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Rezensionen zu
Das Gewicht der Worte

Pascal Mercier

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Der Roman spielt in einem Metier, in dem es um Bücher, im engeren Sinne um Worte, Sätze und Sprachen, geht. Das ist nicht neu für Mercier. Im Gegenteil, er bleibt sich treu. Die Geschichte von Simon Leyland setzt sich aus 1000 Puzzleteilen zusammen. Sie erschließt sich ...

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Simon Leyland ist Übersetzer und Verleger – doch sein Leben scheint nach einer tragischen Diagnose bald zu Ende zu gehen. Erst Monate später wird klar, alles war ein Irrtum. Doch wie soll er sein Leben von nun an neu gestalten – einige getroffene Entscheidungen sind unwiderruflich. Deshalb fliegt der gebürtige Engländer Leyland von Triest, der Heimat seiner Familie, nach London, wo er ein Haus von seinem Onkel geerbt hat. In einer ruhigen Erzählung erlebt man die nächsten Monate von Leyland zwischen den Welten, man lernt seine Kinder und Freunde sowie deren Schicksale kennen. Einige Teile der Handlung stehen von Beginn an fest und der Leser ist davon nicht überraschend, es geht eher darum zu verstehen, wie Leyland darüber denkt und was er fühlt. Häufig offenbart sich die Gefühlswelt vor allem in den Briefen an seine Frau. Es geht um die Reflektionen des Geschehenen und um die Gestaltung der Gegenwart. Auch wenn dies nicht in rasend schneller Handlung mündet, ist es eine gelungene, reflektierte Erzählung. Diese hat mich sehr bewegt und inspiriert und lässt einen nachdenklich zurück. Ich habe lange überlegt, ob ich dem Buch 3, 4 oder gar 5 Sterne gebe, manchmal hinterfrage ich generell dieses Bewertungssystem und Bücher wie dieses passen vielleicht gar nicht in eine Schublade. Zunächst dachte ich „3 Sterne“ – denn einige Passagen sind doch etwas zäh, vielleicht habe ich sie aber auch nicht in der richtigen Stimmung und mit der nötigen Hingabe gelesen? „4 Sterne“ – für die recht langsame Handlung und die dafür doch hohe Anzahl an Charakteren? Aber eigentlich war es auch stimmig und angemessen. Es spiegelt nun mal das Leben mit seinen Facetten wider. Das Ende überzeugte mich dann vollends, also nun doch 5 Sterne für „Das Gewicht der Worte“ von Pascal Mercier

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Pascal Mercier, der Name ist spätestens seit "Nachtzug aus Lissabon" vielen ein Begriff. Die Studenten der Freien Universität Berlin kannten ihn vielleicht schon vorher als Professor für Philosophie, andere erinnern sich eventuell an seine Ehrung mit dem Marie-Luise-Kaschnitz Preis. Mit Simon Leyland hat er einen neuen Protagonisten konstruiert, der in vielen Hinsichten etwas ganz besonderes ist. Als Jugendlicher steht er bei seinem, aus fernen Länder wieder eingereisten, Onkel vor einer Karte und fasst den Entschluss, alle Sprachen rund um das Mittelmeer zu lernen. Simon beginnt mit dem Sammeln der Sprachen und als Erwachsener gibt es kein Zögern, bei der Frage, welchen Beruf er wählt. Als Übersetzer sammelt er nicht nur die Sprachen, sondern auch die Geschichten. Er erlebt viel, eine wundervolle Beziehung mit seiner Frau, zwei außergewöhnliche Kinder und viele gute Freunde. Bis er die Worte verliert. Für quälende Minuten kann er nicht mehr verständlich sprechen, er, der Mann der Worte. Die Diagnose lässt seine Welt vollkommen zusammenbrechen. Trotzdem bekommt er aber die Möglichkeit, sein Leben noch einmal völlig neu einzurichten. Der Leser startet nicht am Beginn von Simons Leben oder seiner Reise der Sprachen. Man darf bei der seiner zweiten Geburt beginnen, in London, im Haus seines verstorbenen Onkels. Nur langsam teilt Simon seine Geschichte, so wie es auch ein neuer Bekannter tun würde. Die Diagnose, die auch schon auf dem Cover angekündigt wird, spielt dabei überraschenderweise keine so große Rolle. Er hätte sehr viel mehr Dramatik damit bekommen können, aber Simon ist ein ruhiger, schüchterner Mensch. Es hätte nicht gepasst. In vielen Aspekten wirkt er kindlich, trotzdem muss er erst lernen, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Der Leser begleitet den Mann sowohl auf einer Reise in die Vergangenheit, als auch auf eine Reise in die Zukunft. Sehr emotional, in Teilen völlig abgekoppelt von der reellen Zeit und oft so fesselnd, das man alles um sich herum vergisst. Einziges Kontra, 570 Seiten sind sehr lang. Simon braucht diese Zeit, sein Leben braucht jede Seite des Buches. Trotzdem gibt es leider Passagen, in denen ich mir etwas weniger Informationen gewünscht hätte. Aber es bleibt dabei, das Buch bekommt eine klare Leseempfehlung von mir. Gut erzählt, mit einem außergewöhnlichen Protagonisten und einer fesselnden Geschichte.

