. Dabei hat die Autorin sogar tatsächliche Begebenheiten aus der Schweizer Vergangenheit eingeflochten, was ich sehr interessant finde. Vor allem der Epilog hat vielem noch einmal eine Wendung geben und mich total überrascht! Da ist Christine Brand neben den spannenden kriminalistischen Ermittlungen noch ein genialer Geniestreich geglückt. Ich hab bisher nur den ersten Teil „Blind“ aus der Reihe gelesen, was mich überhaupt nicht gestört hat. Dank des tollen Schreibstils und der ausgearbeiteten Geschichte konnte mich die Autorin direkt wieder abholen. Nur private Dinge haben sich bei Nathaniel weiterentwickelt, was mir aber nicht das Gefühl gegeben hat etwas verpasst zu haben, sondern mich einfach gefreut hat. Fazit: Mit „Der Unbekannte“ hat die Autorin eine weitere tolle Geschichte rund um den Blinden Nathaniel, und hier insbesondere seine Familiengeschichte, geschaffen. Das Buch ist ein spannender und fesselnder Pageturner und ich habe es sehr genossen, die beiden Kriminalfälle mit den Protagonisten aufzudecken.

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Meine Meinung Ich habe die Reihe ja von Anfang an verfolgt. Daher war ich sehr auf den aktuell 4. Teil gespannt. Der Einstieg ist mir auch recht schnell gelungen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und es fing auch direkt spannend und interessant an. Man kehrt hier zurück zu dem blinden Nathaniel und auch zur Journalistin Milla mit ihrem Freund Sandro, der bei Polizei ist. Nathaniel ist immer noch auf der Suche nach der Wahrheit, was damals wirklich geschehen ist. Hat sein Vater wirklich seine Familie ausgelöscht und ist schuld daran, dass Nathaniel blind ist? Er macht sich auf seine ganz eigene Suche nach der gefährlichen Wahrheit … Milla hingegen hat mit mehreren Problemen im Privatleben zu kämpfen. Hier möchte ich aber nicht zu viel verraten. Nur prallen diesmal leider wieder ihre beruflichen Aktivitäten mit denen von Sandro massiv aufeinander. Finden sie einen Mittelweg? Alles in allem konnte mich das Buch diesmal wieder von Anfang bis Ende fesseln und begeistern. Trotz der über 500 Seiten habe ich es relativ schnell durch gesuchtet. Von mir bekommt der 4. Teil der Reihe auf jeden Fall eine absolute Lesempfehlung mit 5 Sternen. 5 von 5 Sternen

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Nathaniels Vergangenheit

Von: Annabell95

12.07.2022

Seit seinem elften Lebensjahr ist Nathaniel blind. Ursache dafür war, dass sein Vater seine ganze Familie ausgelöscht haben soll. Nur Nathaniel überlebte. Die Polizei hat es ihm so erzählt und an die Geschichte hat er bisher immer geglaubt. Nach nun mehr als drei Jahrzehnten beschließt er sich seiner Vergangenheit zu stellen und nachzuforschen. Die Fallakten bringen Ungereimtheiten zutage. Wollte die Polizei damals etwas vertuschen. Nathaniel realisiert, dass der wahre Mörder seiner Familie noch auf freiem Fuß ist und sein Vater unschuldig war. Dieses Mal ist er bei seinen Nachforschungen so gut wie auf sich allein gestellt, denn seine Freundin die Reporterin Milla hat grade andere Probleme und ihr Lebensgefährte Sandro könnte in die Vertuschung verwickelt sein. "Der Unbekannte" ist der vierte Teil der Reihe mit Milla Nova und Sandro Bandini. Man kann ihn unabhängig von den Vorgängern lesen, aber verpasst dann die, auf sich aufbauende, Geschichte der Protagonisten. Den Schreibstil empfand ich als sehr fesselnd und dadurch konnte ich mich auch gar nicht mehr von der Handlung lösen. Die wechselnden Perspektiven sowie die unterschiedlichen Handlungsstränge haben die Story sehr spannend und abwechslungsreich gemacht. Der Spannungsbogen war enorm hoch. Wie es denn immer so sein sollte, am Ende einer Perspektive bevor die nächste anfing, musste natürlich ein Cliffhänger stehen. Man musste dann einfach immer weiterlesen. Mich hat die Story einfach nicht losgelassen. Man wurde immer wieder auf falsche Fährten gelockt und wurde doch immer wieder, sogar bis zur letzten Seite, überrascht. Man denkt man weiß die Lösung, aber dann kommt es doch wieder anders. Das Zusammenspiel der einzelnen Protagonisten fand ich sehr gut. Beim Lesen kam ich auch nicht durcheinander. Mein Fazit: Ein super fesselnder Krimi, der immer wieder eine Überraschung parat hatte. Man muss ihn einfach lesen.

