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Rezensionen zu
Die Lichter von Barcelona

Pere Cervantes

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Wenn der Glaube an eine Zukunft fast verloren ist, sind es die kleinen Lichter des Glücks, welche einem manchmal einen Funken Resthoffnung geben. Die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind und dessen Leidenschaft zu den „bewegten Bilder der Zeit“ sind der Botschafter von Hoffnung in einer trostlosen Ära im Barcelona der 40iger Jahre. In der Romanhandlung geht es um den jungen Nil, welcher auf der Suche nach seinem Vater ist. Er lebt zusammen mit seiner Mutter Soledad in ärmlichen Verhältnissen in Barcelona und hat eine Passion für das Filmgeschäft. Er liebt das Kino und alles andere, was mit diesem im Zusammenhang steht. Plötzlich wird er Zeuge eines Mordes und gerät in einer Sache welche ihn, seine Freunde sowie seine Mutter in eine bedrohliche Situation bringt. Wir es Nil schaffen die Angelegenheit zu klären oder muss er sich irgendwann seinem eigenen Schicksal stellen? Der Hauptcharakter der Erzählung ist ein liebevoller leicht verträumter Junge, welcher getrieben wird von seiner großen Leidenschaft Kino. Er liebt seine Mutter über alles und lässt auch auf seine Freunde nichts kommen. Doch leider spielen ihm seine „pubertierenden Gefühle“ den ein oder anderen Streich und er bringt sich des Öfteren in äußerst komplizierte Situationen. Ihm zur Seite stehen als weiteren prägende Figuren der Erzählung seine Mutter Soledad, sein „väterlicher Freund Bernardo Mas, Lolita seine große Liebe, sowie Quim, ein junger Schuhputzer und bester Freund von Nil. Soledad ist dabei meine Lieblingsfigur gewesen. Sie ist eine starke Frau und ihre Mutterinstinkte treiben sie dazu alles für ihren Sohn zu tun damit dieser glücklich werden kann. Dabei muss sie sehr schwere, nicht so ganz legale Entscheidungen treffen. Als weitere noch wichtige Charaktere der Handlung müssen die Polizisten Valiente und Espinosa genannt werden, welche als wahre Scheusale die Antagonisten der Erzählung bilden. Die Geschichte ist aufgeteilt in vier Teile, wobei zwischen den ersten drei Teilen jeweils Zeitwechsel von zwei Jahren (1945-1949) vorgenommen werden. Lediglich der letzte Teil, welcher im Jahr 2021 spielt, birgt einen sehr großen zeitlichen Sprung. Insgesamt sind die zeitlichen Veränderungen aber gut nachvollziehbar und stellen kein Hindernis beim Lesen dar. Die Spannung der Geschichte entwickelt sich stetig und findet in dem letzten Viertel ihren eigentlichen Höhepunkt. Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, atmosphärisch der Zeitprägung angepasst und dialogorientiert. In manchen Erzählpassagen zeigt der Autor was schriftstellerisch in ihm steckt. Einzig allein die Auflösung des Romans hätte ich mir anders gewünscht, aber dies ist meine einzige Kritik an diesem Roman. Das Fazit ist sehr positiv. Mit schöner Sprache versehen ist dieser Roman, eine historische Erzählung mit dramatischen und kriminellen Elementen, welche doch dem Leser insgesamt ans Herz und manchmal auch an die Nieren gehen. Ich bin sehr angetan von diesem Roman und kann ihn allen Freunden von historischen Romanen, sowie Anhängern von besonders schön erzählten Geschichten empfehlen. 9/10 Punkten Bitte beachten Sie: Die Rezension geht im Rahmen unseres Weihnachtsspezials am 01.12.2022 online und wird auch dann in den sozialen Kanälen geteilt.

