Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Concrete Rose

Angie Thomas

(21)
(14)
(2)
(0)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Nachdem mich das erste Buch der Autorin "The Hate U Give" so krass mitgenommen hat, musste ich natürlich auch "Concrete Rose" lesen, denn hier geht es um die Geschichte von Starr`s Dad Maverick. Sprich, das Buch spielt 17 Jahre vor "The Hate U Give". Und dennoch könnte es aktueller nicht sein. Es geht wieder zurück nach Garden Heights, was man schon in Starrs Geschichte bisschen kennengelernt hat. Als Maverick erfährt, dass er Vater ist, ändert sich seine ganze Welt. Denn nun trägt er Verantwortung für ein kleines Kind und muss lernen, die Bedürfnisse des Kindes über seine zu stellen. Das ist gar nicht so einfach, wie er schnell merkt. Doch nicht nur das ist sein Problem, denn er steckt auch noch in anderen Schwierigkeiten. Er gehört zu einer Gang, die mit Drogen dealt. Das ist nicht nur illegal, sondern auch richtig gefährlich. Er will sich von dieser Gang lossagen, doch damit hat er nicht mit den King Lords gerechnet. Mich konnte die Geschichte von Maverick wirklich sehr bewegen und berühren und hat mich vor allem auch zum nachdenken angeregt. Wie weit würde man gehen um seine Familie zu schützen? "The Hate U Give" war ein Buch was viele gleichzeitig erschreckt aber auch wachgerüttelt hat. Dieses Buch ist eher ruhiger, aber dennoch unglaublich wichtig. Denn auch Maverick kämpft mit den Ungerechtigkeiten von Rassismus. Mich hat es unglaublich verletzt, zu lesen, wie jemand auf seine Hautfarbe reduziert wurde und somit als "minderwertig" gilt. Doch nicht nur das erwartet euch in diesem Buch, sondern das passieren auch noch einige Dinge die mich wirklich schockiert haben. Die Autorin schafft es wirklich mit ihrem Schreibstil den Leser an die Geschichte zu binden und auch emotional mitzunehmen. Ich hab das schon in ihren anderen Büchern festgestellt, dass sie wirklich sehr lebensnah und realistisch das Ganze beschreibt und somit auch die Geschichte sehr echt wirkt. Sie geht unglaublich gut auf die Gedanken und Gefühlswelt der Charaktere ein, sodass man auch einige Handlungen nachvollziehen kann. Maverick ist ein unglaublich starker Charakter, der auch im Laufe des Buches über sich hinaus wächst. Genau wie eine Rose ... Man kann ihn für seine Loyalität und Stärke nur bewundern. Das Buch bringt so viele Botschaften mit sich, die ich als wirklich wichtig erachte, beispielsweise wie wichtig Toleranz, Menschlichkeit und Gerechtigkeit ist. Maverick ist ein 17-jähriger Teenager, der im Laufe des Buches ein Erwachsener wird und diesen Weg dahin fand ich unglaublich stark beschrieben. Mich konnte das Buch auf jeden Fall mehr als begeistern und ich kann es euch nur ans Herz legen, es zu lesen.

