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Rezensionen zu
„Mutig und stark alles erwarten“

Margret Greiner

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

2021 gab es im LWL Museum in Münster eine wunderschöne Ausstellung über das Leben von August Macke und Elisabeth Erdmann-Macke. Über Elisabeth wusste ich bis dahin recht wenig. Umso beeindruckter war ich nach Besuch der Ausstellung von dieser selbstbewussten Frau an August Mackes Seite. Entsprechend groß war meine Freude über diese Biografie von Margret Greiner. Und meine Freude wurde nicht enttäuscht: Vollkommen begeistert hat mich dieses Buch von der der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Elisabeth Gerhardt (1888-1978) war so ganz anders als viele junge Mädchen und Frauen ihrer Zeit. Allen gesellschaftlichen Konventionen zum Trotz heiratete sie schon früh ihre große Liebe August Macke (1887-1914). Als selbstbewusste und eigenständige Künstlerin, Ehefrau und Mutter entfaltete sie sich an Augusts Seite zu einer starken Persönlichkeit „auf Augenhöhe“. Als August im 1. Weltkrieg fällt, schützt sie als trauernde Witwe und Mutter in den Kriegs- und Nachkriegsjahren des 1. und auch 2. Weltkriegs nicht nur die Kinder und die Familie, sondern auch die zahlreichen Werke ihres Mannes. Bis ins hohe Alter engagiert sie sich im künstlerischen Umfeld, als Schriftstellerin und als Managerin des Nachlasses ihres Mannes. Die Autorin konnte für ihr Buch auf einen großen Schatz an Aufzeichnungen, Tagebüchern, Korrespondenz sowie Werken der beiden Eheleute zurückgreifen. Entstanden ist so ein aufschlussreiches und zeitgetreues Porträt zweier tief verbundener Menschen aber auch ein toller Einblick in die damalige Kunstszene mit Vertretern wie Franz Marc, Wassily Kandinsky oder Paul Klee. Mir persönlich hat dieses Buch insbesondere deshalb sehr gut gefallen, weil die Autorin die zahlreichen Quellen in eine wunderbare Erzählsprache übersetzt hat, die mir insbesondere Elisabeth mit ihren Gedanken und Gefühlen emotional sehr nah gebracht hat. Eine ganz große Leseempfehlung meinerseits.

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Margret Greiner beschreibt in „Mutig und stark alles erwarten“ farben- und facettenreich das Leben Elisabeth Erdmann-Mackes, die zweimal verheiratet und verwittwet zwei Kriege und wechselnde Zeiten erlebte und am 17. März 1978 kurz vor ihrem 90. Geburtstag verstarb. Beeindruckend wird ihre Liebe zu August Macke, ihrer Jugendliebe und erstem Ehemann, ihre wilden Jahre und gemeinsame Liebe zur Kunst samt Freundes- und befreundeten Künstler(paaren) beschrieben. Spannend fand ich zu lesen, wie umtriebig das Paar Macke herumreiste und neue Perspektiven, Kontakte und Herausforderungen suchte, welche Künstler sich zusammenschlossen und ihren Stil gegenseitig beeinflussten und ebenso, welch großen Einfluss Elisabeth auf den beruflichen Werdegang, die Werke ihres Mannes sowie die Bewahrung dieser hatte. Heutzutage würde man wahrscheinlich sagen, dass sie in vielem zurückgesteckt hat und ihre eigenen Ziele in den Hintergrund gedrängt hat, um August Macke zu inspirieren, den Rücken und Weg zu stärken. Es war eben eine andere Zeit und Mut und Stärke zeigten sich auf bresondere Art im Leben von Elisabeth Erdmann-Macke. Das Lesen dieser außergewöhnlich verfassten Biographie fand ich ausgesprochen informativ, lebhaft und facettenreich. Nicht nur das Leben, Strömungen und Vereinigungen in der Kunst sondern auch politische Hintergründe und Auswirkungen wurden anschaulich und einfühlsam vermittelt und fesselnd erzählt.

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Wäre August Macke womöglich kein berühmter expressionistischer Maler, sondern Bühnendekorateur geworden, wenn ihn Elisabeth Gerhardt nicht davon abgehalten hätte? Welchen bedeutenden Einfluss die Tochter einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf ihren künftigen Ehemann hatte, schildert Margret Greiner in dieser Romanbiografie. Ganz gleich, ob in ihrem leidenschaftlichen Briefwechsel zwischen Bonn und Düsseldorf, ihren gemeinsamen Reisen nach Paris und Murnau oder ihrem Familienleben am Tegernsee und in Bonn, bereichert durch viele Künstlerfreunde und gesellige Treffen – die bilderreiche Sprache der Autorin macht die sprühende Lebensfreude und die Liebe zur Natur, Kunst und Musik des Paares in jeder Zeile spürbar. Für mich als Fan impressionistischer und expressionistischer Malerei war es ein großer Genuss, Mackes Durchbruch, seine Bemühungen als Kurator und seinen Schaffensrausch nach einer Tunis-Reise aus der Sicht seiner Ehefrau zu verfolgen. Elisabeth schrieb sich nicht nur als Modell und mit ihrem fachmännischen Urteil in Mackes Werke ein, sondern war selbst künstlerisch begabt und kreativ, schrieb, spielte Klavier, stickte und malte, wie man im farbigen Mittelteil des Buches sehen kann. Wie schon in ihren vergangenen Frauenporträts konnte mir Margret Greiner in dieser detailliert recherchierten Biografie eine sehr interessante, mutige und starke Persönlichkeit näher bringen.

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