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Rezensionen zu
Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht morden

Michel Bergmann

Die Rabbi-und-Kommissar-Reihe (1)

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Zugegeben, das erste Treffen von Rabbi Henry Silberbaum und Kommissar Robert Berking stand nicht unter dem besten Stern und wies so gar nicht auf den Beginn einer wunderbaren Freundschaft hin: Schließlich glaubte der Kommissar, zu nächtlicher Stunde endlich auf die Spur derjenigen gestoßen zu sein, die immer wieder den jüdischen Friedhof in Frankfurt mit Nazi-Schmierereien entweihen. Neim Anblick einer attraktiven Frau und ihres Begleiters vermutet er zwar erstmal ein morbides Rendez-vous, doch auch hier liegt der Ermittler daneben, während schon die Handschellen klicken: Der Mann, der sich gegen all die Unterstellungen wehrt, ist tatsächlich Rabbiner der liberalen Gemeinde. Was Silberbaum mit der Leiterin des jüdischen Altersheim anstellt, ist allerdings weder koscher noch halachisch, zeugt aber davon, dass er vor allem "a mensz" ist, verständnisvoll und buchstäblich unorthodox. Denn zu später Stunde sollte es zu einer Familienwiedervereinigung kommen, indem über dem Grab der jüdischen Mutter der Frau die Asche aus der Urne des christilichen Vaters ausgestreut wird. Nachdem das Missverständnis aufgeklärt ist, treffen der Rabbi und der Kommissar in Michel Bergmanns "Du sollst nicht morden" noch öfter aufeinander. Denn Henry Silberbaum liebt nicht nur Krimis, er ist auch überzeugt, dass ein Mitglied seiner Gemeinde Opfer eines Mordes geworden ist. Zwar war die schwerreiche Frau herzkrank, doch wieso lag die Banane, die die Tote normalerweise mit ihrer Abendmedizin zu sich nahm, auf dem fleischigen Teller und nicht auf dem milchigen, wie es sich in einem koscheren Haushalt gehört? Die Polizisten, nicht vertraut mit den jüdischen religiösen Vorschriften, hatten nichts Ungewöhnliches vorgefunden, der Rabbi dagegen ist misstrauisch geworden, zumal es Auseinandersetzungen um das Erbe gibt. Das Testament fällt zudem ganz anders aus, als Frau Achselrath es Silberbaum vor ihrem Tod geschildert hat. An Verdächtigen besteht kein Mangel, doch dem Rabbiner steht allerhand Mühe bevor, den brummigen Kommissar zu überzeugen, dass hier Aufklärungsbedarf besteht. Und auch die Religionsvorschriften muss er mit talmudischer Weisheit und einer ordentlichen Portion Chuzpe zurechtbiegen, damit trotz eines scheinbar natürlichen Todes eine Obduktion vorgenommen werden kann. Auf Plot und Spannung kommt es gar nicht so sehr an in der Geschichte des Rabbis und des Kommissars, in der Hörbuchversion gelesen von Dietmar Bär, dem die Kommissarrolle dank des "Köln-Tatortes" bestens vertraut ist, der hier aber auch frankfurterisch "babbelt" und auf Jiddisch disputiert. Nicht nur die jüdischen Witze, die Silberbaum gerne erzählt, sorgen hier für Humor, sondern auch das gegensätzliche Ermittlergespann, dass sich hier noch zusammenfinden muss. Und dann sind da noch die Nebenfiguren, die Charme, Witz und buntes Leben in einer jüdischen Gemeinde bringen zwischen Schoah-Überlebenden und russischen Neumitgliedern, zwischen einem immer noch gepackten Koffer und der Option Israel und dem Beschluss, eben doch in Frankfurt zu Hause sein. Manches gerät vielleicht ein bißchen klischeehaft wie die Auseinandersetzungen mit dem gestrengen Gemeindevorstand, dem die Alleingänge des Rabbiners ein Dorn im Auge sind, Silberbaums Mutter, die alle Klischees der überbehütenden jiddischen Mamme in sich vereint und ihn wohl auch dann noch Bubele nennen wird, wenn er völlig ergraut ist und auch der Handy-Klingelton "Der Jidl mit der Fiedl" ist denn doch ein bißchen sehr stereotyp. Trotzdem gibt es en pasant Informationen über Mikwe, Speisevorschriften, Regeln zu Tod und Begräbnis, die vielen Lesern beziehungsweise Hörern unbekannt sein dürften. Bär kann hier komödiantisches Talent ausleben und hat beim Einsprechen des Hörbuchs vermutlich ähnlich viel Spaß gehabt wie ich beim Hören. Ein liebenswerter Ermittlerduo in einem Setting voller Streit- und Diskussionslust, witzige Dialoge und liebenswerte Figuren - da ist es dann völlig egal, dass sich die Lösung des Falls relativ früh abzeichnet. Mittlerweile gibt es einen zweiten Fall für Silberbaum und Berking - und ich bin schon sehr gespannt darauf, mehr über die beiden zu lesen.