Lesen Sie weiter

Mit ihrem Debütroman „The Hate U Give“ und auch mit ihrem zweiten Werk „On The Come Up“ konnte mich die US-amerikanische Autorin Angie Thomas so richtig umhauen. Als ich hörte, dass Anfang diesen Jahres die deutschsprachige Ausgabe der Vorgeschichte zu „The Hate U Give“ zu erscheinen wird, stand für mich daher natürlich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Der 17-jährige Maverick hat es nicht leicht. Seit Vater sitzt im Knast, seine Mutter hat zwei Jobs und versucht sich und ihren Sohn irgendwie über Wasser zu halten und er selbst befindet sich in seinem letzten Highschooljahr. Um seine Mutter zu unterstützen, dealt Maverick für eine Gang: Die King Lords, denen er auf Wunsch seines Vaters beigetreten ist. Mavs Leben soll sich auf einen Schlag ändern, als bei einem DNA-Test herauskommt, dass er Vater geworden ist. Plötzlich trägt er die Verantwortung für ein Baby, obwohl er selbst noch nicht mal erwachsen ist. Mav merkt schnell: Sich um seinen kleinen Sohn Seven kümmern, seinen Schulabschluss machen und dealen – all das kann er einfach nicht in Einklang bringen. Er fasst schließlich den Entschluss, seinen gut bezahlten Job als Drogendealer aufzugeben. Wo aber soll er jetzt genügend Geld auftreiben? Auch die Frage, wie er nur seiner Freundin Lisa beichten soll, dass er Vater geworden ist, beschäftigt ihn sehr. Als dann auch noch ein wichtiger Mensch in Mavs Leben ermordet wird, muss er sich entscheiden zwischen Vergeltung und Verantwortung. Da mir, wie oben bereits erwähnt, Angie Thomas‘ vorherige zwei Werke extrem gut gefallen haben, habe ich mir von „Concrete Rose“ natürlich äußerst viel erhofft. Vielleicht zu viel? Nein, zum Glück nicht! Meine Erwartungen wurden vollkommen erfüllt. Angie Thomas hat mich auch mit „Concrete Rose“ so richtig vom Hocker hauen können und ein wahres Lesehighlight beschert. Ich persönlich finde ihr drittes Buch genauso großartig, beeindruckend, relevant und ergreifend wie ihre zwei Vorgänger und kann nur sagen: Unbedingt lesen! Und wer „The Hate U Give“ und „On The Come Up“ noch nicht gelesen haben sollte, sollte das in meinen Augen dringend noch ändern. An alle, die Angie Thomas‘ Erstlingswerk „The Hate U Give“ nicht kennen und sich nun fragen, ob dessen Kenntnisse erforderlich sind, um dem Geschehen in „Concrete Rose“ folgen zu können: Nein, sind sie nicht. Die Bücher hängen zwar zusammen, können meiner Ansicht nach aber völlig problemlos unabhängig gelesen werden. Während „The Hate U Give“ von der 16-jähirgen Starr handelt und in der Gegenwart spielt, erzählt „Concrete Rose“ von Starrs Vater Maverick als Teenager und nimmt uns in Jahr 1998 mit, also in eine Zeit, in der Disc- und Walkmans angesagt waren, die Handys noch in den Kinderschuhen steckten und Bill Clinton US-Präsident war. Mir hat das Setting ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur die Epoche mochte ich sehr, auch mit den Schauplätzen konnte Angie Thomas bei mir punkten. Die US-amerikanische Autorin entführt uns erneut in die Garden Heights, ein Viertel, welches von Armut, Hoffnungslosigkeit, Diskriminierung, Gangkriminalität und viel Gewalt bestimmt ist und in dem Drogen und Waffen auf der Tagesordnung stehen. In dieser Welt ist Mav zu Hause. Wir erfahren alles aus seinem Blickwinkel in der Ich-Perspektive und da es Angie Thomas unglaublich gut gelungen ist, seine Gefühls- und Gedankenwelt anschaulich und glaubhaft darzustellen, konnte ich mich jederzeit spielend leicht in unseren 17-jährigen Hauptprotagonisten hineinversetzen. Sein Handeln konnte ich zwar nicht immer gänzlich nachvollziehen, muss ich gestehen, dies hat mich jedoch in keinster Weise gestört. Im Gegenteil. Mav trifft des öfteren etwas unüberlegte und naive Entscheidungen. Er ist zweifellos nicht perfekt und gerade diese Fehler sind es, die ihn so echt machen. Und sympathisch. Also ich fand Mav einfach nur großartig. Er ist ein herzensguter und hilfsbereiter Kerl, er ist einfühlsam, selbstbewusst, schlau, witzig und ein wundervoller Vater. Ich fand es so rührend zu sehen, wie liebevoll er sich um seinen kleinen Sohn Seven kümmert und auch die innige Beziehung zu seiner Mutter hat mir stellenweise richtig das Herz erwärmt. Mav muss man einfach gernhaben. Und man kann ihn nur bewundern. Bewundern dafür, dass er sich trotz der schwierigen Situation, in der er sich befindet und der vielen Rückschläge, die er einstecken muss, nicht entmutigen lässt und immer die Kraft aufbringt weiterzumachen. Mav mag jung sein, er ist aber beeindruckend stark und beißt sich durch. Er wächst wie eine Rose. Rosen, so wird Mav noch lernen, können unter den schwierigsten Bedingungen wachsen und blühen. Auch uns Menschen kann das gelingen. Wir dürfen nur nie ans Aufgeben und Zweifeln denken. Diese Gartenmetapher zieht sich durch gesamte Buch – auch in der Danksagung ist sie enthalten. Also ich bin von der Idee dieses Sinnbildes und deren Umsetzung einfach nur begeistert. Neben Mav konnte mich Angie Thomas auch mit den Nebenfiguren vollends überzeugen. Dass sie eine absolute Könnerin darin ist, lebensnahe Personen zu erschaffen, hat sie bereits in ihren zwei vorherigen Romanen unter Beweis gestellt und auch mit „Concrete Rose“ liefert sie uns ein Buch, in welchem sämtliche Charaktere bemerkenswert real wirken. Zum Schreibstil kann ich mich ebenfalls nur rundum positiv äußern. Angie Thomas kann schreiben, definitiv. Ihr Sprachstil ist mitreißend, jugendlich und leicht und hat mich durchweg an die Seiten fesseln können. Ein großes Lob hier auch an die Übersetzerin Henriette Zeltner-Shane, die den Text so hervorragend in Deutsche übersetzt hat. Für mich hat sich das Buch wahnsinnig gut lesen lassen – wobei ich zugeben muss, dass ich mich an die vielen Slangbegriffe erst gewöhnen musste. Wie schon in „The Hate U Give“ und „On The Come Up“ so wurde auch hier gar nicht erst versucht, den Ghetto-Slang zu übersetzen, was ich genial finde. Diese besonderen amerikanischen Begriffe machen das Leseerlebnis nur noch authentischer. Sehr gefreut hat mich auch, dass es hinten im Buch ein hilfreiches Glossar gibt, in welchem die wichtigsten Ausdrücke erläutert werden. Ich habe insgesamt unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbracht. Ich habe es regelrecht verschlungen und wurde dabei auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Auf eine schonungslos ehrliche Weise führt uns Angie Thomas erneut vor Augen, wie stark das Leben vieler Schwarze in den USA von Rassismus, Entwürdigung, Vorurteilen und Ungerechtigkeit geprägt ist. Ich fand es abermals einfach nur schockierend und traurig zu sehen, wie sehr die dunkelhäutige Bevölkerung in diesem Land diskriminiert wird. Auch die Darstellung der brutalen Gang-Welt ist mir richtig unter die Haut gegangen. Gewalt, Drogen, Rache, sogar Mord – Angie Thomas verharmlost wahrlich nichts. Aber, und das hat mir ganz besonders gut gefallen: Die Handlung wird niemals zu beklemmend und heftig. Sie ist an vielen Stellen sogar erstaunlich unterhaltsam, sodass ich beim Lesen öfters mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen dasaß. Ich finde, dass Angie Thomas‘ diese schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Humor wunderbar geglückt ist. Und mit der Art und Weise, wie sie die weiteren Themen des Buches behandelt, konnte sie mich ebenfalls hellauf begeistern. Freundschaft, Familie, Liebe, Wünsche, Träume, Verantwortung, das Erwachsenwerden – in „Concrete Rose“ steckt eine Menge und Angie Thomas hat es mit Bravour gemeistert, all diese Dinge unter einen Hut zu bekommen und eine Geschichte aufs Papier zu bringen, die noch sehr lange in einem nachklingt. Fazit: Angie Thomas hat mit „Concrete Rose“ eine wunderschöne und unheimlich wichtige Coming-of-Age-Geschichte geschrieben, mit welcher sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Ich liebe die warmherzige, authentische und ehrliche Weise, mit der Angie Thomas viele wichtige und teils sehr schwere Themen anspricht; ich liebe die realitätsnahen Charaktere; ich liebe den Schreibstil und ich liebe Message, die die Story vermittelt. Ein wirklich ganz tolles Buch, das mich durchweg mitgerissen und einfach ich mehr losgelassen hat. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