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Die Saat des Zweifels

Von: gerlisch aus Bremke

11.07.2022

Nathaniel war elf Jahre alt, als seine Familie getötet wurde. Nur er hat überlebt und ist seitdem blind. Laut Polizeibericht war sein Vater der Täter, doch seit Nathaniel beginnt seine Vergangenheit zu verarbeiten, kommen ihm immer mehr Zweifel, doch er muss sich allein auf die Suche nach der Wahrheit machen, denn seine Freundin Milla hat selbst private Probleme. Der Unbekannte ist bereits der vierte Band um den blinden Nathaniel und der TV-Reporterin Mila Nova. Trotz der Weiterentwicklung der einnehmenden Hauptprotagonisten kann dieser Krimi ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Besonders Nathaniel ist mir ans Herz gewachsen und durch sein Handicap musste ich bei ihm in brenzlichen Situationen immer besonders mitfiebern. Christine Brand hat einen ungemein fesselnden Schreibstil, bereits die ersten Sätze zogen mich in ihren Bann. Die Handlung wurde vielschichtig aufgebaut und verschiedene Perspektiven wurden immer weiter spannungsreich miteinander verknüpft. Bis zum Schluss ein wahres Lesevergnügen mit einem Ende, welches ich so nicht erwartet haben. Von mir eine absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen.

