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Rezensionen zu
OMBRA

Hanns-Josef Ortheil

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Eitle Kunst

Von: Claudia Grothus

21.11.2021

Wie geht es einem Menschen, der durch eine Krankheit plötzlich in eine ihm vollkommen unbekannte Welt geworfen wird? Zuerst versucht er, dieser neuen Welt mit seinen gewohnten Regeln und Bewertungen zu begegnen. Und genauso macht es auch der Protagonist in „Ombra“. Hanns-Josef Ortheil gebührt höchster Respekt dafür, dass er seine persönliche Entwicklung mit uns teilt, welche er nach einer bedrohlichen Herzerkrankung durchlebt hat. Mir erschien „Ombra“ wie ein treffendes Portrait eines unerwartet, von seiner Krankheit ausgeknockten Künstlers und Intellektuellen, der, mit einer ausgeprägten, als Bescheidenheit getarnten Eitelkeit, seine Reha in einer ambulanten Klinik antritt. Er begegnet dort einem Alltag, der ihm ganz und gar fremd ist und den er, aus einer beobachtenden und ein wenig überheblichen Position heraus, beschreibt. Und dann ist da die immer wiederkehrende Betonung seiner Berühmtheit. Anscheinend kennen ihn alle Ärzte, Therapeuten und Mitpatienten, denen er in der Klinik begegnet und haben auch schon Bücher von ihm gelesen. Generös verspricht er einigen von ihnen eins seiner Werke, so als würde er nichts anderes erwarten, als dass die Empfänger auf eine solche Gunst gehofft hatten. Eigentlich versucht der Protagonist, seine Rolle als vielgelobter Autor und Künstler stumpf weiter aufrechtzuerhalten, obwohl er, durch seine Krankheit bedingt, unfähig ist zu schreiben oder seinen beruflichen Verpflichtungen nachzugehen. Als demonstrativer Außenseiter kultiviert er – vollkommen überfordert mit jeder Art gesunder Selbstfürsorge – erst sein Nicht-Können genüsslich als Sonderrolle und feiert dann jeden kleinsten seiner Fortschritte wie einen Geniestreich. Er verweigert sich mit diebischer Freude den - aus seiner Sicht - für ihn unpassenden Therapieangeboten und lässt sich schließlich nur auf einer höchst intellektuellen Ebene auf die Arbeit seiner Psychotherapeutin ein. Schließlich begibt er sich aus seinem Leidensdruck heraus auf den mühsamen Weg der Erforschung seiner Vergangenheit, seiner Fähigkeiten und der Gründe für seine Krankheit. Aber auch dabei klingt diese Selbstbeweihräucherung mit, die das Mitgefühl des Lesers in sehr bescheidenen Grenzen hält. Alles in allem habe ich eine ausgefeilte Sprache, originelle Dialoge und immer mal wieder sehr kurzweilige Passagen gelesen. So ganz hat mich „Ombra“ aber nicht erreicht, denn dazu hält der Autor seine Leser zu sehr auf Distanz. Aber womöglich wollte er das ja genau so. In dem Fall wäre es brillant – wenn man sowas mag.

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Ein Roman?

Von: tanya23

16.11.2021

Hanns-Josef Ortheil schreibt unter dem Titel OMBRA über seine Erlebnisse in der Zeit der Reha nach einer schweren Herzoperation. Tagträume in welchen er sich mit seinen Eltern und Siegmund Freud unterhält und sich an seine Kindheit erinnert unterbrechen immer wieder seine Schilderung. Der Untertitel "Roman einer Wiedergeburt" verspricht viel mehr als er halten kann. Die immer wiederkehrende Routine der Rehazeit nimmt zu breiten Raum ein. Über die Herzoperation, das Koma und die Phase des Erwachens erfahre ich dagegen viel zu wenig. Mir stellt sich die Frage: Ist es überhaupt ein Roman?... Wohl eher ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht.

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Ombra

Von: karin1966

14.11.2021

Das Buch hat mich auf Grund des Klappentextes angesprochen. Das Cover und der Titel hätten mich nicht dazu angeregt, das Buch in die Hand zu nehmen. Von dem Autor habe ich bis jetzt noch nichts gelesen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Mir gefällt die schöne prosaische Schreibweise sehr gut. Man vergisst dabei auch gerne, dass handlungsmäßig hier eher wenig los ist. Zur Geschichte, der Autor beschreibt hier sehr persönlich und direkt seinen Weg aus einer Lebenskrise heraus. Er ist nach einer schweren Herzoperation monatelang in der Reha und muss sich mit allen alltäglichen Bewegungen und Routinen wieder vertraut machen, bzw. sie wieder erlernen. Das Buch hat bei mir vor allem durch den tollen Schreibstil gepunktet. Wobei es sich in der Mitte finde ich schon sehr in die Länge gezogen hat und sich vieles immer wieder wiederholt hat. Auch die Gespräche mit Dr. Werth ziehen sich. Ein sehr authentisches schönes Buch, das mich aber trotz der prosaischen Schreibweise nicht vollkommen gepackt hat. Das hat leider nicht ausgereicht.

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