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Rezensionen zu
Aufzeichnungen eines Serienmörders

Kim Young-ha

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 16,90* (* empf. VK-Preis)

🔪 Um was geht’s? Byongsu Kim ist ein Serienmörder. Sein letzter Mord liegt aber bereits über 20 Jahre zurück. Nun genießt er seinen Ruhestand. Doch dann bringen zwei Ereignisse sein zwischenzeitlich eher ruhiges Leben durcheinander. Zum einen erhält er die Diagnose Alzheimer. Zum anderen trifft er durch einen Zufall einen Mann, den er ebenfalls als Serienmörder ausmacht. Als in seiner Gegend junge Frauen tot aufgefunden werden, ist er sich sicher, dass der andere Serienmörder dahinter steckt. Nun sieht er seine Tochter Unhi, die etwa im gleichen Alter wie die getöteten Frauen ist, in Gefahr. Bevor sein Geist vollständig verschwindet, muss er den Serienmörder vernichten und seine Tochter schützen. 🔪 Mein Fazit: Ich bin begeistert! Die Geschichte ‚Serienmörder gegen Serienmörder‘ ist an sich schon spannend. Doch hier kommt noch die Krankheit Alzheimer dazu. Das ist ein ernstes Thema, bietet im Buch zuweilen aber tragikkomische Momente. In einem Moment weiß Byongsu Kim, dass er einen Serienmörder zur Strecke bringen möchte. Im nächsten Moment hat er es vergessen. Auch seine Notizzettel, mit denen er sein Vergessen verhindern will, sind nicht immer hilfreich. Aber nicht nur das Vergessen ist präsent. Vieles bildet er sich nur ein oder fantasiert sich etwas zusammen. Auch für den Leser ist es teilweise schwierig zu unterscheiden, was wahr und was Fantasie ist. Das macht das Buch besonders. Aber nicht nur die Geschichte ist lesenswert. Auch der Aufbau des Buchs ist toll. Die Kapitel sind max. 3 Seiten lang. Manchmal bestehen sie nur aus einem Satz, fast so, als hätte der Protagonist in seinem Vergessen einen kurzen Geistesblitz. Und die Seitenzahlen im Buch verblassen mit fortschreitendem Lesen, analog der fortschreitenden Alzheimer. 🔪 Für wen ist das Buch etwas? Für alle, die einen außergewöhnlichen Spannungsroman lesen möchten, der neben ernsten und komischen Momenten auch einen Hauch Poesie und Philosophie bietet.

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Was geschah wirklich?

