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Rezensionen zu
Der Fall des Präsidenten

Marc Elsberg

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Einerseits war das ein typischer Elsberg Thriller, andererseits fehlte dem Buch doch das gewisse Etwas. Keine Frage, ich hatte durchaus mein Vergnügen damit und hab so manche Szene und Kapitel absolut genossen – lesetechnisch. Aber die vielen Seiten, wo politische Strategien dargestellt und wo unendlich viele Figuren ins Spiel gebracht wurden, nur um kurz darauf auf Nimmerwiedersehen wieder zu verschwinden, das war mir dann doch einen Tick zu viel. Da wäre weniger eindeutig mehr gewesen. Klar, was die Action angeht, wird dem Leser die volle Palette des Möglichen geboten. Und die Ähnlichkeit mit einem ehemaligen Präsidenten, so vom Charakter her, war bei der Figur des Ex-Präsidenten in diesem Thriller schon zum Schmunzeln. Doch auf die immer wieder erwähnte Corona Pandemie hätte ich dann doch getrost verzichten können. Wir stecken noch mitten in dieser, aber im Buch ist sie bereits Vergangenheit. Das war mir dann doch etwas zu viel. Seinem Sprach- und Schreibstil ist Marc Elsberg treu geblieben. Da gibt es viele Szenen und Dialoge, die einen gut unterhalten und die Hauptfigur zeigt eine Stärke und Durchhaltevermögen, das einfach nur beeindruckend ist. Hat mich sehr gefreut, dass es eine Frau war bzw. mehrere, die hier die Courage hatten, einem einst mächtigen Mann die Stirn zu bieten und zu zeigen, wo es lang geht. Rein rechtlich gesehen, natürlich. Dana ist eine Frau, die sehr vertraut ist mit Kriegsleid, Verbrechen und einem Neuanfang in einem fremden Land. Sie weiß, was es heißt, sich integrieren zu müssen und zu lernen, mit der neuen Realität zurechtzukommen. Aufgeben ist für sie ein Fremdwort. Respekt vor der Berühmtheit einer Person ja, aber nicht um jeden Preis. Sie glaubt an das Recht und geltende Gesetze und ist bereit, dafür zu kämpfen, dass einstige Verbrecher zur Rechenschaft gezogen werden. Notfalls auch unter Aufbietung aller ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen. Das war ein unterhaltsamer Thriller, der mir doch die eine oder andere vergnügliche Lesestunde beschert hat. Leider waren für meinen Geschmack zu viele Szenen mit endlosen politischen Strategien vorhanden, und es hat sich seltsam angefühlt über die Corona Pandemie in der Vergangenheitsform zu lesen, wo die Realität doch noch ganz anders ist. Wen solche Kleinigkeiten nicht stören, der wird hier sein Lesevergnügen finden. Mich hat es ein wenig gestört, daher auch nur ein Rating von Vier statt Fünf.