Lesen Sie weiter

Oh, was soll man sagen zu so einem Buch? Bereits "The Hate U Give" war für mich ein absoluter Ausnahmeroman. Einfach und doch so eindrücklich beschrieb Angie Thomas damals das Leben schwarzer Jugendlicher in den USA. Nun gibt es mit "Concrete Rose" ein Prequel zu diesem Buch, das sich vor allem mit der Jugend von Maverick, Starrs Vater, beschäftigt. Da ich Maverick schon im Ursprungsbuch sehr gerne mochte, war ich natürlich sehr gespannt auf seine Vorgeschichte - und ich wurde nicht enttäuscht. Schon in THUG klang immer wieder an, dass die Familienverhältnisse der Carters nicht ganz unkompliziert sind. Wie es dazu kam, wird in Concrete Rose geschildert: eben erst 17 geworden, muss Mav feststellen, dass der 3 Monate alte Sohn seines besten Kumpels eigentlich sein Kind ist. Als die überforderte Mutter (selbst noch ein Teenager ohne stabiles Support-System) ihm den Jungen überlässt und daraufhin erstmal von der Bildfläche verschwindet, findet sich Maverick in einem Chaos aus Windeln, Schule und Nebenjobs wieder. Doch das ist nichts zum inneren Konflikt des Jungen: was ihn wirklich beschäftigt, ist der Zwiespalt zwischen seinen Tätigkeiten in der Straßengang und dem Plan, seinen Sohn vor diesen Gangmachenschaften zu beschützen. Eigentlich hat er mit seiner familiären Historie wenig Möglichkeiten, der Hood zu entkommen, doch Mav ist sich sicher, dass es Menschen gibt, für die sich das Kämpfen lohnt. Wie jetzt vermutlich schon rauszuhören war: Concrete Rose ist für mich ein totales Highlight. Angie Thomas schafft es einfach immer wieder, den Leser komplett in den Bann der Geschichte zu ziehen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe die 400 Seiten an einem Wochenende runtergelesen. Besonders gut gefallen hat mir, wie Concrete Rose eine Identifikationsmöglichkeit für schwarze Jugendliche mit scheinbar wenig Perspektiven bildet. Jungs wie Maverick finden sich vermutlich selten in irgendwelchen Romanen wieder. Außerdem hat Angie Thomas diese wunderbare Art, Figuren lebendig werden zu lassen. Am schönsten finde ich aber die Hoffnung, die dieses Jugendbuch verbreitet. Alles ist möglich, wenn die richtigen Leute hinter dir stehen. Keep the real ones close. Große Leseempfehlung für alle! ♥

