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Rezensionen zu
Räuber

Eva Ladipo

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Topaktueller Roman mit tollen Akteuren

Von: Sabrina G.

28.04.2021

Der Roman behandelt ein heute wie damals brandaktuelles Thema in Berlin. Es geht um die Schere zwischen Arm und Reich, die immer größer wird und wogegen sich ein Arbeiter aus der niederen Schicht aufzulehnen traut. Die Hauptakteure sind sehr menschlich dargestellt, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Besonders zum Ende nimmt die Geschichte Fahrt auf und steuert auf ein nicht vorhersehbares Ende zu. Auch wenn der Roman v. a. das Gesellschaftsthema in den Vordergrund stellt, bleiben die Emotionen in dem Buch nicht auf der Strecke. Ich habe es gerne gelesen und kann es Lesern empfehlen, die an aktuellem Zeitgeschehen und Realismus, auch wenn er teilweise die Kehrseiten der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten darstellt, interessiert sind. Das Buch eignet sich insbesondere für Menschen mit einem Bezug zu Berlin haben. Ich hätte gerne 5 Sterne vergeben, aber das finale Ende der Geschichte hätte ich mir anders gewünscht.

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Ich habe vergessen, wie sexy ein guter Roman sein kann.

Von: Johan Nickelsen aus Bad Homburg

21.04.2021

In den letzten Jahren habe ich mich immer wieder über die Zaghaftigkeit zeitgenössischer Autoren beschwert. Warum haben sie so viel Angst davor, die großen Themen unserer Zeit anzupacken? Warum konzentrieren sie sich auf kleine Dramen oder enge Fragen der Selbstidentität (all diese langweiligen Nabelschau-Erkundungen von Geschlecht oder sexueller Identität)? Warum gibt es keine zeitgenössischen Buddenbrooks? Oder "Der große Gatsby"? Oder "Stolz und Vorurteil"? Oder "Mitternachtskinder"? Und wo ist das zeitgenössische Äquivalent von "Der Tod des Artemio Cruz"? Es war eine Freude, als mein griesgrämiges Gemurre von Eva Ladipos Räuber kurzzeitig unterbrochen wurde. Endlich! Ein Buch, das sich an dem wichtigsten sozialpolitischen Thema unserer Zeit festbeißt, nämlich der außerordentlichen Zunahme von Vermögensungleichheit, die wir erleben (angetrieben von Vermögensinflation aller Art, an erster Stelle vom Boom städtischer Immobilienpreise). Es ist ein Buch mit Figuren, in die man sich wirklich verlieben (und hassen) kann. Die Protagonisten sind Menschen, die einem wichtig werden als Leser, die einen wirklich interessieren (im Guten wie im Schlechten). Das klingt einfach. Aber es erfordert großes Geschick, so viel Nähe zu erzeugen. Hat der Roman auch seine Schwächen? Durchaus - wie alle guten Romane ist er höchst unvollkommen. Aber hält er einen die ganze Nacht wach? Bringt er einen zum Lächeln, wenn man die Straße entlang radelt? Fühlt man sich dadurch lebendig? Lässt er einen vor Unbehagen zusammenzucken, wenn das Messer der Autorin zu nah am Knochen schneidet? Erinnert er einen daran, wie sexy ein guter Roman sein kann? Oh Gott, ja.

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Unterhaltsam, doch voller Klischees