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In Zeiten wie diesen greife ich gerne zu leichten Büchern, die einen unterhalten und ein Lächeln auf die Lippen zaubern. „Der Rabbi und der Kommissar“ ist genau so ein Buch und hat mir in der letzten Woche viel Freude bereitet. Das Buch spielt in der jüdischen Gemeinde in Frankfurt und beginnt damit, dass der Rabbi Henry Silberbaum zu einer toten Dame gebeten wird, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Doch irgendetwas stimmt nicht und die Zweifel, dass etwas mit unrechten Dingen zugegangen ist, sind gesäät. Das einzige Problem: er hat keine Beweise. Ein unterhaltsamer Kriminalroman der für mich vor allem mit dem jüdischen Humor punktet, viele Witze und Leichtigkeit in sich trägt und sympathische Charaktere etabliert. Das dies der erste Roman einer Serie ist und man die Charaktere auch in Zukunft verfolgen kann, freut mich sehr.

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Guter Auftakt

Von: Eliza

20.12.2021

Locker leicht erzählt und spannend kommt dieser Debütroman daher. Ich konnte mich schon nach wenigen Seiten mit Henry Silberbaum sehr gut identifizieren. Das Cover ist bunt gedruckt. Der Leser erkennt einen gezeichneten Fahrradfahrer, welcher einen Berg hinunterfährt. Hinter diesem mit kleinem Abstand folgt ein Hund. Der Klappentext gibt eine sehr gute Einführung in den aktuellen Fall, ohne zu viele Details zu verraten. In der Handlung geht es um den Rabbiner Henry Silberbaum, welcher vom Tod einer ihm bekannten wohlhabenden Dame erfährt. Schnell ist dieser sich sicher, dass dieser Tod keinen natürlichen Ursprung hat. Trotz der Vorbehalte von seinem Arbeitgeber, sowie den Bedenken der Polizei von Frankfurt ermittelt er auf „eigene Faust“ und stößt schon sehr bald auf sehr wichtige Indizien. Der Hauptdarsteller ist eine eigenbrötlerische, aber auf der anderen Seite auch weltgewandte Persönlichkeit. Er hat Humor und einen sehr großen Gerechtigkeitssinn. Seine Liebe für Krimis tut sein Übriges. Sehr schnell durschaut er die Machenschaften und beweist einen starken Charakter gegenüber allem Widerstand, welcher ihm im Zuge seiner Ermittlungen entgegenschlägt. Die wesentlichen Nebendarsteller der Geschichte sind Hauptkommissar Berking, Miriam Fajyner die Tochter des Mordopfers, Herr Axelrath der zweite Ehemann des Mordopfers, Frau Simon, eine Rechtsanwältin sowie Rafael Reichenberger, ein weiterer Rechtsanwalt. Mir hat am besten Hauptkommissar Berking gefallen. Am Anfang kommt dieser sehr mürrisch und menschlich unbeweglich daher. Im Laufe der Geschichte baut dieser immer mehr Vorbehalte gegenüber bestimmten Personen ab und entwickelt sich durchaus zu einer Bereicherung der Handlung. Der Aufbau der Handlung ist stringent und es sind keine Zeitsprünge vorhanden. Die Story spielt in der heutigen Zeit in Frankfurt am Main und ist somit sehr gut nachvollziehbar. Die Spannung der Geschichte entwickelt sich gleichmäßig und wird erst am Ende aufgelöst. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, humorvoll und dialogorientiert. Als Besonderheit der Erzählung sind mir die vielen jiddischen bzw. hebräischen Begriffe aufgefallen, welche am Ende des Romans sehr ausführlich in einem Glossar erläutert werden. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen und die Erzählung bekommt somit einen sehr guten „Na-Ost-Touch“. Der Leser taucht hinein in die jüdische Kultur und wird Zeuge von sehr detailreichen Besonderheiten. Ein Zitat aus dem Buch möchte ich in diesem Zusammenhang mal aufgreifen. Auf Seite 199 heißt es zum jüdischen Glauben: „Während alle Religionen eine auf dem Glauben begründete Weltauffassung diktieren und alle ihre Gläubigen gleichmachen wollen, ist das Judentum eher eine Lebensform, die sich weder nach innen noch nach außen angleicht, sondern sich bewusst unterscheiden will“. Dieser Satz lässt tief blicken und zeigt, dass gerade das Judentum eine Lebensphilosophie ist, welche man lebt, anstatt sie sich einfach wie einen Mantel überzustülpen. Der Roman richtet sich an alle Krimifreunde egal welchen Alters oder Geschlechtes. Das Fazit ist positiv. Lustig und spannend kommt dieser Auftakt daher. Ich kann diesen Krimi allen nur wärmstens ans Herz legen und freue mich bereits auf eine Fortsetzung. 8,5/10 P. Bitte beachten die Rezension geht erst am 09.01.2021 auf unserem Blog und unseren Social Media-Kanälen online.

