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Rezensionen zu
Charlotte Löwensköld

Selma Lagerlöf

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

Aus dem Schwedischen von Paul Berf mit einem Nachwort von Mareike Fallwickl. „Es heißt ja, dass ein Unglück selten allein kommt, es hat immer auch ein kleines Glück im Schlepptau“ (S. 309) So kenne ich das Sprichwort gar nicht, aber die Sichtweise gefällt mir. Das über 100 Jahre alte Meisterwerk der Nobelpreisträgerin kommt mit einer beeindruckenden Leichtigkeit daher. Selma Lagerlöf erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die zum Spielball der Gesellschaft zu werden droht. In einer Zeit, in der Frauen unmündig waren und in Abhängigkeiten lebten. Ein wundervolles Buch in einer wunderschönen Kleinformat-Ausgabe des Manesse Verlags.

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Viele verbinden die Autorin „nur“ mit ihrem großen Erfolg Nils Holgerson. Aber mit diesem Roman stellte sie einmal mehr ihr schriftstellerisches Können unter Beweis (nebenbei erwähnt, erste Frau, welche den Nobelpreis für Literatur gewann, sehr zu recht). Allein Sprache und Erzählweise hat mich in ihren Bann geschlagen, und der tiefere Inhalt sowieso. Auch wenn es manchmal an Geplänkel, Schweigen, Missverständnissen nicht mangelte, und sich meiner Meinung nach so manches in die Länge ziehen mochte, so der Anschein, wurde mir die Lektüre nie langweilig. Lagerlöf bediente sich wunderbarer Stilmittel, wie zum Beispiel einen feinen, hintergründigen Humor, strickte gefühlt tausende von Fäden, welche kreuz und quer gesponnen waren, und überzeugte von der starken Frauenfigur der Charlotte Löwensköld. Diese ging ihren Weg, mutig, mit Liebe und dem nötigen Schmunzeln. Nur kurz zum Inhalt, denn ohne Spoiler wäre der gar nicht zu erzählen. Charlotte ist seit fünf Jahren mit Karl-Artur Ekenstedt verlobt. Eine recht lange Zeit, und Charlotte sehnt sich nach der Ehe, es geht ja letztendlich auch darum, versorgt zu sein. Aber es hakt … und ein anderer versucht bei ihr sein Glück. Doch sie schlägt aus, trotz verlockendem Wohlstand. Jetzt müsste doch Karl-Artur nun wirklich den letzten Schritt tun, sollte man meinen, aber er ist zu verbohrt, steigert sich in die Sache hinein, und keine Erklärungs- oder Versöhnungsversuche von Seiten Charlottes fruchten. Sie kämpft … und nimmt ihr Schicksal letztendlich selbst in die Hand. Lagerlöf zeichnet starke Figuren (die Mitleid und Wut erzeugen), erzählt detailverliebt, und schafft es, die Gesellschaft (sehr misogyn) plastisch darzustellen. Die Kritik am „System“ ist nicht zu übersehen, und so ist der Roman ein Aufbäumen, ein Aufzeigen, eingepackt in das subtile Thema der Liebe, mit welchem sich gewiss viele Leser:Innen damals und heute identifizieren konnten und können. Sehr gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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Schon das erste Kapitel gibt einen Vorgeschmack darauf, was uns in diesem Roman erwartet, der vor 200 Jahren in der schwedischen Provinz Värmland spielt. Eine der zentralen Figuren, die Oberstin Beate Ekenstedt, wird aufs Genaueste charakterisiert: Ihre Erscheinung, ihr Charakter, ihr Ansehen und wer ihr wichtig ist, nämlich ihr Sohn Karl-Artur, der zu ihrem großen Bedauern Theologie studiert und Hilfspfarrer wird. Aus seiner Verlobten, der titelgebenden Charlotte, wurde ich manchmal nicht ganz schlau. Dass sie – üblich zu dieser Zeit – von Männern sozial und wirtschaftlich abhängig ist und ihre Existenz sichern muss, ist einleuchtend, doch ihr Charakter schwankt zwischen Selbstbewusstsein und Selbstaufgabe. Selma Lagerlöf versteht es, uns so nah an die Figuren heranzuführen, dass man sie in einem Moment noch verachtet, im nächsten schon wieder verständnisvoll trösten möchte. Auffällig ist, dass sie ständig damit beschäftigt sind, das Verhalten anderer zu analysieren und Schlüsse daraus zu ziehen – häufig leider die falschen, was zu Missverständnissen und Verwicklungen führt. Eine grandios beschriebene Szene, in der die Hochzeitsgäste von Karl-Arturs Schwester unter seinem Tanzverbot leiden und kaum stillsitzen können, zeigt, wie meisterhaft und humorvoll die Autorin erzählen kann. Wir werden mit vielen Arten von Liebe konfrontiert: Mutterliebe, selbstaufopfernde Liebe, Nächstenliebe, die Karl-Artur zwar predigt, selbst aber nicht praktiziert. Selma Lagerlöf schreckt nicht davor zurück, seinen scheinheiligen religiösen Übereifer ins Lächerliche zu ziehen. Auch an Intrigen, Verleumdungen und Rivalitäten zwischen Frauen mangelt es nicht. Der Zickenkrieg damals war in keinster Weise weniger grausam als heutzutage! Die im Manesse Verlag erschienene Neuausgabe mit Fadenheftung ist ein wahres Schmuckstück und wird diesem Klassiker bestens gerecht.

