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Rezensionen zu
Schlüssel zu Bonhoeffers Haus

Laura M. Fabrycky

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Ein Schlüssel zu Bonhoeffers Werk aus heutiger Sicht

Von: Sterne-über-Sterne

18.09.2021

Ein Sachbuch der besonderen Art. Laura Fabrycky ist für 3 Jahre in Berlin, weil ihr Mann bei der amerikanischen Botschaft arbeitet. Sie kannte Dietrich Bonhoeffers Werk bereits vorher und nutzt die Gelegenheit, sich intensiver mit seinem Leben zu beschäftigen. Nach der Teilnahme an mehreren Führungen im Bonhoeffer-Haus in der Marienburger Allee In Berlin, ganz in der Nähe ihres Wohnorts, bewirbt sie sich dort, um selbst Führungen zu gestalten (was sie dann 2 Jahre lang tut). Das in dieser Zeit entstandene Buch ist vielschichtig. Sie selbst muss sich als Amerikanerin in einer fremden Umgebung und Kultur mit fremder Sprache eingewöhnen, die politische Lage in ihrer Heimat verläuft turbulent und beunruhigend. Dietrich Bonhoeffer ist ein zentrales Thema, aber es handelt sich nicht um eine Biografie, und schon gar nicht wird sein Leben und Wirken in einer bestimmten Reihenfolge dargestellt. Die LeserInnen erfahren einiges aus Bonhoeffers Leben, von seinen Plänen, seinem Glauben. Gleichzeitig wird dabei auch der historische Kontext beschrieben, die Menschen, mit denen er zu tun hatte. Die Autorin setzt sich in dieser Zeit sehr intensiv mit Bonhoeffer auseinander, besucht Orte, die in seinem Leben eine Rolle spielten, spürt seiner Herkunft nach und immer wieder erkennt sie neue Aspekte, immer wieder passt sie ihr Bild von Bonhoeffer an und gestaltet ihre Führungen neu. Wir erfahren, was ihren Alltag ausmacht, wie Dietrich Bonhoeffers Alltag aussah, wie viele Ansätze es gibt, sich seinem Leben und Werk zu nähern, dass auch Dietrich Bonhoeffer ein Mensch mit Fehlern und Unsicherheiten war, dass er kein Heiliger ist, den man erhaben auf einen Sockel stellen sollte. Der Buchtitel bezeichnet nicht nur die Schlüssel um in das Bonhoeffer-Haus zu gelangen, sondern auch im übertragenen Sinn den Zugang zu seinem Wirken. „Dieses Buch ist also mein Weg, Ihnen die Tür des Bonhoeffer-Hauses zu öffnen. Ich habe darin meine Notizen und persönlichen Beobachtungen aus dem Haus, aus Berlin und anderen für Bonhoeffers Lebensgeschichte wichtigen Orten in Deutschland zusammengestellt. Dabei stütze ich mich stark auf die Werke anderer, vor allem seiner Freunde – Historiker, Theologen, Ethiker und Geschichtenerzähler…“ (Zitat) „Wir sind hier, um etwas über diesen bemerkenswerten Menschen zu erfahren, und … Inspiration dafür zu finden, wie man in turbulenter Zeit seinem Glauben treu bleibt“ (Zitat)

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Starker aktueller Bezug

Von: Sandra

17.09.2021

Die Autorin ist Amerikanerin und hat während ihrer Zeit in Deutschland als Fremdenführerin gearbeitet. Beim Lesen des Klappentextes stellt sich sogleich die Frage, ob das hier mehr eine autobiographische Schilderung der Zeit von Laura Fabrycky in Deutschland sein soll oder ob hier das Leben und Wirken von Dietrich Bonhoeffer in den Vordergrund gestellt werden soll. Letztlich wird beides auf sehr interessante Art miteinander verwoben. Ich war besonders überrascht, wie vorausschauend dieses Buch gerade jetzt ist - in einer Zeit der globalen Pandemie, in der wir alle über unsere Verantwortung füreinander nachdenken, über soziales Gefüge und Verbundenheit. Die erkennbar ausführliche, ja fast liebevolle Recherche der Autorin manifestiert sich auch am Ende noch einmal in der interessanten Bibliographie und den Anmerkungen. So kann, wer will, noch tiefer in den Leben von Dietrich Bonhoeffer einsteigen.

