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Rezensionen zu
Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht begehren

Michel Bergmann

Die Rabbi-und-Kommissar-Reihe (2)

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Im zweiten Band der Der Rabbi und der Kommissar-Reihe Du sollst nicht begehren von Michel Bergmann ermittelt Rabbi Henry Silberbaum in einem neuen Fall: eine junge Frau aus seiner Gemeinde ist seit Wochen verschwunden, doch Sorgen scheint sich ihre Familie nicht wirklich zu machen. Ihr Ehemann verbietet dem Rabbi zu ermitteln und meint, dass er die Sache selbst in den Griff bekommen wird und später meint er, dass er die Entführer schon kenne und selbst mit der Situation fertig wird. Galinas Mutter macht sich zwar Sorgen, kriegt von ihrem Schwiegersohn aber verboten, eine Vermisstenanzeige aufzugeben und so bittet sie den Rabbi erst um seine Hilfe um dann doch wieder einen Rückzieher zu machen. Für Henry stellen sich mehrere Fragen: ist die junge Frau vor ihrem brutalen, deutlich älteren Ehemann geflohen, ist sie einfach in den Urlaub gefahren oder wurde sie entführt? Neben ihrem dubiosen Ehemann, hätte auch dessen Ex-Frau und seine beiden jugendlichen bzw. gerade erwachsen gewordenen Söhne ein Motiv die Frau verschwinden zu lassen. Henry deckt auf, dass Galina mit dem älteren Sohn, der eher in ihrem Alter war als ihr Ehemann, befreundet war, aber waren die beiden vielleicht auch ein Liebespaar? Oder ist Galina mit einem anderen Mann durchgebrannt? Möglicherweise steckt auch ihre Schwimmkarriere dahinter und sie möchte nochmal an den olympischen Spielen teilnehmen und hat sich deshalb zurückgezogen? Henry deckt bei seinen Ermittlungen jede Menge Verstrickungen auf und stößt auf ein altes Geheimnis, das mit der russischen Botschaft zu tun zu haben scheint… Ich habe den zweiten Band der Reihe wie auch den ersten schon als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen. Zuerst einmal zum Inhalt: klar ist es schwierig für einen inoffiziellen Detektiv einen Fall zu lösen, denn man muss als Autor:in ja plausibel machen wie der/die Detektiv:in an den Fall gekommen ist. Hier ist es ja nachvollziehbar: zu Anfang möchte die Mutter der Vermissten, dass der Rabbi ermittelt. Gerade deshalb finde ich es ja so schade, dass dieser Fall so lange in der Schwebe ist: gibt es überhaupt einen Fall? Wenn ja, worin genau besteht dieser? Mord? Entführung? Dadurch, dass nicht einmal klar ist, um was für eine Art von Fall es sich hier handelt, dümpeln die Ermittlungen auch nur so vor sich hin, was ich überhaupt nicht mag. Was mir hingegen gut gefällt, ist, dass man hier immer wieder etwas über den jüdischen Glauben lernen kann und das hat mir wirklich gut gefallen. Hier geht es beispielsweise darum wie jüdische Hochzeiten ablaufen und was Antisemitismus ist. Vor allem beim letzten Thema handelt es sich ja um ein sehr wichtiges Thema, das in solch einem Krimi natürlich gut erwähnt werden kann. Ich finde es auch gut, dass es in den Fällen bisher nicht darum ging, dass Antisemitismus das Motiv für den Mord war. Das hätte ich etwas platt gefunden. Dietmar Bär spricht auch diesen Band, wie den vorherigen ein, was mir gut gefällt. Ich mag ihn als Sprecher und ich finde er passt wunderbar zu der Reihe und zu Henry Silberbaum. Alleine deshalb lohnt sich das Hörbuch, meiner Ansicht nach, schon. Leider bin ich mit Henry an der ein oder anderen Stelle dieses Mal nicht so richtig warm geworden. Irgendwie fand ich es schwierig, einen Zugang zu ihm zu finden und ich bin auch nicht sicher wie er sich seine Beziehung zu seiner New Yorker Freundin vorstellt. Kommissar Berking kommt zwar immer wieder vor und ist inzwischen auch ein guter Freund des Rabbis, aber irgendwie erfährt man über ihn sehr wenig in diesem Band und so bleibt er leider recht farblos. Insgesamt hat mir Der Rabbi und der Kommissar 2 – Du sollst nicht begehren von Michel Bergmann nicht mehr so gut gefallen. Der dritte Band ist im Dezember rausgekommen, dazu gibt es noch keine Hörbuch-Ankündigung (wobei man sagen muss, dass das Hörbuch für den zweiten Band das erste Mal für Ende 2022 angekündigt war und dann immer wieder verschoben wurde bis es im Dezember 2023 dann erschienen ist) und ich weiß nicht, ob ich das normale Buch lesen würde, weil ich die Reihe mit den Hörbüchern angefangen habe. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich die Reihe noch weiter verfolgen werde, wenn es kein Hörbuch geben wird. Dennoch handelt es sich hier um einen soliden Cosy Crime, der in Frankfurt am Main spielt und einen jüdischen Ermittler hat. Die Kombi scheint mir relativ einzigartig zu sein.

