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Rezensionen zu
Das Licht ist hier viel heller

Mareike Fallwickl

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Der Schreibstil ist zu Beginn noch sehr gewöhnungsbedürftig, sehr derb aber das macht den Charakter und die ganze Geschichte auf eine ganz eigene Art und Weise auch sehr authentisch. Dennoch wird der Leser die ganze Zeit eher auf Distanz gehalten und kann sich durch den Stil der Autorin die Charaktere zunächst schwer ausmalen. In "Das Licht ist hier viel heller" erhält der Leser Einblicke in das Leben von dem Bestseller Autoren, Maximilian Wenger, und seine Tochter Zoey. Wenger ist in einer kleinen Kreativitätskrise und bringt nichts mehr zu Papier. Als er mit seiner Tochter umzieht, erhalten sie Briefe von einer ihnen unbekannten Frau. Diese sind jedoch an den Vormieter gerichtet. Das bietet Wenger neuen Stoff für seinen Roman und Zoey selbst wächst an diesen Briefen zu einer Frau heran. Beide nutzen diese Briefe also für ihre eigene Entwicklung, jedoch auf vollkommen verschiedene Art.

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In ihrem zweiten Roman beschäftigt sich die Autorin mit den Themen Feminismus, Sexismus und sexuelle Gewalt gegenüber Frauen und tut dies auf eine neue, erfrischende wie auch nervenaufreibende Weise. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt: zum einem vom sexistischen und egoistischen gescheiterten Autoren Wenger, der sich nicht von seinen besten Jahren verabschieden kann; seiner 18-Jährigen Tochter Zoey, die sich auf der Suche nach ihrer eigenen Identität befindet und einer geheimnisvollen Frau namens Marlene, die Briefe über ihre toxische Beziehung schreibt. Diese sind zwar weder an den Autoren noch an seine Tochter adressiert, trotzdem lesen sie sie beide. Die Geschichte, die sich aus diesen eigentümlichen Charakteren entspinnt, ist genial wie auch empörend. In der Auseinandersetzungen mit Themen wie Feminismus wie auch sexueller Gewalt gelingt es Mareike Fallwickl, die Leser gleichermaßen zu fesseln wie auch abzustoßen. Nicht zuletzt dadurch, dass man einen beträchtlichen Teil der Lesezeit in den ungefilterten und gänzlich unreflektierten Gedankengängen eines chauvinistischen und absolut verblendeten Mannes verbringt. Auch wie die drei Handlungsstränge (am Ende) miteinander verwoben sind, fand ich einen genialen Schachzug von der Autorin. ° Mich hat dieses Buch wirklich sehr bewegt, ich war wütend, schockiert, habe mit den Charakteren getrauert und gehofft. Alleine, dass ein Buch all das in mir auslösen konnte, spricht meiner Ansicht nach schon für sich. Allerdings ist dieses Buch aufgrund der sensiblen Themenwahl bestimmt für einige Leser*innen mit Vorsicht zu genießen. Unter diesem Vorbehalt für mich aber eine absolute Leseempfehlung!