Von: @_exlibris

19.04.2021

Der junge Bauarbeiter Olli Leber lebt mit seiner Mutter in einer Sozialwohnung am Rande der Berliner Innenstadt. Kurz nach dem Tod des Vaters - als Spätfolge eines Arbeitsunfalls - wird auch noch der Wohnblock in dem die beiden leben als Spekulationsobjekt verkauft. Es droht der Umzug in die Ghettos am Stadtrand und damit der endgültige soziale Abstieg. Doch Olli will nicht kampflos aufgeben. In der Journalistin Amelie Warlimont findet Olli ganz unerwartet eine Unterstützerin, denn obwohl sie, als klassische Vertreterin des Bildungsbürgertums eher zu den Profiteuren der Gentrifizierung gehört, hat auch sie ein Interesse am Kampf gegen die Immobilienspekulateure. Und auch Amelies bürgerliches Leben ist längst nicht so gefestigt wie es scheint. Das erste Kapitel des Romans finde ich misslungen und deplaziert. Auch nach der vollständingen Lektüre ist mir schleierhaft, was genau damit bezweckt werden sollte, den weder schließt sich der Kreis einer Rahmenhandlung noch gibt es irgendeine Art von Clou, der sich erst im Laufe der Handlung verstehen läßt. Zum Glück findet der Erzählfluss danach schnell in geordnete Bahnen und der Rest des Romans lässt sich angenehm lesen. Mit einer abschließenden Bewertung des Buches tue ich mich schwer. Einerseits haben mich die über 500 Seiten über einige Tage hinweg gut unterhalten (und nicht jeder Roman muss tief berühren, aufrütteln oder etwas in Gang setzten), andererseits triefen sämtliche Figuren nur so vor Klischees. Besonders gestört hat mich die ständig betonte äußerliche Attraktivität der drei Hauptfiguren - und zwar nur dieser-, so als ob das Maß an Schönheit die Bedeutung für die Geschichte widerspiegeln müsste. Gentrifizierung ist zweifellos ein bedeutsames und vielschichtiges Thema, doch der Brisanz wird der Roman nicht mal annähernd gerecht, vielmehr wirkt doch alles eher sozialromantisch verklärt, stellenweise war ich sogar geneigt, ihn als Satire auf Sozialdramen zu lesen. Das Konstrukt gesellschaftlicher Klassen wird hier nicht entlarvt, vielmehr werden die Grenzen sogar noch verstärkt. Olli, Amelie und Falk unternehmem zwar immer wieder Ausflüge in die Welt der anderen, doch verlassen wird keiner seine - offenbar angestammte - soziale Sphäre.

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Kamp um Gerechtigkeit

Von: Angelika Wagner

14.04.2021

In dem Roman "Räuber" von Eva Lapido spiegelt sich das Wahre Leben wider. Der 25jährige Olli wohnt mit seiner Mutter als Hartz-4 Empfänger in einer Sozialwohnung. Als das Schicksal wieder einmal zuschlägt und beiden der Verlust ihrer Wohnung droht und somit für sie das Wohnen in Berlin unbezahlbar wird, trifft Olli einen Entschluss. Dieses Mal will er nicht kampflos das Feld räumen und findet in der Journalistin Amelie Warlimont eine Mitstreiterin für mehr Gerechtigkeit. Ich konnte mich beim Lesen des Buches immer wieder in die Hauptfiguren hineinversetzen. Wer diesen Roman liest, bekommt vielleicht auch den Mut, um gegen Ungerechtigkeiten im Leben zu kämpfen. Voller Spannung und vielen Überraschungen taucht der Leser in eine Welt, die heute leider Realität ist. Eine Welt, in der der kleine Mann immer mehr zum Verlierer wird und die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht. Von der Politik verlassen und der Skupllosigkeit großer Immobilienspekulanten werden Familien an den Rand ihrer Existenz gedrängt. Ich kann dieses Buch jedem Leser empfehlen, der auch einmal auf die andere Seite des Lebens schauen möchte und nicht nur immer in Geschichten eintauchen will , die einem nur den Traum einer schönen Welt vorgaukelt. Einen Traum, der sich für die meisten normalen Menschen nie erfüllen wird.

