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Rezensionen zu
Klara und die Sonne

Kazuo Ishiguro

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

Erster Satz: "Als wir neu waren, standen Rosa und ich in der Ladenmitte, wo auch die Zeitschriften auslagen, und hatten den größeren Teil des Schaufensters im Blick." Klara ist eine künstliche Freundin, abgekürzt KF, Modell B2 aus der vierten Serie. Geschaffen wird dieses Robotermodell das über eine künstliche Intelligenz verfügt speziell für Kinder, um diese auf ihrem Lebensweg zu begleiten und ein*e treue*r Gefährt*in zu sein. Was Klara speziell von den Vorgängermodellen unterscheidet "ist ihre Neugier, ihre Lust, zu beaobachten und zu lernen." Seite 56 und im Gegensatz zu den neueren Modellen reagiert sie empathisch und feinfühlig. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte auch erzählt. So begleiten wir Klara auf ihrer Reise. Im ersten von insgesamt fünf Kapiteln beobachten wir mit ihr gemeinsam den Ausschnitt der Welt, den Sie aus ihrem Schaufenser heraus zu sehen bekommt. Wissbegierig saugt Klara alles in sich auf, überdenkt das Gesehene und schließt ihre eigenen Schlüsse daraus. Während dieser Zeit lernt Sie auch Josie kennen, das Mädchen, deren KF Sie werden will - und bei der Sie letztendlich auch einziehen darf. Die ruhige Erzählweise läd dazu ein, das Buch entschleunigt genießen zu können. Zumindest anfangs. Immer öfter schleichen sich Sätze ein, die beim Lesen eine unterschwellige, beklemmende Stimmung erzeugen. Feine Nuancen, die vorbereiten sollen, auf das was kommt. Tatsächlich spitzt sich die Stimmung zum Ende hin immer mehr zu. Nicht nur unsere Protagonist*innen stehen unter Strom, die Anspannung überträgt sich beim Lesen auch auf mich! Und an dieser Stelle reden wir mal über das schriftstellerische Talent so etwas überhaupt zu schaffen! Auch das abrupte Ende macht bei näherer Betrachtung Sinn, wenn es als Stilmittel eingesetzt wurde. Im Nachgang fasziniert mich dieser glatte Schnitt, bietet er doch Spielraum für viele verschiedene Interpretationsmöglichkeiten. Ich persönlich finde, dass Geschichten über künstliches Bewusstsein Hand in Hand mit wichtigen, philosophischen Fragen einhergehen. Und so beschäftigen mich auch hier nach dem Lesen Fragen wie etwa: Was macht uns Menschen aus? Sind Menschen grundsätzlich einsam? Wie weit darf der Mensch mit seinen wissenschaftlichen Errungenschaften gehen? Und wer zahlt den Preis dafür?Können Emotionen erlernt werden? Und ist ein Mensch überhaupt in der Lage ein Buch über eine künstliche Intelligenz zu schreiben ohne diese Vorstellung zu romantisieren? Können wir uns in einen Roboter "reinfühlen" ohne ihn zu vermenschlichen? Oder wird uns etwa für immer die Frage beschäftigen: Träumen Androiden von elektrischen Schafen?

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In dem Buch geht es um Klara und die 13-jährige Josie. Klara ist eine KF, eine künstliche Intelligenz. Konstruiert für Jugendliche. Ihre Aufgabe? Kinder begleiten, unterstützen und vor allem Gesellschaft leisten. Josie ist krank und alleine. Ihre Mutter arbeitet sehr viel und ist wenig Zuhause. Als das Mädchen Klara in einem Schaufenster entdeckt ist klar: das ist ihre neue Begleiterin. Kurzerhand zieht die KF bei der Kleinfamilie ein. Die dystopische Welt wird aus Klaras Augen beschrieben. Sie beobachtet viel, und zieht, aufgrund ihres teilweise fehlenden Wissens, viele interessante Schlüsse. Der Schreibstil ist sehr klar und einfach. Vielleicht ist der Roman für den ein oder anderen etwas langweilig. Mir gefiel er sehr. Die Mischung zwischen dem Mensch-Sein und der künstlichen Intelligenz gefiel mir total. Was macht den Menschen aus? Sind es Emotionen, das Denken und das Bewusstsein?

