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Rezensionen zu
Wächter der Drachen

Robin Hobb

Die Regenwildnis-Chroniken (1)

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Die Reihe von Robin Hobb ist ja schon etwas älter und ich bin echt froh, dass ich endlich den Weg in ihre phantastischen Welten gefunden habe, denn ihre bisherigen Bücher aus dieser Welt sind einfach grandios! Umso mehr hat es mich gefreut, dass jetzt endlich auch die Regenwildnis Chroniken komplett ins deutsche übersetzt werden, da fehlte nämlich bisher noch der letzte Band. Man sollte hier meiner Meinung nach unbedingt die Reihenfolge einhalten beim lesen, so wie ich sie euch unten aufgelistet habe. Es handelt sich hier zwar um eine eigenständige Reihe mit neuen Charakteren, aber man trifft auch auf Figuren aus den vorherigen Reihen und vor allem erfasst man die Zusammenhänge und Weiterentwicklungen besser, wenn man die Vorgänger kennt. Für diejenigen, die sie nicht kennen, könnten hier SPOILER enthalten sein! Wie in der Seelenschiff Trilogie erzählt Robin Hobb aus mehreren Sichtweisen. Alise ist eine Händlerstochter aus Bingstadt, die sich nicht viel vom Leben erhofft und ihre ganze Energie in die Erforschung der wenigen Schriften über die Uralten und die Drachen steckt. Als sich ihr dann doch die Chance bietet, den gesellschaftlichen Konventionen zu genügen, ahnt sie nicht, welche Auswirkungen das haben wird. Dann haben wir Thymara. Ein Mädchen aus der Regenwildnis, die schwer gezeichnet ist. Die Menschen aus der Region haben ja oft körperliche "Makel", die sich mit zunehmendem Alter verschlimmern. Sie bekommen Schuppen, krallenähnliche Nägel, echsenartige Auswüchse und dgl. Es gibt nur Mutmaßungen, warum das so ist, aber man erkennt die Zusammenhänge, wenn man mehr über die Geschichte der Drachen weiß. Thymara jedenfalls dürfte eigentlich gar nicht mehr am Leben sein, denn schon als Neugeborenes konnte man ihre Andersartigkeit erkennen, was sonst erst später zum Vorschein kommt - und diese Babys werden normalerweise rigoros ausgesetzt, da sie für die Gesellschaft wenig von Nutzen sind. Ihr bisheriges Leben war deshalb wenig von Mitgefühl geprägt und deshalb sieht sie in einem speziellen Auftrag endlich ihre Chance, sich selbst zu beweisen. Außerdem gibt es noch den Schiffskapitän Leftrin. Ein rauer, aber irgendwie auch liebenswerter Bursche, der auf dem schwer befahrbaren Regenfluss für die Händler Waren befördert. Die Charaktere sind wieder sehr interessant gezeichnet und die Autorin versteht es gekonnt, die Lebenswege dieser unterschiedlichen Menschen miteinander zu verknüpfen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich dieses Mal nicht ganz so gefesselt war von der Handlung, weil es mir in manchen Abschnitten etwas zu zäh voranging. Komischerweise - oder leider - grade in Bezug auf die Drachen. Denn diese spielen hier eine große Rolle und wir lernen auch hier verschiedene Charaktere kennen. Die Drachenkönigin Tintaglia hat den Menschen ja das Versprechen abgenommen, sich um die "frisch geschlüpften" Drachen zu kümmern, da sie alleine kaum überlebensfähig sind, doch es scheint ein aussichtsloses Unterfangen zu sein. Robin Hobb bringt hier viele bekannte Mythen von Drachen mit ein: ihre Selbstgefälligkeit, ihre Anziehungskraft auf Menschen, ihre Paarungsgepflogenheiten etc. und entfaltet dennoch ein ganz eigenes Bild von dieser besonderen Rasse. Jeder einzelne von ihnen hat dazu ganz eigene Charaktereigenschaften was (teilweise) zu spannenden Überlegungen führt. Denn ihre Erinnerungen an das typische Drachenleben frustriert sie zusehends, da sie alle missgestaltet sind und nicht fliegen können. Auch ihr Intellekt ist unterschiedlich ausgebildet, so dass manche an "normale" und instiktgetriebene Tiere erinnern, andere wiederum ein sehr gutes Gespür entwickeln und sich dem Leben ihrer Vorfahren entsinnen. Eine sehr interessante Mischung, diese Arroganz einerseits von majestätischen Gebaren, das ihnen innewohnt, im Gegensatz zu ihrer körperlichen Schwäche, die sie an den Rand der Verzweiflung und dem Tod bringen. Während die Weitseher Chroniken in einem ruhigen, die Seelenschiff Händler in einem temporeichen Stil erzählt werden, pendelt es sich hier in der Mitte ein. Man lernt die Charaktere alle schon sehr gut kennen und einzuschätzen - auch gibt es einige "Neben"Figuren, die interessante Entwicklungen versprechen und die Handlung selbst verknüpft die vielen losen Enden schließlich zu einem Punkt, der auf die weiteren Verwicklungen extrem neugierig macht. Es ist auch hier wieder ein völliges Eintauchen in diese fremde Welt, die sehr anschaulich und lebendig beschrieben wird und man sich mitten im Geschehen fühlt. Trotz der Komplexität gibt es immer einen roten Faden und ich bewundere wieder, wie die Autorin jedes Detail gelungen verküpft. Auch wenn ich hier beim Lesen an manchen Stellen kleine Durchhänger hatte, war es ein Vergnügen die neuen Charaktere kennenzulernen und endlich auch tiefer in die Regenwildnis einzudringen. Ich freu mich sehr auf die Fortsetzung!