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📘 Galina Gurewitz, Olympiaschwimmerin und junge Ehefrau des zwielichtigen russischen Geschäftsmanns Semjon Gurewitz, verschwindet und niemand scheint ernsthaft besorgt zu sein, am allerwenigsten ihr Ehemann. Als Rabbi Henry Silberbaum davon erfährt, stellt er eigene Erkundigungen an und zieht seinen Freund Kommissar Berking ins Vertrauen. Gemeinsam durchleuchten sie dubiose Machenschaften und Verbindungen. 📚 „Du sollst nicht begehren“ ist der zweite Teil der Reihe „Der Rabbi und der Kommissar“. Teil 1 „Du sollst nicht morden“ erschien 2021, Teil 3 „Fremde Götter“ ist für Oktober 2023 angekündigt. ⭐️⭐️⭐️💫 Rabbi Silberbaum und Hauptkommissar Berking sind zwei äußerst sympathische Figuren und ihr freundschaftliches Miteinander inklusive Sticheleien, sind ein Lesespaß. Vom Krimi selbst hätte ich mir ein bisschen mehr Raffinesse gewünscht, mehr Überraschung, gerade bei der Auflösung des Falles. 👍 Ich bin direkt mit Teil 2 eingestiegen und hatte keinerlei Probleme mich in die Geschichte einzufinden. ✍️ Michel Bergmann (*1945) ist als Produzent, Regisseur und Drehbuchautor tief im Film verwurzelt. Nach seinem Studium und der Ausbildung war er zunächst als freier Journalist tätig. Seit über zehn Jahren ist der Schweizer als Romanautor aktiv. Mit seiner Reihe um den Rabbiner und den Kommissar betritt er auch das Krimigenre. 🏠 „Du sollst nicht begehren“ ist 2022 im Heyne Verlag erschienen. 💡 274 Seiten Roman und 9 Seiten ergänzendes Glossar.

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Henry Silberbaum ist kein gewöhnlicher Rabbi. Er ist jung, belesen und stets up-to-date. Seine on-off Beziehung zu seiner New Yorker Freundin hält ihn auf dem Boden der Tatsachen, wenn er sich mal wieder in etwas verrennt. Im Altenheim herrscht derzeit etwas traurige Stimmung. Die junge Olympionikin Galina Gurewitz ist spurlos verschwunden. Seitdem gibt es keine Wassergymnastik mehr und das hinterlässt Spuren bei den Seniorenheimbewohnern. Henry kommt es sehr seltsam vor, dass sich ihr Ehemann, ein mysteriöser russischer Geschäftsmann darüber überhaupt keine Sorgen macht. Selbst Galinas Mutter erwähnt das Verschwinden ihrer Tochter mit keiner Silbe. Kommissar Berking, Henrys alter Bekannter aus seinem letzten „Fall“ und mittlerweile guter Freund guckt ein wenig hinter die Kulissen der Familie Gurwitz und sorgt damit für neuen Zündstoff. Hier ist nichts wie es scheint und Henry macht sich auf die Suche nach Galina. Er stößt auf nervöse Familienmitglieder, rachsüchtige Exfrauen, mysteriöse russische Diplomaten und beißt mehr als einmal auf Granit. Doch Henry Silberbaum lässt nicht locker! Michel Bergmann hat mit Rabbi Henry Silberbaum eine witzige und kluge Ermittlerfigur erschaffen, die man einfach mögen muss. Entwaffnend erklärt er sämtliche schwierige politische und historische Themen und trägt damit zu Offenheit und Verständnis für diese Religion bei. Knifflige Ereignisse und spitzfindige Redewendungen sind ganz sein Ding.