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In „Klara und die Sonne“ widmet sich der 1954 geborene Kazuo Ishiguro einem brisanten und interessanten Thema: der künstlichen Intelligenz. In Ishiguros dystopischer Welt, die im ländlichen Amerika spielt, gibt es künstliche Freunde. „KFs“ nennt man sie. Letztlich sind es programmierte menschenähnliche Roboter. KFs sollen die Aufgaben und Funktionen echter und lebendiger Freunde nachahmen bzw. ersetzen. Sie sollen Kindern Gesellschaft leisten, ihnen die Zeit vertreiben und sie ins Erwachsenenleben begleiten. Klara ist eine solche KF. Sie befindet sich entweder im Hinterraum des Ladens, in dem sie verkauft wird, oder sie wird im Schaufenster ausgestellt, was ihr besonders zusagt, weil sie dort von der Sonne gewärmt wird. Hier wartet sie darauf, auserwählt zu werden. Von ihrer Position aus beobachtet sie das Geschehen vor dem Fenster, die Passanten, die Autos und die Obdachlosen. Klara wird schließlich von der 13-jährigen Josy als Begleiterin ausgewählt. Josy ist oft krank und viel allein. Ihre Eltern haben sich getrennt und ihre Mutter hat vor lauter Arbeiten nur wenig Zeit. Da kommt so eine KF, die sich eifrig um ihr Mündel kümmert, gerade recht. Die beiden Mädchen leben von nun mit Josys Mutter und einer Haushälterin in einem recht abgelegen Haus. Das Interessante ist, dass wir in diesem Roman in Klaras „Haut stecken“. Wir betrachten die fremdartige und kühle dystopische Welt des Romans durch ihre Augen, also durch die aufmerksamen Augen einer künstlichen Intelligenz, die sehr lernfähig ist und aufgrund ihres letztlich doch begrenzten Wissens Schlüsse zieht, die manchmal irrwitzig und wunderlich anmuten. Am Anfang sehen und verfolgen wir die Geschehnisse vor dem Schaufenster und nachdem Klara gekauft wurde, beobachten wir die Beziehungen von Josy z. B. zu ihrer vielbeschäftigten Mutter oder zum Nachbarjungen. Andere Interaktionen kommen nur bei aufwendig organisierten Interaktionsmeetings zustande. Mit der Zeit wird erkennbar, dass Arbeit die Regel, aber zwischenmenschlicher Umgang nicht selbstverständlich ist. Schule findet nicht mehr als Präsenzunterricht, sondern online statt und der Stellenwert der Natur ist deutlich gesunken. Der britische Literaturnobelpreisträger Ishiguro erzählt wie immer meisterhaft, gleichermaßen feinfühlig wie neutral-distanziert sowie völlig unaufgeregt. Er nimmt sich Zeit. Die Geschichte um Klara darf sich entfalten. Manchen mag das zu langweilig sein - ich finde es wunderbar! Er setzt sich über Klaras kindliches Denken und ihre wissbegierigen Beobachtungen mit tiefgründigen Themen und brisanten Fragen, die mit künstlicher Intelligenz und Mensch-Sein verbunden sind, auseinander. Letztlich geht es darum, was das Mensch-Sein ausmacht. Emotionen, Bewusstsein, Denken, ethisches und moralisches Handeln, Identität, Individualität - das sind Schlagwörter, mit denen sich Kazuo Ishiguro in seinem neuen Werk implizit beschäftigt. Implizit, d. h. zwischen den Zeilen und unaufdringlich. Man kann den Roman also als bloße Science-Fiction-Unterhaltungsliteratur genießen oder ihn auf einer tieferen Ebene als Reflexionsgrundlage sehen und Gedankenanstöße aufgreifen und weiterspinnen. „Klara und die Sonne“ ist ein brillanter Roman, der zum Nachdenken anregt und bestens unterhält. Ich habe ihn in zwei Tagen verschlungen und empfehle ihn sehr gerne weiter.