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Wow!

Von: chapteraway

23.09.2021

Meine Meinung Ich habe leider die Seelenschiff-Händler-Trilogie vorher nicht gelesen, wodurch ich zuerst dachte, dass ich einige Lücken bekommen werde. Nach einigen Seiten war das aber kein Problem und ich habe mich schnell im Buch einlesen können. So habe ich auch mitbekommen, dass man nicht die Charaktere aus dem Reich der Uralten kennen muss, um das Buch verstehen zu können. Klar ist es besser, wenn man schon einmal alles einordnen kann - zwingend notwendig ist es aber nicht. Mir gefällt in diesem Buch der Wechsel der Perspektiven und auch der Wechsel in den Szenen. Dadurch bekommt das Buch eine besondere Dynamik und wertet alles noch einmal auf. Zur Handlung werde ich nicht sehr viel sagen, weil es zu viel, zu komplex ist, um alles aufzuzählen. Es ist alles sehr faszinierend und gerade die Drachen werden unfassbar toll dargestellt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde mir auf jeden Fall die erste Reihe zulegen, um noch mehr aus dieser Welt zu erfahren!

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Ich war sehr froh, als ich hörte, dass die Regenwildnis-Chroniken endlich komplett übersetzt werden würden. „Wächter der Drachen“ ist der erste Band des Vierteilers, der mich schlagartig wieder in der Welt der Uralten hat willkommen geheißen. Was für ein großartiges Gefühl war es, wieder Tintaglia, Paragon oder Althea zu begegnen, obwohl sie eher eine Nebenrolle in diesem Buch spielen. Jeder, der die Seelenschiff-Händler-Trilogie gelesen hat, wird sich direkt wieder wie zu Hause fühlen, denn wenig überraschend spielt die Handlung nahezu vollständig in der Regenwildnis. Wer sich noch erinnert, wird wissen, dass Tintaglia sehr unglücklich darüber war, dass die Nachkommen nur verkrüppelt zur Welt gekommen sind. In den Chroniken der Weitseher war dies ebenfalls Thema, weshalb Kenner der anderen Trilogien wissen, welche Drachen in diesem Band die Hauptrolle übernehmen. Muss man die anderen Bücher aus dem Reich der Uralten kennen? Es ist wunderbar, wieder alte Bekannte zu treffen, die mir in den anderen Büchern begegnet sind. Aber, wenn ich es mir recht überlege, so braucht die Leserschaft diese nicht unbedingt kennen, um dieses Buch zu verstehen. Ja, es gibt sehr viele Bezüge und Verbindungen zu den anderen Trilogien, aber ich denke, dass jemand, der diese nicht kennt, sich dennoch in diesem Buch zurechtfindet. Allerdings verpasst dieser Jemand auch einiges, denn ich bin von Robin Hobbs Büchern sehr begeistert und finde die Art und Weise, wie sie die Welten und Figuren beschreibt lebhaft und regelrecht greifbar. Und bei allem Widersehen mit alten Bekannten geht es natürlich in diesem Band um eine ganz andere bunt zusammengewürfelte Schar. Nämlich um die missgebildeten Drachen, die sich an ein Leben erinnern, das sie nicht leben können und die Hüter der Drachen, die ihnen helfen sich zurechtzufinden. Bis es aber soweit ist, holt Robin Hobb weit aus, um den Hauptfiguren Leben einzuhauchen. Ja, das dauert zwar ein bisschen, aber ich finde es gut und wichtig, die Personen derart im Detail kennenzulernen, um später deren Handlungen besser nachvollziehen zu können. Zudem gefällt mir der Wechsel der Erzählperspektiven, teilweise im Wechsel in den gleichen Szenen. Dadurch bekommt die Erzählung eine ganz eigene Dynamik. Die Gabe und auch der Narr spielen in diesem Buch zwar keine Rolle, aber dennoch ist es faszinierend, wie die Drachen dargestellt werden und wie die arroganten und überheblichen Parteien aufeinandertreffen und mit- und gegeneinander agieren. Fazit Mir hat dieser Ausflug in die Regenwildnis sehr gefallen und ich war sehr angetan davon, wieder im Reich der Uralten unterwegs zu sein. Es fehlen zwar so schillernde Figuren wie der Narr oder Fitz, aber dennoch ist dieser bunte Haufen eine gute Zusammenstellung, um zusammen mit den Drachen einen mehr als außergewöhnlichen Roman zu präsentieren.

