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Rezensionen zu
Das Manuskript

John Grisham

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Schon den ersten Teil um den Buchhändler Bruce Cable „Das Original“ habe ich gerne gelesen. Eine Insel, eine Buchhandlung und ein leidenschaftlicher Buchhändler, der sich gern mit Autoren umgibt…. Beschreibung des Buches: „Das Manuskript“ von John Grisham ist 2020 im HEYNE-Verlag als Hardcover erschienen. Der Roman hat 367 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man ein Haus umgeben von Palmen, die sich im Wind biegen. Kurze Zusammenfassung: Als Bruce Cable gerade mit Gästen und Autorin zusammen in seiner Buchhandlung auf Camino Island eine Autorenlesung veranstaltet, macht sich Hurrikan Leo auf den Weg zur Insel. Die Bewohner der Insel sollen sich alle auf dem Festland in Sicherheit bringen. Doch Bruce und sein Mitarbeiter bleiben auf der Insel. Als der Sturm vorübergezogen ist, machen sie eine grausame Entdeckung. Autor Nelson Kerr liegt erschlagen in seinem Garten. Wurde er Opfer des Sturms oder war es Mord? Mein Leseeindruck: Dieser Roman spielt im Kreise von Autoren und Büchern, ein weiterer Schauplatz ist die Urlaubsinsel Camino, die nach dem Hurrikan ziemlich zerstört ist. Bruce ist sich mit seinem Mitarbeiter ziemlich sicher, dass „sein“ Autor Nelson Kerr ermordet wurde. Er stand kurz vor der Veröffentlichung eines neuen Romans. Die benachrichtigte Polizei hat aufgrund der Vorkommnisse auf der Insel wenig Interesse zur Nachverfolgung einer Straftat. So beauftragen Bruce und Nelsons Schwester Polly eine Organisation, um herauszufinden, warum Nelson sein Leben lassen musste. Die Handlungen wechseln in diesem Roman sehr schnell, immer wieder tauchen neue Protagonisten auf, die man zuordnen muss. Da ist es zuweilen etwas schwierig, sich alle Namen zu merken, besonders dann, wenn man mit Pausen in diesen Roman liest. Die atmosphärischen Beschreibungen während des Sturms sind gelungen. Man konnte sich das Geschehen ziemlich gut vorstellen und mitfühlen. Die um das Manuskript gesponnene Geschichte ist wieder einmal ziemlich eigenwillig, aber durchaus interessant. Wer hier mit wem einen Deal führt und welche Organisationen hier ein Sagen haben und ermitteln dürfen, ist mir einmal wieder mehr etwas schleierhaft. Aber abgesehen davon finde ich diesen Roman wieder einmal recht spannend. Ich habe das Buch fast am Stück gelesen. Fazit: Wieder einmal ein kurzweiliger Roman, der besonders Buchliebhaber ansprechen könnte. Mir hat er gefallen und ich freue mich auf einen weiteren „Fall“ um den Buchhändler Bruce Cable auf Camino Island.