Lesen Sie weiter

Ich lese Prequels sehr gern, weil ich finde, dass man an der ursprünglichen Geschichte wenig zerstören kann, wenn man nur die Vorgeschichte erzählt. Ich war deshalb sehr gespannt auf dieses Buch, nicht zuletzt, weil ich gern mehr über Starrs Eltern erfahren wollte, die in diesem Buch vorkommen. Concrete Rose Concrete Rose erzählt die Vorgeschichte vom Roman The Hate U Give. Es spielt Ende der Neunziger und handelt von dem siebzehnjährigen Mav, der in seinen jungen Jahren überraschend Vater wird. Für seinen Sohn versucht er sich aus dem Drogengeschäft herauszuziehen, allerdings ist es gar nicht so leicht, einer Gang den Rücken zu kehren. Obwohl er sich halb totarbeitet, reicht das Geld hinten und vorne nicht. Noch dazu muss er die Schule stemmen und einen persönlichen Verlust verkraften… Mehr verrate ich lieber nicht, denn ich will die Handlung nicht vorwegnehmen. Auf ein paar Punkte möchte ich allerdings eingehen. Das Leben in einer Gang Es ist leicht, Schwarze Drogendealer zu verurteilen, dabei würde man ihre Hintergründe verstehen, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt. Viele Schwarze haben keine andere Wahl, um sich und ihre Familie finanziell zu unterstützen. Mav ist auch Teil einer Gang, aber nicht, weil er will, sondern, weil er in die Welt hineingeboren ist und sie ihm trotzdem gewissermaßen Schutz bietet. Und obwohl er austreten will, stellt er fest, dass es gar nicht so leicht ist, zumindest nicht, wenn man mit dem Leben davonkommen will. Der Teufelskreis, aus dem es kaum ein Entkommen gibt, ist in diesem Buch sehr gut aufgezeigt. Junge Elternschaft Mit siebzehn ist man selbst noch ein Kind, aber wenn man ein Kind kriegt, wird man schnell erwachsen. Der Protagonist Mav ist zurecht überfordert, während sich sein gesamtes Leben für immer verändert. Ohne Unterstützung ist es nahezu unmöglich, gleichzeitig zu arbeiten und zur Schule zu gehen. Daher muss das ein oder andere früher oder später wieder darunter leiden … Die erste Liebe Doch im Buch geht es auch um die erste Liebe. Ich lese selten Geschichten, in denen es der Mann ist, der Liebeskummer hat und seine sensible Seite zeigt. Auch diesen Aspekt hat die Autorin gut ausgearbeitet. Rache und Vergeltung Zwischendurch wurde das Buch auch düster. Das Leben in einer Gang erfordert auch einige Menschenleben. Als ein wichtiger Mensch in Mavs Leben ermordet wird, dürstet es ihn nach Rache und Vergeltung; einerseits, weil es in Gangs so abläuft, andererseits aber auch, weil die Polizei nichts unternimmt. Ich fand es einerseits erschreckend, aber andererseits auch faszinierend, in diese Welt einzutauchen, die so anders ist als diejenige, die ich kenne. Schwarze Repräsentation Concrete Rose ist eines der wenigen existierenden Jugendbücher, in denen ein Schwarzer Mann eine Hauptrolle hat. Überhaupt ist die Romanbranche längst nicht so divers wie sie zu glauben scheint. Schaut selbst mal in euer Bücherregal und zählt nach, wie viele Schwarze Protagonist*innen vertreten werden. Ich würde behaupten, nicht viele. Aber das kann so definitiv nicht weitergehen. Schwarze Menschen sollten nicht länger an den Rand gedrängt oder komplett außen vor gelassen werden. Es war ja schön und gut, dass der Hashtag #blacklivesmatter letztes Jahr so getrendet hat, aber Schwarze Leben spielen noch immer eine Rolle! Es ist wichtig, sich über Rassismus zu informieren, aber noch wichtiger ist es, sich gegen Rassismus einzusetzen und Solidarität zu zeigen. Die Geschichte von Mav ist zwar fiktiv, aber seine Umstände sind trotzdem real. Menschenrechte sollten kein Trend sein, sondern eine Selbstverständlichkeit. Absolute Buchempfehlung! Wie ihr euch sicher denken könnt, habe ich Concrete Rose tief ins Herz geschlossen. Es ist ein wunderschöner Entwicklungsroman mit sehr viel Tiefe. Und auch, wenn es ein Jugendbuch ist, kann man es in jedem Alter lesen.

Lesen Sie weiter

"Mr. Wyatt sagt, Trauer erwischt einen in Wellen. Manchmal zieht sie mich aufs offene Meer raus und unter Wasser." Mein letztes Buch für Januar, habe ich gestern Abend erst ausgelesen und es war wirklich gut! Vielleicht etwas ruhiger als man es aus Seinem Vorgänger gewohnt ist, aber deswegen war es tatsächlich nicht weniger fesselnd. Zugegeben, zu Beginn musste ich mich erstmal an den Slang gewöhnen. Die ersten Seiten liefen da bei mir etwas holprig an, aber relativ schnell war auch das wieder vergessen und ich konnte problemlos abtauchen. Durch das Buch "The Hate U Give" (das ich allen bis auf Ewigkeit einfach nur ans Herz legen kann!!!), kennt man Maverick bereits. Man weiß im Groben wie seine Geschichte verläuft, da das Buch einige Jahre vor "THUG" spielt, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Sie ist trotz allem spannend und interessant gestaltet, denn man verknüpft einzelne Begebenheiten ganz anders und achtet auf die kleinen Dinge. Man nimmt auftretende Figuren, Träume und Wünsche ganz anders war und genau das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Das Buch konnte mich fesseln und in eine reale und für mich doch so ganz fremde Welt entführen. Unglaublich! Und doch endete die Geschichte für meinen Geschmack einfach viel zu früh. Ich hätte gerne noch mehr über Mavericks Leben erfahren und ein paar weitere wichtige Details aufgenommen, von denen ich ja bereits durch "THUG" weiß. Aber wer weiß... Vielleicht kommt da ja noch was? Ich fände es jedenfalls großartig und würde gerne noch weitere Geschichten aus Garden Heights lesen.

