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Rezensionen zu
Todesspiel. Die Nordseite des Herzens

Dolores Redondo

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Im August 2005 kommt es in den USA zu einer der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte des Landes: Der Hurrikan “Katrina” fegt tagelang durch den Südosten der Vereinigten Staaten und hinterlässt insbesondere im Großraum New Orleans eine Schneise der Zerstörung, der insgesamt knapp 2000 Menschen zum Opfer fallen. Vorgeschichte mit der Heldin der erfolgreichen Baztán-Trilogie Eben jene schicksalhaften Tage bilden den Rahmen für den Thriller “Todesspiel: Die Nordseite des Herzens” der Spanierin Dolores Redondo. Diese ist über die Grenzen ihres Heimatlandes vor allem für ihre Baztán-Trilogie rund um die Ermittlerin Amaia Salazar bekannt, die auch bereits erfolgreich verfilmt wurde. Eben jene Amaia Salazar ist nun auch die Protagonistin dieses Romans, allerdings spielt “Todesspiel” zeitlich vor der Trilogie und präsentiert Redondos Leser:innen eine junge Polizistin, die zum Zeitpunkt der Geschichte gerade eine Fortbildung an der FBI-Akademie in Quantico absolviert. Dort sticht die Subinspectora mit ihrer Auffassungs- und Kombinationsgabe hervor und wird aufgrund ihrer präzisen Theorien zu einem thematisierten Fall zur tatsächlichen Ermittungseinheit unter der Leitung des berüchtigten Special Agent Dupree hinzugezogen. Diese befasst sich gerade mit einer rätselhaften Reihe von Mordfällen, in der ein Serienkiller Jagd auf von Wirbelstürmen heimgesuchte Familien macht und diese in den Ruinen ihrer Häuser auf geradezu rituelle Weise hinrichtet – und vieles deutet darauf hin, dass diese Todesserie im herannahenden Hurrikan “Katrina” ihren grausamen Höhepunkt finden sollen… Eine Mordserie im Schatten des Hurrikan “Katrina” Mit dem von der unvorstellbaren Naturkatastrophe gebeutelten New Orleans hat Dolores Redondo natürlich einen denkwürdigen Schauplatz für ihre Geschichte gewählt, der in “Todesspiel” dann auch sozusagen die Rolle einer weiteren Hauptfigur einnimmt. Dabei kann nochmal unterschieden werden zwischen der Zeit vor und nach dem Eintreffen von “Katrina”, wobei die Autorin beide Phasen beeindruckend schildert und zunächst eine beängstigende Drohkulisse erzeugt, wobei ihr Publikum im Gegensatz zu ihren Charakteren aus der tragischen Realität bereits weiß, mit welcher gnadenlosen Gewalt der Hurrikan zuschlagen wird. Doch auch die Schilderungen aus dem bereits verwüsteten und überschwemmten New Orleans erschaffen ein beklemmendes und erschütterndes Setting, das man sich gerade mit den damaligen realen Bildern im Kopf nur allzu gut vorstellen kann. Und so makaber dies angesichts der verheerenden Folgen des Sturms klingen mag: für einen düsteren Thriller ist dieses geradezu apokalyptisch wirkende Szenario natürlich ein absoluter Volltreffer, den Redondo noch zusätzlich ausschmückt, indem sie für die Region typische kulturelle Besonderheiten und Mythen wie die Voodoo-Religion ebenfalls in die Handlung integriert. Etwas zu viele Reisen in die Vergangenheit der Protagonistin Was hingegen nicht ganz so gelungen ist, sind die zahlreichen Rückblenden in die Vergangenheit der Protagonistin, in der Amaia Salazar als junges Mädchen ein traumatisches Erlebnis überstehen musste, welches sich immer noch in ihrem Kopf festgesetzt hat und sich in ihren Handlungen widerspiegelt. Das ist zwar grundsätzlich eine interessante Facette und macht die Figur komplexer, allerdings nehmen diese Episoden viel zu viel Raum ein und ermüden nach einer Weile durch die etwas aufgezwungen wirkendende Geheimniskrämerei bezüglich der zu dieser Zeit passierten Geschehnisse. Spannende Ermittlungsarbeit mit unnötigen Ablenkungen Generell bekommt man manchmal den Eindruck, dass die Autorin hier etwas zu viel gewollt hat, denn ungefähr in der Mitte des immerhin gut 600 Seiten starken Buches springt Redondo plötzlich auch noch zu einem weiteren Fall, der sich regelrecht in die Handlung drängt und eine weitere – inhaltlich nicht immer überzeugende – Unterbrechung für die eigentlich ausreichend spannende Hauptermittlung bedeutet. Ähnlich wie bei den erwähnten Rückblenden wirkt die Story auch durch diese Passagen künstlich aufgebläht, was zwar keine Langeweile verursacht, aber dem Rest der Geschichte irgendwie im Wege steht. Ein mitreißender Thriller, der atmosphärisch herausragt Nichtsdestotrotz ist “Todesspiel” ein im wahrsten Sinne des Wortes gewaltiger Thriller, der nicht nur aufgrund des beeindruckenden Settings einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die Hauptfigur ist interessant, sympathisch und vielschichtig, der Serienmörder-Fall originell und packend und die bedrohliche Atmosphäre fesselt nahezu ab der ersten Seite und lässt einen bis zum Ende der Geschichte kaum noch los. Lediglich die vielen Nebenkriegsschauplätze stören etwas zu oft den Erzählfluss und verhindern eine noch höhere Wertung – hier hätten womöglich 100 Seiten weniger dem Buch insgesamt gutgetan.

