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Rezensionen zu
Deutschland in den Goldenen Zwanzigern

Joachim Mohr, Frank Patalong, Eva-Maria Schnurr

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Ich glaube, dass die 20er Jahre ein sehr besonderes Jahrzehnt waren. Das erste Bild, das mir in den Kopf schießt, wenn ich an diese Zeit denke, sind schick gekleidete Menschen, Bars, Nachtleben. Darauf folgt dann immer direkt der Gedanke, dass es so schön und spaßig doch bestimmt gar nicht gewesen sein kann, immerhin war der eine Krieg gerade erst vorbei und der nächste stand kurz bevor. Dass auf den Ersten Weltkrieg fast direkt der Zweite Weltkrieg folgt, wusste sicherlich niemand, aber die politische Lage war sicherlich auch weiterhin alles andere als entspannt. Ich habe also eine sehr gespaltene Vorstellung von dieser Zeit. In diesem Buch gibt es mehrere Beiträge von verschiedenen Autoren, die dieses besondere Jahrzehnt aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Es hat voll meinen Geschmack getroffen! Ich habe das Buch in nur einem Tag durchgelesen, weil es einfach so interessant ist, mehr über die 20er Jahre zu erfahren. Nicht nur, was das Nachtleben und die Politik betrifft, sondern gerade auch, was die Stellung der Frauen in dieser Zeit betrifft und wie sie sich verändert hat.

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Trotz der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Probleme sind die Zwanzigerjahre für uns im Nachhinein von einer Aura des Glamours, der ausschweifenden Feste und eines lebendigen Nachtlebens umgeben. Für Deutschland muten die Zwanziger dabei ganz besonders als Lichtblick und als eine kurze Verschnaufpause in dieser durch Kriege und Krisen geprägten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an. Sie sind die Zeit der Hoffnung, der Emanzipation, der neuen Freiheiten und technischen Errungenschaften. Sie sind die Schaffensphase von Bertolt Brecht, von Alfred Döblin, Vicky Baum, Walter Benjamin, Erich Kästner und Marlene Dietrich. Theater, Kinos, Varietés und Kabaretts blühen in ihr auf und das Bauhaus und die Neue Sachlichkeit tun ihr Übriges, um den Mythos der Zwanziger zu bereichern und zu verstärken. Doch sie waren nicht nur Rausch, Fest und Fortschritt, sondern auch Zeuge des zum Scheitern verurteilten Versuchs einer ersten Republiksgründung und Demokratie in Deutschland. Putschversuche, Aufstände, Straßenschlachten, politische Gewalt und Morde sowie eine erstarkende rechte Bewegung und die Gründung von rechten Bündnissen waren Teil des politischen Alltags. Unsicherheit in der Bevölkerung resultierte daraus und wurde durch die gravierende Armut und Arbeitslosigkeit verstärkt. Auch die Unterschiede zwischen Stadt und Land, die Inflation und der Mangel an Wohnraum schürten die Ängste der Menschen. Die Zwanziger sind also sowohl die Zeit der Krisen und Unsicherheiten als auch der Revolutionen, Aufbrüche und Erfindungen. Die Beiträge des Buches versuchen der Vielschichtigkeit, die die Zeit auszeichnet, gerecht zu werden und sie aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Sie widmen sich den Intellektuellen genauso wie den Bauern, dem Medium des Films genauso wie den neuen Haushaltsgeräten. Das Buch bietet mit seinen Beiträgen unterschiedlicher Autoren, mit Interviews, Fotos und Zitaten aus Zeitdokumenten einen umfassenden Einblick in die Zwanzigerjahre. Eine angehängte Chronik, zahlreiche Buchempfehlungen und ein Personenregister runden das Leseerlebnis außerdem ab und ebnen den Weg für weiterführende Lektüren. Der Leser wird auf eine Zeitreise mitgenommen, die Freude macht und bereichert!

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Besser als jeder Geschichtsunterricht

Von: meine.literaturliebe

08.07.2021

Die Zwanziger Jahre war ein revolutionäres Jahrzehnt. Dieses Sachbuch gibt ein Einblick in den Alltag der Menschen dieser Epoche. Die Zwanziger waren geprägt von technischer Innovation, gesellschaftlichen Umbrüchen sowie den Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges. Aber auch Armut, Kokainkonsum und Prostitution prägten das Jahrzehnt. Berlin war die wahrscheinlich schillerndste Metropole der Welt. Persönlichkeiten wie Josephine Baker, Anita Berber oder Marlene Dietrich erlangten (internationalen) Ruhm. Die 400 (!) Kinos sowie viele Tanzlokale lockten viele Besucher in die Hauptstadt. Intereressant fand ich auch die Beschreibung von der "Hyperinflation" in welcher etwa Briefmarken bis zu 20 Milliarden Mark kosteten. Es war einer der interessantesten Sachbücher, die ich bisher gelesen habe. Informativ, abwechslungsreich und spannend bis zur letzten Seite. An alle Geschichtsinteressierte sehr zu empfehlen.

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