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Rezensionen zu
Die Sammlerin der verlorenen Wörter

Pip Williams

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Das Cover Als mich dieses Buch per Post erreicht hat, war ich wirklich begeistert, weil ich nicht erwartet habe, dass es so schön ist. Es handelt sich um ein Hardcover, jedoch gibt es keinen Schutzumschlag, wie das häufig bei Bibliotheksbüchern der Fall ist. Der Titel und Klappentext ist direkt auf die Pappe des Buches gedruckt und fühlt sich wunderbar an. Obwohl kein Schutzumschlag existiert gibt es innen vorne eine Informationsklappe. Äußerlich kann ich nur sagen, dass dieses Buch echt etwas im Regal hermachen wird. Die einzelnen Wörter des Titels sind auf Papierschnipseln über das Cover verteilt, was mit dem Inhalt der Geschichte übereinstimmt, denn die einzelnen Wörter für das Lexikon werden auch auf solchen Schnipseln gesammelt. Außerdem hat das Buch ein Lesebändchen! Der erste Eindruck Das Buch folgt dem Leben von Esme, der Tochter eines Lexiographen, der am Oxford English Dictionary mitgearbeitet hat. Wir begleiten Esme von früher Kindheit bis zum Ende ihres Lebens hinweg. Nicht nur ist diese fiktionale Biografie an die Entstehung des Oxford English Dictionary gebunden, sondern auch an die historischen Ereignisse in London zwischen 1887 und 1928. Dafür ist im hinteren Teil des Buches sehr viel Informationsmaterial gegeben. Das war super, denn ich hatte nicht sehr viel Vorwissen. Das ganze Buch über geht es um Wörter. Da Esme mit der Entstehung des Wörterbuchs aufgewachsen ist, haben Wörter eine wichtige Bedeutung in ihrem Leben und immer wieder gibt es Definitionen und Zitate. Sehr gut gefallen hat mir, dass diese auf Englisch und Deutsch gegeben sind, da es sich ja um das Oxford English Dictionary handelt. Die Erzählweise Die Geschichte von Esme wurde auf eine ganz besondere Art und Weise erzählt. Manchmal gab es Zeitsprünge, manchmal konnte man in eine ganz konkrete Situation eintauchen. Generell wurden sehr viele Dinge indirekt erzählt, ohne wirklich ausgesprochen zu werden. Zum Beispiel ging es an einer Stelle um eine Beerdigung, es wurde jedoch nicht erwähnt, wer gestorben ist. Das hat man erst in späteren Kapiteln nebenbei erfahren. Diese Erzählweise kann dem einen gefallen, andere jedoch auch stören. Mir persönlich hat sie zu Anfang gefallen, weil man sehr aufmerksam sein musste, gegen Ende des Buches jedoch wurde es anstrengend und ich hatte oft Momente, wo ich das Gefühl hatte, etwas überlesen oder verpasst zu haben. Happy Ever After? Ich habe nicht sehr viel Erfahrung mit Biografien, weder realen, noch fiktionalen. Trotzdem wirkte es für mich sehr besonders, dass Esmes Geschichte nicht mit einem Wort romantisiert wurde. Jedes Detail ihres Lebens wurde roh und ehrlich beschrieben, auch wenn es schlecht war. Es gab kein märchenhaftes Happy End, wie man das aus den meisten Romanen kennt. Das hat die Geschichte sehr lebensecht gemacht. Kritik [Vorsicht: teilweise leichte Spoiler!!!] Beim Lesen des Klappentextes hat sich bei mir eine ganz bestimmte Erwartung an die Geschichte aufgebaut. Ich hatte erwartet, dass es sich bei den Wörtern, die Esme sammelt, wirklich um absichtlich verworfene Frauenwörter handelt, die die Männer aus Absicht verworfen hatten. Das war jedoch nicht so ganz wie erwartet. Es handelt sich eher um Wörter aus anderen Gesellschaftsklassen und Umgangssprache, aus denen Esme die Wörter sammelt. Später wird noch das Thema des Frauenwahlrechts aufgegriffen, jedoch würde ich ihre Wörter nicht alle als Frauenwörter beschreiben. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, jedoch ging es die ganze Zeit um das OED und plötzlich wurde über die Sprache der Aborigines gesprochen, was für mich nicht besonders gut in den Kontext gepasst hat. Ein wunderschönes Zitat Esmes Leidenschaft für Wörter konnte ich sehr gut teilen und es hat mir sehr gut gefallen über die Entstehung des Wörterbuches zu lesen. Dabei gab es immer Momente, wo Esme ihre Verbindung zu den Wörtern zum Ausdruck gebracht hat. "Oft fragte ich mich, auf welcher Art von Papier ich wohl stünde, wenn ich ein Wort wäre. Bestimmt auf einem Zettel, der zu lang war [...] " (Williams, Die Sammlerin der verlorenen Wörter, Diana, S. 154). Fazit Ein sehr echt geschriebenes Buch, das der Entstehung des Oxford English Dictionary folgt und dem Leben von Esme. Im Anhang wird von der Autorin noch beschrieben, dass viele der Figuren auf realen Personen beruhen. Und es gibt sogar ein Foto, dessen Entstehung in den Roman eingearbeitet wurde.

