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Rezensionen zu
Klara und die Sonne

Kazuo Ishiguro

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

Ein neues Buch von Kazuo Ishiguro mit starken „Alles, was wir geben mussten“-Vibes? Ja, ich bitte, hier! Es ist wieder ein bisschen SciFi (keine Angst davor haben) und auch wieder sehr langsam und ruhig (auch davor nicht) und ich mochte alles daran. Wir betreten eine Welt, in der Kinder alleine zu Hause bleiben und aus der Ferne unterrichtet werden. Damit sie trotzdem einen sozialen Kontakt haben, gibt es KFs (Künstliche Freunde), die man sich nach Hause holt, mit denen gespielt und geredet wird, und die die Entwicklung unterstützen. Klara ist genau so eine KF und wir lernen die Welt mit ihren Augen kennen. Zuerst noch im Laden, später dann in ihrer neuen Familie zusammen mit Josi und ihrer Mutter. Klara lernt die Welt Stück für Stück kennen und versucht das Erlebte mit ihrem vorprogrammierten Wissen zusammen zu bringen. Brauchen wir die Sonne zum Überleben? Wie kann man am besten für eine Person sorgen? Wie ist der Umgang mit Krankheit und Trauer? Es passieren viele wirre Dinge im Buch, auf die man sich einlassen muss. Die Mechanismen dieser Welt bekommen wir dabei aber (leider) nie ganz zu fassen. Generell wird wenig erklärt, es ist mehr ein Gefühl, das bleibt.

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„Unsere Generation ist noch dem alten Fühlen verhaftet. Ein Teil von uns wehrt sich dagegen loszulassen. Der Teil, der nach wie vor glauben will, dass in jedem von uns etwas Ungreifbares ist. Etwas, das einzigartig ist und sich nicht übertragen lässt. Aber es gibt nichts dergleichen, und das wissen wir jetzt.“ Dieser Roman hat viel in mir ausgelöst und hallt noch immer nach… Ein bewegendes, aufwühlendes Buch, das ich sehr empfehlen kann! Ganz unschuldig und leise hat es mich in die Enge getrieben und Fragen aufgeworfen, mit denen ich mich noch immer beschäftige: Kann ein Roboter einen Menschen ersetzten? Oder gibt es in jedem Menschen dieses eine Etwas, das ihn einmalig und besonders macht? Und wenn ja, was ist dieses Etwas? Oder anders herum, was macht uns Menschen zu Menschen? Und wie weit in einen Fortschritt, den ich nicht befürworte, würde ich mitgehen, nur um dazuzugehören? Um meinen Kindern gute Zukunftchancen zu ermöglichen? Kazuo Ishiguro entwirft sein Zukunftsszenario ganz aus der Sicht Klaras. Klara ist eine KF, eine künstliche Freundin, die in einem Laden auf „ihren“ Teenager wartet, dem sie beistehen kann. Schliesslich wird sie von Josie und deren Mutter gekauft und darf mit ihnen nach hause. Josie ist kränklich und gehört zu den „gehobenen“ Teenagern, die zu hause über das Internet unterrichtet werden. Ihr Sozialverhalten muss sie in „Interaktionsmeetings“ üben. Klara dient ihr treu und ergeben, während ihre Mutter fast immer am Arbeiten ist. Aber nicht nur das: Klara trifft auch heimlich und eigenständig Entscheidungen und mischt sich in Josies Schicksal ein. Nach und nach lernt Klara Josies Umfeld kenne und es sickern Details aus Josies Leben durch. Auch die wahren Absichten der Mutter beim Kauf von Klara werden deutlicher, und die Geschichte wird immer beklemmender. Über den fast naiv wirkenden Schilderungen Klaras, die ruhig dahinplätschern, schwebt etwas Düsteres, Bedrohliches. Klaras Beobachtungen werfen viele Fragen auf und entwerfen eine Zukunft, in der jeder einzelne sich entscheiden muss, ober er Eingriffen wie der Genomeditierung und der Gleichstellung von Mensch und Maschine zustimmen und damit dazugehören oder sich aus der Gesellschaft verabschieden und auf Privilegien verzichten möchte. Interessant fand ich auch die Haltung der Menschen gegenüber Klara, diese Ambivalenz, die ich übrigens auch in mir als Leserin gespürt habe. Klara wird manchmal wie ein Mensch behandelt, man tut ihr Gutes, ist nett zu ihr. Dann wieder ist Klara nur ein Ding, eine Maschine. Und auch als Leserin hatte zuerst „Berührungsängste“, wollte mich nicht auf Klara einlassen, habe sie dann aber ins Herz geschlossen. Sie ist ganz klar das Zentrum dieses Buches, sie kommt einem nah, nicht die Menschen, mit denen sie zusammenlebt. Auch das wirft wieder viele Fragen auf und hat mich amüsiert und befremdet zugleich. Und last but not least sind es nicht die Menschen, die in diesem Roman dieses individuelle Etwas eines jeden Menschen beschreiben und definierten können, sondern Klara, die KF, die Maschine…. Irgendwie gruselig! Auf jeden Fall ein hochaktuelles, vielschichtiges und zum Nachdenken anregendes Buch, das viel Diskussionsstoff liefert, ohne aufdringlich oder gar belehrend zu sein.