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Vorneweg. Die Regenwildnis-Chroniken sind zeitlich in etwa zwischen der zweiten und dritten Weitseher Chronik angesiedelt und nehmen dadurch öfter mal Bezug darauf. Weswegen man die Reihen im besten Fall schon vorher gelesen haben sollte. Um was geht es in diesem Buch? Vorallem um die stolzen Dachen um Tintaglia, die mit ihren Drachen einen Packt mit den Menschen geschlossen hatte. Die Menschen helfen und versogen die Drachenbrut während die Drachen Bingstadt beschützten. Nun aber passiert etwas mit dem niemand gerechnet hat. Die Drachen die schlüpfen sind zum Teil verkrüppelt und kaum selber lebensfähig. Das bedeutet für die Menschen zwei Dinge: sie leben fortan in der Gefahr Drachenfutter zu werden und auch das sie bald selbst keine Nahrung mehr haben, da die Drachen viel verschlingen. Schnell ist man sich einig- die Drachen müssen weg und da diese ohnehin auf der Suche nach Kelsingra sind. Helfen die Menschen ihnen diese Reise zu bestreiten, allerdings nicht ganz uneigennützig. Zu Buchbeginn lernen wir die Drachen kennen, allen vorran Tintaglia und einer Drachin, mit der es das Schicksal nicht so gut gemeint hat: Sintara. Diese ist jedoch mit einem eisernen Wilen gesegnet und möchte trotz aller Umstände die neue Drachenkönigin werden. Was ich hier schön fand ist wie geschickt die Autorin den einzelnen Drachen eine Persönlichkeit verliehen hat. So schlägt man sich beim Lesen schnell auf die eine oder andere Seite der Drachen und stellt fest, das sie uns gar nicht so unähnlich sind. Auch bei ihnen gibt es untschiedliche Charaktere die für Reibungen und Spannungen im sogenannten Kneul sorgen. Noch interessanter fand ich persönlich aber Thymara, die mit Klauen an den Händen geboren ist und von ihrer Mutter nur geduldet aber nicht geliebt wird. Dabei sorg Thymara zusammen mit ihrem Vater dafür, das die kleine Familie das nötigste zum Leben hat. Aber ihre Andersartigkeit ist ihrer Mutter immer wieder ein Dorn im Auge und ich hab mir beim Lesen die ganze Zeit gewünscht, das ihre Mutter erkennt was für ein wunderbares Mädchen ihre Tochter doch ist. Trotz dessen ist Thymara ein liebenswerter und starker Charakter. Sie ist mutig, hilfsbereit und stellt sich Herausforderungen. Als sie eine Aufgabe angeboten bekommt die sie das Leben kosten kann, greift sie zu. Ebenso fand ich Alice sehr interessant. sie ist mit ihren einundzwanzig noch immer unverheiratet weil sie nicht übermäßig schön ist und noch dazu als verschroben gilt, da sie es liebt alles Wissen wüber Drachen zusammenzusammeln. Als sie eine Scheinehe mit