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Er kann es nicht lassen: Rabbiner Henry Silberbaum aus Frankfurt wirft als Hobbydetektiv einmal mehr Einblicke in die Abgründe seiner Gemeinde. Diesmal geht es um Galina Gurewitz, die spurlos verschwunden ist. Ihr 30 Jahre älterer Ehemann Semjon, der als "Biznesmen" auf etwas undurchsichtige Weise zu Reichtum gekommen ist, hat allerdings keine Vermisstenanzeige erstattet und gibt sich auf Nachfragen eher schroff. Galinas Mutter scheint nach ersten Sorgen ebenfalls seltsam gleichgültig und macht keinen Druck mehr, die Verschwundene zu suchen. Doch da hat sie die Rechnung ohne Rabbi Silberbaum gemacht! Zusammen mit seinem Freund Kommissar Berking von der Frankfurter Polizei kann er es nicht lassen, auch im zweiten Band von Michel Bergmanns Reihe "Der Rabbi und der Kommissar" zu ermitteln. Diesmal heißt es:"Du sollst nicht begehren" - und wenn Bergmann sich an den zehn Geboten orientiert, dürfte es für die Beiden noch einiges zu tun geben. Motive für ein nicht ganz freiwilliges Verschwinden Galinas gibt es reichlich - da ist zunächst einmal die Ex-Frau Semjons, die es nicht gerade toll fand, durch ein Zweitmodell im Alter ihres ältesten Sohnes ersetzt zu werden. Und Galina selbst? Ihr wird nicht nur ein Verhältnis mit einem anderen Gemeindemitglied nachgesagt, auch Erpressung soll ihr nicht fremd sein. Erpresst wird aber auch Semjon. Ein undurchsichtige Rolle spielt zudem ein russischer Diplomat des Frankfurter Generalkonsulats, der sich um die Ex-Landsleute kümmert, die einst als jüdische Kontingentsflüchtlinge nach Deutschland auswanderten. Nicht nur aus uneigennützigen, denn dem Mann wird eine Geheimdienstverbindung nachgesagt. Oder hat er obendrein Verbindungen in die Welt des Organisierten Verbrechens? Schließlich ist nicht unbekannt, dass seinerzeit keineswegs nur richtige Juden nach Deutschland kamen, sondern auch der eine oder andere Dieb im Gesetz die Chance nutzte und sich durch Bestechung oder Einschüchterung die angebliche jüdische Identität verschaffte, die ihm ein Leben in Deutschland garantierte.... Nimmt es daWunder, dass der Gemeindevorsteher argwöhnt, der Rabbiner könnte seine Pflichten zugunsten der Detektivarbeit vernachlässigen? Schließlich ist zwischen dem Religionsunterricht in der Schule, den Gottesdiensten und den Besuchen bei den Bewohnern des Altenzentrums so einiges zu erledigen. Silberbaum lässt seinem Kumpel Berking nicht nur talmudische Weisheiten, sondern auch kulinarische Erziehung zuteil werden, der Nordhesse hat sich schließlich bisher kaum über die Imbisswurst hinausentwickelt. Und auch das Privaltleben ist fordernd - hier Mama Silberbaum, da Fernbeziehung Zoe in New York, mit der Silberbaum zunehmend weniger eine Zukunft sieht. Und dann ist da noch die attraktive Leiterin des Altenzentrums, die bei Silberbaum Unterricht für ihre Konvertierung nimmt.Zwar hat sie angeblich einen Freund in Israel, aber irgendwie ist die Luft zwischen ihr und dem Rabbi ziemlich flirrend. Unterhaltsam, humorvoll, spannend und mit Einblicken ins jüdische Gemeindeleben, das auch in Frankfurt stark von russischer Zuwanderung geprägt ist, machen in "Du sollst nicht begehren" vor allem die Besonderheiten und mitunter exzentrischen Eigenarten der Protagonisten den Charme des Buches aus. Augenzwinkernd und liebenswert ist dieser Cozy-Krimi mit zahlreichen jiddischen Einsprengseln, die am Ende des Buches in einem Glossar auch für gojim verständlich erklärt werden. Da freue ich mich doch schon auf das nächste Abenteuer des Rabbis und des Kommissars.

