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Rezensionen zu
Die Pension der gebrochenen Herzen

Karine Lambert

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

So viel mehr Potential

Von: Ella

29.06.2021

Kurzzusammenfassung: Max wird von seiner Frau verlassen und lebt daher in der alten Grundschule, die er gerade zu einer Pension renoviert. Da sein Freund Paul ebenfalls verlassen wird, zieht er auch in der Grundschule ein und nach und nach finden sich noch 3 weitere vor kurzem verlassene Männer. Insgesamt fand ich die Inhaltsangabe sehr sympathisch und habe mich schon auf die "Pension der gebrochenen Herzen" gefreut und wie die 5 Männer sich eventuell gegenseitig aus ihren Krisen heraushelfen und daran wachsen werden. Und diese Momente gibt es auch: sie feiern gemeinsam Geburtstag auf einer Art Jahrmarkt, gehen Eisbaden, machen eine nächtliche Mountainbiketour, renovieren die Pension und kämpfen sich durch den Haushalt. Jedoch auch wenn die Männer sich danach mehr miteinander verbunden fühlen, bleibt es für die Leserin bzw. den Leser oberflächlich und es kommt einem kaum so vor, als ob sich die Charaktere wirklich entwickeln würden. Ein Punkt, der mich sehr gestört hat, war die offensichtliche Frauenfeindlichkeit der meisten Hauptcharaktere. Beispiel Paul, der von seiner Frau verlassen wird, nachdem sie herausgefunden hat, dass er sie eigentlich ständig betrogen hat, aber alle Frauen nur als "Maschinchen" bezeichnet und es auch gar nicht so schlimm findet, da es für ihn sowieso nur Sex war und auch weiterhin Frauen wie Objekte behandelt. Fabrizio dagegen bekommt die Forderung seiner Fast-Verlobten Putzen zu lernen und im Haushalt zu helfen, was für ihn überhaupt nicht verständlich ist und das ganze bei ihm unter Feminismus fällt. Feminismus ist ebenfalls ein sehr schwieriges Thema für die Männer, da damit ja alles schlimmer wurde und Frauen durch Sextoys die Männer ja gar nicht mehr benötigen und daher so viele Männer verlassen werden. Nein, kein Witz das steht wirklich so im Buch und das Wahlrecht der Frauen wird gleich auch noch kritisiert, dass der Untergang damit ja angefangen hat. Zusammengefasst hatte das Buch für mich so viel mehr Potential, was dann leider durch frauenfeindliche Klischees und machohafte Stereotype zerstört wurde, sodass ich beim Lesen mehrmals die Augen verdrehen musste.

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Feminismus? Nein danke!

Von: Tine Buchstabengeflüster

10.06.2021

Max und seine Jugendliebe bauen begeistert eine alte Schule in Paris als Pension um, bis Louise ihm alles vor die Füße wirft und geht. Kurz darauf wird Paul von seiner großen Liebe rausgeschmissen, weil er sie betrogen hat und zieht bei Max ein. Später folgen noch Simon, Fabrizio und Théo, die ebenfalls von ihren Frauen bzw. Freundinnen verlassen wurden. Gemeinsam helfen sie Max bei der Renovierung, stoßen aber auch oft aufgrund ihrer unterschiedlichen Charaktere aneinander an. Einige von ihnen möchten die große Liebe zurückgewinnen, der Rest der fünf verlassenen Männer kann sich nur die Wunden lecken. Ich habe eine humorvolle Geschichte über die Männer erwartet, wie sie versuchen ihre gebrochenen Herzen zu kurieren, ihre verlorene Beziehung analysieren und vielleicht sogar die jeweilige Frau zurückerobern wollen. Mit jeder Seite hatte ich aber das Gefühl, dass die Männer nur in ihrem Ego verletzt sind und sich wenig für die Fehler in der Beziehung oder die Wünsche der Frauen interessieren. Erst am Ende wird die vergangene Beziehung hinterfragt, die Erkenntnisse kommen aber aus dem Nichts. Es gibt keine Entwicklung bezüglich ihrer Liebesbeziehungen. Trotzdem ist das Buch stets kurzweilig zu lesen, weil in der Pension einiges drunter und drüber geht, die Männer lustige Dinge zusammen erleben und die/der Leser/in Einblicke in die Vergangenheit ihrer gesamten Liebesleben erhält. Der größte Kritikpunkt an dem Buch ist, dass die Fünf oft sehr frauenfeindlich und anti-feministisch denken. Sie sind gekränkt in ihrem Ego, in ihrer Männlichkeit. „Ich bin ein Mann. Ich bekomme einen Ständer, also bin ich.“ (Fabrizio, S. 72). Die Männer sind verstimmt, dass die Frauen nicht auf sie angewiesen sind und eigenständig ihr Leben weiterführen. Auch bezüglich des Geschlechtsverkehrs befürchten die Männern nun gänzlich überflüssig geworden zu sein. „Als Jungs haben sie alle bei jeder Gelegenheit masturbiert. […] Heute fühlt es sich an wie eine Strafe, auf diese eine Variante reduziert zu werden“ (S. 77). Paul wird rausgeschmissen, weil er seine Frau immer und immer wieder betrügt. Ist ja eigentlich kein Betrug, denkt Paul, schließlich trifft er jedes „Maschinchen“ nur einmal, kennt nicht einmal den Namen und liebt nur seine Frau über alles. Fabrizio z. B. wurde rausgeschmissen, weil seine Freundin erst heiraten möchte, wenn er mit einem Putzlappen umgehen kann. Statt es zu erlernen, macht er sich mit seinen neugewonnen Freunden darüber lustig, dass sie mit ihrem Feminismus übertreibt. Einige Textstellen und Ansichten in diesem Buch haben mir den Atem geraubt und wütend gemacht. Andererseits akzeptiert Max aber gleichgeschlechtliche Liebe und die Männer haben sich darüber unterhalten, dass Frauen „nicht mit einem Wasch-, Spül- oder Koch-Gen auf die Welt“ kommen und sie „es genauso unangenehm wie Männer“ (S. 136) fänden. Auch wenn die eigenen Frauen/Freundinnen sie tief verletzt haben, haben die Fünf der Allgemeinheit der Frauen nicht abgeschworen. Dies kommt in einem offenen Brief an alle Frauen zum Ausdruck, der mir überraschenderweise wirklich gut gefallen hat. Der beste Punkt an dieser Geschichte! Leider sind die frauenfeindlichen Aussagen nicht nur von einem Protagonisten, der am Ende eine Selbsterkenntnis erfährt. Das hätte mir nämlich mehr zugesagt. Fazit:Das Buch ist eine sehr kurzweilige und zuweilen auch unterhaltsame Geschichte über die fünf Männer, die verlassen wurden und darunter leiden. Leider gibt es wenig Entwicklung in ihrem Liebesleben und zum Schluss kommen die Erkenntnisse aus dem Nichts. Sehr störend ist, dass die Männer oft sehr frauenfeindlich sind, in dem sie kaum Verständnis für deren Wünsche zeigen und über Feminismus herziehen. Ich würde dieses Buch weder Frauen empfehlen, weil diese nur verletzt werden, weil sie gleichberechtigt leben wollen, noch Männern, da diese womöglich noch den Eindruck gewinnen, es sei okay so zu denken. Von der Autorin bin ich gefühlvollere Geschichten gewohnt!