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Eine kleine Prise Spannung fehlt

Von: Lene

03.11.2021

Henry Silberbaum ist kein Rabbi, wie er im Buche steht. Er liebt Kriminalromane, Polohemden, seine Espressomaschine und sein Rennrad. Aber auch seine Schüler und die Bewohner des Jüdischen Seniorenstifts in Frankfurt liegen ihm am Herzen. Als eine alte Dame überraschend stirbt, ist sich der Rabbi sicher: Das war Mord! Doch keiner glaubt ihm. Kann er den brummigen Kommissar Berking davon überzeugen, der ihn kürzlich verhaftet hat? Henry riskiert seinen Job, um die Wahheit zu finden. Und plötzlich befinden sich der Rabbi und der Kommissar mitten in einem lebensgefährlichen Mordkomplott. Das Buch liest sich wunderbar und enthält ein paar Stellen zum Schmunzeln. Leider zieht es mich nicht zwingend in den Bann und mir fehlte ein kleines bisschen Spannung. Man bekommt auf eine unterhaltsame Art und Weise einen kleinen Einblick in die jüdische Gemeinde. Gut gefiel mir, dass verwendete typische Worte erklärt werden. Jedoch störte das Blättern etwas den Lesefluss. Die Hauptfigur ist ein wohl eher untypischer Rabbiner. Er wirkt sympathisch und man verfolgt seine Ermittlungen gerne. Hier hat mir nur leider etwas der Schwung gefehlt, den ich bei dem Klappentext erwartet hätte. Ganz witzig zu lesen, sind die Dialoge zwischen dem Rabbi und dem Kommissar. Insgesamt ein gutes Buch.

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Leichte Lektüre

Von: Nad

18.10.2021

Leichter Krimi für zwischendurch. Ich fand die Kombination Krimi/Rabbi/Polizei sehr interessant, witzig und unterhaltsam.