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Eine Hurrikan steuert auf die Insel Camino Island zu und richtet ein Bild der Verwüstung an. Eins der Todesopfer, Nelson Kerr, weist aber Kopfverletzungen auf, die augenscheinlich nicht nur vom Sturm stammen können. Sein Freund und Buchhändler Bruce Cable vermutet ein Motiv innerhalb des neuen Romans von Kerr. Er beginnt die Ermittlungen und entdeckt, dass die Wirklichkeit noch viel schlimmer ist als Kerrs Fiktion. Und wieder wagt sich der Autor auf die Insel Camino Island und lässt ein paar der Nebenfiguren auch hier einige Auftritte. Zentrale Figur ist der Buchhändler Bruce Cable, der viele Kontakte zu den Autoren auf der Insel hegt. Sein Laden ist zentrale Anlaufstelle für buchliebende Menschen, bleibt aber auch in dem Sturm nicht völlig unversehrt. Damit kommen wir auch schon zur Thematik, die rund die Hälfte des Buches ausmachen: Der Hurrikan. In diversen Kapiteln geht es darum, wie der Hurrikan sich der Insel nähert, wie sich die Bewohner darauf vorbereiten, wie der Hurrikan letztendlich die Insel trifft und die verbleibenden Menschen diesen erleben und wie die Aufräumarbeiten von Statten gehen. Alles in allem nicht uninteressant, aber ich hätte nicht die Hälfte des Buches gebraucht und saß dementsprechend auf heißen Kohlen, wann es denn mit dem Manuskript losgeht. Der zweite Part ist dann wesentlich interessanter, denn abseits der Polizei untersuchen Bruce Cable und einige Verbündete den Inhalt des Buches. Dieser weist auf ein Medikament hin, welches illegal in Pflegeheimen verwendet werden soll, um den Gewinn zu maximieren. Dazu werden Pflegekräfte in die Arbeit integriert, die nach dem realen Pendant in den Heimen suchen sollen. Die Thematik fand ich recht spannend und gruselig zugleich. Ohne inhaltlich viel wegzunehmen, die Sache wird auf jeden Fall gefährlich, weil es um eine Menge Geld geht. Die Aufklärung, Festnahme der Verantwortlichen etc. spielt dann gegen Ende eine Rolle. Was mich hier nur stört, ist der sehr distanzierte Sprachstil des Autoren, der sich sehr informativ und trocken wie ein Zeitungsbericht liest, hier hätte ich mir zumindest eine spannendere Erzählweise gewünscht, inhaltlich war das ok. Aufgrund der oben genannten Punkte lande ich eher bei 3 Sternen. Rasante Erzählungen wird man hier nicht finden, aber einen Komplott im Medizinbereich und eine Schilderung einer Naturkatastrophe.

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... im Vordergrund stehen, dann ist das Buch etwas für Bibliophile und zum Beispiel für Blogger. Was wäre Nordamerika ohne die regelmäßigen Schreckensmeldungen von Wirbelstürmen. Die sich über dem Atlantik aufbauen und tagelang nicht nur die Regionalnachrichten beschäftigen, sondern auch die der Welt. Auf Camino Islands schaut man auf LEO. Der Buchhändler Bruce Cable versammelt derweil eine illustre Runde von Autoren zu einer Lesung. Doch dann muss die Insel evakuiert werden. Bruce bleibt vor Ort, aber nach dem Sturm ist Nelson Kerr tot. Der Thrillerautor, den Bruce einen Freund nennt, scheint nicht einfach so von herumfliegenden Ästen erschlagen worden, es sieht ziemlich schnell nach Mord aus. Die Polizei ist aber ziemlich langsam. Hat das Ableben Nelsons etwas mit seinem neuen noch unveröffentlichten Roman zu tun? „In Bruce keimt der Verdacht, dass die zwielichtigen Figuren in Nelsons neuem Roman realer sind, als er bisher annahm. Er beginnt zu ermitteln und entdeckt etwas, was weit grausamer ist als Nelsons Geschichten.“ Wer Angehörige in Pflegeheimen hat, sollte a) dieses Buch vielleicht nicht lesen, b) nach der Lektüre sich das Pflegeheim noch einmal ansehen oder c) Anverwandte schleunigst verlegen lassen Warum ist der in offener Ehe lebende Buchhändler eigentlich so reich? Dazu wird man wohl den ersten Roman um Bruce Cable zu Rate ziehen müssen: DAS ORIGINAL. Man ahnt zwar, dass gewisse mafiöse Zustände beim Handel mit kostbaren Büchern bestehen, aber so bis aufs Letzte erschließt sich dies momentan nicht. Außerdem erklärt sich eventuell die Rolle einer jungen Erfolgsautorin etwas besser, wenn dies nicht gar erst in einem dritten Fall aufgelöst wird. Dem Studenten Nick, der in Bruce Buchhandlung „BayBooks“ in Santa Rosa auf Camino Islands jobbt und der jedem Chefermittler oder Staatsanwalt durch seine Kombinationsgabe auf die Sprünge helfen könnte, wird Grisham sicherlich Gelegenheit geben, wieder aufzutreten. Man bekommt solche Eigenschaften, wenn man eine Unmenge an Krimis liest. Undurchsichtig bis zum Schluss. Aufregend und unterschiedlichsten Figuren versehen, macht das Lesen Spaß. Grisham, dessen Romane sich im Laufe der Jahre durchaus veränderten, bleibt sich treu: ging es schon mal gegen Tabakkonzerne, Umweltverschmutzung und andere ewig aktuelle Themen, so sind es diesmal die Ketten von Pflegeheimen auf unterstem Niveau, die er aufs Korn nimmt. Es ist ihm gelungen.

