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Rezensionen zu
Die Blankenburgs

Eric Berg

Die Porzellan-Dynastie (1)

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Schwer zu lesen

Von: Ana

08.11.2021

Das Cover und der Klapptext haben mich sofort fasziniert. Ich liebe solche Familiensagen. Leider konnte das Buch nicht halten was die Aufmachung versprach. Von den Manufaktur bekommt man überhaupt nichts mit. Alles spielt sich nur im privaten Bereich ab. Mir wurden einige Dinge zu oft wiederholt. zB das Aldemar sehr unsympathisch war. Die schlechten Charakterzüge der Schwestern wurden ständig betont. Die Romanfiguren sind mir grundsätzlich zu blass dargestellt. Jedes mal wenn ich dachte da kommt jetzt der große Durchbruch passierte schlichtweg nichts. Vom Schreibstil fand ich das Buch schwer zu lesen.

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Meinung: Der große Börsen Crash 1929 macht auch vor der erfolgreichen Porzellanmanufaktur mit seinen Folgen keinen halt. Während der Familienoberhaupt und sein Schwiegersohn sich nach einem großen Verlust das Leben nehmen, entbrennt zwischen den beiden Schwestern Ophélie und Elise unweigerlich ein Erbstreit und beide versuchen auf ihre Art die Krise zu überstehen. Doch während der schwarze Freitag schon einigen Schaden angerichtet hat hält auch der wachsende Nationalsozialismus Einzug und bringt eine weitere Hürde, die es zu meistern gilt... Nachdem ich das Buch das erste Mal in der Hand gehalten und den Inhalt gelesen habe, war ich schnell Feuer und Flamme. Leider kam die Enttäuschung sehr schnell und ich habe das Buch bei rund der Hälfte weggelegt. Der Leser wird gleich in die Geschichte geworfen und es dauert nicht lange das die Protagonisten von dem Börsen Crash erfahren. Hier findet sich der erste Punkt den ich mir anders gewünscht hätte. Ich hätte gerne die ein oder anderen Szenen mehr über die Porzellanmanufaktur gelesen, wo sie sich noch in ihrer guten Zeit befindet. Zunächst war ich auch etwas von den vielen Protagonisten und ihren Konstellationen überfordert, aber das hat sich sehr schnell gelegt, was durchaus an dem Familienbaum liegen mag, der vorne und hinten zu finden ist, was ich sehr schön fand. Der Verlauf der Geschichte ist zügig, aber für mein Geschmack zu zügig. Der Einstieg findet zum Jahr 1929 statt und danach macht die Geschichte viele Zeit Sprünge, so dass etwas 2-3 Jahre auf nur rund 200 Seiten Platz finden und das ist für die Fülle an Protagonisten meiner Meinung nach sehr wenig. So ist für mich einiges auf der Strecke geblieben. Der Autor hangelt sich nur von einer einschneidenden Szenen zur nächsten und dabei bleibt kein Platz für Erklärungen. Dadurch kam einiges für mich zu plötzlich und zu Reibungslos. Veränderungen werden einmal kurz besprochen und auf der nächsten Seite waren sie dann auf einmal umgesetzt. Gerade der Aspekt, dass alles irgendwie Reibungslos verläuft hat sehr die Spannung aus der Geschichte genommen und ist auch in Anbetracht der Situation die herrscht eher unpassend. Die Zeit Sprünge äußern sich auch bei den Protagonisten negativ. Wie schon erwähnt gibt es mehrere Protagonisten und da gibt es natürlich einiges zu erzählen. Leider werden auch hier immer nur entschiedene Szenen beschrieben, aber der Weg dorthin wird weitestgehend ausgelassen. Schlüsselszenen, die ich sehr wichtig gefunden hätte, fehlten leider an allen Stellen. Dadurch bin ich mit den Protagonisten einfach nicht warm geworden und ich habe leider auch nicht wirklich mit gefiebert. Der Klappentext lässt eigentlich einen Erbstreit zwischen die Schwestern Ophelia und Elise vermuten, jedoch rücken die beiden immer mehr in den Hintergrund und die Geschichte wird mehr zwischen verschollener Verwandtschaft entschieden. Auch die Wahl mancher Aspekte der Geschichte haben mir leider nicht gefallen und waren weit von dem entfernt was ich erwartet hätte. Ich hätte mich noch mit dem Umfang um den Nationalsozialismus angefreundet, als jedoch Chinesische Banden ihren Weg in die Geschichte finden war es dann doch zu viel des Guten. Zudem hat mir der Fokus der Geschichte nicht gefallen und gerade die Porzellanmanufaktur geht sehr unter und es hätte keinen Unterschied gemacht, wenn es z.B. eine Schuhfabrik gewesen wäre. Fazit: Mit einem tollen Cover und einem interessanten Klappentext kann das Buch auf den ersten Blick überzeugen, aber leider konnte die Geschichte da nicht mithalten und für mich hat es leider nicht zum beenden des Buches gereicht. Viele Zeit Sprünge lassen die Geschichte sehr Oberflächlich erscheinen und auch die Protagonisten finden keine richtige Tiefe. Der Autor stellt den Leser oft vor vollendete Tatsachen und lässt dabei den Weg zu einen entscheidenden Punkt weitestgehend weg. Gerade bei großen Veränderungen sprechen die Protagonisten einmal kurz darüber und auf der nächsten Seite hat sich auch schon einiges verändert. Der Fokus, den der Autor wählt, hat mir leider nicht wirklich gefallen und hat nicht dem entsprochen was ich erwartet habe. So geht es viel um den Nationalsozialismus und dafür weniger um die Porzellan Herstellung, wovon ich mir definitiv mehr gewünscht hätte. Ich hatte beim Lesen eher das Gefühl, dass ich die Geschichte mal eben Abends bei einer Familienrunde erzählt bekomme, wo kein Platz für Feinheiten sind und man sich schnell von "wichtiger" Szene zu "wichtiger" Szene hangelt. Für mich leider in vielen Punkten kein gelungenes Buch, was von mir leider keine Empfehlung bekommt.