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Amüsante Mörderjagd

Von: Sue71

17.10.2021

Ein junger, unbekümmerter Rabbi einer hessischen jüdischen Gemeinde misstraut dem plötzlichen Tod eines wohlhabenden Mitglieds und geht auf Mörderjagd. Dies tut er auf unkonventionelle, sozusagen unorthodoxe Weise. Ein wirklich amüsanter Roman mit viel Wortwitz, ich habe herzlich gelacht. Ganz nebenbei gibt es Einsichten in jüdische Religion und jüdische Lebensweise. Ein leicht zu lesender und sehr unterhaltsamer Krimi. Empfehlenswert. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung

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Gute Unterhaltung mit Informations-Mehrwert

Von: Daniela A.

13.10.2021

In seinem Krimidebüt erfindet Michel Bergmann das Rad bzw. das Genre nicht neu. Auf den reinen Plot bezogen ist es solide Unterhaltung - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Was mir aber sehr gut gefallen hat, sind die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere, allen voran die beiden Titelhelden: Hier der charismatische, weltgewandte Rabbi Silberbaum, der das Gesetz (im juristischen wie im religiösen Sinn) bei Bedarf auch gerne mal zu seinen Gunsten umdeutet, ohne dass man ihm ernsthaft böse sein kann. Da der immer leicht grimmige Kommissar Berking, der in Ausübung seiner Pflichten keinen Spaß versteht - oder am Ende doch? Wie die beiden sich einander langsam annähern und schließlich fast so etwas wie Freunde werden, ist höchst amüsant zu lesen. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist, wie der Autor dem Leser fast beiläufig Leben und Bräuche der im heutigen Deutschland lebenden Juden näherbringt.

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Das 5. Gebot

Von: Bibliomarie

12.10.2021

Rabbi Henry Silberbaum erfüllt keines der Klischees, die man gemeinhin von Rabbinern hat. Er ist witzig und unkonventionell, - ich stelle ihn mir auch als gutaussehend vor – er hat einen guten Draht zu seinen Schülern und immer ein offenes Ohr für die Bewohner des jüdischen Seniorenstifts. Das bringt schon mal Konflikte mit dem Gemeindevorstand mit sich. Als die betagte und vor allem begüterte Ruth Axelrath stirbt wird Silberbaum stutzig. Klar, mit 80 und Herzleiden ist der Tod nicht ungewöhnlich, aber Ruth war erst vor Kurzem bei ihm. Klagte über ihren verschwenderischen und untreuen, jüngeren Gatten, sprach über eine Testamentsänderung und eine Stiftung für die Gemeinde. Da kam der Infarkt doch grade sehr gelegen und auch einige andere Kleinigkeiten irritieren den Rabbi. Also spricht er mit Kommissar Berking, den er erst kürzlich unter kuriosen Umständen kennengelernt hat und versucht ihn zu überzeugen. Offiziell ist die Untersuchung abgeschlossen, aber nichts hindert Rabbi Silberbaum auf eigene Faust zu ermitteln. Michel Bergmann ist der Autor des Romans „Die Teilacher“, der mich begeisterte und so ließ ich mir seinen ersten Kriminalroman nicht entgehen. Das war auch gut so. Der Krimi mit Witz und Esprit und viel Atmosphäre hat mit überzeugt. Man kann mit dem Buch in die heutige Welt einer jüdischen Gemeinde eintauchen, ganz nebenbei sehr viel über Kultur und religiöse Bräuche erfahren und den sprichwörtlichen jüdischen Witz genießen. Dabei wirkt das nie aufgesetzt oder belehrend. Um zu ermitteln und den Täter ausfindig zu machen, muss der Rabbi einige unkonventionelle Wege gehen und begibt sich dabei selbst in Gefahr. Der Kriminalfall – wo Geld ist, ist auch ein Motiv – ist spannend. Schließlich wird vor allem aus Gier gegen das 5. Gebot verstoßen. Letztendlich kann Rabbi Silberbaum den Fall lösen und es scheint, er hat mit Kommissar Berking einen Verbündeten und Freund gefunden, so kann der nächste Fall – wie sich schon als Cliffhanger andeutet, in Angriff genommen werden. Ein Krimi, der aus der Masse hervorsticht und den ich nicht nur Fans von Rabbi Kemelman empfehlen kann.

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