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Rezensionen zu
Piranesi

Susanna Clarke

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

„Piranesi“ ist ein Buch genau nach meinem Geschmack. Es ist einfach anders. Es spielt mit dem Leser und gibt nicht zu erkennen, wohin die Reise gehen wird. Für dieses Buch braucht es deshalb Zeit. Denn dem Leser wird hier nichts geschenkt, er muss sich die Geschichte ein Stück weit erarbeiten, sich auf diese Welt einlassen und dem Gedankenspiel hingeben. Der Protagonist lebt in einem Haus, DEM Haus. Ist es eine eigene Welt, ein Traumgebilde, oder eine Fantasie, wird man sich zu Anfang fragen? Es ist durchzogen mit unzähligen Vestibülen, Sälen und Statuen und es scheint, als ob es kein Anfang und Ende hätte. In ihm herrschen die Gezeiten. Fluten durchströmen zeitweise das Haus, Vögel nisten in bestimmten Räumen, Fischschwärme durchstreifen die Gewässer in manchen Sälen. Und der Protagonist Piranesi lebt im Einklang mit dieser Welt, ernährt sich von Fischen, Muscheln und Tang. Doch er ist nicht der einzige Mensch dort, Der Andere, ein gelehrter Mann taucht regelmäßig auf und spannt ihn in seine Forschungen über das allumfassende Wissen Des Hauses mit ein. Doch mit dem Auftauchen des Propheten ändert sich ihre Routine und eine neue Wahrheit kommt ans Licht. Ich gehe davon aus, dass die Autorin Giovanni Battista Piranesi zum Vorbild für das Gebäude nahm, denn der Architekt aus dem 18. Jahrhundert ist bekannt für seine Platten mit einzigartigen Architekturphantasien. Wie schon in „Das sternenlose Meer“ von Erin Morgenstern spielt die Geschichte in einem Gebäude, das unsere bisherigen Vorstellungen von solchen sprengt. Einmal angefangen mit der Geschichte, hat sie mich langsam und beständig in ihren Bann gezogen. Zusammen mit dem gutgläubigen und naiven Protagonisten habe ich Das Haus erkundet, es faszinierend bestaunt und mit Schrecken den Ausgang der Geschichte verfolgt. Es ist kein Buch für Jedermann, es ist speziell und anders. Doch wer sich auf diese außergewöhnliche Geschichte einlässt, wird seine Freude daran haben. Für mich gehört es definitiv zu meinen Jahreshighlights.

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Das Buch fällt nicht nur durch seine tolle Gestaltung, sondern auch durch die außergewöhnliche Geschichte auf. Es geht darin nämlich um Piranesi, der in einem Haus allein lebt und dort jeden Winkel des Labyrinths aus Hallen, Statuen und Treppen kennt. Er ist die meiste Zeit allein nur manchmal trifft er seinen Freund, den Anderen. Er versucht ein Geheimnis zu lösen, dass vor ewigen Zeiten verloren ging und erforscht deshalb jeden Winkel des sonderbaren Gebäudes. 🌸Mich hat die Geschichte, nachdem ich mich in die Handlung eingefunden hatte, total begeistert, fasziniert und nicht mehr losgelassen. Und das wahrscheinlich gerade, weil sie so außergewöhnlich ist und man mehr darüber nachdenken muss, als über andere Bücher. Das Buch bleibt mir einfach im Gedächtnis und das macht es so besonders. 🌸Die Welt die erschaffen wird kann man sich sehr gut vorstellen und der gesamte Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr, da er angenehm und flüssig zu lesen ist. . 🌸Ein außergewöhnliches Buch, dass mich total begeistert und überzeugt hat.