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Eine Telenovela in Buchform

Von: Tanja Müller

23.09.2021

In seinem ersten historischen Roman „Die Blankenburgs“ schildert Krimi-Autor Eric Berg die Geschichte einer deutschen Porzellan-Dynastie Anfang der 30er Jahre. Der Roman setzt 1929 ein, direkt mit dem Börsencrash, der die scheinbar heile Familienidylle der Blankenburgs zerstört. Ab diesem Moment muss die traditionsreiche Porzellanmanufaktur, die seit jeher in Hand der Familie war, um ihr finanzielles Überleben kämpfen. Die beiden Schwestern Ophelié und Elise und deren Zwietracht stehen dabei im Mittelpunkt, hinzu kommt ein bis dato noch unbekannter Erbe, der seine ganz eigenen Interessen verfolgt. Doch während die Schwestern ihren kleinen privaten Machtkampf austragen, erwächst mit dem Aufstieg der NSDAP im ganzen Land eine noch viel größere Bedrohung und am Ende geht es um Leben oder Tod... Was durchaus ein großer Familienroman hätte werden können, liest sich leider wie eine ZDF-Telenovela. Die Geschichte wirkt konstruiert, die Charaktere bleiben einem seltsam fremd, zum größten Teil unsympathisch und ihr Handeln ist häufig nicht nachvollziehbar. Hinzu kommen die sehr schnellen Zeitsprünge in der Geschichte. Wenn sich mal so etwas wie eine Spannungskurve anbahnt, wird diese einfach einen Absatz später wieder zunichte gemacht, weil – Oh Wunder! - das Problem hat sich so und so gelöst. Punkt. Leider vergibt der Autor damit sehr viele Möglichkeiten zum einen Dramatik in die Geschichte einfließen zu lassen und zum anderen, die Charaktere nahbar wirken zu lassen. Mit keinem einzigen konnte ich mich identifizieren. Dies ist gerade auch deswegen schade, weil es zu Beginn eine ganze Reihe von Personen in der Erzählung gab, die ich sehr interessant und erfrischend fand und über die ich gerne mehr erfahren hätte. Die meisten bleiben allerdings bestenfalls Nebenfiguren. Ich fürchte der Autor wollte zu viel mit diesem einen Buch und wird daher auch den Ungeheuerlichkeiten, die in seiner Geschichte geschehen nicht gerecht. Wenn es um das Dritte Reich und die Menschen darin geht, dürfen Emotionen nicht zu kurz kommen. Zwar gab es einzelne Szenen, in denen Eric Berg versuchte, die Zerrissenheit seiner Protagonisten greifbar zu machen, allerdings waren diese in meinen Augen zu spärlich gesät. Interessant fand ich jedoch die Fakten rund um die Enteignungen, die durch die NSDAP zu der damaligen Zeit stattfanden. Bislang habe ich noch keinen Krimi von Herrn Berg gelesen, könnte mit aber vorstellen, dass dieses Genre ihm mehr liegt als der Historische Roman.

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