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Mein Leseeindruck: Ich bin in dieses Buch durch seine Macht der Wörter und Sätze in einen magischen Lesesog gezogen worden, dem ich mich kaum entziehen konnte und wollte! Der Roman ist mit philosophischen Gedankengängen seiner unterschiedlichen Protagonisten durchsetzt und hat mir durch deren inneren, feinsinnigen und ehrlichen Monologe einen tiefen Einblick in ihr Denken und Fühlen gegeben. Es ist fast eine Charakterstudie. Eigentlich ist es eine einfache und ziemlich lange Erzählung, in der gar nicht viel Aufregendes passiert, bis auf kleine und grosse Katastrophen eines normalen Menschenleben. Tod, Trauer, Krankheit, Abschied, Freude, wilde Lebenslust, Freundschaft, Liebe bekommen ihren Platz im Roman, der sich über fast sechshundert Seiten dahinzieht. Für manche Leser mag das im ersten Moment erschreckend und langweilig erscheinen, doch das ist es ganz gewiss nicht. Allerdings kann ich dieses Buch auch nicht als leichte Strand- und/oder Urlaubslektüre empfehlen. Eine gewisse Ausdauer und ernste Konzentration beim Lesen ist unbedingt erforderlich! Auch um den eigenen Überlegungen zu den Themen Raum, Platz und Zeit im Kopf zu geben. Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für dieses herausragende Werk! Vielen Dank für die Zusendung eines Rezensionsexemplars an den Autor und den btb-verlag.

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Exzess!

Von: der Jim

16.08.2021

REVIEW - Das Gewicht der Worte Ich habe das Gefühl, ein Buch oder Werk zu rezensieren, dass es gar nicht gibt. Oder dass es zu greifbar wäre. Es fühlt sich an, als wäre mir das alles widerfahren. Pascal Mercier hat „das Gewicht der Worte“ geschaffen. Auf diesen 576 Seiten, die im btb Verlag erschienen, hat Mercier eine Geschichte geschrieben, die von tiefen Emotionen handelt, intensive Begegnungen zwischen Menschen beleuchtet und die Lesenden auch mit dem Thema Tod konfrontiert und wie man damit umgehen kann. Das ist definitiv kein Roman über den man hinwegfegt, keiner, der deinen Lesemonat quantitativ aufhübscht. Ich habe bald zwei Wochen nur dieses Buch gelesen. Schritt für Schritt. Und das war gut so. Ich kann nur empfehlen, sich Zeit zu nehmen, jede Seite, jeden Satz, ja, jedes Worte geradezu aufzusaugen. Man bekommt das Gefühl geschenkt, ein Leben zu leben, das von literarischer Kunst, Liebe und unbändiger Leidenschaft zu so vielen kleinen Dingen im Leben (the tube, Kaffee, Molo Audace). Es ist ein wahrer Genuß. Kein Snack, kein Wohlfühlbuch. Die Lektüre, das Daraufeinlassen grenzt an Exzess!

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A.Schiebelbein

Von: Angelika

11.08.2021

Simon Leyland ist ein Übersetzer, Sprachfanatiker und Verleger, der im England das Haus eines gerade verstorbenen Freundes geerbt hat. Er selbst lebt jetzt seit vielen Jahren im italienischen Großstadt Triest. Das Leben hatte ihm schöne und auch katastrophale Zeiten hingegeben, Zeiten, in denen er Rückschläge hinnehmen musste. Um das Erbe in England anzutreten. Die Geschichte von Simon Leyland setzt sich aus 1000 Puzzleteilen zusammen. Sie erschließt sich auf vielfachen Wegen. Vieles erfährt der Leser über innere Monologe des Protagonisten, über seine Reflektionen des Gegenwärtigen und in der Vergangenheit Geschehenen. Bewegungsvolle Handlungsstränge sind nie den Arbeitsbereich dieses Schriftstellers gewesen. Doch die Methoden, die er anwendet, um dem Leser die Gedanken der Hauptfigur nahezubringen, sind sehr unterschiedlich. Das können mal Dialoge sein, in denen eine Figur einer anderen etwas erzählt, oder es sind Briefe, die geschrieben worden sind und nun wieder hervorgeholt wurden. Man wird immer wieder überrascht, was Simon in seinem Leben passiert ist und wie er damit umgeht. Man taucht ab in eine Welt, die einfach nur fasziniert. Das Gewicht der Worte Fazit Für mich ergab sich die Spannung daraus, was noch geschehen würde. Mich interessierte Simon Leyland, aber auch der Umgang von den anderen Charaktere im Roman, mit Freunden, Bekannten und Verwandten. Mir gefiel der Roman sehr, aber eins ist klarzustellen, es ist keine leichte Geschichte. Dafür geht es viel zu sehr um das Leben und die Menschen an sich.