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Wo ist denn hier bitte das Ausgangsschild? - Ich. Momentan. Jeden Tag in dieser „Spieleerweiterung“ namens Corona. Passend dafür: „Piranesi“ von Susanna Clarke, erschienen im Blessing Verlag. „Piranesi“ lädt ein in ein Haus... ein Haus in denen sich endlose Gänge und Räume aneinanderreihen, verbunden durch tausende von Treppen und Schachten. Ein Labyrinth in denen sich zahllose Statuen tummeln und in dem ein ganz eigener Kosmos herrscht. Das Haus besteht grob aus drei Ebenen. Die unteren Säle sind das Reich der Gezeiten. Hier herrscht ein raues Klima und hinter jedem Raum könnte sich eine neue andonnernde Welle verstecken. Die oberen Säle sind das Reich der Wolken. Hier entsteht das Wetter des Hauses. In der Mitte befindet sich das Reich der (wenigen) Menschen und Vögel. Einer dieser Menschen ist Piranesi. Seine Aufgabe ist es dieses mysteriöse Haus zu erkunden und zu erforschen. Sein einziger „Freund“- Der Andere- ist ein unheimlicher Wissenschaftler, der wohl mehr weiß als er vorzugeben scheint. „Piranesi“ muss man erleben. Das ist kein Buch über das man viel erzählen kann, sondern ein Buch mit dem man selbst seine Erfahrung machen muss. Zudem glaube ich, passt dieses Buch nicht auf jede*n Leser*in, sondern verlangt ein bestimmtes Publikum an Leserschaft. Der Schreibstil ist manchmal sehr kryptisch, verworren und dicht. Sehr undurchschaubar, was aber perfekt für die Handlung an sich passt. Zudem ist der Interpretationsraum, der hier aufgemacht wird, unendlich. Ist das wirklich ein Haus? Oder nur eine Metapher? Imagination? Wirklichkeit? Eine Art „Zustand“? Das Buch würde sich wahrscheinlich perfekt für Leserunden eigenen, da man hier unfassbar viel zu besprechen hätte. Umso besonderer das Buch, desto eingeschränkter die Leseempfehlung. (Zumindest in diesem Fall.) „Piranesi“ ist „leider“ kein Buch, das man uneingeschränkt jeder Person in die Hand drücken kann. Deswegen wäre es hierbei empfehlenswert unbedingt in die Leseprobe reinzulesen. Man kann sich auf eine unglaublich spannende Leseerfahrung gefasst machen, die man so schnell nicht vergisst.