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Schon vom ersten Teil der Serie war ich angetan – ein etwas anderes Krimi Buch. Auch dieser Teil hat mich von Beginn an gefesselt. Auch wenn es ab und zu in diesem Teil verwirrend ist, muss ich sagen humorvoll und fesselnd ist die Handlung auf alle Fälle. Ein Fall, der in der Gegenwart spielt, der in sich abgeschlossen ist.

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Der Rabbiner Henry Silberbaum macht sich Sorgen um die Weltklasseschwimmerin Galina Gurewitz. Sie ist seit Wochen verschwunden. Ihr Ehemann ein russischer Geschäftsmann scheint sich keine Sorgen zu machen und auch Galina's Mutter unternimmt nicht allzu viel um ihre Tochter zu suchen. So unterstützt er seinen Freund und Kommissar Berking und gemeinsam machen sich die zwei auf Suche. Der Schreibstil ist leicht und zügig zu lesen. Die Protagonisten passen gut in das Geschehen hinein und die Spannung steigert sich zwar langsam aber bleibt dann doch auf einer gewissen Höhe stehen. Fazit:Die Handlung in diesem Regionalkrimi spielt sich in Frankfurt ab. Insgesamt umfasst die Story 19 Kapitel. Ich bin sehr gut in das Buch hineingekommen obwohl ich das Vorgängerbuch nicht kenne. Mir fiel zudem auf dass es nur zwei kleinere Rückblenden gab. Der Autor hat die Story in der Gegenwart geschrieben und dies war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Auch der Schreibstil war für mich wie abgehackt. Henry Silberbaum ist meiner Meinung nach immer unterwegs, immer in Aktion und ständig auf Achse zudem kennt er alle seine "Schäfchen" in seiner jüdischen Gemeinde. Der Kommissar hält sich meiner Ansicht nach im Hintergrund und spielte für mich eine längere Zeit keine Hauptrolle in diesem Krimi. Die Atmosphäre wirkte auf mich kühl obwohl öfters etwas Humor aufblitzt. Ich bekam einen recht guten Eindruck in das Leben der jüdischen Gemeinde Frankfurts. Es geht hierbei um Erpressung und Mord aber trotzdem hat mich dieses Buch nicht ganz so überzeugen können. Im Glossar werden jüdische,hebräische und englische Wörter und Sätze übersetzt. Diese ist der zweite Band einer bisher zweiteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen. Ich vergebe für diesen Regionalkrimi drei Sterne.

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Galina Gurewitz, die man im ersten Band als Schwimmlehrerin kennenlernte, ist spurlos verschwunden. Dass weder ihr Ehemann noch ihre Mutter Anstalten machen zur Polizei zu gehen und sie als vermisst zu melden, kommt Rabbi Henry Silberbaum nicht koscher vor. Auch sein Nachfragen bei den Erwähnten macht ihn nur noch skeptischer und ihr Verschwinden lässt ihm keine Ruhe. Kommissar Berking sind aber die Hände gebunden, so lange keine Vermisstenanzeige vorliegt. Silberbaum macht sich also selbst auf die Suche. Sein Amt als Rabbi eignet sich perfekt um mit den unterschiedlichsten Menschen nicht nur seiner Gemeinde ins Gespräch zu kommen und dies nutzt Henry aus. Seniorenresidenz-Leiterin Esther Simon, Buchhändler Jossi Singer, Henrys Sekretärin und auch seine Schüler trifft man wieder. Besonders seine Schullektionen benutzt Henry hier aktiv um seine Gedanken zum Fall zu überprüfen, während seine Telefonate nach Amerika immer kürzer werden. Von Seite zu Seite kommt Henry nicht nur dem Verschwinden von Galina auf die Spur, sondern deckt am Ende auch ein grosses Geheimnis aka Verbrechen auf. Der Weg dahin ist, wie bereits im ersten Band, äusserst lustvoll zu lesen. Ich mag Silberbaums Humor und seine Zusammenarbeit mit Kommissar Bering. Bering lernt immer mehr über das Judentum, und auch Leser*innen dürften das eine oder andere dazu lernen. Fazit: Kurzweiliger und amüsanter Krimi, der in einer liberalen jüdischen Gemeinde angesiedelt ist. 4 Punkte.