Von: mimitatis_buecherkiste

10.08.2022

Bei dem pensionierten Tierarzt Byongsu Kim, 70 Jahre alt, wird beginnende Demenz diagnostiziert, also beginnt er, seinen Tag schriftlich und mündlich auf einem Aufnahmerecorder festzuhalten, um sich orientieren zu können. Gleichzeitig schwelgt er hierbei in Erinnerungen an seine Taten. Als plötzlich ein weiterer Serienkiller sein Unwesen treibt, ist Byongsu Kim überzeugt davon, den Mann zu kennen. Bevor ihn sein Gehirn vollends im Stich lässt, nimmt er sich vor, diesem das Handwerk zu legen, um seine Tochter vor ihm zu schützen. Gar nicht so einfach, wenn die Demenz immer schlimmer wütet in seinem Kopf. Das Buch ist eher eine Kurzgeschichte als ein Roman, aber mehr Seiten braucht es nicht, um einen Eindruck bei mir zu hinterlassen. Byongsu Kim ist kein zuverlässiger Erzähler, was seiner Krankheit geschuldet ist. Alte Erinnerungen vermischen sich mit neuen, Erlebtes mischt sich mit Fiktion und dazwischen gibt es sehr klare Momente. Ich habe eine Vermutung gehabt, lag aber tatsächlich etwas daneben, was den Ausgang der Geschichte angeht. Da wurde ich sehr schön aufs Glatteis geführt. Klasse! Wer auf außergewöhnliche Storys steht, sollte hier zugreifen. Von mir jedenfalls gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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Erster Eindruck zum Buch: Es liest sich tatsächich wie mal kurze, mal längere Tagebucheinträge, was für mich neu, aber dennoch interessant war. So hatte man einen etwas anderen ersten Eindruck der Geschichte. Protagonisten: Byungsu Kim ist ein faszinierender und spannender Charakter. Ihn genau zu beschreiben ist alles andere als einfach. Den Fakt das er ein Serienmörder ist, kann man nicht außer Acht lassen, doch auf der anderen Seite hat er auch etwas sehr menschliches, fragiles trotz der schlimmen Taten. Meine Meinung: Poetsch, lyrisch und knallhart ehrlich. Ganz anders als gedacht, unerwartet, zum nachdenken anregend und dadurch sehr gut. Man muss schmunzeln, da die Aufzeichnungen leicht sarkastisch manchmal geschrieben sind. In die Gedankenwelt des Protagonisten bekommt man einen sehr guten Eindruck. Ich muss sagen, dass das Ende unerwartet kam. Auch wenn das eigene Gefühl einem sagt das es anders sein könnte, als beschrieben, bekommt man die Andersartigkeit bis zum Schluss nicht richtig gegriffen. Der Autor konstruiert eine faszinierende Geschichte über das Leben, Vergessen und Erinnerungen die unser Gehirn uns zeigt.

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Wo soll ich bloß anfangen? Dieses Buch hätte 1000 Seiten haben können - ich hätte es genau so verschlungen, wie die 152 Seiten. Ein grandioses Meisterwerk über einen Serienmörder, der die Diagnose Alzheimer bekommt und nun in einer Art Tagebuch sein Leben teilweise revue passieren lässt. Mit "Aufzeichnungen eines Serienmörders" wurde ein einzigartiges Werk geschaffen, welches in der Kürze der Seitenzahl einen so unglaublichen Tiefgang schafft und so weit in den Protagonisten und seinen Kopf blicken lässt, das ich es direkt in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich konnte es wirklich nicht aus der Hand legen. Für mich als Thriller/Horror Fan waren selbst die fehlenden blutigen Elemente, die man bei so einem Titel vielleicht erwarten würde, kein Hindernis. Im Gegenteil. Für Byongsu Kim war das Morden kein Ausdruck von perversen Handlungen oder ähnlichem. Es machte ihm schlicht Freude. Seinen letzten Mord hat er begangen, bevor er seine Tochter adoptierte. Und genau diese scheint nun im angesicht eines neuen Serienmörders in Gefahr zu sein. Doch ist der neue Freund seiner Tochter wirklich so gefährlich? Muss er noch ein letztes Mal töten? Und wenn ja ... schafft er dies angesichts seines schwindenden Verstandes überhaupt noch? Die Übergange von Realität und und Erinnerungen schwindet zunehmend. Kann er sich selbst noch trauen? Young-ha Kim schafft es, in diesem kurzen Buch einen unglaublichen Einblick in die Psyche eines Mörders zu vermitteln und gleichzeitig steht man am Ende des Buches da und fragt sich ... was hab ich jetzt gelesen? Was war die Wahrheit, was waren schwindende Erinnerungen.

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Clever, spannend, außergewöhnlich