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Marc Elsberg - Der Fall des Präsidenten Bei der Einreise nach Griechenland wird der ehemalige US-Präsident Douglas Turner, der eine nicht von der Hand zu weisende Ähnlichkeit zu Donald Trump aufweist, samt seiner Entourage am Athener Flughafen von der griechischen Polizei überwältigt. Turner wird im Auftrag des Internationalen Strafgerichtshof ICC (International Criminal Court) wegen ihm angelasteten Kriegsverbrechen verhaftet. Das lassen sich die Amerikaner natürlich nicht bieten und so erteilt der amtierende US-Präsident Arthur Jones, der sich zudem gerade im Wahlkampf befindet, seinen Männern die Order, Ex-Präsident Douglas Turner unverzüglich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Die USA erkennen den Internationalen Strafgerichtshof als Gerichtsbarkeit für seine Bürger, seine Institutionen und seine Offiziellen nämlich noch immer nicht oder besser gesagt nicht mehr an. Ein Tauziehen und Säbelrasseln um diplomatische Beziehungen beginnt, bei dem die USA nicht nur diplomatische, sondern auch wirtschaftliche und politische Sanktionen gegen Griechenland, die EU, sowie der internationalen Gerichtsbarkeit verhängen. Gleichzeitig setzt Juristin Dana Marin, Vertreterin des ICC, vor dem griechischen Gericht alles daran, die Überstellung des Präsidenten nach Den Haag zu erreichen. Der 1967 in Wien geborene und dort heute noch lebende Autor Marc Elsberg verfasst komplexe, zeitgenössische und niveauvolle Thriller wie kaum ein Zweiter. Sein aktueller, juristisch geprägter Polit-Thriller "Der Fall des Präsidenten" okkupiert in der gebundenen Ausgabe somit auch über 600 relativ klein gedruckte Seiten. Man kommt kaum umhin, Elsberg mit dem internationalen Bestsellerautor John Grisham oder Frank Schätzings "Savoir-vivre" Erzählprosa zu vergleichen. Klasse recherchiert, spannend verfasst, subtil ausgeschmückt und intelligent aufgebaut, spielt sein fünfter Roman unter dem Pseudonym Marc Elsberg, in Athen zur Post-Corona-Zeit. Als Leser sollte man sich allerdings auf langwierige, spekulative Mutmaßungen einstellen, denn der erzählerische Stil des österreichischen Schriftstellers, wie auch seine Fähigkeit Bilder in Worte zu fassen, weist deutliche Längen auf. Die Spannung zieht sich daher wellenartig durch des Autors Gedankenkonstrukt. Elsberg springt munter durch die Gezeiten, bringt die unterschiedlichsten Kulissen, sowie unzählige Protagonisten ins Spiel, die es dem Leser nicht gerade einfach machen, den Überblick zu behalten. Unkonzentriertes lesen ist hier also fehl am Platz. Immer wieder streut der Wiener Autor behände Lokalkolorit oder kurze Beschreibungen der Szenerien ein, die das Gesamtbild seines fesselnden, aber auch recht faktenbasierten Thrillers nach und nach verfestigen und ihm allmählich Kontur verleihen. Lediglich die Beschreibung seines üppigen Personals hätte meines Erachtens sogar noch einen Tacken kontrastreicher ausfallen dürfen. Während des Prozesses vor dem griechischen Gerichtshof, welcher über die Rechtmäßigkeit der Verhaftung des ehemaligen US-Präsidenten entscheiden soll, bricht sich das weltweite (Medien-)Interesse und auch das der Geheimdienste allmählich Bahn. Offensichtlich wurden pikante Details über Douglas Turner an das ICC weitergegeben. Die griechischen Behörden, die Vertreterin des Internationalen Strafgerichtshofs Dana Marin, sowie ihr griechischer Rechtsbeistand Vassilios Zanakis geraten, nicht zuletzt aufgrund des enormen öffentlichen Interesses an dem Fall, mehr und mehr unter Druck. Der amtierende US-Präsident Arthur Jones stößt zuerst nur Drohungen gegen Griechenland aus, doch während die USA nun ernsthaft Pläne schmieden, den ehemaligen Präsidenten Douglas Turner wenn nötig mit Gewalt zu befreien, zählen auch Dana und Vassilios alsbald zu den gefährdeteren Spezies dieser Welt. Als die perfide zurecht gelegte Strategie der Amis vor dem griechischen Gericht nicht so recht aufgehen will, überschlagen sich die Ereignisse und "Der Fall des Präsidenten" endet in einem actionreichen Showdown.

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Lange habe ich auf den neuen Thriller des Autors gewartet und war sehr froh, als ich ihn endlich in den Händen gehalten haben. Da meine Erwartungen schon etwas größer waren, habe ich mich ehrlich gesagt nicht sofort getraut, das Buch zu beginnen. Wir wissen alle, wie es ist mit zu großen Erwartungen, aber meine wurden definitiv nicht enttäuscht und ich kann diesen Thriller nur empfehlen. Meine vollständige Buchbesprechung findet ihr unter den folgendem Link: https://youtu.be/61mwFu0PQ_Y

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Text von der Buchrückseite: „Mr. President, Sie haben das Recht zu schweigen!“ Nie hätte die Juristin Dana Marin geglaubt, diesen Tag wirklich zu erleben: Bei einem Besuch in Athen nimmt die griechische Polizei den Ex-Präsidenten der USA im Auftrag des Internationalen Strafgerichtshof fest. Sofort bricht diplomatische Hektik aus. Der amtierende US-Präsident steht im Wahlkampf und kann sich keinen Skandal leisten. Das Weiße Haus stößt Drohungen gegen den Internationalen Gerichtshof und gegen alle Staaten der Europäischen Union aus. Und für Dana Marin beginnt ein Kampf gegen übermächtige Gegner. So wie für ihren wichtigsten Zeugen, dessen Aussage den einst mächtigsten Mann der Welt endgültig zu Fall bringen kann, und dem die US-Geheimdienste bereits dicht auf den Fersen sind. Währenddessen bereitet ein Einsatzteam die gewaltsame Befreiung des Ex-Präsidenten vor ... Meine Meinung: Der Autor hat hier eine sehr interessante Thematik aufgemacht! Kompliment hierfür. Die Erzählung hat eine sehr angenehme Erzählweise. Der Sprachstil ist nicht abgehoben, sondern ehr alltagsnah, ohne ins Banale abzudriften. Die Spannung wird sowohl im Kleinen wie im Großen permanent aufrecht erhalten. Sehr gut haben mir die immer wieder eingeflossenen politischen Details gefallen; auch hier die großen und kleinen Details über politische Zusammenhänge. Warum es für mich nicht zu fünf Sternen gereicht hat: Etwas zu viel hin und her in der Story und etwas zu viel Action. Meiner persönlichen Einschätzung nach, ist dies dem Umstand geschuldet, dass so vorne auf dem Cover „Thriller“ stehen kann – und nicht einfach nur „Roman“, was bestimmt den Verkaufzahlen zu Gute kommt; um einer eventuellen Kritik zuvorzukommen, dass dies eben „nur“ ein Roman wäre und kein Thriller.

