Portofino 1910. Susanne ist mit ihren Eltern und den Geschwistern Sybille, Ludwig und Max in Portofino. Dort lernt sie Achille kennen, einen Lebemann und vermeintlichen Verführer. Sie verliebt sich in ihn und er scheint ihre Gefühle zu erwidern. Ihr Entschluss mit ihm durchzubrennen, ändert nicht nur Susannes Leben, ihre gesamte Familie ist dadurch betroffen. Jahre später haben Achille und sie sich in Regensburg ein Restaurant aufgebaut, das erste Italienische in Bayern. Dort bieten sie einfaches Essen, guten Wein und Grappa an und haben sich damit bald in die Herzen der Regensburger gekocht. Susanne erkennt, dass sie ein erfülltes Leben führen kann, auch wenn es nicht das ist, von dem sie geträumt hat. Doch zwei Weltkriege, Geheimnisse und Spannungen in der Familie stellen immer wieder ihr Glück in Frage.
Claudia Ley erzählt uns hier eine deutsch-italienische Familiengeschichte, die sich über fast ein halbes Jahrhundert erstreckt. Dabei erschafft sie Charaktere, die Ecken und Kanten haben, die nicht immer liebenswert sind und die man öfter gerne auch einmal treten möchte. Und doch schließt man sie in sein Herz und leidet mit ihnen mit. Manch Charakter wandelt sich auch komplett und man ist erstaunt, was hinter der Fassade doch alles versteckt war.
Mich hat diese Geschichte sehr berührt. Der enge Familienzusammenhalt der Geschwister war berührend und gerade wie sich die Beziehungen untereinander immer wieder verschieben fand ich beeindruckend.
Das Buch ist in drei Teile unterteilt, mit ziemlich großen Zeitsprüngen dazwischen. Trotzdem hat man nicht das Gefühl etwas zu verpassen, was in den übersprungenen Jahren geschehen ist wird in Rückblenden erzählt und so hat man die wichtigsten Erlebnisse der Familie beieinander. Ich fand es schwierig das Buch zwischendrin zu unterbrechen, so sehr war ich gefangen von dieser Geschichte. Irgendein Punkt war immer, bei dem ich wissen wollte, wie es wohl weitergeht.
Ich kann das Buch nur empfehlen. Ich habe es als wirklich gelungene Familiengeschichte empfunden, deren Mitglieder mir sehr ans Herz gewachsen sind. Am Ende fiel es mir schwer das Buch zuzuklappen und mich zu verabschieden. Ich hoffe die Autorin wird uns auch in Zukunft weiterhin mit solch tollen Geschichten beglücken.