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Endlich habe auch ich es geschafft einen Roman des Nobelpreisträgers zu lesen. Tatsächlich liegt die Lektüre schon einige Zeit zurück, allerdings wirkt das Buch noch immer nach. Inhalt: Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte. Mein Eindruck: Zu Beginn des Romans erleben wir aus der Perspektive von Klara, einem hochentwickelten KI-Roboter die Welt. Sie befindet sich noch mit anderen KIs in einem Geschäft, wo man sie Kunden präsentiert. Sie beobachtet aufmerksam die Ereignisse draußen durch das Schaufenster. Das wirkte auf mich als Leserin zunächst einmal gewöhnungsbedürftig, da sie manches, was sie sieht, ungewöhnlich reduzierend bezeichnet, z.B. eine „Hundeleinenfrau“. Doch schnell gewöhnt man sich daran und vergisst oft, dass es sich um eine KI handelt und nicht um ein menschliches Kind. Als sie plötzlich von einem Kind als künstliche Freundin auserwählt wird, freut sich Klara und baut direkt eine Bindung zu dem Mädchen namens Josie auf. Doch sie wird in ein kompliziertes Netz aus familiären Verwicklungen hineingezogen, bei dem sich zeigt, dass die moralischen Abgründe der Menschen das eigentlich bedenkliche sind, während die KI moralisch gefestigter wirkt. Neben den persönlichen Beziehungen spielen auch die gesellschaftlichen Umstände eine Rolle. Die Gesellschaft ist – vielleicht wurde der Autor von der Coronazeit inspiriert- eine andere als die, die wir kennen. Allerdings erfahren wir nur bruchstückartig darüber, viele Informationen bleiben bis zum Ende offen, was ich schade finde. Es gibt in dieser Gesellschaft verschiedene soziale Schichten und ein Vertreter der „Ausgestoßenen“ ist Rick. Er ist ein interessanter Gegenspieler zu Josie Mutter. Die eigentliche Heldin bleibt jedoch Klara, die paradoxerweise als Stimme der Vernunft auftrittt. Fazit: Wenn man sich detaillierte Beschreibungen der technischen Ausstattung von KIs wünscht, ist man bei diesem Roman falsch. Er handelt wie alle Romane Ishiguros vom Leben selbst und den Sinnfragen, die es aufwirft. Als Leserin habe auch ich mir existenzielle Fragen gestellt, die von dem Inhalt des Romanes ausgehen, wie z.B. „Dürfen wir Menschen Gott spielen?“ oder „wo sind die Grenzen von KI“. Dieses Buch ist nichts für zwischendurch, da es passagenweise sehr traurig und an anderen Stellen sehr lustig ist. Es hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Übrigens wurde es auch im Literarischen Quartett vom 9.04.21 besprochen, zu sehen auf: https://www.zdf.de/kultur/das-literarische-quartett/dorn-zu-ishiguro-ltq-100.html

