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Rezensionen zu
Klara vergessen

Isabelle Autissier

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Juri lebt schon seit vielen Jahren als Ornithologe in den USA. Doch als er die Nachricht erhält, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf den Weg zurück in seine Heimat Murmansk, der er schon vor vielen Jahren den Rücken kehrte. Der letzte Wunsch seines Vaters, das mysteriöse Verschwinden seiner Großmutter Klara aufzuklären, zwingt ihn dazu sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen und die großen Geheimnisse seiner Familie endlich aufzudecken. In diesem drei Generationen umspannenden Roman lernen wir abschnittsweise das Leben Juris, seines Vaters Rubin und schließlich sogar das der verschollenen Großmutter Klara kennen. Ich empfand Mitgefühl mit Juri, der in seiner Jugend unter dem grausamen Vater litt, entwickelte Verständnis für den jungen Rubin, aus dem schließlich solch ein gefühlloser Mann wurde und las gebannt vom geheimen Schicksal der klugen Wissenschaftlerin Klara, die im gnadenlosen System der Gulags verloren ging. Isabelle Autissier verbindet geschickt die Schicksale der Familienmitglieder und offenbart Seite für Seite neue Details, so dass schließlich ein glaubwürdiges Gesamtbild einer Familie entsteht, die das tragische Opfer eines unerbittlichen Staates wird. Sehr interessant war es Hintergründe über die Geschichte der UdSSR zu erfahren, über die Gulags, in denen Millionen von Menschen aufgrund von Nichtigkeiten zu Zwangsarbeit verurteilt wurden. Zudem nimmt die Autorin uns mit auf das entbehrungsreiche Leben auf einem russischen Fischerboot im Polarmeer. Und wie schon in “Herz auf Eis” bin ich begeistert von ihren detailreichen Naturbeschreibungen, die einen starken Kontrast zur grausamen Welt der Menschen bilden. Fazit: “Klara vergessen” ist ein packender Roman vor der rauen Kulisse der Natur nördlich des Polarkreises, in dem uns die Autorin ein Familiendrama voller Einsamkeit, Verlust und verdrängten Erinnerungen erzählt und zugleich mit ihren wundervollen Naturbeschreibungen zu beeindrucken weiß.

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Eigentlich hat sich Juri geschworen, nie mehr nach Sibirien zurückzukehren, denn er lebt seit zwei Jahrzehnten als angesehener Ornithologe in den USA. Doch sein Vater Rubin liegt in Murmansk im Sterben. Am Krankenbett hat der hartherzige Mann eine letzte Bitte an seinen ungeliebten Sohn. Er soll das Rätsel um das Verschwinden von Rubins Mutter Klara lösen. Die Wissenschaftlerin wurde vor den Augen des Vierjährigen verhaftet und nie mehr wiedergesehen. Das Stigma, der Sohn einer Verräterin zu sein, belastete Rubins Jugend voller Entbehrungen. Sie machten aus ihm den unerbittlichen Kapitän eines Fischkutters, der auf dem Meer über seine Mannschaft herrscht und an Land grausam seine Frau und Juri knechtet. So legt der letzte Wunsch seines Vaters eine Seite in Juris Leben und dem seiner Vorfahren frei und er erkennt, dass alle drei Schicksale miteinander verbunden sind. Atemlos und rauschhaft habe ich die Seiten inhaliert. Der fesselnde Erzählstil und die absolut bildhafte Sprache erheben diese dramatische Familiengeschichte zu meinem Highlight am Jahresanfang.

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