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Rezensionen zu
Familie ist, wenn man trotzdem lacht

Wiebke Busch

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Steffi Ruttmann wohnt mit ihrem Ehemann und den beiden gemeinsamen Kindern in einer 3-Zimmerwohnung in Hamburg. Ihr, die Haushalt und Kinder managt, während der Alleinverdiener nur zum Schlafen nach Hause kommt, ist die Wohnung inzwischen zu klein geworden, weshalb sie auf einen Umzug drängt. Bezahlbahre Alternativen gibt es im städtischen Ballungsraum kaum und nachdem sie von einem betrügerischen Makler fast um ihr Geld gebracht wurde, beschließt ihre beste Freundin Helen Winter, die freie Journalistin ist, einen Artikel über den "Wohnsinn" in Hamburg zu veröffentlichen. Dieser trifft den Nerv der Leser, weshalb es viele Zuschriften von Leidgeplagten gibt. Die ältere Dame Flora Blum ist eine von ihnen, die in einer Villa in Hamburg wohnt, sich diese aufgrund der anstehenden Renovierungen aber nicht mehr leisten kann. Helen bringt die beiden zusammen und schnell einigen sich die Frauen auf ein Mehrgenerationenhaus als perfekte Lösung für alle. Jetzt gilt es nur noch Steffis Ehemann Arno zu überzeugen. Helen recherchiert weiter über den "Wohnsinn", gelangt dabei zurück auf die Hausbesetzerszene der 1980er-Jahre in Hamburg und stößt auf Ungereimtheiten in Floras Leben, die sie neugierig machen. Der Klappentext deckt nur einen Teil der Geschichte ab und weckt damit vielleicht etwas falsche Erwartungen auf ein Zusammenleben in einem Mehrgenerationenhaus. Der Roman ist hingegen abwechselnd aus der Perspektive von Steffi und Helen geschrieben, wobei Helen mehr in den Fokus rückt und aufgrund ihrer eigenwilligen Art und ihrer Tätigkeit als investigative Journalistin die interessante Figur ist. Steffi wird damit als ordnungsliebende Hausfrau und Mutter, die von ihrem Mann im Alltag allein gelassen wird, zurückgedrängt. Der Roman wirkt aus dem Leben gegriffen, denn er greift ein Thema auf, das viele Menschen angeht, die aktuell oder in den letzten Jahren nach Wohnungen oder Häusern, sei es zum Kauf oder zur Miete gesucht haben und noch weiter suchen. Die Geschichte ist zwar überwiegend humorvoll geschrieben, hat aber einen ernsten Unterton, denn die so amüsant geschilderten Erfahrungen mit Maklern sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern entsprechen durchaus den Tatsachen. Auch durch die lebendige Schilderung der Charaktere kann man sich in der Rolle der getrennt erziehenden Mutter oder der Ehefrau, die von ihrem Ehemann auf das Hausfrauendasein reduziert wird und um seine Aufmerksamkeit buhlen muss, sehr gut hineinversetzen. Die Geschichte handelt von der Wohnungsnot in Ballungsräumen, von überteuerten Preisen für Mieten, frechen Maklern, aber auch von der Einsamkeit im Alter, von Freundschaft und den unterschiedlichen Formen von Familie. Der Roman erzählt bittere Wahrheiten, bleibt aber durchgehend unterhaltsam und humorvoll. Die Lösung der geschilderten Probleme gelingt jedoch zu leicht und übereilt, so dass die Geschichte am Ende etwas seicht wird. Ich hätte mir eine längere Kennenlern- und Annäherungsphase zwischen Flora und Steffi sowie ausführlichere Erklärungen zum Vertrag zwischen Flora und den Buttmanns gewünscht und auch Helens Umdenken in Bezug auf ihr Beziehungsleben empfand ich als zu abrupt und willkürlich.