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Sehr schnell hat mich die Begeisterung für diese wundervolle Reihe wieder eingeholt und alle Protagonisten waren am Start und ich mittendrin. Milla hat gerade Probleme mit ihrer Schwangerschaft, da wird sie von Ihrer Mutter um Hilfe gebeten. Was Sie bei Ihrer Mutter vorfindet, ist auf der einen Seite zum Schmunzeln, jedoch eigentlich eine Katastrophe, die Milla sofort in gewohnter und unkonventioneller Art lösen muss. Sandro ist mit der Suche nach einem verschwundenen hochrangigen Politiker beschäftigt und sollte aufgrund der Schwangerschaft eigentlich mehr für Milla da sein, was unweigerlich zu einer schlechten Stimmung zwischen dem Paar führt. Nathaniel taucht nach einem Ereignis in seine Vergangenheit ein und stellt fest, dass die Ereignisse um den Tod seiner Familie und der Tag, der sein Schicksal besiegelt hat, doch nicht so war, wie man es ihm all die Jahre erzählt hatte. In seiner Verzweiflung bittet er Milla und seine Ex-Nachbarin Veronika um Hilfe und gemeinsam begeben Sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, was damals wirklich geschah. Spätestens als Nathaniel entdeckt, dass die Fallakten verschwunden sind, ist klar, dass mehr dahinter steckt, wie man ihn all die Jahre glauben ließ. Im ständigen und gut getimten Wechsel der Perspektiven tauche ich wie elektrisiert in die einzelnen und wieder einmal auf Spannung ausgelegten Strängen ein. Wie schon in den vergangenen Teilen war der liebevoll und sehr gut auf die Charaktere abgestimmte Schreibstil wie eine vertraute Hand, die mir sofort wieder dieses Gefühl gegeben hat dazuzugehören. Mit geschickter Autorenhand hat Frau Brand die Protagonisten auch in diesem Teil wieder weiterentwickelt und sie mit guten Auge der Story angepasst. Bei aller Ernsthaftigkeit hat Frau Brand in diesem Teil mehrfach eine gute Portion Humor einfließen lassen, die mir gerade zu Beginn ein breites Grinsen ins Gesicht geschoben hat. Wieder einmal ist es mir durch die sehr detailreiche und bis in die Nuancen reichende Schreibweise mühelos gelungen, in die Welt von Nathaniel einzutauchen und die Welt wie er wahrzunehmen. In allen Sichtweisen werden Stück für Stück kleine Mosaikstücke zusammengetragen und am Ende eines jeden Kapitels zu einem erstaunlichen Cliffhanger aufgetürmt, sodass es unmöglich war, dieses Buch aus den Händen zu legen. Neben aller Spannung hat Frau Brand auch immer wieder tiefe Emotionen eingebaut, die mir ungefiltert und auf direkten Weg ins Herz gegangen sind. Egal wie sehr sich meine Gedanken Maschinerie auch bemüht hat, die Einzelteile zusammenzufügen, war es nicht möglich, das meisterhaft geknüpfte Geflecht zu entknoten. Als zum Schluss “Der Unbekannte” in Erscheinung getreten ist, blieb mir nichts mehr als ein weit offenstehender Mund, ein Tränchen im Auge und großer Respekt an die Autorin. An der Stelle möchte ich auch noch einmal betonen, wie sehr ich mich gefreut habe, dass in diesem Teil Nathaniel wieder im Fokus der Geschichte stand, der mir gerade im letzten Teil viel zu kurz kam. Mit “Der Bruder” hat Frau Brand die Messlatte bei dieser Reihe schon sehr hoch gelegt, aber mit “Der Unbekannte” hat sie sie locker übersprungen. Es war wieder einmal ein “brandtastisches“ Leseerlebnis und ein Krimi aus der Feinkostabteilung.

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Spannend

Von: ledamiabook

23.06.2022

𝚁𝚎𝚣𝚎𝚗𝚜𝚒𝚘𝚗 𝑪𝒉𝒓𝒊𝒔𝒕𝒊𝒏𝒆 𝑩𝒓𝒂𝒏𝒅- „𝑫𝒆𝒓 𝑼𝒏𝒃𝒆𝒌𝒂𝒏𝒏𝒕𝒆“ 𝙴𝚛𝚜𝚌𝚑𝚎𝚒𝚗𝚞𝚗𝚐𝚜𝚝𝚎𝚛𝚖𝚒𝚗: 𝟸𝟼. 𝙰𝚙𝚛𝚒𝚕 𝟸𝟶𝟸𝟸, 𝚂𝚎𝚒𝚝𝚎𝚗𝚣𝚊𝚑𝚕: 𝟻𝟺𝟻, 𝙿𝚛𝚎𝚒𝚜: 𝟷𝟻,𝟶𝟶€ 𝑀𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑀𝑒𝑖𝑛𝑢𝑛𝑔: Christine Brand gehört mittlerweile zu meinen Lieblingsautoren, bei denen ich sehnsüchtig auf ein neues Buch warte. „Der Unbekannte“ ist der vierte Band der Reihe. Ich empfehle die Bücher nacheinander zu lesen, um die wunderbaren Protagonisten besser kennenzulernen und ihre Entwicklung mitzuerleben. Neben den Ermittlungen erfährt der Leser viel privates über die TV-Reporterin Milla Nova und den blinden Nathaniel mit seiner Hündin Alisha. Nathaniel sucht nach Antworten, um möchte rausfinden was in seiner Kindheit wirklich passiert ist. Ich habe ihn sehr gerne auf seiner Reise begleitet und mit ihm mitgefiebert. Es passiert sehr viel in dem Buch, für mich schon ein bisschen zu viel. Dadurch wirkte die Story zu chaotisch. Christine Brand hat einen lockeren, rasanten und sehr bildhaften Schreibstil. Durch die kurzen Kapitel, die oft mit einem Cliffhanger enden, wurde man dazu motiviert weiter zu lesen. Auch wenn die Handlung chaotisch auf mich wirkte, war es ein Lesegenus. Ich liebe die Protagonisten und hoffe es werden noch weiter Bänder der Reihe geben. Das Cover finde ich sehr schön gestaltet, passend zu den vorherigen Bänder der Reihe. 𝐹𝑎𝑧𝑖𝑡: Wer Lust auf tolle und außergewöhnliche Protagonisten hat, sollte diese Reihe unbedingt lesen. 4/5 ⭐️ 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐/𝚁𝚎𝚣𝚎𝚗𝚜𝚒𝚘𝚗𝚜𝚎𝚡𝚎𝚖𝚙𝚕𝚊𝚛