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Meine Meinung zur Handlung Also ob man es schaffen kann, unbeschadet an der Security eines ehemaligen US-Präsidenten vorbeizukommen, um ihn zu verhaften, ist natürlich fraglich. Doch alles Weitere; sowohl die Reaktionen der USA als auch Griechenlands, die dargestellten Machtverhältnisse (á la David gegen Goliath) und die daraus resultierende Ohnmacht bzw. Hilflosigkeit des ICC sowie aller Beteiligter auf Seiten der Anklage sind weder unlogisch noch wirken sie konstruiert. Durch die Wahl eines ehemaligen Präsidenten der USA als „Bösewicht“ scheint der Politthriller zeitlos. Die Handlungsweise würde man diesem Land unabhängig von der Epoche jederzeit zutrauen. Die Aktualität entsteht durch geschickt eingeflochtene Bezüge zur Corona-Krise und neueste technische Möglichkeiten. So komplex die verschiedenen Handlungsstränge, so zahlreich sind die Charaktere. Bei Marc Elsberg braucht es aber immer etwas, um die Figuren zu sortieren und den Überblick einzelner Perspektiven zu behalten. Der Charakter des ehemaligen US-Präsidenten Douglas Turner soll lt. dem Autor auf einer Mischung der letzten drei US-Präsidenten, also Trump, Obama und Bush basieren. Diesen Mix fand ich recht spannend. Die angedeutete Romanze der Protagonistin lockert die Geschichte auf und trägt gleichzeitig dazu bei, überall Misstrauen zu schüren. Wer kann wem vertrauen? Trotz der 600 Seiten habe ich das Buch an wenigen Abenden weggesuchtet. Man könnte meinen, die juristischen Begriffe hemmen den Lesefluss, aber das ist überhaupt nicht der Fall. Stattdessen wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der einen durch die Seiten fliegen lässt. Gleichzeitig sind die politischen und rechtlichen Schachzüge so interessant, dass man zum sorgfältigen Lesen angehalten wird. Die Geschichte ist wie immer ausgezeichnet recherchiert. Fazit Ein hervorragend recherchierter Politthriller mit einer gruselig-faszinierenden Storyline, authentischen Figuren und einer guten Balance aus Spannung, Action und Information.

