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Rezensionen zu
Mein Kalifat

Hasnain Kazim

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Auf der Reise nach Prag führt ein unfreiwilliger Zwischenstopp in Dresden den Autor zu einer Begegnung mit Pegida-Demonstranten. Spontan ruft er sein Kalifat aus und beginnt mit der mühevollen Arbeit, Dummheit auszurotten und auf ein friedliches, respektvolles Miteinander in seinem Reich hinzuwirken. Kazims „geheimes Tagebuch“ über die Islamisierung des Abendlands ist eine Mischung aus Satire, Märchen, präzisen Beobachtungen, guten Gedanken, Albernheit und frommem Wunschdenken. Er spricht menschliches Fehlverhalten, menschliche Schwäche und Anfälligkeit an, seine Lösungen sind aber (leider) fern jeder Wirklichkeit. Insgesamt bietet das Buch amüsante Unterhaltung. Kazim bringt vieles, was in unserer Gesellschaft schiefläuft, wunderbar auf den Punkt, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen. Manche Einfälle fand ich sehr witzig, manche weniger. Was wirklich schade ist: Die Menschen, denen Kazim einen Spiegel vorhalten will, werden dieses Buch vermutlich eher nicht lesen.

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Von Hasnain Kazim habe ich bereits ein Buch gelesen, das ich sehr amüsant fand, deshalb war ich neugierig auf dieses Buch, zumal die Kurzbeschreibung auch schon viel versprach. Beschreibung des Buches: „Mein Kalifat“ ist 2021 als Taschenbuch im Penguin-Verlag mit 288 Seiten erschienen. Auf dem mit orangem Hintergrund gestalteten Cover sieht man die Hauptfigur dieses Buches. Als Scherenschnitt kann man im Hintergrund die Sehenswürdigkeiten einiger Großstädte wahrnehmen. Kurze Zusammenfassung: Hasnain Kazim hat die Figur eines Kalifen erschaffen, der hier sein Tagebuch veröffentlicht. In vielen Zwiegesprächen zwischen dem Kalifen und seinem Großwesir zeigt der Kalif seine Vorstellungen von Politik und Gesellschaft, von Gerechtigkeit und dem Zusammenleben von Menschen in einem Staat. Mein Leseeindruck: Ich musste mich erst in dieses Buch einlesen. Zunächst war es mir ein wenig befremdlich. Ich bin kein Fan von Märchen, aber dieses Buch hat es in sich. Hat man sich an den Sprachstil gewöhnt und verstanden, wie dieses Buch aufgebaut ist, umso neugieriger wird man, was der Kalif noch so zu sagen hat. Die Ideen, die Beispiele aus den verschiedensten Gebräuchen unterschiedlichster Länder, die das Zusammenleben in einem Staat regeln, überraschen zuweilen und lassen einen staunen. Die zahlreichen Beispiele eines Miteinanders, die in den Dialogen zwischen Kalif und Großwesir vorgestellt werden, laden zum Diskutieren und Überdenken ein. Mich hat das Buch von Kapitel zu Kapitel in seinen Bann gezogen. Teilweise fühlte ich mich an den kleinen Prinzen erinnert – Fragen und Antworten, die die Menschheit bewegen. Das Buch ist äußerst humorvoll und mit einem Augenzwinkern zu lesen. Fazit: Mir hat die Idee aus dem Thema „Staatsform und Miteinander leben“ ein Märchen zu entwickeln sehr gut gefallen. Viele Beispiele öffnen einem die Augen und hinterlassen einen bleibenden Eindruck - ein humorvolles Buch mit vielen Ideen.