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chon Ewigkeiten habe ich keinen Klassiker mehr gelesen und als jetzt der schon Jahre vergriffene Roman der Literaturnobelpreisträgerin Selma Lagerlöf ‚Charlotte Löwensköld‘ in einer wunderschönen Neuausgabe im Manesse Verlag erschienen ist, war mein Interesse geweckt. Die junge Charlotte Löwensköld lebt, nachdem sie ihre Eltern verloren hat, bei ihren nächsten Verwandten, dem Probst und der Pröbstin in Korskyrka, auf dem Land. Dort traf sie auf Karl-Artur Ekenstedt, einem egozentrischen Hilfspfarrer aus sehr gutem Haus. Die Beiden verliebten sich und es folgte gleich die Verlobung, die allerdings bereits schon fünf Jahre zurückliegt. Von einem scherzhaften Ausspruch seitens Charlotte aufgestachelt, macht der reiche Bergwerksdirektor Schagerström Charlotte seine Aufwartung und gleichzeitig einen Heiratsantrag, den Charlotte allerdings ablehnt. Daraufhin kommt es zwischen Karl-Artur und Charlotte zur Trennung, da Karl-Artur sich kopflos in seine Eifersucht hineinsteigert. Obwohl Charlotte alles versucht sich trotz der Missverständnisse und Verwirrungen mit ihrem Liebsten auszusöhnen, scheitern ihre Bemühungen. Karl-Artur lässt sich nicht umstimmen und bricht jede Verbindung ab. Charlotte beginnt stark und mutig für ihren Weg und ihr Glück zu kämpfen, das nicht an der Seite von Karl-Artur stattfinden wird. Selma Lagerlöf hat mit ‚Charlotte Löwensköld‘ eine starke und moderne Heldin geschaffen, die in einer für Frauen schwierigen Zeit lebte, jedoch sehr selbstbewusst und selbstbestimmt für sich, ihr Glück und ihr Leben kämpft. Vielen Dank an das Bloggerportal Random House für dieses wunderschöne Leseexemplar!

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Ich sammle die wunderschönen Bände des Manesse Verlags und habe mich auf diesen neuen Band mit dem unfassbar schönen Cover sehr gefreut. Er eignet sich auch perfekt als Geschenk zu Weihnachten. Ich empfehle ihn besonders für alle Klassikerfans, Skandinavienfans, Bibliophile, Freunde von Dorfgeschichten und Feminist*innen. Der Roman spielt im Värmland im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts und handelt von der Liebe der jungen Charlotte Löwensköld zu dem Pfarrer Karl-Artur Ekenstedt. Auf Grund einer Reihe von Missverständnissen wird die Verlobung der beiden aufgelöst, und Charlotte kämpft verzweifelt und letztlich vergebens darum, sich mit Karl-Artur zu versöhnen. Es ist ein spannendes Sittengemälde, dass viele unterschiedliche Themen der Zeit beleuchtet und etwa ein Frauenbild entlarvt, das die bedingungslose Aufopferung gegenüber dem Mann verlangt und die Auswirkungen von selbstgerechtem, intolerantem religiösem Übereifer zeigt, bei dem Anspruch und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen. Dabei hat es auch eine breite, detailreiche und sogar humorvolle Erzählweise, die die tragische Eltern-Kind Beziehung in den Fokus rückt und der Unfähigkeit zu lieben auf die Spur geht. Abgerundet wird alles durch das feministisch grundierte Nachwort von Mareike Fallwickl, die besonders die Auswirkungen mütterlicher Erziehung auf Söhne und die Grenzen untersucht.