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Eine Männer-WG wider Willen

Von: Juliana.Juli

10.06.2021

Max kauft mit seiner langjährigen Lebenspartnerin Louise eine renovierungsbedürftige Schule. Nach langer Renovierungszeit sind sie fast am Fertigungsende. Louise möchte in Ruhe die Beziehung zu Max überdenken, was für Max plötzlich und unerwartet kommt. Er zieht in der Beziehungspause in die alte Schule, die mittlerweile als Hotel umgebaut wurde .Er bleibt nicht lang alleine, denn weitere Herren, die aus unterschiedlichsten Gründe von ihren Frauen oder Partnerinnen verlassen wurden, gesellen sich zu Max. So entsteht eine unfreiwillige fünf-Männer-WG mit unterschiedlichen Charakteren und Einstellungen zu Frauen. Jeder von ihnen geht anders mit der Trennung um und jeder hat seine eigene Geschichte, was hier zu Konflikten führt, jedoch auch zusammen halten lässt. Die fünf Männer ändern ihre Einstellungen und Beziehungsansichten. Diese Erkenntnisse müssen sie nur noch an die Frau bringen. Die Charaktere waren gut beschrieben, aber das Buch baute keine Spannung auf, was es mir schwer machte, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen. Nur diese Gespräche und Aktionen von Männern zu lesen, war nicht immer Ansporn genug. Mich sprach das Buch nicht an und es hat mich auch nicht begeistert.

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Frau weg, Haus weg, Ego weg

Von: Petra Baumgart

08.06.2021

Fünf Männer finden sich plötzlich und unerwartet unbeweibt wieder. Um sich mit der Situation besser zu arrangieren, kommt es sehr gelegen, dass einer der Herren gerade eine alte Schule zur Pension umbaut. Dort zieht die Schar nach und nach ein, was dem Buch auch den selten dämlichen Titel gibt. Anfangs fand ich es schwer, der distanzierten Erzählweise der Autorin echtes Interesse an den portraitierten Figuren glaubhaft abzunehmen. Später fand ich es noch schwerer, der Autorin dieses ganze Getue, was die Männer dort so veranstalten, um sich selbst zu finden, abzukaufen. Zu sehr klingt das nach einem verkrampften weiblichen Wunsch, wie der perfekte Mann zu sein hat. Männlich und stark bitteschön, gleichzeitig irre sensibel und dauernd im spirituellen Feinwaschgang, um auf kleinste Schwingungen in der Umgebung stets umgehend reagieren zu können - um Himmels Willen, Hilfe! Nein, ein flüssiger Lesegenuss, bei dem man mitfiebert und kaum erwarten kann, wie es weiter geht, kommt hier nicht zustande. Nette Unterhaltung, ok, aber für das dünne Büchlein sind 18 Euro ein stolzer Preis. In Kombination nicht besonders überzeugend.

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