Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Jeden Tag blättert das Schicksal eine Seite um

Nadia Wassef

(1)
(0)
(1)
(0)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

„Als Frau einen Buchladen in Kairo zu eröffnen ist ein Akt der Rebellion und der Hoffnung.“ Nadia Wassef schildert in ihren Debüt „Jeden Tag blättert das Schicksal eine Seite um“ ihr „abenteuerliches Leben als Buchhändlerin in Kairo“. Die 320-seitigen Memoiren sind am 13. September 2021 in der Übersetzung von Claudia Amor, Johanna Ott und Albrecht Schreiber im Goldmann Verlag erschienen. Vielen lieben Dank @goldmann_verlag und @bloggerportal für das kostenlose Rezensionsexemplar! Im März 2002, beflügelt von der politischen Aufbruchsstimmung Anfang der 2000er Jahre in Ägypten, gründen die Schwestern Nadia und Hind Wassef zusammen mit ihrer Freundin Nihal Schawky die erste unabhängige und moderne Buchhandlung Kairos nach westlichem Vorbild. Die drei jungen Frauen lassen sich von der allgemeinen Euphorie und ihrer Liebe zu Büchern und Buchhandlungen beflügeln und gründen ohne Businessplan und formales Training in der Straße des 26. Juli in Zamalek ihre erste Buchhandlung: „Diwan“ schlägt eine Brück zwischen Ost und West und erweitert die literarische Landschaft Kairos. Knapp 20 Jahre später sind die Diwan Bookshops zu einer erfolgreichen Buchhandelskette geworden. „Diwan war meine Liebeserklärung an Ägypten. Sie war Bestandteil und Antrieb meiner Suche nach mir selbst, nach Kairo und nach meinem Land. Dieses Buch ist meine Liebeserklärung an Diwan.“ In diesen Memoiren schildert Nadia Wassef die ereignisreiche Geschichte von der Gründung und Entwicklung Diwans, den Hürden die es zu überwinden gab, seien es Schikanen, Diskriminierung, die ägyptischen Zensurgesetze, das Desinteresse der Kairoer an Literatur oder die Schwierigkeiten als weibliche Geschäftsführerinnen in einer patriarchalischen Gesellschaft zu bestehen, aber auch die Triumphe. Jedes Kapitel beschreibt einen Abschnitt des Buchladens, sei es das Café oder die einzelnen Abteilungen und die Menschen, die man dort trifft, Mitarbeiter:innen, Stammkund:innen, Flaneur:innen, Ladendiebe, Freunde und Verwandte. Man streift mit Nadia von einer Regalwand zur nächsten, lernt wie das Sortiment entstand und was bei den Kunden besonderen Anklang fand und was nicht. Und dabei spickt die Autorin ihren Bericht mit Anekdoten und Erinnerungen aus ihrem Berufsalltag aber auch aus ihrem Privatleben. Vom „Café“, wandern wir zu den „Egypt Essential, einer Moderen Mythologie Ägyptens, zur „Kulinarik“ und „Klassikern“. „Business und Management“, „Schwangerschafts- und Elternratgeber“ finden ebenso ihren Platz wie „Kunst und Design“ und „Selbsthilferatgeber“. Die Verknüpfung des Berufsalltags als Buchhändlerinnen und Geschäftsführerinnen mit private Erinnerungen und Geschehnissen aber auch der Geschichte und Kultur Ägyptens hat mir sehr gut gefallen. Man hat viel über die Literaturszene und das Verlagswesen in Ägypten erfahren, aber auch einen Einblick in die Kultur und das Leben der Menschen bekommen und vor allem auch die Hürden und Diskrimierungen denen Frauen im Alltags- und Geschäftsleben dieser patriarchalen Gesellschaft ausgesetzt sind und wie Nadia, Hind und Nihal, drei ganz unterschiedliche Frauen, es geschafft haben, allen Widrigkeiten zum Trotz eine moderne Buchhandelskette zu etablieren. Bei der Lektüre habe ich sofort Lust bekommen, an Diwans Regalen entlangzustreifen und in den erwähnten Büchern zu schmökern, vielleicht im skandalösen Tausendundeine Nacht. Und ich hatte gleich die exzentrische Kundschaft vor Augen, die so humorvoll von Nadia geschildert wird. „Jeden Tag blättert das Schicksal eine Seite um“ ist ein inspirierendes und unterhaltsames Buch, über weibliche Selbstermächtigung, das Verwirklichen von Träumen, eine Liebeserklärung an Bücher und Buchläden und ein faszinierender Einblick ins heutige Ägypten.

Lesen Sie weiter

Wenn man sich etwas wünscht, das es noch nicht gibt, sollte man es einfach selbst erschaffen. Genau das taten die Schwestern Nadia und Hind Wassef mit ihrer Geschäftspartnerin Nihal Schawky. Sie gründeten im März 2002 die erste unabhängige Buchhandlung in Kairo und nannten sie „Diwan“. Welche Hürden sie dafür aus dem Weg räumen mussten, schildert Nadia Wassef in diesem Buch. Ich habe mich bisher wenig mit Ägypten beschäftigt und fand es spannend, Einblick in das dortige Verlagswesen, den Buchhandel und die Literaturszene zu bekommen. Wir begleiten die Autorin von einer Regalwand des Buchladens zur nächsten und erfahren, wie das Sortiment in den verschiedenen Abteilungen wie ägyptische Klassiker, fremdsprachige Bücher, Kulinarik, Business, Mutterschaft etc. zustande kam und welche Bücher besonders gut bei den Kunden ankommen. Dabei bekam ich große Lust, selbst in den Regalen zu schmökern und die illustre Kundschaft zu beobachten. Von einzelnen Buchtiteln und ihrem Berufsalltag macht Nadia Wassaf einen eleganten Schlenker zu Themen wie die ägyptische Kultur, die Zensur oder das Frauenbild in der Gesellschaft. Sie gibt auch viel Persönliches preis, erzählt von Kindheitserinnerungen, beschreibt die unterschiedlichen Charaktere und Rollen der drei Buchhändlerinnen, den schwierigen Umgang mit jüngeren männlichen Angestellten und unternehmerische Entscheidungen bei der Gründung weiterer Filialen. Das Buch ist emotional packend und lehrreich zugleich und wird sicher nicht nur Fans von Büchern und Buchhandlungen wie mich begeistern.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.