dem attraktiven Hest eingeht, scheinen sich all ihre Wünsche zu erfüllen. Denn so hat sie die Möglichkeit an seltene und teuere Rollen zukommen und auch an einer Expedition zu den Drachen teilzunehmen. Dafür nimmt sie alles in Kauf, ordnet sich unter und hält mutig an ihren Träumen fest. Zunächst ist Alice eher scheu und etwas zurückhaltend, doch auf ihrer Reise blüh sie regelrecht auf. Hest ist das Paradabeispiel des reichen Schnösels der sich nimmt was er glaubt verdient zu haben und wenn es nicht mit Charame geht, dann kauft er es. Er ist nicht so grausam wie es zunächst scheint, aber auch nicht unbedingt ein Herzchen. Trotzdem bin ich neugierig wie er sich in den nächsten Bänden entwickeln wird. Ich denke er hat einen Denkzettel verdient und möglicherweise bekommt er diesen genau von Sedric, den er bis dahin als Sekretär eingestellt hat und ihn schikaniert. Sedric ist zu beginn auch eher charmant, nett und höflich. Er hat aber auch eine andere Seite die sich immer mehr zeigt. Dabei ist diese nicht böse, sondern meiner Meinung nach eine Folge daraus wie Hest ihn behandelt. Nun will Sedric zeigen das noch mehr in ihm steckt und dazu geht er auch Risiken ein. Man kann es schon anhand der Charaktere sehen, das es in dieser Erzählung genug Stoff für Komplikationen und spannenden Geschehnissen gibt. So möchten die Drachen zum Beispiel unbedingt nach Kelsingra um nicht länger von den Menschen abhängig zu sein, die Menschen wiederrum wollen die Schätze plündern die sie dort vermuten und sie haben erkannt das Drachen nicht nur lebend viel Geld bringen können. Dazu ist Alice dabei sich von Hest abzunabeln, Sedric ebenfalls und Thymara sucht auch ihr Glück. Und das alles in einem tollen Setting das zwischen den Menschlichen Siedlungen und dem aufenthalt der Drachen hin und her switcht. Dazu kommt noch der leicht leserliche und sehr bildhafte Schreibstil von Frau Hobb, die das Ganze für mich persönlich echt klasse abrunden. Ich liebe Robbin Hoobs Bücher einfach. Immer bekommt man tolle Figuren die man ins Herz schliessen kann, die nicht immer so typisch sind wie man möchte. Oft haben sie Eigenheiten oder Mäkel was sie nur noch menschlicher wirken lässt. Dazu die interessante Handlung die neugierig auf mehr macht. Wie wird es mit den Drachen weitergehen? Werden sie geopfert? Verzehren gar sie die Menschen die ihnen eigentlich dienen sollten? Wie wird es alice und Thymara ergehen? Das und noch viele andere Fragen nehme ich als Leserin mit und warte gespannt auf den nächsten Teil. Liest auch du gerne Fantasyromane, wirf doch mal einen Blick in die Reihe.Es lohnt sich