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Olli Leber ist 25, lebt mit seiner Mutter in einer heruntergekommenen Sozialsiedlung am Rande des In-Viertels Prenzlauer Berg und hilft als Bauarbeiter bei der Errichtung von Quartieren, die Menschen wie er sich längst nicht mehr leisten können. Dabei gab es auch mal andere Zeiten: Als Olli Kind war, konnte sich die Familie am damals noch nicht ganz so angesagten "Prenzlberg" eine schöne Wohnung leisten. Dass er sich heute mit der Mutter eine verwohnte Bleibe teilen muss, liegt nur zum Teil daran, dass der Vater gerade an den Spätfolgen eines Arbeitsunfalls gestorben ist. Der eigentliche Grund heißt: Gentrifzierung. Immer wenn die Nachbarschaft ein bisschen schicker wurde, sprich eine weitere Modernisierungswelle durchs Viertel rollte, ging das zu Lasten der "kleinen Leute", die sich die Mieten in den kernsanierten Häusern nicht mehr leisten konnten und nicht nur im übertragenen Sinne immer weiter an den Rand gedrängt wurden. Der Umzug in die abgerockte Siedlung direkt an den Bahngleisen sollte eigentlich der letzte sein, doch dann der Schock: Die Sozialbindung läuft aus, der Häuserblock wurde an einen Investor verkauft. Olli weiß, was das bedeutet: Menschen wie ihn und seine Mutter will man in den angesagten Wohnlagen endgültig nicht mehr haben. Doch anstatt sich zu fügen, beschließt er zu kämpfen - notfalls mit unlauteren Mitteln. Schließlich geht die Gegenseite ja auch nicht zimperlich vor, wenn es darum geht, die eigenen Interessen durchzusetzen. Hilfe bekommt Olli von unerwarteter Seite: Amelie, Journalistin mit gutbürgerlichem Hintergrund ist eigentlich die typische Gentrifiziererin. Als sie einige Monate zuvor für eine Story über den Wohnungsmarkt und die Verdrängung der unterpriviligierten Schichten recherchierte, war Olli einer ihrer Interviewpartner. Als die beiden sich zusammentun, steht der Schuldige für Ollis Misere schnell fest: der ebenso skrupellose wie charismatische Falk Hagen, der als Politiker einst in die Wege leitete, dass auch die letzten Siedlungen in den angesagten Vierteln aus der Sozialbindung fielen - um jetzt, als Unternehmer in der Baubranche, genau davon zu profitieren. Der Plan, den Olli und Amelie aushecken, ist schlicht aberwitzig und genau genommen an Realitätsferne kaum zu überbieten. Aber warum auch nicht? Schließlich handelt es sich nicht um ein Sachbuch, sondern um einen Roman. Und da ist Eva Ladipo ein superspannendes Stück Literatur mit einem großartigen Spannungsbogen gelungen. Davon unbenommen, hat sie sich eines großen und wichtigen aktuellen Themas angenommen. Wie bereits in ihrem ersten Roman "Wende" versteht sie es meisterlich, bestens recherchierte historische und gesellschaftliche Fakten in erstklassige Unterhaltung zu verpacken - und damit mehr zu erreichen, als es ein Schul- oder Sachbuch jemals könnte. Sehr eindrucksvoll gelungen sind auch die scheinbar beiläufig eingestreuten Bilder, die die Ohnmacht der "Abgehängten" gegenüber der wohlhabenden, gebildeten Schicht zeigen. Besonders nachdrücklich hat sich mir die Szene der Beerdigung von Ollis Vater gleich zu Beginn des Buches eingebrannt: Nachdem klar war, dass der Vater nicht mehr lange leben würde, hat die Mutter sich monatelang jeden Euro vom Mund abgespart, um ihm eine würdige, feierliche Beerdigung zu ermöglichen. Am Friedhof angekommen, wird die kleine Trauergesellschaft aber wie ein lästiger Störfaktor behandelt: Zur Trauerfeier in der Kapelle gibt es eine kurze, unpersönliche Rede, nachdem der Pastor sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, die Infos und biografischen Details zu lesen, die Ollis Mutter sorgfältig zusammengestellt hatte. Anschließend geht es durch den Hinterausgang zum Grab, an dem ein ehrenamtlicher Hilfsgeistlicher den Rest übernimmt. Man will nämlich der nächsten Trauergesellschaft, die sich offensichtlich aus gutbürgerlichen Kreisen rekrutiert, sowohl unnötige Wartezeiten als auch den Anblick des kleinen Häufleins armseliger Proleten ersparen.