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So ein schöner Titel zum passenden Cover. :) Das Hörbuch hat mich recht gut unterhalten & auch ein wenig beschäftigt, allerdings konnte es mich selten wirklich berühren. Die Synchronsprecherin Maximiliane Häcke hat eine für mich passende Stimmfarbe für diese Geschichte. :) Wir begleiten Esme, die sich schon als kleines Kind für Wörter begeistert. Wie könnte sie auch nicht? Wächst sie doch mit ihrem Vater einem Lexikographen auf, der am ersten Oxford English Dictionary arbeitet & sie dabei liebevoll unterstützt neue Wörter kennenzulernen. Da wir uns in Oxford Ende des 19. Jahrhunderts befinden, haben es Frauen wie man ja weiß, nicht so einfach, wenn sie nicht den normalen standesmäßigen Weg gehen. Esme schlägt sich allerdings meist gut & ich habe sie gerne auf ihrem Lebensweg begleitet. Sie hat ein Herz für Wörter die es nicht ins normale Wörterbuch geschafft haben & für die Worte von Frauen, einfache oder auch arme Frauen. Das man zudem noch einen zusätzlichen geschichtlichen Abriss der Frauenbewegung auf ihrem Weg zum Wahlrecht mitbekommt, fand ich sehr gut. Suffragetten. Man erlebt auch den Krieg mit, in dem Esme sich um verwundete Männer kümmert. Insgesamt ein gutes Hörbuch, das allerdings einige Längen hat.

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Das „Oxford English Dictionary“ (OED) dürfte wohl das bekannteste Wörterbuch der Welt sein. Dieser Roman erzählt von seiner Entstehungsgeschichte, beginnend im Jahr 1886 (Prolog) bis hin zum Jahr 1989 (Epilog), wobei die eigentliche Geschichte zwischen 1887 und 1928 spielt. Dreh- und Angelpunkt des Romans ist das Skriptorium, eigentlich eine Wellblechhütte im Garten des Anwesens von James Murray, dem Herausgeber des OED, in Oxford. Hier arbeiten einige Männer, Lexikographen, an diesem neuen Wörterbuch, indem sie Wörter sammeln, Bedeutungsvarianten und belegende Zitate dazu notieren. Einer der Lexikographen ist der Witwer Henry Nicoll, der seine kleine Tochter Esme mit zur Arbeit bringen darf. Als kleines Mädchen sitzt Esme unter dem Sortiertisch, an dem die Männer arbeiten. Und fällt einmal ein Belegzettel unter den Tisch, liest Esme begierig, was darauf steht. So stößt sie eines Tages auf den Begriff „bondmaid“, der eine Sklavin oder Leibeigene bezeichnet. Das Wort schockiert Esme und im Gespräch mit Lizzie, dem Dienstmädchen der Familie Murray, das sich oft um Esme kümmert, begreift sie allmählich, dass es gesellschaftliche und wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Menschen gibt – und auch zwischen Männern und Frauen. Esme wächst heran, das Skriptorium bleibt ihr liebster Aufenthaltsort und allmählich darf sie dort ganz offiziell mitarbeiten. Heimlich sammelt sie Belegzettel von Wörtern, die von den Männern als nicht würdig für das OED betrachtet werden, und sie beginnt, selbst Wörter zu sammeln. Denn sie entdeckt, dass das einfache Volk eine ganz andere Sprache spricht als diejenige, die im Wörterbuch festgehalten wird. Doch sind diese Wörter weniger wert, nur weil sie nicht aufgeschrieben werden? Esme lernt die Schauspielerin Tilda kennen und kommt über sie mit der Frauenbewegung der Suffragetten in Berührung, die ihr weitere Denkanstöße für ihre eigene Wörtersammlung gibt. Der Roman erzählt Esmes (fiktive) Geschichte über etliche Jahrzehnte hinweg, eingebunden in die reale Entstehungsgeschichte des OED mitsamt historisch belegter Personen und eingebettet in den historischen Kontext der Suffragetten-Bewegung und der Gräuel des Ersten Weltkriegs. Doch obwohl Esme zahlreiche tragische Schicksalsschläge erleiden muss, blieb die Geschichte für mich sehr langatmig. Über viel zu viele Seiten plätscherte die Story nur so vor sich hin und wurde selten so spannend, dass ich wirklich das Gefühl hatte, unbedingt weiterlesen zu wollen. Das Interessanteste am Buch war für mich tatsächlich die Entstehungsgeschichte des OED – eine Publikation, die später daraus hervorging, ist übrigens das „Oxford Advanced Learner’s Dictionary“, das mich durch meine Schulzeit begleitet hat. Der Debütroman der australischen Schriftstellerin Pip Williams wurde in ihrer Heimat zum Nummer-1-Erfolg, in etliche Sprachen übersetzt und mehrfach preisgekrönt. Mich konnte der Roman aufgrund seiner recht langatmigen Erzählweise leider trotzdem nicht vollends begeistern. Vielleicht war es auch nur das falsche Buch zur falschen Zeit. Auf der Homepage des Diana-Verlages, der die deutsche Übersetzung herausgibt, gibt es eine Leseprobe, die einen guten ersten Eindruck vermittelt. Sehr schön und deshalb unbedingt erwähnenswert finde ich die Aufmachung des Romans mit dem wunderschönen Cover, einem Lesebändchen und der Innengestaltung. So ist das Buch in insgesamt sechs Teile untergliedert, die jeweils für einen Teilbereich des Wörterbuches stehen, von Teil 1, 1887-1896, Batten-Distrustful, bis hin zu Teil 6, 1928, Wise-Wyzen. Im Anhang gibt es eine Zeitleiste der wichtigsten historischen Ereignisse im Roman sowie des OED inklusive eines Fotos von 1915, dessen Entstehung auch im Buch vorkommt. Und sogar die Danksagung der Autorin ist wie ein Wörterbuch aufgebaut, von A wie Acknowledgement bis S wie Support. Doch keine Angst: Man muss nicht gut Englisch können, um das Buch zu verstehen, sämtliche englischsprachigen Begriffe sind übersetzt. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Anmerkung der deutschen Übersetzerin Christiane Burkhardt im Anhang.

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