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Übersetzt von Barbara Schaden. In Ishiguro's neuestem Werk begleiten wir Klara, ein B2 AF (Artificial friend), und wie sie lernt der beste Freund von Josie, einem Teenager, zu sein. Nach und nach lernt Klara die Schönheiten des Lebens und des Menschseins, und Josie immer besser kennen. Während Josie beginnt zu kränkeln, versucht Klara aus allem Schlau zu werden und für sie da zu sein. So intelligent Klara auch sein soll, muss sie noch viel lernen und ist äußerst Naiv. Diese Zukunftsvision wird aus Klaras Sicht geschildert, wodurch der Leser lange miträtselt, da sie viel Zwischenmenschliches noch nicht versteht. Ishiguro geht sehr zart an das Thema Künstliche Intelligenz ran. Es geht kaum um deren Erschaffung sondern eher um die zarten Gefühle und emotionale weiterentwicklung Klaras. Im Gegensatz zu den meisten Menschen in diesem Buch, ist Klara ein mitfühlender und loyaler Charakter, der fragt ob AI's menschlich sein können. Ein weiteren wichtiger Bestandteil ist Liebe: Mütterliche, freundschaftliche, erste Liebe. Ich persönlich finde das Thema "Künstliche Intelligenz" sehr gruselig. Das führte leider auch dazu, dass ich konstant ein leichtes unwohles Gefühl bei der Lektüre hatte, welches aber nichts mit Ishiguro's Buch zu tun hatte. Paranoia lässt grüssen ;-). Ganz ohne Kritik gehts dann aber leider nicht: Das ist pure Geschmackssache aber das Ende ist ja wohl mal ein Witz. Letztendlich ein sehr warmer und liebevoller Roman, der mich nachdenklich zurück ließ. Bis auf die letzten 30 Seiten habe ich ihn mit großer Freude gelesen. . Info: Ich hab von Ishiguro bisher nur 2 Bücher gelesen: Was wir geben mussten ( liebe es ) und Was vom Tage übrig blieb ( abgebrochen ). Ich hab mittlerweil öfters in anderen Rezensionen gelesen, dass man Klara lieben wird wenn man "Was wir geben mussten" mag. Ich kann dem so zustimmen.

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Klara ist eine KF, also eine künstliche Intelligenz, die geschaffen wurde, um einem Kind eine Begleiterin und gute Freundin zu sein. Tag ein, Tag aus wartet sie in ihrem Laden darauf, von einer Familie ausgewählt und mitgenommen zu werden. Als die junge Josie am Schaufenster auftaucht, ist Klaras Hoffnung groß. Doch eines hat sie bereits von der Ladenmanagerin gelernt: Kinder geben viele Versprechen, halten aber die wenigsten von ihnen. In seinem neuen Roman „Klara und die Sonne“ erzählt der Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro die Handlung aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel. Klara ist eine künstliche Lebensform, im Prinzip ein Roboter, der nur für einen Zweck geschaffen wurde. Demzufolge bewegen sich ihre Gedanken nicht in menschlichen Bahnen, besonders Emotionen kann sie nur schwer einschätzen. Im Gegenzug kann sie andere Dinge in jedem Detail wahrnehmen, so zum Beispiel die Stimme und Art zu sprechen, den Gang, ja die ganze Persönlichkeit „ihres“ Kindes – eine Fähigkeit, die andere sich bald zu Nutzen machen wollen. Dem Autor gelingt es auf beeindruckende Weise, die eigentlich unmenschliche KI und die Menschen in ihrer Umgebung gegenüber zu stellen. Dabei zeigt sich schnell, dass die Definitionen sich verschieben und miteinander verschwimmen. Nicht jedes menschliche Wesen ist ehrlich und hat für Josie nur das Beste im Sinn. Umgekehrt bedeutet Klaras Künstlichkeit nicht, dass sie nicht eine echte Bindung zu „ihrem“ Kind aufbauen und Gefühle wie Enttäuschung und Eifersucht entwickeln kann. Obwohl ich im Grundsatz von der Handlung und Erzahlweise begeistert bin, fehlt mir am Ende etwas. Möglicherweise liegt das am Verlauf der Geschichte, der mich nicht völlig überzeugen konnte. Oder vielleicht auch daran, dass ich zu keinem der menschlichen Charaktere eine Beziehung aufbauen konnte? Zu Klara gelang das schon eher, aber es ist schwer, am Schicksal einer Figur teilzuhaben, die selbst alles für sie Vorbestimmte so freudig und ergeben hinnimmt. Immerhin gelingt es dem Roman aber, dass ich endlich etwas angehen möchte, was ich mir schon lange vorgenommen habe: weitere Werke von Kazuo Ishiguro zu lesen!