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Das Todesspiel beginnt als der elfjährige Albert dabei zusehen muss, wie die Familie seines Freundes umgebracht wurde. Nicht, dass er es absichtlich zusehen wollte! Er war auf dem Weg zu seinem Freund, als ein mächtiger Tornado auf das Haus seines Freundes zu brauste. Albert schaffte es nicht mehr in den Sicherheitsbunker der Familie und versteckte sich vor dem herannahenden Sturm im Hühnerstall. Keine gute Idee, denn der brach über dem Jungen zusammen. Doch war die Idee dann doch nicht so schlecht. Denn nach dem Tornado tauchte plötzlich ein Mann auf der Farm auf, der den überlebenden Familienmitgliedern helfen wollte. Albert steckte unter dem Haufen des Hühnerstalls und konnte sich nicht rühren. Aber einen Moment sah er den Mann. Und er hörte auch etwas, nämlich Schüsse, die die komplette Familie auslöschte. Dann sah Albert noch einen kurzen Augenblick den verschwindenden Mann, wie dieser, wie zum Dirigieren seine Arme schwang. Das Versteck hatte dem Jungen nun doch das Leben gerettet. Amaia Salazar kommt aus Spanien und ist dort eine ausgezeichnete Kommissarin. Das FBI zeigt an ihr großes Interesse und würde sie gerne in ihrer Spezialeinheit integrieren. Amaia schließt sich der Einheit an und die machen sich daran, einen Serienmörder zu finden, der der Komponist genannt wird. Nachdem Albert, der Elfjährige, erklärt hatte, dass die Familie seines Freundes nicht vom Tornado getötet wurde, sondern von dem Mann, den er gesehen hat, wurde das FBI hellhörig. Amaia hat eine Begabung etwas mehr zu sehen, Dinge wahrzunehmen, die anderen verborgen bleiben. Ihren Intuitionen zu folgen. Dieser Familienmord war keine Ausnahme, denn auch andere Familien wurden in den Akten gefunden, die nach solchen Naturkatastrophen, mit den Köpfe Richtung Norden ausgerichtet waren. Immer mehr Übereinstimmungen tauchen auf. Amaias vorübergehender Chef Dupree nutzt ebenfalls seine Intuitionen und sieht in der jungen Frau eine große Ermittlerin. In New Orleans zieht derweil Katrina, der mörderische Hurrikan, auf. Die Stadt ist im Ausnahmezustand und die Menschen versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Das muss eine perfekte Bühne für den Komponisten, den Serienmörder sein. Das Team des FBI fliegt direkt dorthin, um diesen Serienmörder zu stellen. Ich kann mich noch gut an die Bilder aus New Orleans erinnern, als Katrina der Hurrikan, die halbe Stadt zerlegte. Wassermassen, ohne Strom und die zerstörten Häuser, machten das ganze wirklich zu einem Armageddon. Und genau in diesem Chaos einen Mörder zu finden, stelle ich mir nicht besonders leicht vor. Aber das FBI Team, zusammen mit der Kommissarin aus Spanien, macht das Ganze wirklich spannend. Amaia hat selber eine schreckliche Geschichte, die immer wieder zum Thema wird. Diese Geschichte hat sie zu der besonderen Frau gemacht, die sie heute ist. Aber auch ihr Chef, scheint sein schwieriges Problem mit sich herumzutragen, das nur sehr langsam an die Oberfläche kommt. Ich habe schon sehr lange keine Thriller mehr gelesen. Diese blutigen Morde mag ich nicht so gerne. Doch ist der Thriller Todesspiel, ist  nicht ganz so blutrünstig. Klar, der Mörder zieht eine grausige Spur hinter sich her, wäre ja ohne auch zu langweilig. Aber es trieft eben nicht vor Blut. Todesspiel ist eher etwas subtiler, geht eher in die mystische Richtung, immerhin spielt es in New Orleans, wo man an die Geister glaubt. Wo Voodoo, Vampire und Friedhöfe eine große Macht haben. Amaia ist schwer zu durchschauen und auch ihr Chef Dupree spielt ein Versteckspiel. Die Bilder von den Verwüstungen in New Orleans und die Tatorte sind toll beschrieben. Ich fühlte mich oft als neben dran stehend. Tatsächlich hatte ich wirklich mal Spaß an diesem Thriller. Vielleicht lese ich bald wieder einen ...