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Also eines muss man Christine Brand lassen – fesseln kann sie. Das ist ihr mit den ersten Bänden rund um den blinden Nathaniel Brenner perfekt gelungen und klappt auch bei „Der Unbekannte“ ganz hervorragend. Schön ist, dass man die Bände auch einzeln lesen kann, wobei ich diesmal sagen muss, dass hier einfach so viel zusammenkommt, dass es schon sehr hilfreich ist, wenn man mindestens einen Vorgänger kennt. Los geht es diesmal mit einem ranghohen Politiker, der beim Liebesakt zusammenbricht und verstirbt. Blöd nur, dass er diesen mit seiner heimlichen Geliebten vollzog und diese alles daran setzt, sein Ansehen in der Öffentlichkeit zu wahren. Bei der Geliebten handelt es sich um die Mutter von Mila Nova, der Reporterin, die schon in den vorherigen Bänden zusammen mit Nathaniel in heiklen Fällen ermittelt hat. Die schwangere Mila, die gerade unter Blutungen leidet und sich schonen soll, wird daraufhin von ihrer Mutter zu Hilfe gerufen – es geht also gleich richtig dramatisch und atmosphärisch dicht zur Sache. Dass sie das Kind verliert, nimmt im Folgenden kaum Platz ein, da sie über den Abort eher erleichtert ist und sich wieder voll und ganz ihrem Job widmen kann. Nun ja. Oben erwähnter Politiker soll nun auf unauffällige Weise aus dem Haus geschafft werden, wobei Milas Onkel, der Bestatter ist helfen soll. Gedacht, getan, doch leider fliegt das Täuschungsmanöver auf und als dann noch herauskommt, dass es kein Herzinfarkt war, sondern der Tote vergiftet wurde, sieht es für Milas Mutter nicht gut aus. Parallel dazu stolpert Nathaniel über immer mehr Ungereimtheiten bezüglich seiner eigenen Familientragödie und beginnt Nachforschungen anzustellen. Bei der Polizei stößt er auf eine Mauer des Schweigens, was ihn misstrauisch macht … Ich gebe zu, dass Frau Brand diesmal ein bisschen dick aufgetragen hat. Drama über Drama und eine unglaublich actionreiche Handlung, bei der sich die Ereignisse überschlagen – ich bin dennoch sofort gebannt und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Brads Vorteil ist, dass sie einerseits unheimlich flüssig lesbar scheibt, andererseits die Handlungen perfekt zusammenführt. Obwohl ich mich perfekt unterhalten fühle, bin ich am Ende etwas erschlagen, lasse das ganze Revue passieren und komme für mich zu dem Fazit, dass es ein bisschen weniger auch getan hätte, denn obwohl sie alles schlüssig aufdröselt, ist es in Summe einfach too much und wirkt dadurch überzogen. Aber besser so als zu wenig Handlung 😀 Was da jetzt in einem weiteren Band noch kommen soll, weiß ich wirklich nicht, aber ich freue mich definitiv darauf.