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Gott, Vergangenheit, Mut, Gegenwart

Von: Mia0511

16.09.2021

Wer war Dietrich Bonhoeffer? Wo und wie hat er gelebt? Wofür hat er gekämpft und wie hat er sein Leben entsprechend seinem Gewissen verändert oder angepasst? Aus Sicht der amerikanischen Diplomatenfrau Laura M. Fabrycky, die wegen Ihres Mannes nach Berlin kommt genau zu der Zeit, als Donald Trump zum Präsidenten gewählt wird, bekommt die LeserIn Einblicke in das Leben und Handeln von Bonhoeffer. Sie entdeckt das Haus, in dem Bonhoeffer gelebt hat und besucht es sehr häufig um über die Führungen immer wieder neue Einblicke in sein Leben zu erhalten. Schlussendlich wird sie selbst zur ehrenamtlichen Führerin durch das Haus dieses bekannten Widerstandskämpfers, der von den Nazis hingerichtet wird. Fabrycky fühlt sich Bonhoeffer verbunden, jedoch fehlt mir hier die Tiefe zu diesem wichtigen Menschen der deutschen Geschichte. Sie versucht eine Parallele zu ihrer Heimat zu finden, in der die Menschen sich in Gruppen zusammenfinden und eine Spaltung in der Gesellschaft schaffen. Wer sich noch nicht mit Bonhoeffer beschäftigt hat, bekommt sicherlich Lust in Berlin mal eine solche Führung mitzumachen. Wer Bonhoeffers Lebenswerk und Handeln kennt, dem wird hier die Tiefe und die wirkliche Geschichte von Bonhoeffer fehlen.

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Wie anders kann die Betrachtung vom Leben und auch Sterben von Dietrich Bonhoeffer aus amerikanischer Sicht sein? Diese Frage war für mich ausschlagebend dieses Buch zu lesen. Es ist erstaunlich das Dietrich Bonhoeffer und sein Leben im christlichen Bereich der USA überhaupt vorkommt, er ist ja ein Deutscher. Noch erstaunlicher für mich war der Rückschluß auf die amerikanischen Verhältnisse bei der Frage der Ungleichbehandlung der farbigen mit der weißen Bevölkerung. Die Entwicklung Laura M. Fabryckys vom ersten Besuch von Bonhoeffers Haus zur Führerin von Besichtigungsgruppen führt zu einem tiefen Mitempfinden zum Bewohner Dietrich Bonhoeffer und seiner Zeit ohne ihn zu verklären. Gleichzeitig ist es für mich der Anstoß bei meinem nächsten Aufenthalt in Berlin Bohoeffers Haus zu besuchen.

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Ein erfüllender Inhalt!

Von: Margarete Spitzer

16.09.2021

Als ich dieses Buch das erste Mal in meinen Händen hielt, war es, als würde ich in eine andere Welt eintauchen. Die Aufmachung hatte mich sofort begeistert. Doch meine hohen Erwartungen an die Darstellung Dietrich Bonhoeffers, seiner inneren Einstellung und seines Lebensweges, wurden anfangs enttäuscht. Ich kannte seinen Namen seit Jugendzeiten durch sein berührendes Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Genauso emotional wollte ich von diesem Buch berührt werden. Zu Beginn fand ich es schwierig, mich mit dem sachlichen Schreibstil der amerikanischen Autorin auseinanderzusetzen. Doch nach den ersten Seiten fand ich dann doch langsam hinein in ihre ganz eigene und letztendlich sehr interessante Weise, dem Leben Bonhoeffers auf die Spur zu kommen. Die Autorin ist eine Amerikanerin, die durch die Arbeit ihres Mannes an der US-Botschaft für drei Jahre in Berlin gelandet ist. Bald beginnt sie sich für Dietrich Bonhoeffer zu interessieren. Durch ihre hervorragende Recherche schafft sie es, dem Leser die Möglichkeit zu geben, die allgemeine Lebenssituation, in der Bonhoeffer heranwuchs, intensiver kennenzulernen und auch die wirtschaftlichen und politischen Umstände aufzuzeigen. Sie informiert den Leser über die letzten Jahrhunderte, um eine Erklärung zu finden, inwieweit diese weit zurückliegenden Jahre bereits das deutsche Volk geprägt hatten. So dass in der Zeit des Nationalsozialismus der Großteil der Menschen sich unkritisch jenem Menschen, der sich ermächtigte, sich als „Führer“ zu bezeichnen, unterwarf und nachfolgte. Ebenso ermöglicht die Autorin einen kritischen Blick auf die Kirche Deutschlands zu werfen und ihrem Verhalten jenen gegenüber, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Dieses Buch ist wie eine imaginäre Landkarte. Für jeden Aufenthalt Bonhoeffers steckt die Autorin einen imaginären Pin auf diese Karte, scheut keine Mühe, alle Orte, die für Bonhoeffer eine Bedeutung hatten, aufzusuchen, um sich in sein Wesen besser hineinfühlen und denken zu können. Mit ihrer ehrlichen Art hat sie keine Scheu in aller Öffentlichkeit dazu zu stehen, dass sie vorhergehende Fehleinschätzungen in Bezug auf Bonhoeffer korrigieren muss. Das ist für mich nicht nur staunenswert, sondern ebenso berührend. Wer bereit ist, von dem emotionalen Lied Bonhoeffers wegzugehen, sich auf sachliche und interessante Informationen einzulassen, macht mit diesem Buch einen großen, persönlichen Gewinn. Am Ende steht vielleicht die Erkenntnis, wie Bonhoeffers Leben ein Stück weit nachgelebt werden kann, doch für mich auch die Neugier, von diesem besonderen Menschen noch mehr zu erfahren. Die anfangs fehlende Emotionalität habe ich in feinen Nuancen entdeckt. Am Schluss bin ich mir gewiss, dieses Buch ein zweites, vielleicht auch ein drittes Mal zu lesen, da es beim ersten Mal nicht möglich ist, die Fülle, die die Autorin dem Leser weitergibt, aufzunehmen.