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Wie konnte ich nur jahrzehntelang überleben ohne Selma Lagerlöf gelesen zu haben? "Charlotte Löwensköld" ist witzig, charmant und aufmüpfig. Ein Roman, in dem nichts so endet, wie es zur damaligen Zeit üblich war. Das, was mich zB bei der Lektüre von Sigrid Undsets "Kristin Lavranstochter" so aufgeregt hat, die Unterwerfung der Frau in christlicher Demut als erstrebenswertes Lebensziel, das führt Selma Lagerlöf hier als lachhaft vor. Damit ist sie ihrer Zeit im Erscheinungsjahr 1925 weit voraus. Charlotte ist seit fünf Jahren mit dem Hilfspfarrer Karl-Artur verlobt, einem Pietisten am Rande des Fanatismus. Als sie einen Heiratsantrag des Landbesitzers Schagerström bekommt, steigert sich Karl-Artur in einen absurden Eifersuchtsanfall hinein und verstößt seine Verlobte. Die Schuld an dem Bruch weist die Gesellschaft aber augenblicklich dem weiblichen Part der Beziehung zu. Wie Charlotte reagiert, sich freikämpft und ihren eigenen Weg findet, das beschreibt Selma Lagerlöf ganz wunderbar. Ein irgendwo gelesener Vergleich mit Jane Austen ist keineswegs aus der Luft gegriffen. Beobachtungsgabe, feine Spitzen und ihrem Stand entsprechend handelnde Charaktere findet man hier wie dort. Insgesamt ist der Roman ein wiederzuentdeckendes Juwel! Das Nachwort von Mareike Fallwickl ist zwar einerseits ganz erhellend, aber mit seinen Anglizismen und bemüht cool-modernem Ton für mich keine gewinnbringende Ergänzung.

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Zu Beginn habe ich mich schwergetan, in die Geschichte hineinzufinden. Das lag hauptsächlich an der Sprache und dem Schreibstil, kann aber auch der Übersetzung geschuldet sein oder an der nicht immer chronologischen Erzählweise der Autorin liegen. Aber umso mehr ich las, desto vertrauter wurde mir ihr Schreibstil und desto interessanter und fesselnder fand ich das Buch, das mich dann bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten hat. Die Geschichte spielt vor über 100 Jahren und ich dachte mir beim Lesen von zahlreichen gesellschaftlichen Eskapaden und eigentümlichen Verhaltens- und Denkweisen mehrfach, dass sich der Mensch seither eigentlich kaum verändert hat. Die Verleumdungen von Charlotte und die Hetze gegen sie haben mich betroffen gemacht. Was damals im persönlichen Gespräch geschah, passiert heute vor allem in den sozialen Medien. Es war das erste Mal, dass ich einen Roman von Selma Lagerlöf las. Der Roman„Charlotte Löwensköld“ wurde von Paul Berf neu übersetzt und am Ende des Buches findet man noch ein Nachwort von Mareike Fallwickl. Darin erhält man Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte des Romans und findet Wissenswertes über die Autorin selbst. Zum Beispiel, dass sie lange den Zwanzig-Krone-Schein zierte, bevor sie von Astrid Lindgren abgelöst wurde oder dass sie den Roman „Charlotte Löwensköld“ erst im Alter von 67 Jahren schrieb. Die Geschichte zeigt ein interessantes Sittenbild der Gesellschaft und die Charaktere des Buches waren sehr vielschichtig. Vor allem Charlotte fand ich durchwegs sympathisch, obwohl ich nicht jede ihrer Handlungsweisen nachvollziehen konnte. Die antiquierte Sichtweise von Karl-Artur hat mich hingegen irritiert, wobei ich leider sagen muss, dass man einige seiner Verhaltensweisen durchaus auch in unserer Zeit noch findet. Für mich ist er ein Charakter, der sehr von sich selbst überzeugt ist und dem es gänzlich an Empathie fehlt. Generell fand ich manche Szenen genial, andere wiederum seltsam und manchmal war ich sogar abgestoßen. Insgesamt empfand ich es als ein sehr kluges, interessantes Buch, mit gesellschaftskritischem Anklang.

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