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Das Buch beginnt mit einer Gruppe von Seeschlangen, die flussaufwärts reisen, um sich in einen Kokon zu hüllen, damit sie zu Drachen schlüpfen können. Sie werden von Tintaglia, der letzten bekannten Drachin, beaufsichtigt. Sie hofft, dass sie mit Hilfe der Menschen im Rat der Regenwildnis ihre Art in der Welt wieder einführen können. Dann werden uns unsere Hauptfiguren vorgestellt: Thymara, ein junges Mädchen, das durch einen Geburtsfehler gezeichnet ist, der ihr Schuppen und Krallen an den Fingern verleiht; Leftrin, Kapitän eines Schiffes namens Teermann; Alise Kincarrion, eine Frau, die einen erfolgreichen lokalen Händler namens Hest Finbok in einer Vernunftehe heiratet; und Sintara, ein Drache, der aus einem der am Anfang des Buches erwähnten Kokons geschlüpft ist. Ihre Geschichten kommen alle zusammen, als eine Gruppe menschlicher Wächter sich auf die Suche nach der legendären Stadt Kelsingra machen muss, um eine Gruppe von Drachen zu eskortieren. Ich muss ehrlich sagen, dass ich die erste Hälfte des Buches sehr langsam fand, und es dauerte eine Weile, bis ich herausfand, warum. Am Ende habe ich festgestellt, dass es an den Charakteren lag. Obwohl jeder von ihnen einen faszinierenden Hintergrund und einzigartige Lebensumstände hat, konnte ich kein großes Interesse für ihre Persönlichkeiten aufbringen. Thymara zum Beispiel wirkte auf mich eher fade. Normalerweise wären Regenwildbabys mit Geburtsfehlern wie dem ihren sofort nach der Geburt dem Tod überlassen worden, aber sie wurde von ihrem weichherzigen Vater vor diesem Schicksal gerettet. Deshalb sehen die meisten Menschen sie als einen Fehler an, der nie hätte passieren dürfen. Während diese kleinen Details über Thymara mir einen Einblick in ihren Charakter verschafften und ich es sicherlich mochte, über sie zu lesen, war das Problem, dass ich wenig anderes fand, was sie von den meisten jungen Ausgestoßenen in vielen anderen Fantasy-Büchern, die ich gelesen habe, unterschied. Ähnlich ging es mir mit Alise. Ihre Geschichte war für mich jedoch viel interessanter. Ihre Beziehung zu Hest ist ziemlich traurig, denn er ist ein kaltes und emotional missbrauchendes Arschloch. Für Hest ist ihre Ehe nur ein weiterer Geschäftsvertrag; Alise ist für ihn nur nützlich, weil sie ihm einen Erben gebären kann, und im Gegenzug hat er ihr sein beträchtliches Vermögen angeboten, damit sie ihre Drachenforschung finanzieren kann. Wie sich herausstellt, gibt es noch weitere Gründe, warum er nicht in der Lage ist, Alises Versuche der Zuneigung zu erwidern, was mir sehr leid tat. Und doch war ihre Persönlichkeit so untypisch, dass es mir schwer fiel, mit ihr zu sympathisieren. Ich glaube, das liegt zum Teil an den Dialogen. In dem Buch gibt es zum Beispiel eine Nebenfigur namens Greft, einen jungen Drachenpfleger, der sehr schnell und effizient die anderen um sich herum beeinflusst, um sich zum Anführer ihrer Mannschaft zu machen. Bei seinen Manipulationen sagt er oft Dinge wie: "Ihr müsst doch sehen, dass dies der richtige Weg ist..." oder "Ich bin sicher, ihr könnt das verstehen...". Ich meine, fallen die Leute wirklich auf so ein herablassendes Geschwätz herein? Das klingt alles so gezwungen und übertrieben. Ich weiß, das ist nur ein kleiner Kritikpunkt, aber ich mochte es nicht, dass die Autorin oft auf solche Dialoge zurückgreift, anstatt der Figur eine charismatische Persönlichkeit zu geben. Nun zu den Drachen, auf der anderen Seite. Das sind keine prächtigen und edlen Geschöpfe. Robin Hobbs Drachen in den Regenwild-Chroniken sind schwach, missgebildet und nicht in der Lage, für sich selbst zu sorgen, sie sind auf Menschen angewiesen, die für sie jagen und sie reinigen. Nach dem, was ich von ihnen gelesen habe, schienen sie auch klein und schwabbelig zu sein, und Sintara nervte mich mit ihrer Arroganz und ihrem Gehabe bis ins Mark. Trotzdem waren die Drachen hier für mich neu und anders, und das hat mir sehr gut gefallen. Der Anfang kam zwar nur langsam in Gang, aber die gute Nachricht ist, dass das Buch immer besser wurde, sobald sich die Charaktere etabliert hatten und das Abenteuer in Gang kam. Tatsächlich war ich ziemlich verärgert, als es endete, als die Dinge gerade am interessantesten waren. Das war wirklich ziemlich abrupt. Ich muss sagen, dass ich im Allgemeinen nichts gegen Cliffhanger habe, nicht wenn sie geschickt und mit Schwung ausgeführt werden. Leider kann ich nicht behaupten, dass dies ein solches Ende war. Es gab keinen wirklichen Schluss, keine Abkühlung, nicht einmal einen wirklichen Versuch, die Dinge schön zu Ende zu bringen. Ohne jede Vorwarnung kommt alles einfach zum Stillstand. Allerdings muss man dem Buch zugute halten, dass das Ende trotzdem sehr effektiv war. Ich bin gespannt auf den nächsten Teil.