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Den Stil des Covers finde ich sehr gelungen und auch der flüssige, bildhafte Schreibstil von Christine Brand, der mit einer Prise Humor versehen ist, hat mir wirklich gut gefallen. Da ich die vorherigen drei Teile der Reihe nicht gelesen habe, kann ich lediglich auf die aktuelle Entwicklung der Charaktere und ihre Beziehung zueinander eingehen. Doch auch ohne Vorkenntnisse und gewisse Hintergrundinformationen fiel es mir relativ leicht, in die Geschichte zu finden und den Geschehnissen zu folgen. Besonders gefallen hat mir, wie gut es der Autorin gelungen ist, sich in das Leben des blinden Nathaniel einzufühlen. Sie baut seine Beeinträchtigung und die damit verbundenen Probleme und Hindernisse ganz selbstverständlich in die Handlung ein, sodass ich mich als Außenstehende gut in seine Lage hineinversetzen konnte. Ebenso gelingt es ihr, spannende Charaktere (»Randgruppen«), die mir in anderen Büchern eher selten begegnen, in die Handlung einzubauen. Viele Sympathiepunkte konnte dabei vor allem Alisha - die Blindenhündin von Nathaniel - sammeln, auch wenn diese schon mal etwas die Orientierung verliert (=)). Die restlichen Figuren fand ich mal mehr und mal weniger sympathisch. Nathaniel mochte ich als Charakter eigentlich ganz gerne, allerdings fand ich seine Ermittlungen nicht ganz so prickelnd, da er oft sehr unbedacht und leichtsinnig agiert, wodurch er unnötigerweise in Gefahr gerät. Gepaart mit einer unzuverlässigen Blindenhündin (auch wenn ich sie wirklich lieb gewonnen habe) ist dies eine eher schlechte Kombination. Etwas merkwürdig empfand ich hingegen das Verhältnis zwischen Milla und Sandro, deren Beziehung wohl nicht ganz so vertrauensvoll ist, da die beiden oft heimlich aneinander vorbei arbeiten, anstatt sich gegenseitig zu unterstützen. Sehr gestört hat mich vor allem, dass ein gewisses Ereignis, auf das ich aus Spoilergründen nicht näher eingehen möchte, relativ emotionslos und in Rekordgeschwindigkeit abgehandelt wurde. Für mich persönlich absolut unverständlich, total daneben und unauthentisch. Die Handlung selbst war größtenteils spannend, obwohl man als Leser*in einige Twists kommen sieht, wodurch die Spannungskurve zwischenzeitlich deutliche Durchhänger hatte. Themengebiete, die die Autorin dabei aufgreift, sind beispielsweise der Linksextremismus in der Schweiz, die Unterstützung der Terroreinheit RAF, alte Sünden ehemaliger Offiziere etc.. Zwar verbindet Christine Brand diese und viele weitere Themen gekonnt miteinander, jedoch war mir die Handlung oft zu konstruiert und wurde für meinen Geschmack künstlich dramatisiert. Es waren einfach zu viele »glückliche Zufälle« und unlogische Handlungen, sodass ich während des Lesens leider nicht das Gefühl hatte, dass die Story genau so hätte passieren können. Fazit: »Der Unbekannte« ist prinzipiell eine spannende Geschichte mit interessanten Charakteren und unterschwelligem Humor, von der ich mir allerdings etwas mehr erhofft hatte. Die Story ist (zu) vollgepackt mit interessanten Themen, viel zu vielen »Zufällen«, die nur dazu dienen, die Handlung voranzutreiben und einigen unlogischen Entscheidungen. Ein solider Kriminalroman für zwischendurch, den ich trotz oben genannter Kritikpunkte gerne weiterempfehle. 3,5/5 Sterne Vielen Dank an das Bloggerportal und den blanvalet Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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