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Hurrikan Leo steuert mit vernichtender Gewalt auf Camino Island zu. Die Insel wird evakuiert, doch der Buchhändler Bruce Cable bleibt trotz der Gefahr vor Ort. Leos Folgen sind verheerend: Mehr als zehn Menschen sterben. Eines der Opfer ist Nelson Kerr, ein Thrillerautor und Freund von Bruce. Aber stammen Nelsons tödliche Kopfverletzungen wirklich vom Sturm? In Bruce keimt der Verdacht, dass die zwielichtigen Figuren in Nelsons neuem Roman realer sind, als er bisher annahm. Er beginnt zu ermitteln und entdeckt etwas, was weit grausamer ist als Nelsons Geschichten. (Klappentext) Schon am ersten Teil dieser Reihe um den Buchhändler Bruce Cable hatte ich großen gefallen gefunden. Aber 'Das Manuskript' geht weit darüber hinaus. Es handelt sich nicht um eine thematische Fortsetzung von 'Das Original' - es kann durchaus als eigenständiger Roman gelesen werden. Aber auch dieses Buch unterscheidet sich von den klassischen Romanen Grishams. John Grishams Stil ist auch hier wieder unschlagbar, er hat mich mitgerissen und bewegt. Kriminalromanelemente sorgen für Spannung und alles in allem finde ich 'Das Manuskript' sehr unterhaltsam. Eine klare Kauf - und Leseempfehlung!

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Zum Inhalt: Ein Hurrikan der höchsten Stufe steuert auf die Insel Camino Island an der Küste Floridas zu. Alle Einwohner der Insel werden aufs Festland in Sicherheit gebracht. Nur wenige bleiben zurück und verbarrikadieren sich. So auch Bruce Cable, der ortsansässige Buchhändler, der mit zwei Freunden auf der Insel verbleibt. Nachdem der Hurrikan vorüber gezogen ist, entdecken die Männer einen Freund, Nelson Kerr, tot durch mehrere Kopfverletzungen im Hinterhof seines Hauses. Was zunächst als Unfall angenommen wird, entpuppt sich schon wenig später als ein Mord. Denn Nelson war ein ehemaliger Anwalt, der als Autor mit spannenden Justizthrillern sein Geld verdiente. Aktuell schrieb er an einem neuen Thriller mit einem brisanten Thema. Das Manuskript hierzu ist allerdings zunächst nicht auffindbar. Bruce und seine Freunde fangen an, auf eigene Faust zu ermitteln und kommen bald dahinter, dass der oder die Mörder hinter dem Manuskript her waren. Denn der Inhalt war diesmal absolut nicht fiktiv... Meine Leseerfahrung: Von Grisham ist man ja eher nicht gewohnt, dass er eine Reihe startet. Als ich das erste Mal "Das Original" mit den Figuren Mercer Mann und Bruce Cable gelesen habe, war ich schon erstaunt, welch eine erzählerische Änderung bei Grisham stattgefunden hat. Denn es hatte mit dem Setting auf dem fiktiven Camino Island an der Ostküste eine völlig andere unbeschwerte Atmosphäre im Gegensatz zu den üblichen Thrillern vom Autor. Es war mal ein anderer Roman bzw. Krimi mit Urlaubsfeeling und jede Menge literarischer Momente, für Buchliebhaber ein absoluter Lesegenuss.  