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2017 erhielt Kazuo Ishiguro den Literaturnobelpreis. Nun hat er endlich einen neuen Roman geschrieben, der ab heute in den Buchläden zu finden ist. „Klara und die Sonne“ lautet der Titel. Nach seinem Ausflug ins Fantasy-Genre mit „Der begrabene Riese“ widmet Ishiguro sich diesmal einem futurischen Thema: Künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig schafft er es aber, wieder die bekannten Töne seiner früheren Romane anzuschlagen Klara ist eine KF – eine künstliche Freundin. Ihre Aufgabe: Ein Kind beim Übergang von der Kindheit ins Erwachsenen-Dasein zu begleiten und den Kindern Gesellschaft leisten. Klara wird von der kleinen Josy ausgewählt und mit nach Hause genommen. Denn Josys Eltern sind getrennt, die Mutter fast nur am Arbeiten und Josy leidet an einer schweren Krankheit. Daher soll Klara ihr von nun an Gesellschaft leisten. Ishiguro lässt uns die Welt in diesem Roman durch Klaras ebenfalls sehr kindlichen Augen erfahren. Sie ist zwar eine künstliche Intelligenz und unheimlich aufmerksam. Aber wie die Welt wirklich funktioniert, muss sie erst Stück für Stück lernen. Zunächst durch die Schaufenster des Ladens, in dem sie verkauft wird. Dort beobachtet sie die Passanten vor dem Fenster, die zahlreichen Autos oder auch die Obdachlosen. In Josys Haus schließlich lernt sie mehr über zwischenmenschliche Beziehungen. Sie sieht, wie Josy und ihre Mutter interagieren. Und nimmt die kindliche Liebes-Freundschaft-Beziehung zwischen Josy und dem Nachbarsjungen Rick im Detail wahr. Doch trotz dieses heimelig wirkenden Settings wirkt diese zukünftige Welt nur oberflächlich einladend. Ishiguro skizziert ein Kastensystem, in dem viele Individuen auf der Strecke bleiben. Arbeit bestimmt den Alltag. Der Umgang mit Freunden ist nicht selbstverständlich. Es werden extra Treffen dafür organisiert. Denn auch der Unterricht findet nur noch über das Tablet oder den Laptop statt. Und auch der Umgang mit der Natur spielt eine große Rolle. Ishiguro zeigt sich hier wieder sein ganzes Talent als meisterhafter Erzähler. Denn trotz des futuristischen Themas geht es doch vor allem um menschliche Emotionen. Ishiguro stellt vielmehr ganz essenzielle Fragen unseres Daseins: Was ist Liebe? Was ist Freiheit? Und was macht uns Menschen aus? Mit der kindlich-anmutenden Klara gehen wir diesen Fragen auf den Grund. Versuchen mit ihr diese Welt zu begreifen. Und obwohl die Welt doch auch so Angst davor hat, dass diese künstlichen Intelligenzen die Welt übernehmen könnten, handelt Klara genau gegenteilig. Wer Kazuo Ishiguros Roman „Was vom Tage übrigblieb“ kennt (oder die Verfilmung mit Anthony Hopkins), wird hier viele Parallelen zwischen Klara und dem Butler Stevens erkennen. Beide Charaktere haben ein ähnliches Schicksal und ertragen es stumm und pflichtbewusst. Ich habe diesen neuen Roman von Kazuo Ishiguro innerhalb von zwei Abenden inhaliert. So verzaubert war ich von seiner Geschichte um Klara und ihr Schicksal. Es ist ein ruhiger, emotionaler Roman mit einem Hauch Melancholie. Über die Verletzlichkeit des Menschen. Über die Gefühle, die uns antreiben und woher diese kommen. Und wie viel wir bereit sind für unsere Lieben aufzugeben.

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