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Bonhoeffer ein Held?

Von: Elisa Baer

14.09.2021

Mir gefällt die Art wie die Autorin ihr Erleben in Berlin mit dem Leben Bonhoeffers verbindet sehr gut. An manchen Stellen kommen mir Assoziationen zu unserem Erleben in 2020/1. Ausgrenzung war auch für Bonhoeffer immer wieder ein Thema. L.M. Fabrycky hat sein Leben tiefgründig recherchiert. Sehr interessant fand ich auch ihren Blick auf die Deutschen in und nach der NS-Zeit. Und die Erkenntnis, dass Nordamerika seine moralische Aufarbeitung der Ausgrenzung der Indogenen, der Sklaven und der Mittel- und Südamerikanischen Staaten immer noch nicht angegangen ist. Das Buch ist für Menschen, die Denkanstöße nicht nur vom Leben Bonhoeffers bekommen möchten.

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Schlüssel zu Bonhoeffers Haus

Von: Rita Jörs

10.09.2021

Das Buch hat mir sehr viel besser gefallen, als ich zuerst vermutet habe. Der Schreibstil in klaren, nicht verschachtelten Sätzen machte es sehr leicht, im Lesefluss zu bleiben. Das Leben von Dietrich Bonhoeffer und seiner Familie wurde erzählt aber dabei nicht verklärt oder gar in den Himmel gehoben. Es ist interessant zu erfahren, dass eine Amerikanerin sich so sehr mit der deutschen Geschichte auseinandersetzt und das Leben Bonhoeffers und seiner Familie immer besser kennenlernt und sie schnell die Führungen für englischsprachige Touristen im Bonhoefferhaus übernimmt. Ein gelungenes Buch, dem ich meinen Respekt aussprechen möchte. Ich kann nur raten: lesen Sie es, wenn sie sich auch nur im Entferntesten für die deutsche Geschichte interessieren.

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Die in christlichen Kreisen nicht unbekannte Autorin Laura M. Fabrycky begleitet ihren Mann, wann immer er im Rahmen seiner Tätigkeit für den diplomatischen Dienst der USA ins Ausland entsendet wird. 2016 zieht die Familie nach Berlin. Laura M. Fabrycky beschreibt die Probleme, die ihr die deutsche Kultur im Allgemeinen und das neue Leben in Berlin im Konkreten bereiten. Erst, als sie immer wieder auf Dietrich Bonhoeffers Spuren stößt, dessen Leben und Werk für sie bereits seit Studienzeiten eine wichtige Rolle spielt, nimmt sie die Herausforderung eines neuen Alltags und einer besonderen Aufgabe an. Sie nimmt ihre Leser mit auf ihre Reise, die ihr Bonhoeffer ganz neu erschließt. Als Fremdenführerin im Gedenkort Bonhoeffer-Haus lernt sie viel über sich selbst, über ihre Beziehung und Annäherung an den Menschen Bonhoeffer und wie sie all das den Besuchern und ihren Lesern nahebringen kann. Eine lohnenswerte Lektüre, die viele Anregungen dafür enthält, sich mit dem Gedankengut Bonhoeffers, seinen Werten, seinem Begriff von Freundschaft und der Verantwortung, die jeder Einzelne von uns für sich sowie für andere Menschen und Orte hat, immer wieder neu auseinanderzusetzen.

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