Im Nachfolger "Das Manuskript" tritt Mercer eher in einer Nebenrolle auf, wobei Bruce diesmal voll und ganz im Vordergrund agiert. Ich hatte mich daher sehr auf ein Wiedersehen gefreut, da ich seine Figur vorher am Interessantesten fand und mir mit dem zweiten Roman mehr Informationen über seine Person erhoffte. Das kam allerdings zu kurz, denn zu Anfang des Buches schreibt Grisham eindeutig zu detailliert über Leo, den Hurrikan, und über die Folgen seines Auftretens und das Leid der Einheimischen nach der Katastrophe. Damit war der erste Teil für mich persönlich zwar gut erzählt, aber viel zu zäh, da ich ohnehin kein Fan von Stories mit Naturkatastrophen bin, insbesondere wenn man sich damit viel zu lange aufhält wie hier. Als der tote Freund aufgefunden wird, kommt endlich etwas Fahrt in den Erzählfluss. Allerdings ist Spannung eher spärlich vorhanden und wegen der langsamen und sachlichen Aufklärung des Mordes, würde ich dieses Buch eher zu den ruhigeren Krimis zählen. Gegen Ende wurde es dann endlich wieder interessanter, als das Manuskript schließlich doch auftaucht und wesentliche Anhaltspunkte liefert, weswegen Nelson sterben musste. Dann folgen wiederum einige schockierende Wendungen in der Handlung, die vielleicht viel eher hätten aufgegriffen und aufgedröselt werden müssen.  Im Großen und Ganzen hat mir aber ganz Besonders die sonnige Zeit auf der Insel, die Urlaubsstimmung und die literarische Gesellschaft aus dem Vorgänger "Das Original" gefehlt. Statt Strand, Meer und Romanze, erwartet den Leser im zweiten Teil ein zerstörtes Camino Island, Auftragskiller und für Laien sehr professionell ermittelnde Literaturfans, was stellenweise einen etwas unglaubwürdigen Eindruck hinterließ. Auch wenn Grisham sich mit diesem Buch nunmehr wieder seinem gewohnten Thrillerstil nähert, bleibt das Thema doch eher seicht. Mir kam es so vor, als ob der Autor sich nicht entscheiden konnte, einen Roman mit Krimielementen wie bei "Das Original" zu liefern, oder wieder seinem Genre treu zu bleiben, und die Story in einen Thriller mit politischer Brisanz umzuändern. Das Ergebnis fand ich diesmal leider nicht sehr gelungen. Fazit:  Das Wiedersehen mit Bruce Cable hat leider meine Erwartungen in Bezug auf seine Person nicht erfüllt. Auch hat mir die leichte, entspannte Atmosphäre des Auftaktromans gefehlt. Wer einen guten Thriller von Grisham lesen möchte, sollte sich seine früheren Romane vornehmen. Dieses Buch kommt nicht einmal an seinen Vorgänger "Das Original" heran. 

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Camino Island wird von einem Hurrikan großflächig zerstört. Der Buchhändler Bruce bleibt im Gegensatz zu vielen seiner Autorenfreunden auf der Insel und sieht sich den verheerenden Folgen gegenüber. Zehn Menschen sterben. Unter ihnen der Autor Nelson Kerr. Doch es stellt sich heraus, dass Nelson ermordet wurde und die Spur führt zu seinem nicht veröffentlichten Manuskript. Bruce nimmt sich mit der Hilfe seiner Freunde des Falles an und kommt einem ungeahnten Skandal auf die Spur, der die Grenzen des Menschlichen soweit überschreitet, dass es kaum möglich ist, Gerechtigkeit einzufordern.