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Inhalt : Ein riesiges Gebäude, in dem sich endlos Räume aneinanderreihen, verbunden durch ein Labyrinth aus Korridoren und Treppen. An den Wänden stehen Tausende Statuen, das Erdgeschoss besteht aus einem Ozean, bei Flut donnern die Wellen die Treppenhäuser hinauf. In diesem Gebäude lebt Piranesi. Er hat sein Leben der Erforschung des Hauses gewidmet. Und je weiter er sich in die Zimmerfluchten vorwagt, desto näher kommt er der Wahrheit – der Wahrheit über die Welt jenseits des Gebäudes. Und der Wahrheit über sich selbst. Vita : Ein riesiges Gebäude, in dem sich endlos Räume aneinanderreihen, verbunden durch ein Labyrinth aus Korridoren und Treppen. An den Wänden stehen Tausende Statuen, das Erdgeschoss besteht aus einem Ozean, bei Flut donnern die Wellen die Treppenhäuser hinauf. In diesem Gebäude lebt Piranesi. Er hat sein Leben der Erforschung des Hauses gewidmet. Und je weiter er sich in die Zimmerfluchten vorwagt, desto näher kommt er der Wahrheit – der Wahrheit über die Welt jenseits des Gebäudes. Und der Wahrheit über sich selbst. Meine Meinung : Für Piranesi ist Das Haus Die Welt. Er durchstreift unzählige Korridore, Vestibüle und Säle. In jedem Saal befinden sich unzählige Statuen, Die Menschen in den verschiedensten Lebenssituationen zeigen. Piranesi überträgt diese unermüdlich und akribisch in sein Statuenverzeichnis. Seiner Meinung nach hat er schon immer in Dem Haus gelebt. An eine Zeit davor kann er sich nicht erinnern, weshalb er auch eine eigene Zeitrechnung eingeführt hat. Seine Welt beschränkt sich auf ihn, Den Anderen und dreizehn Tote, die im Verlauf der Zeit wohl in Dem Haus verstorben sind. Der Andere hat unserem Protagonisten den Namen Piranesi gegeben, an seinen richtigen Namen erinnert er sich nicht. Nach und nach verändert sich die Welt von Piranesi, als der Prophet in sein Leben tritt. Plötzlich merkt Piranesi, dass er scheinbar vieles vergessen hat und beginnt in seinen Tagebüchern zu blättern, da er dort sorgfältig Begebenheiten und Begegnungen festgehalten hat. Er ist erstaunt und gleichzeitig verängstigt, da er von Ereignissen und Personen liest, an die er sich nicht erinnern kann. So wird er auch gegenüber Dem Anderen misstrauisch, da dieser ihm scheinbar nicht immer die Wahrheit erzählt. Im Verlauf der Lektüre klärt sich das Schicksal Piranesis auf und wir als Leser verstehen nach und nach die Welt, in der Piranesi lebt. Ich möchte an dieser Stelle auch nicht zuviel von der Geschichte preisgeben, denn jeder soll in den vollen Genuss dieses tollen Buches kommen. Zu Beginn wird man als Leser vollkommen unvorbereitet in die Geschichte hineingeworfen. Man ist vom Setting total überrascht, gleichzeitig aber auch völlig fasziniert. Schon nach wenigen Seiten wirkt der Zauber dieses Buches und man ist komplett in der Geschichte gefangen. Susanna Clarke hat hier für mich ein absolutes Meisterwerk geschaffen. Mit ihrem ruhigen Erzählstil hat sie mich schon nach wenigen Seiten in die Geschichte hineingezogen. Ich habe mit Piranesi Säle erforscht, Statuen beschrieben und die verschiedenen Jahreszeiten erlebt. Wir haben gefischt und einen Gezeitenkalender erstellt, da die unteren Säle öfter vom Wasser überflutet werden. Schon nach kurzer Zeit habe ich Piranesi in mein Herz geschlossen und ihn um sein ruhiges und bescheidenes Leben bewundert. Wie wenig man eigentlich wirklich braucht, wird hier deutlich. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, denn einmal angefangen zu lesen, ist es fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Ich werde mir auf jeden Fall weitere Bücher von Susanna Clarke ansehen, denn für mich ist sie eine begnadete und grossartige Schriftstellerin. Ich vergebe für das Buch 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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Meine Meinung Selten hat mich ein Buch derart verwirrt und frustriert sowie gleichermaßen fasziniert und in den Bann gezogen wie Piranesi. Es fällt mir wirklich nicht leicht Susanna Clarkes literarische Schöpfung zu bewerten. Piranesi ist ein sehr spezielles Buch, für das es den richtigen Leser braucht. Es ist Fantasy auf einem neuen Level; auf dem ersten Blick bizzar und seltsam, im Verlauf entspinnt sich dann aber eine Handlung, die mich ins Staunen versetzt hat. Piranesi hat es mir wie gesagt nicht leicht gemacht. Obwohl das Buch nicht einmal 300 Seiten hat, habe ich ziemlich lange daran gelesen. Die Geschichte handelt von einem Mann, der in einem sehr seltsamen, riesigen Haus zu leben scheint. Ob es tatsächlich ein Haus ist, kann ich ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Auf jeden Fall scheint es ein palastartiges, vom Meer umgebenes Gebäude mit unzähligen Räumen, die labyrinthartig angeordnet sind, zu sein. In den Räumen stehen tausende Statuen inspiriert aus der Natur und der Mythologie. Außerdem bietet es zahlreichen Vögeln einen Unterschlupf. Piranesi lebt in den Räumen und kartografiert und erforscht diese. Zweimal die Woche, immer dienstags und donnerstags, trifft sich Piranesi mit der zweiten Person in dem Haus - Dem Anderen. Gemeinsam versuchen Piranesi und der Andere dem Haus sein Geheimnis zu entlocken. Je tiefer Piranesi in die Räume vordringt, umso mehr erschließt sich ihm, aber auch uns Lesern, das große Ganze. Ich muss gestehen, dass ich das Buch nach den ersten 2 Kapiteln - also ungefähr nach 100 Seiten - am liebsten in eine Ecke geschleudert hätte, so frustriert war ich beim Lesen. Susanna Clarke schreibt zwar ganz wunderbar malerisch und poetisch, ich wusste aber beim besten Willen nicht, was mir die Autorin eigentlich mitteilen will. Wir lesen eine ganze Weile nur von Piranesi, einem höchst seltsamen Mann, der irgendwie in seinem ganzen Wesen sehr kindlich und naiv wirkt. Piranesi streift den ganzen Tag durch das Haus, redet mit den Vögeln und bringt den Statuen Opfergaben dar. Für mich hat sich zu dem Zeitpunkt wirklich keine Handlung erschlossen. Nach etwa der Hälfte des Buches ist dann etwas passiert, dass ich einfach nur als Sogwirkung bezeichnen kann, denn nichts anderes war es. Endlich haben sich die Nebel gelichtet und ich habe eine Handlung erkannt, die mich gefesselt und in den Bann gezogen hat. Ab dem Zeitpunkt wurden die Identitäten und das mysteriöse Wesen des Hauses nach und nach aufgedeckt. Susanne Clarke hat mich mit einer Überraschung nach der anderen in Staunen versetzt und bis zum Schluss die Spannung aufrecht erhalten, nur um dann alles nochmal in eine andere Richtung zu lenken. Einfach großartig! Wie gesagt, das Buch ist sehr speziell und entfaltet seine Handlung und damit seine Faszination erst nach und nach. Ich bin froh es gelesen zu haben, würde aber nur eine eingeschränkte Empfehlung aussprechen. Man sollte sich auf jeden Fall vorher die Leseprobe durchlesen und schauen, ob einem Susanna Clarkes außergewöhnlicher Erzählstil zusagt. Außerdem braucht man wirklich Zeit, um der Geschichte und den Charakteren genügend Zeit und Raum zur Entfaltung zu geben. Fazit Piranesi ist anders und sehr speziell. Susanna Clarke hat eine bizarre Welt erschaffen, die durch ihren malerischen und poetischen Schreibstil wunderbar zur Geltung kommt. Leider ist der Einstieg ins Buch eher schwierig und die Handlung erschließt sich erst relativ spät. Ab der Hälfte war ich dann aber wie in einem Sog gefangen und wollte das Mysterium um Das Haus und Piranesi unbedingt lösen. Ich vergebe 4 Sterne, vorallem für die zweite Hälfte des Buches. Eine Leseempfehlung gibt's nur eingeschränkt. Man sollte sich unbedingt vorher die Leseprobe durchlesen und schauen, ob man den Stil mag.