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Packend und sehr lehrreich

Von: Irina Mai

13.04.2021

Mit dem Roman “Räuber” hat Eva Lapido ein sehr angenehm zu lesendes und interessantes Buch geschrieben. Es ist perfekt für diejenigen Leser, die tiefer gehenden Inhalt bevorzugen, der zum Nachdenken anregt und der aber auch gleichzeitig einfach unterhält. Dieser Roman hat mich nicht in ferne Länder gebracht. Dieser Roman hat mich direkt vor meine Haustüre gestellt und mir Probleme aufgezeigt, die mir vorher zwar bewusst waren, über die ich aber nicht viel weiter nachgedacht habe. So wird schon direkt am Anfang ein riesiges Problem beleuchtet: Die Ungleichheit und Ungerechtigkeit mit der wir Menschen unserer Gesellschaft behandeln, die nicht so einen großen Materiellen Besitz aufweisen, wie wir selbst. Dies löste bei mir ein Verständnis für die beiden Hauptfiguren aus, das mich ihnen vieles verzeihen ließ. Also insofern empfehle ich “Räuber” allen denjenigen, die sich auf der Suche nach einem packenden und lehrreichen Roman befinden.

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Witzig und interessant

Von: Mirjam Lutter

12.04.2021

Der junge Bauarbeiter Olli Leber lebt mit seiner Mutter in einer Sozialwohnung mitten in Berlin. Kurz nachdem der Familienvater verstorben ist, kauft eine große Immobilienfirma die ganze Siedlung der Lebers auf, Mutter und Sohn droht nicht zum ersten Mal der Umzug in eine noch unattraktivere Wohngegend. Doch Olli weigert sich, aufzugeben und findet in der Journalistin Amelie eine engagierte Mitstreiterin. Zusammen schmieden sie einen nahezu unmöglichen Plan.... Ein sehr witziges Buch mit einem ernsten Hintergrund, das mir gut gefallen hat. Es hat mich sowohl zum Lachen, als auch zum Nachdenken gebracht - eine tolle Kombination! Die Charaktere waren etwas zu schablonenhaft und an der Länge hätte durchaus noch etwas gespart werden können, aber ansonsten ein gelungenes Lesevergnügen!

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Mal was Neues

Von: Sabrina

11.04.2021

In „Räuber“ wehrt sich ein junger Mann gegen die Verdrängung aus seiner Sozialwohnung. Der Roman von Eva Ladipo umfasst mehr als 500 Seiten und ist 2021 als Hardcover im Karl Blessing Verlag erschienen. Der Schreibstil ist flüssig allerdings gibt es einige Passagen, die ich recht zäh fand. Auch der Einstieg ins Buch war holperig, da es eine Szene war, die eher zur Mitte/Ende der Geschichte gehörte. Auch jetzt, nach Abschluss des Buches bin ich mir nicht zu 100 % sicher, an welche Stelle sie gehört. Die Charaktere werden eher flüchtig skizziert aber das spielt für die Handlung auch keine Rolle. Das Thema des Buches ist interessant, da ich noch kein einziges Buch in der Richtung gelesen habe. Allerdings muss ich zugeben, dass es auch nicht interessant wäre, noch ein Buch mit diesem Thema zu lesen. Fazit: Wer liest, um zu entspannen, ist mit einem anderen Buch vielleicht besser bedient. Wer sich für das Thema „Verdrängung“ interessiert, kann diesem Buch sicher manches abgewinnen. Und wer liest, um sich die Zeit zu vertreiben, ist hier genau richtig.

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