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„Glaubst du an das menschliche Herz? Ich meine natürlich nicht einfach das Organ, sondern spreche im poetischen Sinn. Das Herz des Menschen. Glaubst du, dass es so etwas gibt? Etwas, das jedes Individuum besonders und einmalig macht?“ […] „Das Herz, von dem Sie sprechen […]. Das könnte tatsächlich das Schwierigste sein, das ich zu lernen habe.“ (S. 251 f.) Klara ist eine sogenannte KF, eine „Künstliche Freundin“, ein einem jungen Mädchen nachempfundener Roboter, dazu geschaffen, Kindern, deren Eltern zu wenig Zeit für ihren Nachwuchs haben, als Gefährtin zu dienen. Klara steht mit anderen Artgenossinnen und -genossen im Shop, wartet darauf, von einem Kind ausgewählt zu werden, um ihm fortan zur Seite zu stehen. Klara beobachtet, nimmt auf, stellt Zusammenhänge her – und sehnt sich nach der Sonne, die ihr Energie spendet. Dank der ausgefeilten selbstlernenden Künstlichen Intelligenz, auf der ihre Software basiert, ist Klara in besonderer Weise „empathisch“, sie „erspürt“ die kleinsten Regungen und Stimmungsumschwünge ihrer Besitzerin Josie. Und das ist auch notwendig, denn Josie ist eine „Gehobene“, ein besonders begabtes Mädchen, dessen überdurchschnittliche Begabungen nicht nur eine spezielle Förderung erfordern, sondern auch mit einer fragilen physischen Gesundheit einhergehen. Klara will Josie helfen, sie gesund machen – und was könnte dazu besser geeignet sein als die Sonne? Am Beispiel der Ich-Erzählerin Klara, die ungeachtet ihrer Artifizialität bisweilen humaner wirkt als die meisten Menschen in ihrem Umfeld, entwirft Kazuo Ishiguro ein Bild einer zeitlich und ideologisch nur allzu nahen Zukunft, die geprägt ist von Künstlicher Intelligenz, Genom-Editierung und Leistungsoptimierung. Ishiguro gibt in seinem Roman keine Antworten. Aber er wirft Fragen auf: wohin und wonach wir streben, wo Menschlichkeit beginnt und wo sie endet, und nicht zuletzt, ob der feste Glaube an eine höhere Macht – man mag es Religiosität oder Spiritualität nennen – nicht unvermeidbar ist. „Klara und die Sonne“ ist ein Buch, das lange in mir nachgewirkt hat. Deshalb: große Leseempfehlung!

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Schon während des Lesens fand ich es schwer meine Gedanken zu diesem Buch zu bündeln. Aber fangen wir mal von vorne an. In „Klara und die Sonne“ verfolgen wir Klara, die eine künstliche Intelligenz ist, geschaffen um Kinder oder Jugendliche zum erwachsen werden zu begleiten. In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass es vielen so erging wie mir. Das Buch hat sich so leicht gelesen! Warum kann ich gar nicht wirklich sagen. Die Handlung war sehr ruhig, und hatte trotzdem erschreckende Wendungen. Definitiv anders als alles was ich bisher gelesen habe. Kazuo Ishiguro vereint Freundschaft mit Loslassen und Trauer. Aber am größten ist die Frage was es heißt zu Lieben. Ich bin etwas traurig es beendet zu haben, aber auch sehr froh dass ich es gelesen habe! Sehr spannend fand ich die Darstellung von Klasse, und die damit verbundene Ungleichheiten bezüglich der Bildung.

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Ich habe mir mehr vom Worldbuilding, dem Konzept der künstlichen Intelligenz und den Ishiguros üblichen Beobachtungen über die Menschheit erwartet. Mehr will ich nicht sagen und ihr solltet es selbst lesen, wenn ihr wollt oder Ishiguro magt!