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Bei diesem Buch begeistert in erster Linie die Verarbeitung und das Cover. Nicht nur der Buchumschlag ist wunderschön, sondern die Gestaltung der Buchklappen. Hier hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht. Dies war also der erste Schritt das ich zum Buch gegriffen habe. Susanna Clarke war mir zwar als Autorin ein Begriff, allerdings habe ich ihr vorheriges Werk nicht gelesen. Der Einstieg in die Geschichte war wirklich nicht einfach. Ich empfand den Schreibstil zwar unglaublich schön und mystisch, aber gleichzeitig auch sehr verwirrend. Das lag mehr oder weniger auch an der beschriebenen Welt. “Das Haus” worin sich der Hauptprotagonist befindet, ist nämlich ein großes Mysterium, das Piranesi erkunden möchte. Somit versucht der Leser erst einmal diese Welt zu verstehen. Ich glaube ich habe gut 50 Seiten gebraucht um überhaupt zu verstehen was die Autorin mir sagen möchte. Danach wird alles ein bisschen einfacher und die erste Hürde ist genommen. Dennoch muss ich sagen, dass mir für so eine komplexe Welt, doch irgendwas gefehlt hat. An einigen Stellen war es zu verwirrend und an anderen hätte ich mir tatsächlich etwas mehr gewünscht. Mein Fazit: Susanna Clarke entführt uns hier in eine fantastische/mystisch-kryptische Welt, die wirklich zum nachdenken anregt. Auch wenn für mich ein paar Lücken drin waren, so fand ich die Geschichte trotzdem toll und unterhaltsam. Es ist definitiv eine Geschichte, die ich so noch nicht gelesen habe. Von mir gibt es verwirrt aufblitzende 4 von 5 Delicious Sternchen.