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Eine Rezension, die mir nicht leicht fällt. Denn das Buch ist mir aus verschiedenen Gründen nicht leicht gefallen. Marc Elsberg gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren und normal habe ich seine Bücher in 2 Tagen durchgelesen. Dieses Buch habe ich zwischen durch erstmal zwei Wochen zur Seite gelegt. Der Ex-Präsident heißt Douglas Turner. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es nicht ganz so offensichtlich ist. Ich hätte es irgendwie besser gefunden, wenn man anhand dessen, was Turner gesagt oder gemacht hat, gewusst hätte, dass es eine Anspielung auf Trump ist. Dies hat mich beim Lesen schon immer wieder sehr gestört. Der Anfang ist sehr spannend. Turner wird am Flughafen in Griechenland verhaftet und kommt in ein Hochsicherheitsgefängnis. Keines nach deutschen Maßstäben, sondern ein ziemliches Loch. Die Ränkespiele beginnen und es wird sehr oft zwischen einzelnen Perspektiven hin und her gewechselt. Leider verliert es, meiner Ansicht nach, immer mehr an Tempo. Das politische Geschacher, was man ja eh schon ständig in den Medien hat, empfand ich immer anstrengender, so dass ich irgendwann davor war, das Buch abzubrechen. Aber man bricht seinen Lieblingsautoren nicht einfach so ab. Ab der Hälfte wurde es besser. Und dann kam eine Wendung, die einfach nur granatenmäßig gut war. Sie hat meine Fantasie zum Glühen gebracht und auch wenn meine Fantasie nicht in Erfüllung ging, war Elsbergs Lösung sicher die bessere. Es bringt dich zum Nachdenken. Doch das Buch bietet noch etwas ganz anderes. Nämlich den Blick auf zwei völlig entgegengesetzte Pole. Eiskalte politische Berechnungen und den fast hoffnungslosen Kampf um Gerechtigkeit. Und hiermit meine ich nicht alleine die Verhaftung, sondern das tägliche Weltgeschehen. Wir erfahren so manches über den ICC und müssen uns in mehr als einer Hinsicht fragen, wo eine Mittäterschaft anfängt. Wie gerne blenden wir die Kriege und das, was sie ganz konkret bedeuten, aus. Doch Elsberg mutet es uns zu, darüber nachzudenken. Und es hat mich sehr berührt. „ „Gegen Gesetzlose gewinnt man nicht mit Gesetzen“, wiederholte Dana Turners Zitat. […] Sie wandte sich an die Richter: „Können Sie das als Männer des Gesetzes anhören? Können Sie das akzeptieren?Auch nur in geringster Weise? Macht uns nicht ebendas zu einer zivilisierten Gesellschaft, dass wir auch gegen Gesetzlose mit Gesetzen vorgehen? Dass wir allen Menschen die gleichen Rechte zugestehen?“ „ Was für ein Zitat! Darin steckt all die Wahrheit, die wir scheinbar seit dem 11.September. 2001 verloren haben. Die Selbstachtung und den Respekt vor Menschen, die wir im Kampf gegen den Terror verloren haben. Und die Gewalt gegenüber andersdenkenden, die sich seit dem wie Krankheit in der Gesellschaft ausbreitet. Wie immer hat Elsberg hier ausgezeichnet recherchiert.

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Durch „Helix“ bin ich vor einigen Jahren auf Marc Elsberg aufmerksam geworden und habe seitdem jeden bisher von ihm erschienenen Thriller gelesen. Faszinierend finde ich bei allen seinen Büchern die Mischung aus spannender Unterhaltung vor dem Hintergrund eines aktuell brisanten Themas. Hier scheint Elsberg einen sehr gutes Gespür für Strömungen und Trends zu haben. Auch der neue Thriller „der Fall des Präsidenten“ hat selbstverständlich einen aktuellen Bezug. Welcher das ist, braucht man, glaube ich, nicht zu erwähnen. Elsberg greift in seinem Buch nicht nur die Figur des Expräsidenten auf, sondern auch die problematische Haltung der USA gegenüber dem ICC – dem internationalen Strafgerichtshof. Dieses Thema ist nicht so weitläufig bekannt und deshalb hat es mich gefreut, dass es hier thematisiert wird. Schon der Einstieg ins Buch ist spannend. Und so bleibt es eigentlich auch bis zu Schluß. Der Schreibstil von Marc Elsberg erinnert mich immer an amerikanische Actionfilme, die kurzen Kapitel gleichen den schnellen Schnitten und man kommt fast nicht zum Luft holen. Mir hat die „Heldin“ dieses Buches Dana Marin sehr gut gefallen. Sie wirkt sympathisch und glaubhaft. Allerdings ist es etwas unglaubwürdig, dass sie in Athen alleine gelassen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der ICC seine Mitarbeiterin so schutzlos allein gelassen hätte. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich gewissen Situationen schablonenhaft von alten Büchern herleiten lassen. Mich haben einige Situationen extrem an „Gier“ erinnert, so dass ich dachte, dass kann nicht ernsthaft sein, es geht bestimmt anderes weiter… aber nein, leider nicht. So gut mich das Buch auch unterhalten hat, das Ende war mir etwas zu sehr „drüber“, also zu viel Action, zu viel Pathos, zu viel von allem. Aber auch hier ist der Vergleich zum amerikanischen Actionfilm wieder passend. Fazit Wer spannende und wirklich gut gemachte, aktuelle Thrillerunterhaltung sucht, für den ist „der Fall des Präsidenten“ genau das richtige. Eine Botschaft hat das Buch auch, aber es ist selbstredend nicht tiefgründig. Dies erwarte ich aber auch nicht von einem Thriller! Für mich ist es wie ein Ersatz der ganzen ausgefallenen Actionkinofilme des letzten Jahres – quasi James Bond zum Lesen!

