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Rezensionen zu
One Life

Megan Rapinoe, Emma Brockes

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Pinke Haare, tolle Tore und ein Kniefall während der Hymne – wer die US-amerikanische Fußballspielerin und Aktivistin Megan Rapinoe noch nicht kennt, dem sei ihre Biografie „One Life“ ans Herz gelegt. Megan Rapinoe wuchs zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Rachael in einer großen Familie in einer Kleinstadt in Kalifornien auf. Beide spielten zunächst bei den Jungs, später in Frauenmannschaften und am College Fußball. Megan gelang der Sprung in die Nationalmannschaft der USA, wo sie seitdem sehr erfolgreich spielt und neben vielen Titeln auch den der Weltfußballerin einfuhr. Sie setzt sich seit langem für die Rechte der LGBTQIA+-Community ein und seit ihres Kniefalls während der US-Hymne zum Zeichen der Solidarität mit dem schwarzen Footballer Colin Kaepernick kämpft sie auch für die Rechte Schwarzer und People of Color, gegen Polizeigewalt, kurzum für eine gerechtere Welt. Für mich war Megan Rapinoe schon lange ein Begriff, weil ich als ehemalige Fußballerin und nach wie vor Fußballfan viele Spiele sowohl der Männer als auch der Frauen verfolge. Ihr Aktivismus war mir allerdings nicht in dem Ausmaß bekannt. Die Spielerin nimmt kein Blatt vor den Mund, sie legte sich sogar mit dem damaligen Präsidenten Trump, den Ligabossen und der Fifa an. Trotz allem Gegenwind kämpft sie weiter für Gerechtigkeit. Sie macht aber auch keinen Hehl aus ihren Schwächen, wie ihrer Impulsivität und mangelnder Disziplin in jüngeren Jahren oder familiären Schwierigkeiten. Bei einer Biografie kann man natürlich kein hochliterarisches Werk erwarten und auch die Übersetzung wirkt an manchen Stellen etwas holperig, dennoch lässt sich das Buch gut lesen und zeigt sowohl interessante Einblicke in die Welt des Sports, insbesondere des US-Frauenfußballs, aber auch das Leben einer interessanten Frau, deren Aktivismus inspirierend ist. Nicht unerwähnt möchte ich auch die tolle Aufmachung mit monochromem Cover und pinken Schnitt sowie einer Fotostrecke im Innenteil lassen.

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Ich habe die Biografie eine Fußballerin gelesen. Und jeder, der mich kennt, sagt jetzt: "Du hast dich versprochen, oder?" Nein, habe ich nicht. Denn Meghan Rapinoe ist eine interessante, authentische und absolut wichtige Person - nicht nur für den Frauenfußball, sondern auch für LGBTQ+-Rechte, Anti-Rassismus-Bewegungen und Diskriminierung jeglicher Art. Rapinoe setzt sich nicht nur für eben diese Themen ein, sondern gewährt auch einen Einblick in ihr Leben als Nationalspielerin der USA und zeigt auf, wie groß die Unterschiede zum Männerfußball sind - obwohl die Frauen im Fußball in den USA wesentlich erfolgreicher sind als die Männer. Die Biografie besticht durch die persönlichen Erlebnisse der Autorin, gleichzeitig spricht sie aber auch wichtige Themen an und zeigt ihren Standpunkt als US-Bürgerin. Sehr spannende Einblicke, die wirklich intensiv diskutiert und aus mehreren Perspektiven beleuchtet werden, auch wenn es manchmal etwas redundant ist. Am Ende steht aber eine klare Message im Fokus: Du hast nur ein Leben - geh los und mach was draus. Der Schreibstil ist dabei flüssig, sehr nachbar und auf den Punkt formuliert. Ich habe abschließend 4 Sterne vergeben und kann diese Lektüre nur empfehlen, auch an jene, die so gar nichts mit Fußball am Hut haben - eben solche Menschen wie mich.

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Megan Rapinoe ist eine außergewöhnliche Profisportlerin, die den Frauenfußballsport wie keine andere in den Focus der Medien gerückt hat. Sie auf diese Rolle zu minimieren, wäre aber kleingeistig. Sie ist inspirierend, präsent, unbequem und polarisierend. Sie hat es verstanden, ihre Popularität zu nutzen, um auf unbequeme Gesellschaftsthemen aufmerksam zu machen. Ihre Biografie ist chronologisch aufgebaut und beginnt mit ihrer Fußballkarriere. Bewundernswert ist hier der Anteil ihrer Familie daran. Sowohl ihre Zwillingsschwester wie auch Megan wurden stark von der Familie unterstützt. Unzählige Fahrten mit dem Auto, Freizeitaufgabe und Engagement waren nötig, um den Mädchen ihren Traum zu ermöglichen. Jeder Satz sprüht nur so vor Energie, auch wenn ich kein Fußballfan bin, kann ich ihre Leidenschaft für diesen Sport verstehen und nachvollziehen. Bewundernswert ist, dass sie trotz ihrer sportlichen Erfolge alles gefährdet, als sie 2011 ihr öffentliches Coming-out hat. Obwohl einige ihrer Spieler-Kolleginnen auch lesbisch sind, bleiben sie lieber im Schatten, was ihr gutes Recht ist. Manchmal ist Megan Rapinoe sicherlich auch über das Ziel hinaus geschossen. Ihre leidenschaftliche Art und ihre spontane Reaktionen kommen nicht immer gut an. Es hindert sie aber nicht daran, sich stetig für die Rechte der LGBTQ-Community (Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender und queere Personen) einzusetzen. Sie versteht es, ihre Berühmtheit für Ansprüche von Minderheiten einzusetzen. Ihr Engagement für Black Lives Matter 2016 hat ihr dann doch viele Schwierigkeiten im Sport bereitet. Sie durfte nicht mehr am Training der Nationalmannschaft teilnehmen, wurde von Trainern und Sponsoren gemieden. Dennoch ging sie bei der Nationalhymne auf die Knie, um Verbundenheit mit dem NFL-Spieler Colin Kaepernick zu teilen. Anders als er konnte Megan Rapinoe weiter als Spielerin aktiv bleiben und sich selbstverständlich unablässig für Ungerechtigkeiten einsetzen. Die Gleichbezahlung von Fußballnationalspielern ist ein weiteres Thema. Ungeheuerlich mit was für einem vergleichsweise niedrigen Taschengeld sich die weitaus erfolgreicheren Frauen gegenüber den Männern abfinden sollten. Legendär ist ihre Weigerung, nach einem Sieg der WM 2019 einer Einladung ins Weiße Haus zu folgen. Ihre Einblicke in ihr Privatleben sind sehr persönlich und offen. Ob es die Beziehung zu ihrer Schwester ist oder die Darstellung ihrer Beziehungen. Ihre Gefühle wirken authentisch und ungeschminkt und genau das macht die Attraktivität von Megan Rapinoe aus. Aktuell endet die Biografie im Frühjahr 2020 mit dem Beginn des Corona-Lockdowns. Ich bin sicher, wir werden noch viel von dieser starken Frau hören und es ist wünschenswert, wenn man sich ein Beispiel nimmt und offener für Themen außerhalb der persönlichen Komfortzone wird.

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