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Es ist wirklich schwer, sich zu entscheiden: mag man das Buch wegen des spannenden Krimis oder wegen des großartigen Humors? Oder – ja, das ist es – wegen der ganz wunderbaren Mischung aus beidem! Ein Buch, das gewissermaßen auf einem Schmunzel-Fundament steht. Schmunzeln wird man immer, oft lächeln, dann wieder lauthals lachen. Wer jetzt meint, dass deshalb die Stimmung für einen Krimi viel zu fröhlich ist …. irrt, denn es kommt doch immer nur auf die richtige Abstimmung an :-) Wie schon im ersten Rabbi Silberstein-Krimi beweist Michel Bergmann wirklich grandiosen Humor, die Dialoge, die er schreibt würden jeder Komödie auf Bühne, Leinwand oder Bildschirm die Krone aufsetzten, alles drehbuchreif, quasi (inklusive einiger Witze zum Weitererzählen). Moses kommt auf den Sinai und Gott sagt zu ihm: „Ich habe Gebote für Euch!“. Da fragt Moses: „Was sollen die kosten?“. Da sagt Gott: „Nichts“. „Gut“, sagt Moses, „dann nehme ich zehn!“ (Seite 45) Henry Silberstein, und jetzt geht es um seine Detektiv-Leidenschaft, sorgt sich um ein Mitglied seiner Gemeinde. Galina Gurewitz ist seit längerer Zeit verschwunden, als sich ihre Mutter endlich an den Rabbi wendet. Seltsam, dass ihr Ehemann oder jemand anderes aus ihrer Familie bisher nichts unternommen hat – keine Vermisstenanzeige, keine Suche nach ihr, niemand scheint sich Sorgen zu machen oder auch nur im geringsten beunruhigt zu sein. Den Ehemann findet der Rabbi von Anfang an nicht vertrauenserweckend – Semjon Gurewitz heißt der, Typ russischer Geschäftsmann mit Halbwelt-Connections und mehr als doppelt so alt wie Galina. Die Ehe scheint, das ist schnell klar, eine reine Zweckverbindung zu sein: er suchte für Repräsentationszwecke eine junge, hübsche Frau, als Olympiaschwimmerin dazu noch berühmt, und sie wurde von der Mutter gedrängt, in ein Leben ohne Geldsorgen zu heiraten. Semjon Gurewitz ist nicht nur nicht erfreut, als Henry Silberstein beginnt, nach dem Verbleib der Verschwundenen zu forschen – er bedroht den Rabbi sogar, sollte der nicht umgehend mit seinen Schnüffeleien aufhören. Keine Frage, dass Henry von so etwas nur noch mehr angespornt wird, unterstützt von seinem neuen Best-Buddy, dem Kriminalkommissar Berking. Es wird gefährlich für den Rabbi … Zur wirklich sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Geschichte liest man auch sehr viel über jüdisches Leben, Festtage und wie sie begangen werden, den Talmud, dessen Struktur und Entstehung und darüber, wie man in der jüdischen Gemeinde miteinander umgeht und auf sich selbst (meist mit Augenzwinkern) blickt. Michel Bergmann schickt seinen Rabbi in eine TV-Diskussion (die von der teilweise in Israel lebenden Moderator Andreas Kiewel geleite wird. Das ist die Bühne für Henry Silberstein, über das historische und gegenwärtige Schicksal der Juden zu sprechen. Darunter eine, wie ich finde, ungemein gescheite und treffende Definition zum Thema Antisemitismus & Rassismus: Nun, die Quelle ist sicher die gleiche, nämlich Menschenhass, aber es gibt eine gravierende Unterscheidung: Antisemitismus bedeutet, Menschen für das zu hassen, was sie sind. Nämlich Juden. Rassismus bedeutet, Menschen für das zu hassen, was sie nicht sind. Nämlich weiß! (Seite 168) Alleine dieser Abschnitt ist es unbedingt wert, dieses Buch zu lesen. Macht alles zusammen also wirkliche viele unwiderstehliche Argumente dafür, diesen zweiten Teil der Reihe zu lesen. Die gute Nachricht zu Schluss: es geht weiter ….

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