Lesen Sie weiter

"Concrete Rose" von Angie Thomas ist im CBJ-Verlag erschienen. Das Cover wurde vom Verlag vom Original übernommen und das passt einfach zu der Geschichte und auch den Vorgängern. Mir gefällt es sehr gut. Concrete Rose ist die Vorgeschichte zu The hate u give" und hier geht es um Maverick´s Geschichte. Und was soll ich sagen? Sie hat mich wirklich umgehauen, berührt, zum Nachdenken gebracht. Angie Thomas beschreibt die Situation eines jungen Mannes, der in bzw. mit einer Gang aufwächst. Der junger Vater wird. Der versucht das Beste aus dieser Situation zu machen. Der kämpft, der Rückschläge erlebt, in alte Muster fällt. Aber einer, der immer wieder aufsteht, um es besser zu machen. Mav wächst mit jeder Seite, jedem Kapitel ein bisschen mehr. Und das erkennen wir als Leser auch an den drei Teilen in denen das Buch eingeteilt ist. "Keimen", "Wachsen" und "Winterruhe". Diese Geschichte wächst wie eine Rose. Genau wie Maverick. Dieser Satz zu Beginn des Buches beschreibt Mav´s Story absolut. "Für all die Rosen, die aus Beton wachsen. Blüht weiter." Angie Thomas nimmt kein Blatt vor den Mund in ihren Geschichten. Sie zeigt ganz deutlich auf was auf unserer Welt passiert. Sie packt uns nicht in Watte. Sie findet die richtigen und ehrlichen Worte. "Concrete Rose" ist nicht nur eine Geschichte um einen jungen Mann, der seinen Weg finden muss. Es ist vielmehr eine Geschichte über die soziale Situation der Schwarzen in den USA. Sie zeigt uns warum und wie es oft dazu kommt, dass viele junge Menschen sich nicht anders zu helfen wissen und in Gangs eintreten oder schon dort hinein geboren werden. Aber auch wenn das hier Thema ist, vergisst die Autorin nicht die Geschichte um den jungen Maverick. Sie vergißt nicht, dass er Wünsche und Träume hat. Sie vergißt nicht, dass es hier auch noch um so viel mehr geht. Es geht um Freundschaften, Verluste, Liebe, Vater sein, Wünsche und Träume und um Realität. Es geht um mehr Toleranz. Um mehr Empathie, die wir an den Tag legen sollten. Für mich kann Concrete Rose absolut mit The hate u give mithalten, auch wenn es nicht so vor Spannung platzt und es etwas "ruhiger" zugeht. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Lesen Sie weiter