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Ein momentan sehr aktuelles Thema ist der Ausgangspunkt dieses sympathischen, wenn auch etwas oberflächlichen Romans. Der Titel allerdings führt gänzlich in die Irre, denn um Familiengeschichten geht es nicht oder jedenfalls nicht so, dass man es zum Lachen fände. Die Hamburger Autorin erzählt von der jungen Familie Ruttmann mit Mama Steffi, Papa Arno und den beiden Kindern Lina und Oskar. Vor allem Steffi, die zu Hause die Kinder betreut und den Haushalt schmeißt, sehnt sich nach einer größeren Wohnung, fühlt sich in den drei Zimmern, die sie derzeit bewohnen, beengt. Doch ihre Suche gestaltet sich schwierig, sind doch die schönen Wohnungen zu teuer, die Makler Betrüger und die bezahlbaren Häuser weit draußen auf dem Land. Rat und Trost findet Steffi bei ihrer besten und langjährigen Freundin Helen, einer Journalistin und alleinerziehenden Mutter. Diese greift das Thema der erfolglosen Wohnungssuche und besonders der betrügerischen Makler auf und schreibt darüber in ihrer Zeitung einen langen Artikel. Auf diesen hin meldet sich Flora. Flora Blum bewohnt allein eine große, sehr in die Jahre gekommene Villa. Sie ist sehr betagt und kann sich die Renovierung des Hauses nicht leisten. Insbesondere die Heizung bedarf der dringenden Reparatur, sitzt Flora doch täglich frierend in ihrem Sessel. So schreibt Flora an die Zeitung mit der Nachricht, dass sie Menschen sucht, die bei ihr einziehen wollen und sich dafür um das Haus kümmern. Und auch ein bisschen um sie. Es kommt, wie es kommen muss (denn leider ist das meiste in diesem Roman sehr vorhersehbar): Steffi meldet sich bei Flora, die beiden Frauen sind sich auf Anhieb sympathisch und so muss nur noch Arno überzeugt werden. Während Steffi hierfür ihren Schlachtplan ausarbeitet, geht Helen merkwürdigen Spuren aus Floras Vergangenheit nach. Sehr anschaulich schildert Wiebke Busch die Leiden einer Wohnungssuchenden in der Großstadt und welchen Unbilden man dabei ausgesetzt ist. Die Figuren sind durchweg sympathisch, realistisch und mit leichtem Augenzwinkern in Szene gesetzt. Es ist nichts kitschig in diesem Roman, auch die Kinder werden nicht zu Statisten, sondern sind natürlich und authentisch. Dass alles etwas zu schnell und zu einfach abläuft, dass dadurch wie schon gesagt die ganze Geschichte ein wenig oberflächlich, ein wenig seicht wird, schadet dem Lesevergnügen ganz und gar nicht. Ich habe diesen kleinen, netten Roman in einem Rutsch gelesen und hatte meinen Spaß dabei. Nur: der Titel passt halt so gar nicht zum Inhalt. Wiebke Busch – Familie ist, wenn man trotzdem lacht Heyne, Juli 2021 Taschenbuch, 313 Seiten, 12,99 €

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Ein Roman, den man nicht vor dem Ende aufhören sollte, zu lesen. Man kommt schwer wieder in den Lesefluss hinein! Wohnungssuche ist Wahnsinn Zumindest scheint das so, denn Steffi, Mutter zweier Kinder, die sich zusätzlich oft noch um das Kind ihrer besten Freundin Heike kümmert, ist diejenige, die für die Familie eine neue Bleibe sucht. Ihr Mann arbeitet quasi rund um die Uhr, schläft morgens noch und kommt ins Bett, wenn sie längst im Traumland weilt. Es dreht sich fast nur um den harten Wettkampf nach einer größeren Wohnung. Heike wiederum ist glücklich alleinerziehend und beruflich als freie Journalistin unterwegs. Sie recherchiert, buddelt Stories rund um den hart umkämpften Wohnungsmarkt aus und führt ansonsten ihr eigenes Leben. Bei dem sie ihre Tochter oft Steffi aufs Auge drückt. Das kommt so hart nicht rüber, im Gegenteil. Man merkt, dass Wiebke Busch eine erfahrene Bloggerin und Journalistin ist. Sie schreibt eloquent und man befindet sich beim Lesen irgendwie in einer Art Rausch. Erfahren im Storytelling bringt sie eine dritte Person mit hinein, die gleichzeitig Steffis Problem löst und Heike etwas ganz Neues einbringt. Kurz gesagt: Ein etwas hektisch-liebevoller Roman mit einigen schrägen Maklertypen, zwei handfesten Frauen und sehr viel amüsanten Augenblicken.

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