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Rezensionen zu
Der Kirschbaum, den sie ihrer Mutter nie schenkte

Siba Shakib

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Ende 2019 traf ich in Italien eine Autorin, die erzählte, dass sie nun nach neun Jahren ihren Roman fertiggestellt hat. Ungefähr drei Wochen nach dieser Begegnung begann ich diesen Blog zu schreiben. Inzwischen habe ich mein erstes Buch geschrieben, das noch in diesem Jahr erscheinen wird. Vielleicht wäre beides nicht passiert ohne diese Begegnung, wer weiß das schon. Selbstverständlich war ich neugierig auf das Buch, an dem die Autorin neun Jahre gearbeitet hat, obwohl ich selten fiktive Romane lese. Es sollte noch eine Weile dauern bis ich begann es zu lesen, bis zu dem Tag nämlich, an dem das Lektorat meines Buches vollendet war. Der Titel des Buches lautet: Der Kirschbaum, den sie ihrer Mutter nie schenkte. Ghost Writer Anoush, die Protagonistin des Buches, ist die erste Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters. Sie wuchs in Teheran auf und ging zum Studium nach Deutschland. Inzwischen ist sie Autorin und Filmemacherin und lebt in New York und Italien. Der Lebenslauf der Protagonistin entspricht eins zu eins dem der Autorin. Inwiefern die Kindheit und sonstige persönliche Erfahrungen der Protagonistin mit der Realität der Autorin übereinstimmen, ist unklar, das ist der Vorteil von Fiktion. Der Autor kann "inkognito" seine persönlichen Themen aufarbeiten. Mein Buch ist hingegen ein autobiographischer Erfahrungsbericht, ein Werk der Entschamifizierung sozusagen. Im Grunde genommen, macht es keinen Unterschied, ob die Autorin das Erzählte so oder so ähnlich selbst erlebt hat. So authentisch wie sie die Gefühle ihrer Protagonistin beschreibt, kann nur jemand schreiben, der selbst diese Emotionen erfahren hat, die Details und Umstände, die diese Gefühle begleiteten, sind dann einerlei. Es ist mehr als offensichtlich, dass die Autorin Siba Shakib in diesem Buch ihre eigene Heldenreise aufarbeitet, auf der sie sich mit ihren Eltern versöhnt und dadurch heilt und letztendlich zu sich selbst findet, wie es in jeder Heldengeschichte vorkommt. Auch in meinem Buch beschreibe ich meine persönliche Heldenreise, auf der ich mich mit dem Erbe meiner Vorfahren versöhnte, in Kontakt mit meiner weiblichen Energie kam und mich selbst fand. Bei meiner Begegnung mit der Autorin erzählte sie kein Wort vom Inhalt ihres Romans. Dass nun mein Buch auch auf einer Heldenreise basiert, ist wenig verwunderlich, ist sie doch die Vorlage fast aller Erzählungen und Filme. Die Moral der Geschichte Ebenso wenig wie mein autobiographisches Sachbuch augenscheinlich mit dem fiktiven Roman über eine Halbiranerin und dem Selbstmord ihrer besten Freundin zu tun haben scheint, genauso wenig Parallelen weist meine Herkunft, mein bisheriges Leben zu dem Leben der Autorin Siba Shakib auf. Beim Lesen stellte ich hingegen fest, dass unsere Lebensthemen die gleichen sind und ihr Buch - ebenso wie meines - die Auseinandersetzung mit den eigenen Schatten und Dämonen ist. Ihr Selbstgespräch mit ihrer fiktiven Mutter hätte genauso auch meines sein können. Die Autorin beschreibt wie ihre Protagonistin eine Familienaufstellung besucht und ihre Strategie mit Angst umzugehen, es geht um Verluste auf unterschiedlichen Ebenen und am Ende bekommt die Heldin nach all den Schmerzen, denen sie sich gestellt hat, zur Belohnung ein Haus in Italien auf dem Land. Das ist auch die Handlung in meinem Buch. Selbst die Moral der Geschichte ist dieselbe: Sei die Heldin deines eigenen Lebens! (S. 399) Schöpferin des eigenen Lebens Mein aktuelles Leben, das ich mir erst nach der Begegnung mit Siba Shakib erschaffen habe, ähnelt hingegen sehr stark ihrem und dem der Protagonistin im Buch: Als Anoush zum Häuschen zurückkommt, muss sie lachen, weil ihr bewusst wird, wie viel Glück sie hat. Sie lebt inmitten der Natur, an einem der schönsten Flecken der Erde, genießt eine atemberaubende Aussicht, halbwilde Pferde und ein Hund sind ihre Gesellschaft. S. 282) Wahrheit und Illusion existieren gleichzeitig Nachdem ich das ganze Buch gelesen habe, ist mir klar, warum die Autorin neun Jahre dafür benötigte. Im vergangenen Jahr habe ich mit meiner Persönlichkeitsentwicklung begonnen und in meinem ersten Buch nur einen Bruchteil meiner Vergangenheit aufgearbeitet. Auch wenn im Buch bis zuletzt unklar bleibt, was Realität und Illusion ist, ebenso ob es nur Realität der Romanfigur oder auch der Autorin ist, ist für mich die Auseinandersetzung der Autorin mit der eigenen Realität und Vergangenheit durch das ganze Buch hindurch ganz klar spürbar. Aus eigener Erfahrung kann ich nachvollziehen, wie viel Mut es kostet, gewisse Themen aufzuschreiben und damit auch noch an die Öffentlichkeit zu gehen. Dieser scheinbar fiktive Roman ist ebenfalls ein Akt der Entschamifizierung. Inzwischen denke ich, es gibt gar keine fiktiven Romane, so wie die Protagonistin Anoush für sich erkennt: Manchmal denke ich, im Leben gehe es nur darum zu verstehen, dass es keinen Unterschied gibt, zwischen Wahrheit und Illusion. (S. 366) Tiefgründige Erkenntnisse wie diese, gibt es viele in diesem Buch, daher sollte man es unbedingt öfter lesen, auch wenn das Buch mit 400 Seiten keine schnelle, leichte Kost ist, dafür sehr nahrhaft auf unterschiedlichen Ebenen. Meine Mutter isst auch sehr gerne Kirschen, wie die Mutter von Anoush. Vor ein paar Jahren hat sie sich selbst einen Kirschbaum im Garten gepflanzt.

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Kann ich nur weiter Empfehlen.

Von: Andreas Böker aus Gevelsberg

04.06.2021

Die Geschichte hat mich nach den ersten Seiten schon gepackt. Viele Situationen kamen mir hier und da bekannt vor und hatten einen Bezug zu meinem Leben. Es hat mich angeregt auch über viele Geschehnisse der eigenen Vergangenheit auseinander zusetzten. Kann ich nur jedem Empfehlen, ist für mich nicht nur ein Buch oder Roman geworden.

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