Nachdem Angie Thomas die ganze Welt mit ihrem Debütroman "The Hate U Give" in Aufruhr versetzt hat und es auch ihre zweite Geschichte "On The Come Up" auf die weltweiten Bestsellerlisten geschafft hat, war ich natürlich sehr gespannt auf ihren neuen Roman "Concrete Rose", der als Vorgeschichte zu "The Hate U Give" gelesen werden kann, da er die Elterngeneration der Figuren dort behandelt, aber auch unabhängig von Starrs Geschichte gelesen werden kann. Auch wenn mich "Concrete Rose" nicht ganz so sehr vom Hocker gehauen hat, wie "On The Come Up", hat Angie Thomas hier wieder eine erschreckende, authentische, berührende und wichtige Geschichte über die bittere Realität von Armut, Vorurteilen, Rassismus und Gewalt geschrieben, in der es neben schmerzhaft aufrichtiger Gesellschaftskritik jedoch auch Verantwortung, Erwachsenwerden und den Zusammenhalt zwischen Familie und Freunden geht. Das Cover ist schon Teil des wundervollen Kunstwerkes, das diese Geschichte darstellt. Gott-segne-den-cbj-Verlag - hat dieser sich nämlich entschieden, das Originalcover (und den Originaltitel) beizubehalten. Im Gegensatz zu "The Hate U Give", das uns strahlend weiß entgegenleuchtete und "On The Come Up", bei dem der Hintergrund schwarz war, ist dieses Cover mit der strahlend roten Farbe, mit der weißen Schrift und dem schwarzen Buchrücken eine Mischung aus der Gestaltung der anderen beiden Romanen aus Angie Thomas´ Feder. Wie das Design hier wieder mit den Kontrasten "Schwarz" und "Weiß" spielt, was natürlich einen passenden Bezug zur Handlung darstellt, ist auffallend hintersinnig. Bis auf den umgekehrten Kontrast lassen sich noch mehr Gemeinsamkeiten zwischen "THUG", "OTCU" und "Concrete Rose" feststellen. Wieder steht ein illustriertes Hauptmotiv im Vordergrund, die Kapitelüberschriften sind in Großbuchstaben abgedruckt und es gibt ein Glossar. Das Motiv ist dieses Mal ein Comic-Junge inmitten von herabfallenden Rosenblättern, wobei auch hier die Gestaltung der Figur meine Vorstellung ganz wunderbar trifft. Die dunkelhäutige Silhouette hat lange schwarze Haare, trägt eine Goldkette und sieht aus, als würde er sich von nichts unterkriegen lassen- in zwei Worten: genau Mav. Auch der Titel passt wieder wie die Faust aufs Auge und ist von dem Song "The Rose that Grew from Concrete" (wörtlich übersetzt: "Die Rose, die aus Beton wuchs") der Raplegende Tupac abgeleitet. "Rosen brauchen Platz zum Wachsen" (...) "Kommt mir viel Platz für etwas vor, dass man nicht essen kann." "Da könntest du recht haben", gibt er zu. "Aber ich lasse mich gerne daran erinnern, dass Schönheit aus fast nichts entstehen kann. Das ist für mich der eigentliche Sinn von Blumen." Auch innerhalb der Buchdeckel ist das Buch super konzipiert - sowohl vom Verlag als auch von der Autorin. Wir bekommen Mavs Geschichte in drei Teilen - "Keimen", "Wachsen" und "Winterruhe" - erzählt, die die Gartenmetapher des Titels fortsetzen und somit ein Motiv aufgreifen, das im Buch eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus ist die Geschichte in 30 Kapitel und einen Epilog geteilt und umfasst etwas mehr als ein Jahr Erzählzeit. Da es sich wie gesagt um die Vorgeschichte zu "The Hate U Give" handelt, spielt die Handlung nicht in der Gegenwart, sondern vor ca. 16 Jahren - also zu Zeiten von Walkmen, CDs, Bill Clinton und Space Jam. Wer jetzt skeptisch ist, ob der Roman überhaupt lesenswert ist, wenn man durch "The Hate U Give" schon weiß, wie sich Mavs Leben entwickeln wird, dem sei gesagt, dass Angie Thomas ihren neusten Roman zwar wundervoll passend in das vorhandene Grundkonstrukt ihrer anderen beiden Geschichten einfügt, der Handlung aber genügend Luft lässt, eigene Wege zu gehen. So hat "Concrete Rose" kleine Parallelen und Überschneidungen zu "On The Come Up" (z.B. findet Bris Vater, der Rapper Lawless kurzen Anklang) und spielt ebenfalls in Garden Heights, welches wir schon in den anderen beiden Romanen als Ghetto-ähnlicher Stadtteil kennengelernt haben - durch die andere Zeitebene wirkt das Setting aber um einiges gefährlicher. Erster Satz: Auf der Straße gibt es Regeln." Mavericks Geschichte ist bestimmt von viel Gewalt, Hoffnungslosigkeit, Drogen, Gangs und Armut - fast noch mehr als Bris oder Starrs - und so hebt die Autorin abermals kritisch ihre Stimme. Denn leider unterscheidet sich die aktuelle Situation vieler Randgruppen und der dunkelhäutigen Bevölkerung in Amerika von der hier erzählten authentischen und erschreckenden Geschichte über das Leben in verarmten Vierteln, Vorurteile, unterschwelligen Rassismus und offen ausgesprochenen Hass nicht sehr stark. Alltäglicher Rassismus wie skeptische Blicke des Verkäufers in einem Laden, doppelte Kontrollen durch Sicherheitsbeamte und abfällige Bemerkungen werden dabei genauso schmerzhaft ehrlich dargestellt wie die Gang-Gewalt, die ständige Bedrohung durch Waffen, der Handel mit Drogen, die hohe Arbeitslosigkeit und Verschuldung, die das Leben in der "Hood" kennzeichnen. Gerade auch diese unfassbare Armut und Perspektivlosigkeit der "Ghetto"-Bewohner geht ans Herz und zerfetzt die Idee des "Amerikanischen Traums" in der Luft. Durch Anspielungen auf Martin Luther King, die Bürgerrechtsbewegung, Malcolm X oder die Black Panther Party geht sie nebenbei auch auf den historischen Kontext ein, wobei nur wenig Hintergrundwissen erwartet wird und viele Erklärungen dem unwissenden Leser unter die Arme greifen. Auch Polizeigewalt und Willkür spielen wie in "The Hate U Give" eine Rolle, hier aber nur am Rande. So wird am Ende wohl jedem Leser eindrücklich klar, dass es auch nach 8 Jahre Obama-Präsidentschaft (und unter Trump sowieso) bittere Realität ist, dass dunkelhäutige Menschen in Amerika immer noch diskriminiert werden, im Durchschnitt ärmer sind, schlechtere Jobs, einen schwereren Zugang zu Bildung und dafür mehr Probleme mit Polizeigewalt haben. "Auf der Straße gibt es nunmal Regeln. (...) Wenn es ein Buch dazu gäbe, würde der wichtigste Abschnitt von Familien handeln. Und die erste Regel würde lauten: Wenn einer jemand aus deiner Familie umlegt, legst du ihn um." Diese brutal ehrliche und ans Herz gehend konzipierte Gesellschaftskritik ist jedoch nicht Mittelpunkt des Romans und wird auch nicht mit Holzhammer-Methode in den Leser eingeprügelt. Im absoluten Fokus steht hier unser Protagonist Mav - seine Träume, sein Handeln, seine Gefühle und seine Verantwortung. Er ist ein sehr intensiver und vielschichtiger Charakter: jung zwar, aber stark geprägt durch verschiedene Lebenserfahrungen; sehr sympathisch, auch wenn er viele dumme