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>>Schreiben macht keine neuen Menschen. Aber es schafft Klarheit und Verstehen. Oder doch den Anschein. Und wenn man mit seinen Worten Glück hat, ist es wie ein Aufwachen zu sich selbst, und es entsteht eine neue Zeit: die Gegenwart der Poesie.<< (Pedro Vasco de Almeida Prado aus „Die Zeit der Poesie“ Lissabon 1903) „Das Gewicht der Worte“ von Pascal Mercier ist ein Buch, für das ich wahrscheinlich niemals die richtigen Worte finden werde, denn es ist einfach ein ganz besonderes Buch. Es vereint die Kraft von Worten, die Sprache und das Leben miteinander auf einfach literarisch ganz großartige Art und Weise, wie ich finde. Es ist besonders und einfach ein ganz einzigartiges Gefühl in diesem Buch zu lesen, den Zeilen zu folgen und das Gewicht der Worte nahezu spüren zu können... Pascal Mercier lässt den Leser hier mit leisen Tönen durch die Geschichte rund um Leyland streifen und bewegt sich literarisch wirklich fernab von gewöhnlicher Unterhaltungsliteratur, vielmehr bietet er dem Leser hier ein literarisches Innehalten, Wortkraft und den Zauber der Worte. >>Sprachen sind Ausdruck von Lebensmelodien, man ist, wenn man die Sprache wechselt, anders im Leben und der Welt. Die Gestimmtheit, könnte man sagen, ist von Sprache zu Sprache eine andere. ...<< Der literarische Aspekt des Buches hat mir unglaublich gut gefallen und innerhalb der Geschichte gibt es neben Leyland ein paar Nebencharaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Die Briefe, die Leyland hier verfasst gingen mir sehr ans Herz und wären nicht ab der zweiten Hälfte des Buches viele viele Längen gewesen, dann wäre es ein außerordentliches Highlight gewesen. So bleibt es dennoch ein besonderes Buch für mich mit dem Fokus auf dem „Gewicht der Worte“.

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Pascal Mercier, ist das Pseudonym des Schweizer Philosophen Peter Bieri) …ein bisschen Pascal Mercier ist definitiv in Simon Leyland… Der Protagonist Simon Leyland ist seit seiner Kindheit von Sprachen fasziniert. Die Welt der verschiedensten Worte hat ihn regelrecht in ihren Bann gezogen. So wird er gegen den Willen seiner Eltern Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London geht er mit seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt Simon den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben. Eines Tages jedoch wirft ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn. Diese vermeintliche Katastrophe erweist sich später als entscheidender Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann. Wie lebt man sein Leben, wenn man eine zweite Chance erhält…? „Jetzt, da er wieder eine Zukunft hatte, wollte er verschwenderisch mit seiner Zeit umgehen.“ Es geht also um die Liebe zur Literatur und um Sprachen, eines verbindet alle Charaktere in diesem Roman, Sprache, Wörter und die Faszination der Literatur in allen Formen. Besonders an Herz gewachsen neben Leyland sind mir Andrej Kuzmín, Leylands Nachbar Kenneth Burke, und Pat Kilroy ein irischer Kellner. Allesamt wunderbare Charaktere die man einfach lieben muss. Tief berührt haben mich auch die Briefe an seine verstorbene Frau „Cara“, in denen er ihr das zuvor erlebte erzählt. Und so „hören“ wir alles noch einmal ohne, dass es langweilig wird. Eines der schönsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. In all diesen Worten lässt sich ertrinken, sie sind wie eine weiche warme Decke in der man sich immer einkuscheln möchte. Aber wie beim einkuscheln ist, dies kein Buch für den eiligen Leser. Es ist definitiv ein Buch das Zeit braucht, und so habe ich mir das Hörbuch dazu heruntergeladen das außergewöhnlich gut sein soll, um es mir noch einmal vorlesen zu lassen. Und natürlich möchte ich gerne noch weitere Bücher dieses Autoren lesen wie zB Nachtzug nach Lissabon und Der Klavierstimmer. "E bello vivere perché vivere é cominciare, sempré ad ogni istante. Es ist schön zu leben, weil leben anfangen ist. Immer, in jedem Augenblick."

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