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Barcelona 1945 Der zweite Weltkrieg und der anschließende Bürgerkrieg in Spanien haben das Volk nahezu zerstört. Keine Familie ist von den Ereignissen unberührt geblieben. Der zwölfjährige Nil lebt mit seiner Mutter Soledad allein in einem der Elendsviertel von Barcelona. Der Vater David hat sich vor Jahren dem Widerstand verschrieben und ist seitdem vermisst. Die beiden schlagen sich mehr recht als schlecht durch. Die Mutter arbeitet als Buchhalterin in einer kleinen Schreinerei. Nil verdingt sich als Filmrollen-Kurier für verschiedene Kinos. Kino ist Nils große Leidenschaft. Aber das Regime Francos und insbesondere der Inspector Valiente machen ihnen das Leben schwer. Über Spanien und über die spanische Geschichte weiß ich leider sehr wenig, um so willkommener war mir dieses historische Buch. Anfangs fand ich es schwer zu lesen. Ich empfand es sehr bedrückend. Vielleicht auch mit dem Hintergrund, dass jetzt gerade Krieg in der Ukraine herrscht. Unbeherrschte, rachsüchtige Inspektoren konnten im Barcelona damaliger Zeit machen, was sie wollten, ähnlich wie jetzt die russischen Besatzer. Im Laufe der Zeit konnte ich mich jedoch von Konflikten der heutigen Zeit lösen und die enorme Verbundenheit der Freunde und Nachbarn genießen. Der menschliche Zusammenhalt legt fast einen Weichzeichner über die unwürdigen Lebensverhältnisse der Bewohner. Schade nur, dass der heutige ca. 88-jährige Nil sich nicht mehr an die Vergangenheit erinnern kann und dement vor sich hinvegetiert. Das Buch hat einen guten Einblick in die damalige Situation gegeben. Danke.

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Eine meiner liebsten europäischen Städte ist eindeutig Barcelona, da konnte ich bei diesem wunderschönen Cover mit dem Titel „Die Lichter von Barcelona“ nicht nein sagen. Pere Cervantes Liebeserklärung an die katalanische Meteropole und seinen unverkennbaren Stil hat Lisa Grüneisen perfekt eingefangen. Vielen Dank an den Limes Verlag und @bloggerportal für diese schöne Hardcoverausgabe. Ein Tribut an eine längst vergessenen Zeit der Filmrollen und Kinovorführräume: Ein Zeitreise in das Barcelona unter dem Franco Regime Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg scheint Spanien unter dem Franco Regime immer noch nicht aufatmen zu können. Der 12-jährige Nil unterstützt seine Mutter Soledad, indem er Filmrollen von einem Kino zum nächsten bringt. Diese Kuriertätigkeit passt perfekt zu seiner Filmleidenschaft. Er nutzt jede Gelegenheit einen Blick auf seine filmischen Vorbilder zu erhaschen und der Stimme seines Vaters zu lauschen, welcher vor seinem Verschwinden als Synchronsprecher gearbeitet hat. Eines Tages beobachtet der einarmige Junge einen Mord im Hauseingang. Bevor das Opfer seinen letzten Atemzug macht, steckt es Nil ein Schauspielersammelbild zu und flüstert den Namen seines Vaters. Besessen von der Idee mehr über den Verbleib seines Vaters zu erfahren, macht Nil sich auf die Suche nach Antworten, aber da ist er nicht der Einzige. Das Buch ist in vier Teile geteilt und läuft chronologisch von 1945 bis 2021. Der letzte Teil macht den größten Zeitsprung ins Jahr 2021 und der Leser kann einen Blick mit etwas mehr Abstand auf das Geschehene werfen. Cervantes benützt eine sehr bildliche und anschauliche Sprache, ohne jedoch unnötige Längen hineinzubringen, dadurch lässt sich das Buch sehr flüssig und schnell lesen. Die Spannung wird während des ganzen Buches aufrechterhalten und lässt den Leser bis zum Schluss nicht los. Die verschiedenen konstruierten Handlungsstränge sind jeder auf seine Weise dramatisch, informativ und auch ab und zu mal schön. Besonders die realitätsnahe Identifikationsfigur Nil, habe ich ins Herz geschlossen: das Kino als Hoffnungsspender, sein traumatischer Lebensweg und sein Werdegang vom Kind zu einem Erwachsenen mit Ecken und Kanten. Der geschichtliche Roman ist jedoch nichts für zart Besaitete. Die Polizeigewalt des Francoregimes wird in voller Härte und Brutalität detailliert veranschaulicht. Besonders die Folterszenen und „Säuberungsaktionen“ waren zum Erschrecken. Cervantes hat in seiner Recherche sehr genau gearbeitet und kleine Details der Schreckensherrschaft Francos der fiktiven Geschichte verwoben. Natürlich setzt der spanische Autor auch etwas Vorwissen über den Zustand des Landes nach dem Krieg voraus. Zum Glück streut Cervantes noch etwas Hoffnung am Ende ein,, so dass das Leseerlebnis positiv abgerundet werden kann.

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