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Meine Meinung: Der bekannte Autor hat sich in diesem Buch einem aktuellem Thema gewidmet, nämlich der Frage *Was macht eine Künstliche Intelligenz , im Roman eine *künstliche Freundin* kurz *KF* genannt aus? Ich fand es sehr interessant und in keiner Weise langweilig , obwohl der Autor die *KF* Klara in einer einfachen, manchmal recht naiven Ich-Erzählung sprechen lässt. Eigentlich passiert während der über dreihundert Seiten nicht sehr viel. Die Geschichte spielt in einer nahen fiktionalen , in einer nach merkwürdigen Normen geregelten Welt, in der die Menschen streng nach Leistung und Gesellschaftsstand beurteilt werden. Mit befremdlichen Worten und Ausdrücken wie *gehoben* wird zum Beispiel die obere Bildunsgsklasse bezeichnet. Mir erschienen die *KF'S*, insbesondere Klara menschlicher und positiver dargestellt als die echten Mitglieder dieser unheimlichen Gesellschaft, die mit massiven Umweltproblemen zu kämpfen hat. Die technische Seite oder/und die Entstehung einer *KF* wird im Buch vollkommen ausser Acht gelassen. Klara, die *KF* beobachtet die Menschen, ihr für sie oft nicht nachvollziehbares Verhalten, welches von ihr unbekannten Emotionen und Handlungen geprägt wird. Klara scheint aber ein besonderer Typ von einer *künstlichen Intelligenz* zu sein, denn sie lernt ausserordentlich schnell und hat selber leichte Emotionen und vermittelt sie sogar ihren zugehörigen Menschen. Sie begleitet die Jugendliche Josie während einer schweren Erkrankung und entwickelt eigene Taktiken um dem Kind zu helfen. Dieses Helfen und die Fürsorge für Josie hat für Klara oberste Priorität in ihrem Verhalten. Klara ist eine Protagonistin, die man einfach liebgewinnen kann. So ergeht es auch vielen Menschen in diesem Roman, Allen voran Josie und ihrem Freund Rick, sowie Josie's Mutter, die allerdings ein für mich unheimlich erscheinendes Vorhaben plant...... Meine Bewertung : Fünf ***** Sterne für diese interessante Lektüre. Danke für das Rezensionsexemplar !

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Ishiguro entwirft eine Zukunft in der künstliche Intelligenz eine große Rolle spielt. Sogenannte künstliche Freund:innen (KFs) werden erschaffen um Kindern als (Spiel-)Gefährten zu dienen. Wir begleiten die KF Klara von einem Laden, in dem sie zum Verkauf angeboten wird, zu der Familie dessen Kind sich Klara als Freundin aussucht. Wir sehen die Welt aus Klaras Perspektive und erfahren, was sie über das Innenleben und die Motivationen von Menschen denkt. Das menschliche Verhalten und innere Gefühlsleben wird von einer Außenstehenden betrachtet, was Ishiguro interessant und gelungen umsetzt. Meiner Meinung nach ist das eine spannende Art sich der Frage "Was ist Liebe?" zu nähern. Die Idee und Handlung sind recht simpel, doch auf die richtige Art und Weise elegant ausgearbeitet, sodass alle vorkommenden Personen wie realistische Menschen wirken, die eigene Motivationen haben. Obwohl Klara ihre anfängliche Naivität im Verlauf der Geschichte ein wenig ablegt, bleibt sie aber trotzdem eine recht langweilige Protagonistin, die nur das Wohl ihres Kindes im Kopf hat. Erkenntnisgewinn oder Reflektion ihrerseits bleiben aus. Ishiguro entwirft somit eine Welt, in der Roboter dann vielleicht doch nichts anderes sind als Maschinen? Da Klara jedoch durchaus andere Erkenntnisse und Gefühle hat, hätte ich mir eventuell auch mehr Exploration ihrer eigenen Rolle gewünscht. Dennoch ein sehr gelungener Roman, der Denkanstöße aufzeigt und gerne von mir gelesen wurde.

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