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Dieses Mal ist es der Auftakt zu einer Pentalogie und eine hervorragende Neuauflage der „Regenwildnis-Saga“ von Robin Hobb. Nachdem ich in der letzten Trilogie um Fitz Weitsehers Tochter die Drachen und Seelenschiffe kennenlernte, wollte ich diese Saga unbedingt lesen. Der Auftakt lohnt sich! Diese Saga hat nichts mit Fitz Weitseher zu tun. Sie ist irgendwann davor angelegt. Die vermeintlich noch letzte lebende Drachendame Tintaglia führt in die Jahre gekommene Seeschlangen zu ihrem Brutplatz. Denn nur sie können sich einen eigenen Kokon an einem besonderen Strand bauen und als Drachen schlüpfen. Aber ihre Wiedergeburt verläuft anders als geahnt. Zeitgleich verlaufen drei weitere Handlungsstränge. Der eine dreht sich um die Händlerin Alise, die eine Möglichkeit sucht ihrer Scheinehe zu entrinnen. Der andere um den Seelenschiffkapitän Leftrin, der als einziger in der Lage ist einen bestimmten Fluss hochzufahren. Und der dritte dreht sich um eine Familie, die in der Regenwildnis lebt. So bekommt man einen Eindruck von der Welt und den Denkweisen. Alle drei Handlungsstränge vermischen sich ab einem bestimmten Ereignis, verlaufen in Teilen weiterhin ab und an getrennt. Im Gegensatz zur Ennealogie um Fitz beschreibt Hobb nur am Anfang höchst detailliert. Das ändert sich bereits im ersten Viertel und dann wird es richtig spannend. Erst Recht, wenn man sich in die Personen und Gegebenheiten ein wenig eingelesen hat. Ich habe am späten Nachmittag angefangen zu lesen und den Titel kurz vor Mitternacht durchgelesen. Es fesselt zwar nicht von der ersten Seite an, aber spätestens, wenn Alise die Drachen erreicht. Erst Recht, wenn man bekannten Gestalten, wie Teermann und Heeby, begegnet. Freue mich sehr auf den zweiten Band!

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