Rezensionen zu
Mein Name ist Selma

Memoiren einer bewundernswerten Persönlichkeit

26.02.2021

Die Autorin erzählt in ihren Memoiren chronologisch und ungeschönt auf höchstem Niveau von ihren Lebensereignissen - von der Geburt bis zum hohen Alter. Ihr Fokus liegt dabei auf ihren Erlebnissen während des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte, dem Nationalsozialismus. Als Zeitzeugin berichtet sie vom Engagement verschiedener, namentlich genannten, realen Personen, die im Widerstand aktiv waren, aber auch von tapferen Mitmenschen, die Juden unter enormen Risiken für das eigene Leben, unterstützt, ins Ausland gebracht oder sogar bei sich versteckt gehalten haben. Eher zurückhaltend und würdevoll, schildert Selma ihre eigenen mutigen Aktionen: Sie hat u.a. dabei geholfen, jüdische Kinder in Sicherheit zu bringen und Pässe zu fälschen, wertvolle Kurierdienste (auch ins Ausland) unter Lebensgefahr und das Verteilen von illegalen Zeitungen übernommen, Sabotage an kriegswichtigen Produkten während ihrer Zwangsarbeit betrieben, unter falschen Identitäten gelebt, um z.B. Essensmarken und somit Lebensmittel für versteckte Juden zu ergattern. In diesem Buch thematisiert Selma schonungslos die verstörenden und grausamen Abläufe im Konzentrationslager, aber auch die Traumata derjenigen, die über lange Zeit in kleinen Verschlägen versteckt, überleben mussten. Besonders wertvoll empfinde ich das Kapitel „Gedenken“, welches die Dankbarkeit von Selma an die kleinen und großen Helden und deren im Nachhinein erfolgten Auszeichnungen, beinhaltet. MEIN NAME IST SELMA ist in der Schreibweise so flüssig und fesselnd, dass ich das Buch innerhalb von 3 Stunden ohne Unterbrechung gelesen habe. Das Buch enthält übrigens 25 s/w Fotos aus dem Privatarchiv der Autorin. Ganz klares Fazit: Unbedingt lesen!

Selma, with love

07.02.2021

Selma van de Perre ist eine rundum wundervolle Person. Wer das Privileg hat, sie kennenzulernen, weiß das. Seit 1995 hat sie den Mut gefunden, in die Gedenkstätte Ravensbrück zu kommen. Ich bin ihr dafür unendlich dankbar. An den Ort des einstigen Frauen-Konzentrationslagers, in dem sie 1944 bis 1945 inhaftiert war. Ich habe ihr Buch in einer ersten englischen Fassung und in der niederländischen Ausgabe gelesen, und in der englischen Fassung gehört. Jetzt warte ich auf die deutsche Ausgabe.