Von: Bookerista

18.03.2022

Heute habe ich einen südkoreanischen Buchtipp für euch: Aufzeichnungen eines Serienmörders von Kim Young-Ha. In diesem kleinen, aber durchaus feinen Büchlein geht es um den pensionierten Tierarzt und Serienmörder Byongsu Kim, der am Rande einer Großstadt lebt und zusehends der Demenz verfällt. Einzige Lichtblicke in seinem tristen Alltag sind die Besuche seiner Adoptivtochter Unhi. Als Kim bei einem Spaziergang ihren neuen Partner trifft, erkennt er in ihm seinesgleichen und plant nach 25 Jahren Ruhestand seinen letzten Mord, um Unhi zu schützen. Das Buch hat mich wirklich mit seiner Intensität und Eindringlichkeit überrascht. In Tagebucheinträgen rekapituliert Byongsu sein Leben und seine Taten, aber beschreibt auch gleichzeitig seinen geistigen Verfall. Diese Mischung aus Spannung, Cold Case und persönlichem Schicksal macht das Buch zu einer außergewöhnlichen Lektüre. Psychogramm und Ermittlungsroman werden hier gekonnt miteinander verknüpft. Bei aller Tragik über sein Schicksal erzählt Byongsu sehr neutral. Es ist fast als würde er als Außenstehender über sich selbst schreiben. Aber gleichzeitig lässt er einen sehr tiefen Blick in seine Seele zu. Dem Autor ist hier auch den nur 154 Seiten etwas gelungen, was manche mit 600 Seiten nicht erreichen: Tiefe und Komplexität. Noch dazu fragt man sich als Leser ständig, ob man den Notizen wirklich glauben und Byongsu trauen kann? Er weiß ja nicht einmal selbst, ob er es kann. Dieses Spiel mit dem Verstand, das Verschwimmen von Realität und Wahn war wirklich ein Genuss! „Aufzeichnungen eines Serienmörders“ ist ein faszinierender und cleverer „Thriller“, der mich sehr gefesselt hat und den ich euch nur empfehlen kann.

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Byongsu Kim ist ein Serienmörder, doch seine letzte Tat liegt bereits 25 Jahre zurück. Seit er seine Adoptivtochter Unhi bei sich aufgenommen hat, hat sich vieles verändert. Als jedoch eine neue Serie von Morden die Nachbarschaft erschüttert, erkennt Byongsu durch Zufall bei einem Auffahrunfall in seinem Gegenüber einen Gleichgesinnten und damit den Täter. Um Unhi zu schützen, beschließt er, den letzten Mord seines Lebens zu begehen – denn seine Demenz hat ihn fest im Griff und droht, ihm die Kontrolle zu entreißen. Kim Young-Has besonderer Roman erschien bereits im Jahr 2020 als gebundene Ausgabe und wurde nun als Taschenbuch neu aufgelegt. Inhaltlich ist der Titel absolut Programm: Wir lesen die Aufzeichnungen des Protagonisten, die er anfertigen muss, um irgendwie gegen den Verlust seines Gedächtnisses ankämpfen zu können. Somit teilen wir auch seine Verwirrung über bestimmte Begegnungen und Gespräche und entdecken schon bald Widersprüche in seinen Worten. Manche Einträge umfassen nur wenige Zeilen, manche immerhin ein paar Seiten; das Buch eignet sich somit sowohl zum dosierten, als auch zum Lesen in einer einzigen Sitzung. Im Verlauf der Handlung verschwimmen die Grenzen zwischen der Realität und Byongsu Kims Wahrnehmung davon immer mehr. Verzweifelt versucht er, sich an seinem Alltag festzuhalten - aus Angst, die Ermordung seiner Tochter nicht verhindern zu können. All das findet schließlich seinen Höhepunkt, als Unhi ihren neuen Partner mit nachhause bringt: eben jenen Serienmörder, den ihr Vater unbedingt zur Strecke bringen will. „Aufzeichnungen eines Serienmörders“ ist nicht nur ein klug erzählter Krimi mit einem überraschenden Ende, sondern auch eine Dokumentation dessen, was Demenz im Verstand eines Menschen und vor allem im Leben seiner Angehörigen anrichten kann. Byongsu Kim ist dabei ein unheimlich spannender Charakter, dem zwar das Schuldbewusstsein für seine grausamen Taten fehlt, der einem in den knapp 150 Seiten des Romans mit seiner Liebe zur Lyrik und seinem Pragmatismus aber auch irgendwie ans Herz wächst. Was für eine Lektüre!

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