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Ganz zu Anfang hatte ich Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, was sich aber relativ schnell gelegt hat, denn ich konnte mich sehr schnell daran gewöhnen. Dieses Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Wenger, seiner 17-jährigen Tochter Zoey und der unbekannten Verfasserin der Briefe, geschrieben. So bekommt man sehr schnell einen guten Einblick in das Leben der beiden. Den selbstverliebten Wenger kann man zu Anfang des Buch nur bemitleiden. Der ehemals gefeierte Schriftsteller ist nach einer persönlichen Krise arbeitslos und lässt sich gehen, doch dann entwickelt er aufgrund der Briefe einer unbekannten Vefasserin Ehrgeiz und träumt wieder von Erfolg. Seine eher rebelische Tochter Zoey ist künstlerisch sehr begabt und eher eine Einzelgängerin. Sie möchte unbedigt Fotografin werden und gibt sich dabei sehr viel Mühe. Ein nicht so tolles Geschehen scheint all dies aber zu nichte zu machen. Doch sie schafft es weiter zu kämpfen und über alles zu stehen. Das ist aufjedenfall ein Roman, was einen zum Nachdenken bringt. Zitat des Verlages: Ein Roman über das gelingen und scheitern von Beziehungen, über Macht und Machtmissbrauch, über Männer und Frauen und alles, was sie einander antun. (Das kann ich nur so unterschreiben!) Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Maximilian Wenger ist Schriftsteller, dessen letzte Erfolge lange zurückliegen. Inzwischen ist er von seiner Ehefrau getrennt, wohnt in einer Junggesellenwohnung und bemitleidet sich selbst. Seine fast erwachsenen Kinder kommen notgedrungen alle vierzehn Tage am Wochenende zu Besuch und würde sich seine Schwester nicht um Wenger kümmern, würde er komplett verwahrlosen. Wenger blüht erst wieder auf, als er Briefe von einer Frau erhält, die an den Vormieter der Wohnung schreibt. Diese inspirieren ihn zu einem neuen Roman, der den Nerv der Zeit trifft. Was er nicht ahnt, ist, dass auch seine Tochter Zoey die Briefe heimlich gelesen hat und von den Inhalten erschüttert ist - denn sie hat ähnliches erlebt, wie die fremde Frau. Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von Wenger und seiner 17-jährigen Tochter Zoey geschrieben, so dass man einen Einblick in beide Leben erhält. Beide machen im Verlauf der Geschichte eine Entwicklung durch. Während man Wenger zunächst noch aufgrund seiner Arbeitslosigkeit und dem Verlust seiner Familie bemitleiden mag, zeigt sich bald, dass er doch noch Biss hat, Ehrgeiz entwickelt und von einem Comeback träumt. Dabei ist ihm jedes Mittel recht - über Plagiate oder Ideenraub denkt er gar nicht nach, auch ist seine abwertende Einstellung gegenüber Frauen äußerst fragwürdig. Zoey ist eine Einzelgängerin, die sensibel ist und künstlerisch begabt ist. Sie möchte Fotografin werden und arbeitet ehrgeizig an ihrem Ziel, ohne dass ihre Eltern eine Ahnung davon haben. Ein Ereignis wirft sie dann jedoch zurück und scheint all ihre Träume zu vernichten sowie ihre negative Einstellung gegenüber ihren Eltern zu manifestieren. Doch auch Zoey lernt zu kämpfen und lässt sich weder von ihrem übergriffigen Chef kleinkriegen, noch von Eltern, die sie nicht verstehen und nicht für sie da sind, wenn sie sie einmal braucht. Der Schreibstil ist direkt und rau. Die Protagonisten sind frech und nehmen kein Blatt vor den Mund. Während Wenger sarkastisch ist und selbstverliebt nur auf sich und seinen eigenen Vorteil bedacht ist, ist Zoey rebellisch und trotzig gegenüber ihren Eltern, aber feinfühlig in Bezug auf ihren Bruder, mit dem sie ein enges Band verbindet. Durch die drei unterschiedlichen Erzählstränge um Wenger, Zoey und die anonyme Verfasserin der Briefe ist der Roman abwechslungsreich gestaltet und zieht in seinen Bann. Dabei stellt sich erst im Laufe der Geschichte heraus, was die drei Handlungsstränge mit einander verbindet. In Zeiten von #metoo-Debatten greift der Roman ein aktuelles Thema auf und zeigt es schonungslos aus Sicht der Opfer. Erschreckend dabei ist, wie schnell Grenzen verschwimmen können und wie wenig Handlungsspielraum bei der Verteidigung oft bleibt. Es ist ein Roman mit polarisierenden Charakteren, der gerade deshalb so einnehmend ist und nachdenklich macht. Etwas einseitig empfand ich jedoch das vermittelte Männerbild. Bis auf Zoeys homosexuellen Bruder und seinen Freund, erscheinen alle anderen männlichen Protagonisten unsympathisch und frauenfeindlich.

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