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In John Grishams „Das Manuskript” sind die Verwüstungen des Hurrikans spannender als die eigentliche Story „Mitten im Sturm, als wäre das Heulen, Klappern und Knallen nicht schon genug, begann sich ein seltsamer Rhythmus herauszubilden: zuerst ein durchdringendes Brüllen, das immer lauter wurde, dann zog ungefähr im Minutentakt ein Wolkenband mit noch stärkeren Windböen durch, als wollte es davor warnen, dass draußen auf dem Meer und nicht weit dahinter noch viel Schlimmeres lauerte.“ Wie schon so oft, bewegt sich in diesen Tagen wieder ein Tropensturm auf die Küste Floridas zu. Eta hat bereits in Nicaragua, Honduras und Kuba eine Spur der Verwüstung hinterlassen und zieht momentan in den Golf von Mexiko. Dort wird er neue Kraft tanken und könnte als Hurrikan Kurs auf die Festlandküste Floridas mit ihren unzähligen Keys nehmen. In dieser Inselgruppe liegt auch Camino Island, der fiktive Handlungsort von John Grishams neuem Roman „Das Manuskript“. Das mondäne Strandstädtchen Santa Rosa mit der nicht minder mondänen Buchhandlung „Bay Books“ kennen Grisham-Lesern bereits aus dem vor wenigen Jahren erschienenen Vorgänger „Das Original“. Der Besitzer der Buchhandlung, Bruce Cable, dominiert als bibliophiler Bonvivant das Literaturgeschehen weit über sein Eiland hinaus. Auch diesmal stimmt ein opulentes Gelage mit mehr oder minder bekannten Schriftstellern, überwiegend Residenten von Camino Island, in das Geschehen ein. Grisham bindet den neuen Roman durch wenige Fäden an den Vorgänger. Diese lässt er jedoch bald wieder fallen und kaum zum weiteren Geschehen beitragen. Doch die Serienjunkies, sofern sich bei zwei Bänden von einer Serie sprechen lässt, treffen auf bekanntes Personal. Allen voran die junge Mercer, deren schriftstellerisches Talent sich in „Das Original“ entwickelt und die jetzt als Dozentin für Kreatives Schreiben arbeitet. Ihr neuer Freund begleitet sie, so bleiben die Avancen des Buchhändlers eine Reminiszenz. Spätestens hier fragte ich mich, warum ich eigentlich zu diesem zweiten Camino-Roman gegriffen habe. Doch noch vor einer Antwort, der vielleicht ein entschiedenes Zuklappen gefolgt wäre, hatte mich der Roman gefangen. Süffig und detailreich schildert der Autor nicht nur die Speisen und Weine auf edlen Tellern und in kristallenen Kelchen mit der Bruce Cables als Antiquitätenspezialistin vorwiegend in der Provence tätige attraktive Ehefrau Noelle die Tafel in der gemeinsamen Strandvilla schmückt. Eben so viel Akribie widmet Grisham dem Hurrikan Leo, der auf Camino Island zurast und den Großteil der Bewohner in die Flucht treibt. Bruce harrt aus, gemeinsam mit Nick, einem jungen Studenten, der als Aushilfe in der Buchhandlung jobbt. Grisham schildert dieses Ereignis mit einer der Naturgewalt ebenbürtigen ungeheuren Wucht. Mit großer Spannung verfolgt man das Schicksal der Insel und der wenigen Bewohner, die über ihre Häuser wachen. Ich hatte das Gefühl mittendrin zu stecken und war umso mehr erstaunt, daß dieser intensive Teil des Romans doch nur wenige Seiten dauert. Trotzdem überstrahlt er den Rest. Dieser entwickelt sich zu einem Kriminalfall und sei deshalb nur kurz angerissen. In den Wirren des Hurrikans kommt ein Bekannter von Bruce zu Tode. Der Schriftsteller war früher ein hohes Tier in der Wirtschaft und schrieb an einem Schlüsselroman. Dank der Findigkeit des jungen Nick, einem passionierten Leser von Kriminalromanen, schöpfen Bruce und Nick Verdacht und betätigen sich als Privatermittler in einem Mordfall. Es entspannt sich ein Krimi, der trotz seines Verschwörungsgehalts mich nicht fesseln konnte. Verglichen mit dem Drive des zuvor so gekonnt inszenierten Sturms konnte die Kombination aus Mord, Pflegenotstand und den miesen Machenschaften der Pharmaindustrie trotz aller realitätsnaher Brisanz nur schwer mein Interesse wecken. Grisham hat einfach zu viele Themen in einen Roman gepackt und darüber leider seine Figuren, die zu Beginn noch als Persönlichkeiten fassbar waren, vernachlässigt. Bleibt zu wünschen, daß John Grisham demnächst einen reinen Hurrikan-Roman schreibt, gerne auf Camino Island, aber lieber ohne Bruce Cable.