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Das Abendland soll islamisiert werden. Das ist ja nichts neues. Leider kenne ich persönlich Menschen, die exakt davor warnen. Und nun kommt auch noch ein renommierter Journalist daher, der aufgrund seiner Beiträge in seriösen Medien von mir eigentlich nicht in diese hässliche Minderheit von panikschürenden, rechtslastigen Kanaillen einzuordenen ist. Aber ganz klar, „Mein Kalifat“ ist das geheime Tagebuch des Autors zur Islamisierung. Erst Deutschland und dann der Rest, so schwebt es ihm vor. Das beturbante Sandmännchen auf dem Cover, bewusst niedlich gehalten, um nicht von vorneherein abzuschrecken. Hätte er besser mal ganz groß SATIRE drauf gedruckt. Damit es auch die dem Schweizer Idiom entlehnte Menschengruppe der „Wutbünzlis*“ verstehen kann. Zu Beginn liest es sich aufgrund der sternchenbewehrten Einschübe und des kalifischen Gesabbels ein wenig mühsam, doch ist dieser Einstig zum weiteren Verständnis unabdingbar und sobald die Tagebucheinträge folgen ist es ein wohliges, ab und an schauderndes Kopfnicken und Gedankenverfolgungsmatch dass der Autor hier ausbreitet. Kulinarisch allerdings fragwürdig denn seine liebsten Speisen werden sicher niemals die meinen werden. „Punschkrapfen, Grünkohl und Curry“ , wobei Curry ist in Ordnung, aber die mit Marillenmarmelade versauten Krapfen und der Grünkohl mit Kassler, dat magste oder auch nicht.) Doch der neuernannte Kalif zwingt die Bürger nur diese zu kredenzen, wenn er sie mit seinem hohen Besuch beehrt. Essen muss das keiner. Auch nicht die Menschen aus „Drestan“, wo der Kalif seine Residenz eingerichtet hat. In der vormaligen Semperoper abwechselnd zwischen Wien und Drestan und Hollern-Twielenfleth pendelnd. Nach kleineren Umbaumassnahmen ist es jetzt die „Ewigkeitssynaschee“ Diese so satirisch angehauten Tagebucheinträge, von den Erlebnissen des Kalifen, sind durchaus bedenkenswerte Verbesserungsvorschläge. Er nimmt seine Regierungsverantwortung sehr ernst unterstützt von seinem Großwesir und seiner Wesirin. Er lässt sich auch nicht davon abhalten für sein Werk nach „Baahlin“ zu fahren. obwohl es nicht seine Lieblingsstadt ist, wie er gut begründet. Und so macht er sich daran seine Vortsellungen eines guten Kalifats zu verwirklichen. Seiner Ansicht nach ist eine Behauptung nicht wahr, nur weil jemand daran glaubt. Da wird er richtiggehend wissenschaftlich. Aber, der selbsternannte Kalif glaubt zum Beispiel, dass die Demokratie kein so tolles Regierungssystem ist, aber das beste das wir haben. Der größte Kampf des Kalifen richte sich gegen die Dummheit, die er zugleich als größte Gefahr für eine liberale und tolerante Gesellschaft ausmacht. Da fightet er wirklich wacker, mit erfrischenden Ideen für ein denkendes „Karfiolien“, wie er sein sich erweiterndes Reich nun nennt. Er haut Fatwas raus, wie die Einführung des Fachs Witzekunde für SchülerInnen, die dort verpflichtend in Humor, Ironie, Sarkas- und Zynismus unterrichtet werden. Lachen, besonders über sich selbst, hält er für systemrelevant. Auch zum Gendern, Shitstorms, sozialen Medien und zur Cancelculture werden weitreichende Überlegungen angestellt. Da singt ein Autokrat das Hohelied auf Demokratie und Grundgesetz. Wie überzeugend ist das? Sehr meiner Meinung nach. Wer liest das? Es ist wie beim Elternabend. Die die dringend dabeisein sollten, werden absehbar mit nichtlesen glänzen. Schade eigentlich. Die grummelden, pflichtbewussten ElternabendbesucherInnen unter den LeserInnen dürften dennoch Lesespaß haben. (Mehr als bei jedem Elternabend, den ich je besucht habe, weil ich wieder ein Spiel gegen den Vater meiner kids verloren habe.) Bei Kazim kann man nämlich lachen! Nie hätte ich gedacht, dass ich mir mal einen Kalifen für Deutschland wünsche. Doch die 289 Seiten hab ich lustvoll inhaliert, obwohl ich mit einem Kalifen einen religiös verblendeten, autokratischen Despoten, mit Hang zu Nepotismus und Kleptokratie verbinde. Geschichtlich betrachtet sicher nicht völlig abwegig. Im „Geheimen Tagebuch“ des Hasnain Kazim stellt sich aber schnell heraus, er ist kein Houellebecq, er ist der Antihouellebecq. Davon brauchen wir mehr. Es zeigt sich aber im Kalifattagebuch sehr schön, dass wir schon sehr viele Weichen für ein gutes Miteinander in unserer aktuellen Gesetzgebung, angefangen beim Grundgesetz haben. Nice!

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