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Rezensionen zu
Ich glaube, ich liebe niemanden mehr (von Francoise Sagan)

Françoise Sagan

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Ein Tagebuch von Francoise Sagan: wie spannend! Diese weiblichen Nacktzeichnungen: völlig unpassend! Dieses Buch mit dem schönen Cover hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen. Die zweiundzwanzigjährige skandalöse und elegante Jungautorin Francoise Sagan, die sich gerne an der Geschwindigkeit ihres Aston Martin berauschte, hatte 1957 einen Autounfall und schwebte einige Tage aufgrund eines Schädelbruchs, zahlreicher Frakturen und anderer Verletzungen zwischen Leben und Tod. Sie wurde mit starken Schmerzmitteln behandelt, die eine lebenslange Abhängigkeit auslösten. In diesem schmalen Tagebuch, dass sie in einer psychiatrischen Entzugsklinik schrieb, nimmt sie uns mit in den brutalen Höllenschlund des Schmerzes, der Abhängigkeit und Einsamkeit. Doch selbstironisch kommen sie daher, diese Textschnipsel und Momentaufnahmen, die ihr im Gespräch mit „sanften Schizophrenen“ Linderung verschaffen, Ablenkung von ihrem eigenen Kampf. „Ich hatte schon lange nicht mehr mit mir selbst gelebt. Das wirkt sich seltsam aus.“ Ihre Stimmungsschwankungen und das Herzklopfen des Entzugs werfen sie gnadenlos auf sich selbst zurück und sie erkennt, dass es nur die Literatur ist, die sie retten kann, lesend und schreibend. „Doch mir scheint, dass meine einzigen glücklichen Beziehungen zu mir selbst, abgesehen von denen zu anderen Wesen und den wenigen Augenblicken von Euphorie oder physischem Wohlbehagen, welche die Natur uns schenkt, fortan nur noch literarische sein können.“ Ein bewegendes, literarisches und selbstreflektierendes Werk, das mit Zeichnungen von Bernrad Buffet illustriert sind. Viele davon zeigen den weiblichen Körper nackt, sieben davon mit entblößter Scham, was Francoise Sagan wieder einmal dem voyeuristischen (männlichen) Blick aussetzt und damit auch ihr Werk in den sexuell konotierten Zusammenhang stellt, der ihr ein Leben lang nachhängt. Sie war eine begabte Schriftstellerin und wird bis heute zum Sexobjekt degradiert! Das gefällt mir an dieser Ausgabe leider gar nicht, da es den Fokus von ihren Aufzeichnungen weg verschiebt, die sich mit Innerlichkeit, Selbstakzeptanz und immer wieder mit dem Schreiben beschäftigen ( und nicht mit Sexualität!🤯) „Ich kann nicht anders, mein Denken beziehungsweise mein Schreiben ist unwillkürlich literarisch.“ Aus dem Französischen von Waltraut Schwarze, mit einem Nachwort von Pascale Hugues

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