Entscheidungen trifft; bodenständig, auch wenn er ein Leben am Abgrund lebt. Jederzeit kann er abstürzen, jederzeit kann er jemanden verlieren, festgenommen werden, wie sein Vater. Und in diese Unsicherheit platzen dann nicht nur eine, sondern gleich zwei ungeplante Schwangerschaften, die Mav - eigentlich selbst noch ein Kind - dazu bringen, sein Leben umzukrempeln. Seine Suche nach Sicherheit, sein Ringen um Verantwortung und seine Versuche, einen Plan für die Zukunft finden, schlicht sein ganz eigener, schmerzhafte Prozess des Erwachsenwerdens ist so anrührend geschildert, dass man ihn einfach lieben muss. Leider war er mir nicht ganz so nah wie Bri und Starr, was vielleicht daran liegen könnte, das man sich beim Lesen ab und zu angesichts seiner Handlungen emotional von ihm distanzieren muss. Mit seiner starrköpfigen, selbstbewussten, impulsiven Art fährt er sich das ein oder andere Problem ein, mit seiner Loyalität, seinem Mitgefühl und seinem Versuch, alles richtig zu machen, ist er mir jedoch sehr ans Herz gewachsen. Was will er werden, wer will er sein - für sich selbst, für seine Freundin, für seine Mutter und für seine Kinder? Genau diesen Konflikt hat die Autorin sehr authentisch eingefangen. "Eltern sein, das bedeutet normalerweise, dass keiner da ist, der kommt und was in Ordnung bringt. Das ist jetzt nämlich dein Job." Es macht mir eine Höllenangst." Mavs Schicksal und seinem Kampf gegen die Ungerechtigkeit wohnt so viel Kraft, Leidenschaft, Ehrlichkeit, Authentizität, Schmerz und Angst inne, aber vor allem ist da sehr viel Wut und Enttäuschung, die direkt unter die Haut geht und einen nicht mehr loslässt. Dafür sorgt auch der jugendliche, direkte Schreibstil der Autorin, dem es mit erschreckend klaren Worten gelingt, dem Leser ein beängstigend eindrückliches Bild von der ganzen Situation zu vermitteln. Es ist wirklich erstaunlich, wie spielend leicht Angie Thomas es schafft, ein mir total fremdes Milieu sowie Probleme und Ängste, die absolut gar nicht meiner eigenen Realität entsprechen an mich heranzutragen, sodass ich erschüttert dasitze und unbedingt etwas tun will! "Er schläft tief und fest mit über dem Kopf ausgestreckten Armen. Die Augenbrauen hat er wie immer gerunzelt. Ich glaube, er träumt davon, wie er die Probleme der Welt lösen kann." Das kreiert eine eher bedrückende Atmosphäre und unterschwellige Spannung. Doch so ernst, brutal und bewegend die Geschichte meist ist, wird sie dennoch auch immer wieder von Szenen unterbrochen, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Denn neben der spitzen Kritik und dem Gangthema gibt es noch ein anderes Standbein, auf dem die Geschichte fußt und das ist der Zusammenhalt zwischen Familie und Freunden. Wir werden nicht nur mit Rassismus und Ungerechtigkeit konfrontiert - das ist auch eine Geschichte über Cousins, die zum Bruder werden, die man nie hatte, Mütter, die ihre Kinder unterstützen, egal was kommt, Väter, die in ihrer Anstrengung, ihre Familie zu beschützen, vom richtigen Weg abgekommen sind und schwer wieder darauf zurückfinden und Ehepartner, die füreinander alles aufgeben würden. Man braucht nicht besonders genau hinzuschauen um zwischen all der Frustration und Wut mindestens genauso viel Kreativität, Liebe, Hoffnung und Wille, etwas zu verändern, zu finden. Sehr genial sind auch die vielen Fruchtbarkeitswitze, die aus der etwas absurden Situation entstehen, dass ein 17jähriger Vater von zwei Babys ist. "Du lieber Gott, Junge. Als der Herr sagte, seid fruchtbar und mehret euch, da hat er nicht erwartet, dass du das alleine erledigts. Weißt du überhaupt, wie man ein Kondom benutzt?" Dass Angie Thomas´ Schreibstil seine Magie wirken kann, wird durch die grandiose Übersetzung mit gewährleistet, die sehr nah am englischen Original bleibt. Henriette Zeltner hat gar nicht erst versucht, bestimmte amerikanische Ausdrücke zu übersetzen und deutsche Äquivalente für Slangausdrücke zu finden, sondern sie im Original belassen. Die ersten Seiten lesen sich dadurch etwas gewöhnungsbedürftig, da die unbekannten Ausdrücke zunächst wie Fremdkörper hervorstechen. Wenn man sich jedoch daran gewöhnt hat, kann man sich auf ein sehr authentisches Leseerlebnis freuen! Als kleine Hilfe stellt uns der Verlag wieder ein kurzes Glossar am Ende mit kurzen Erklängen der wichtigsten Slang-, Rap- und Insider-Begriffen, sowie historische Anspielungen und zeitgenössische Besonderheiten zur Seite, sodass man schnell hinten spicken kann, wenn einem nicht ganz klar ist, was Mav mit "S´up?" will oder wer denn "Tupac" ist, über die alle reden. "Ich beobachte meinen Sohn und muss zugeben: Sosehr ich auch voller Ehrfurcht bin - noch nie in meinem Leben hatte ich so viel Angst. Er ist ein ganzer Mensch, an dessen Erstehung ich beteiligt war. Hat ein Herz, Lungen und ein Gehirn, auch meinetwegen. Und jetzt muss ich ihn praktisch am Leben erhalten." Angie Thomas ruft durch Maverick dazu auf, unsere Träume zu verfolgen, sich nicht aufhalten zu lassen, Unrecht anzusprechen und brüllt der Welt ein ganz klares "NEIN" zu Rassismus entgegen! Aufgrund der vielen wichtigen Themen, die angesprochen werden, der starken Identifikationsfigur und der wundervollen Message denke ich, dass man diese Geschichte wunderbar als Schullektüre nutzen könnte um das Thema "Race Relations" zu behandeln - mich hat es auf jeden Fall tief bewegt, dazu gebracht, etliche Notizen zu machen und viele Zitate herauszuschreiben, zu recherchieren und es zu einem frühen Highlight des Jahres 2021 zu küren. "Ich bin immer noch so ängstlich wie an dem Tag, als ich ihn das erste Mal im Arm hielt. Keine Ahnung, ob das Gefühl je verschwinden wird. Vergiss die Welt, er verdient die Sonne, den Mond und die Sterne. Und selbst das würde nicht genügen. Ich genüge definitiv nicht. Als Gangmitglied, ohne High-School-Abschluss und gerade mal siebzehn. Aber ihr könnt darauf wetten, das ich mein Bestes geben werde, um alles zu sein, was er braucht." Fazit: Ein sensibler Entwicklungsroman über das schmerzhaft schnelle Erwachsenwerdens eines Jungen in einer unsicheren, von Ganggewalt und Perspektivlosigkeit geprägten Umwelt. Angie Thomas packt hier wieder die übliche Portion Gesellschaftskritik, Zeitgeschichte und Wut aus, im absoluten Fokus steht aber ihr Protagonist Mav - seine Träume, seine Gefühle und sein Ringen um Verantwortung und einem besseren Leben für seine Lieben. Nicht zuletzt ist es aber die Message, die den Roman so besonders macht: "Blüht und gedeiht, egal ob ihr zwischen Beton lebt oder nicht. Eure Schönheit ist ein Geschenk für die Welt."