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Inhalt: Als der ehemalige amerikanische Präsident Douglas Turner in Athen ankommt ahnt noch niemand das sich Turner bald in einer griechischen Gefängniszelle befinden wird. Die Einreise, eigentlich eine Formsache, wird von der griechischen Polizei genutzt um einen Haftbefehl des ICC zu vollstrecken. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag klagt Turner wegen Menschenrechtsverletzungen während Militäreinsätzen in Afghanistan an. Die Vereinigten Staaten von Amerika akzeptieren den Internationalen Gerichtshof nicht als Gerichtsbarkeit, die amerikanische Staatsbürger anklagen darf, doch Turners Vergehen fanden in Afghanistan statt und Afghanistan erkennt den ICC an. So findet sich Turner in einer Gefängniszelle wieder und alle Hebel werden in Bewegung gesetzt um eine Überstellung Turners nach Den Haag zu verhindern. Dana Marin, eine junge Juristin des ICC sollte eigentlich nur die Vollstreckung des Haftbefehls überwachen, findet sich überraschend als Juristin im Haftprüfungsverfahren wieder und muss sich nicht nur mit Turner und seinen Anwälten auseinandersetzen, sondern auch mit Anfeindungen in sozialen Netzwerken. Während Dana im Gerichtssaal kämpft, setzen die USA alles daran weitere Ermittlungen und einen Prozess vor dem ICC zu verhindern. Das Einfrieren von Geldern und Einreiseverbote sind hier noch die mildesten Maßnahmen .... Fazit: Ein selbstgefälliger Ex-Präsident, der nicht in der Lage ist seine Verfehlungen zu erkennen, eine Nation, für die es einer Blasphemie gleicht einen ehemaligen Präsidenten zur Rechenschaft zu ziehen und eine unerfahrene Juristin, die zu Beginn ihrer Karriere nun in Gefahr läuft alles zu verlieren, sind eine gekonnte Mischung um eine spannende Geschichte daraus zu kreieren. Natürlich bleibt es nicht bei einem Kammerspiel vor Gericht, sondern ein angeheuerter paramilitärischer Trupp soll Turner befreien und die amerikanischen Geheimdienste setzen alles daran den wichtigsten Zeugen zu finden und auszuschalten. Über allem steht die Gerechtigkeit und die Wahrheit ... oder das was Beteiligte für Gerechtigkeit halten. Die Regierung des Angeklagten arbeitet mit wirtschaftliche Sanktionen und scheut sich auch nicht davor regionale Konflikte anzustacheln damit der ehemalige Präsident einer Wahrheitsfindung und Anklage entgeht. Derjenige, der wirklich die Wahrheit sagt und für Gerechtigkeit sorgen möchte, ein Whistleblower, gilt nun als Verräter und wird zum Gejagten. Es geht also nicht allen Beteiligten in Wirklichkeit um Gerechtigkeit und Wahrheit. Es geht eher darum, dass mit allen Mitteln eine Wahrheitsfindung zu verhindern ist, damit Taten nicht in Frage gestellt und Regierende nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Sicherlich ist das Buch Fiktion und hier wird einfach nur eine unterhaltsame Geschichte erzählt, trotzdem wird der Finger auf den wunden Punkt hierachischer Gesellschaften gelegt. Dort wo sich Machtgefüge zementieren und die Mächtigen nicht in Frage gestellt werden besteht immer die Möglichkeit das sich Menschen in Machtpositionen über geltende Gesetze hinwegsetzen. In Deutschland sehen wir das gerne in Bereicherungsaffären von Politikern, die sich über ihre Position persönliche Vorteile verschaffen und bereichern. Ebenso missbrauchen Impfvordrängler aus der kommunalen Politik ihre Position um Vorteile zu bekommen, die ihnen nicht zustehen. Selten werden diese Vergehen wirklich geahndet. Natürlich erreichen Menschenrechtsverletzungen, wie im Roman beschrieben, eine ganz andere Dimension, aber Gesetzesverstöße sind Gesetzesverstöße, egal ob klein oder groß und eine Ahndung sollte erfolgen, so wie Justitia es zeigt: mit verbundenen Augen, also ohne Augenmerk auf Stand und Position des Angeklagten. Mir hat das Buch Spaß gemacht, der Beginn war zwar etwas langatmig, dies wurde aber durch einen fulminanten Showdown wieder ausgeglichen. Auf jeden Fall hat Marc Elsberg hier wieder gezeigt, dass er gesellschaftliche Schieflagen nicht übersieht und diese dem Leser spannend erzählt.

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