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Dieses Buch nimmt den Leser zurück auf die fiktive Insel, Camino Island, die vor der Küste Floridas liegt. Der sympathische Buchhändler Bruce lädt zu einem seiner beliebten Partys ein. Seine Autorenfreunde freuen sich die Autorin Mercer wiederzusehen, die vor drei Jahren einige Monate auf der Insel verbracht hatte. ihre Geschichte wird im ersten Camino-Band erzählt, „Das Original“. Die Gespräche am Tisch drehen sich um verschiedene literarische Projekte. Die Freunde genießen den Abend, doch ihr Zuhause ist bedroht. Der Hurrikan Leo nimmt Kurs auf die Insel. In den frühen Morgenstunden wird die Insel Hals über Kopf evakuiert. Nur wenige bleiben zurück, um dem Sturm zu trotzen. Als die schweren Winde weiterziehen, begutachtet Bruce den Schaden und sieht nach, wie es seinen Freunden und Bekannten geht. Er ist schockiert, als er erfährt, dass ein guter Schriftstellerfreund, Nelson, tot auf seinem Grundstück liegt, anscheinend von einem aufgewirbelten Ast erschlagen. Gemeinsam mit zwei Freunden bleibt er beim Körper, während die Polizei die Angehörigen des Toten benachrichtigen. Dabei fallen ihnen einige Ungereimtheiten auf. Schnell sind sie überzeugt, ihr Freund wurde ermordet. Sie versuchen die Polizei bei der Auflösung zu unterstützen, doch scheinen die Ermittler wenig Interesse an diesem Fall zu haben. Bruce und seine Freunde suchen selbst nach Antworten und stoßen dabei auf düstere Geheimnisse und auf böse Menschen, die diese Geheimnisse um jeden Preis wahren wollen. Dieses Buch hat zwar denselben Schauplatz wie das erste Camino Buch, aber es ist eine in sich abgeschlossene Erzählung. In der ersten Hälfte des Buchs geht es fast ausschließlich um den Sturm und um die Zustände auf der Insel nach dem Sturm. Bruce und seine beiden Freunde unternehmen erste Versuche, um den Fall zu lösen, aber die Handlung ist nicht besonders spannend. Die Freunde verlassen die Insel schließlich aus Langeweile, und diese Langeweile überträgt sich auf den Leser. Nach der ersten Hälfte des Buchs wird es spannender. Allmählich erfährt der Leser warum Nelson sterben musste. Bruce hat vor den Tätern Angst und muss entscheiden, ob er weiter nach Antworten sucht oder sich lieber heraushalten soll. Es fällt schwer dieses Buch mit Begeisterung zu lesen. Der ermordete Freund bleibt eine blasse Figur, der allein durch das, was er bei der Recherche für sein Buch erfährt, Gestalt annimmt. Auch die andere Figuren bringen den Leser nicht dazu sich wirklich darum zu sorgen, was mit ihnen geschieht. Das gelingt Grisham in seinen Justiztrillern wesentlich besser. Fazit: Eine leichte Urlaubslektüre mit einer Mischung aus Standfeeling, Krimi und Thriller. Grisham Fans werden vielleicht enttäuscht sein, denn dem Buch fehlt es an starken Charakteren und an Spannung. Die Geschichte ist lesenswert, aber es gibt bessere Bücher von Grisham.

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