Lesen Sie weiter

Bevor ich zu dem Inhalt komme möchte ich meingrößtes Lob für die Übersetzerin Henriette Zeltner-Shane aussprechen. Es ist nicht einfach eine Sprache zu übersetzen und die richtige Mischung zwischen deutschen Wörtern, Anglizismen und Redewendungen in Englisch (die im Ghetto verwendet werden) zu schaffen. Das ist gerade wichtig, weil die Art, wie die Charaktere sprechen und denken in die Umgebung passen muss. Die Übersetzerin hat dies perfekt geschafft. Man ist sofort in dem Buch drin und fühlt alles. Die Sprache macht das ganze so echt. . Viele von euch haben warscheinlich schon etwas von The hat you give gehört. Dieses Buch hat weite Wellen geschlagen und behandelt Rassismus, Ausgrenzung und Benachteiligung. Das tut Concrete Rose auch. . Und zwar auf eine Weise, durch die man fühlen kann. Es ist schwierig, uns Lesern die Kulisse und Handlungen der Charaktere zu vermittelt, da wir in einer ganz anderen Umgebung aufgewachsen sind. Es ist uns fremd. Aber Angie Thomas schafft das. . Sie vermittelt die Gefühle die die Charaktere haben. Den Zwiespalt. Die falschen Entscheidungen die sie trafen. Man kann es nachvollziehen. Mann kann es fühlen. . Ich hatte meine Probleme in die Geschichte reinzukommen. Das lag vielleicht auch an der für mich sehr fremden Umgebung. Aber man schafft es. Und es ist wichtig, dass man es schafft, denn der Inhalt, der hier vermittelt wird, ist so so wichtig. . Für alle die Young Adult lesen. Die sich weiterbilden wollen. Die verstehen wollen. Für die Probleme, vor denen wir die Augen verschließen. Lest dieses Buch!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.