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Meine Meinung: Mich konnte die britische Schriftstellerin Susanna Clarke bereits mit ihrem berühmten Fantasyroman „Jonathan Strange and Mr. Norrell“ absolut verzaubern und begeistern, weshalb meine Vorfreude, wie auch meine Erwartungen, an ihr neues Werk „Piranesi“ ganz besonders groß waren. Nach nur wenigen Seiten fällt bereits auf, dass sich die beiden Bücher in der Gestaltung ihrer Handlung und dem Einsatz von Stilmitteln überhaupt nicht vergleichen lassen, denn zündet die Autorin im Vorgänger ein wahres Feuerwerk an magischer Begleitung, wandelt man hier nun wie „fiebrig“ in geradezu absurden Räumen/Ebenen, die sich nicht weiter erklären, sondern in ihrer Skurrilität wie selbstverständlich die „Welt“ abbilden, in der sich ihr Held „Piranesi“ mit reichlich Forschergeist bewegt. Als dessen Inspirationsquelle diente sehr wahrscheinlich der italienische Architekt Giovanni Battista Piranesi, der im 18 Jahrhundert durch seine „wirren“ Treppen-/Etagenzeichnungen auffiel. Beim Betreten dieser Geschichte muss man sich definitiv auf ein gedankliches Verwirrspiel einlassen, das sprachlich oft mysteriös/kryptisch verfasst ist, dabei sehr zu fesseln versteht und sämtliche Grenzen von Raum und Zeit verschwinden lässt. Zudem lauert wie unsichtbar eine wachsende, nicht klar definierbare, Bedrohung, in Form eines „Propheten“, auf deren Entschlüsselung man gebannt hin fiebert. Mehr möchte ich nicht vorwegnehmen, da die Geschichte davon lebt, sich diese selbst „zu erarbeiten“ und jede Menge Inspirationsspielraum lässt. Eine Empfehlung von mir an LeserInnnen, die das Besondere in Geschichten suchen und denen z. B. „Das sternenlose Meer“ von Erin Morgenstern gefallen hat, denn damit lässt es sich am ehesten vergleichen.

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"Piranesi" ist eins dieser Bücher, zu denen man gar nicht viel schreiben kann, sondern selbst gelesen haben muss, um den Charme zu fühlen und für sich selbst zu erkennen. Ich selbst, dass muss ich leider zugeben, habe bis zur Hälfte des Buches gebraucht, um Zugang zur Geschichte zu bekommen. Man wird mitten ins Geschehen geschmissen, ohne große Erklärung - dabei wirkt vieles ungewohnt und ziemlich kurios! Piranesi lebt zusammen mit Dem Anderen in - da fängt es schon an. Haus, Palast? Man weiß es nicht. Klar ist, dass es riesengroß sein muss und die Räume von Gezeiten umspült werden. Wie sind die beiden da hingekommen? Warum leben sie nur zu zweit? Und handelt es sich bei den beiden überhaupt um Menschen? Trotz der malerischen Sprache, "Es war früh, nur eine Handvoll Momente nach dem Morgengrauen." Seite 39 ,habe ich mich bei den ausschweifenden Ausführungen der verschiedenen Säle und Statuen dabei erwischt, wie ich gedanklich abgeschweift bin. Interessant waren für mich die Gespräche mit Dem Anderen; nicht nur, weil ich hier schon erste Vermutungen zum Geschichtenverlauf machen konnte, sondern sich hier ein Geheimnis rauskristallisiert hat, dem ich auf die Spur gehen wollte. So nahm die Geschichte auch immer mehr an Fahrt auf, ich war nach und nach immer tiefer in der Geschichte und gefesselt von den unausgesprochenen Heimlichkeiten, die zum Weiterlesen anregen. "Piranesi" ist definitiv kein Buch wie jedes andere. Es entschleunigt. Es nimmt einen auf eine Reise mit, die zum Nachdenken anregt. "Ich stelle fest, dass die Suche nach Dem Wissen uns veranlasst, Das Haus als eine Art zu lösendes Rätsel zu betrachten, einen zu deutenden Text, und dass es, falls wir Das Wissen jemals entdecken, sein wird, als wäre Dem Haus sein Wert abgerungen worden, und alles, was was bliebe, wäre reine Kulisse." Seite 73 Abschließend finde ich die Covergestaltung (wenn man die Schutzhülle abnimmt) erwähnenswert. Die goldenen Buchstaben auf den Säulen über das Buchcover verteilt, finde ich wunderschön gemacht. Im Innenleben finden wir Strandgut wie Muscheln, Seesterne und Quallen, die Bezug nehmen auf die Geschichte. Solche liebevollen Details findet man leider viel zu selten - dabei lassen sie bestimmt nicht nur mein Leser*innenherz höher schlagen!

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