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Der erste Satz: «Albert war elf Jahre alt und eigentlich ein braver Junge.» Die junge Subinspectora Amaia Salazar aus Pamplona befindet sich zur Fortbildung in der FBI-Akademie in Quantico in den USA, als sie zur Beurteilung eines Falls gebeten wird. Nach einem heftigen Sturm wurde eine Familie ermordet, die in den Trümmern ihres Hauses stand. Es hätte fast ausgesehen, als wenn ein Familienvater aus Verzweiflung zuerst seine Familie erschossen hätte und zum Schluss sich selbst, wenn nicht ein unerkannter Zeuge das Geschehen miterlebt hätte. «Albert hörte die Schreie und die Schüsse. Er riss erschreckt die Augen auf. Womöglich war dies trotz allem ja doch sein Glückstag.» Der zwölfjährige Albert hatte sich mit seinem Freund verabredet, doch seine Eltern verboten ihm, den Freund zu besuchen, da ein Tornado über das Gebiet fegen würde. Blauer Himmel, kein Windzug, kein Tornado in Sicht – so entschließt er sich, trotz Verbot, zu seinem Kumpel hinüberzugehen. Als er die Farm erreicht, ist kein Mensch zu sehen, da die Familie bereits im Sicherheitskeller hockt. Auf dem Weg dorthin kann sich Albert vor dem plötzlich auftauchenden Sturm nur noch in den Hühnerstall retten. Das Dach bricht ein und Albert wird zwischen Balken eingeklemmt, wird ohnmächtig. Irgendwann wacht er auf, hört Stimmen, sieht einen Mann, der auf das Haus zugeht – dann hallen Schüsse, die Stimmer ersterben. Dieser Mann kommt zurück, bewegt seine Arme wie ein Dirigent zum Haus hin und verschwindet. Der Junge sagt, er habe sich wie Komponist verhalten, kann den Begriff nicht von einem Dirigenten unterscheiden – das FBI übernimmt das Wort. «‹Ich dachte, dass Loyalität und Aufrichtigkeit zusammengehören.› Sie ließ nicht locker. ‹Stört es Sie nicht, dass er etwas vor Ihnen verbirgt?› ‹Subinspectora, wir sind Bill und Bull, nicht Batman und Robin. Loyalität bedeutet nicht, alles zu sagen, sondern das zu sagen, was gesagt werden muss.›» Vielleicht ist es ein Serienmörder, vermutet Amaia Salazar, die dafür bekannt ist, sich in Psychopathen hineinzuversetzen. Einer von denen, die sich nicht in ihrer Berühmtheit sonnen, sondern einer von denen, die nicht erkannt werden wollen, mit ihrer Tat nur für sich selbst zufrieden sind. Für sie steht dieser Mord für eine rituelle Wiederholung eines nüchternen Prozesses; damit versucht der Psychopath, seine großen emotionalen Defizite auszugleichen. Deshalb vermutet sie, dass es analoge Morde bereits gegeben hat, die als Familientragiöde durchgegangen sind. Ähnlich diesem: Die Leichen sind exakt nach Norden ausgerichtet, eine Familie, die nach einer Naturkatastrophe ihr Heim verloren hat. Das FBI recherchiert. Und tatsächlich finden sie genau das: Die tote Familie besteht jeweils aus Oma, Vater, Mutter, zwei Jungen, einer Tochter, die Kinder in fast identischen Alter. Gut, eine Familie nach einem Hurrikan u.ä. zu finden, die ihr Haus verloren hat, ist nicht schwierig. Aber wie schafft der Täter es, die Menschen mit der eigenen Waffe zu ermorden, so nahe heranzukommen, Vertrauen zu schaffen – und wie kommt er auf genau diese Familienkonstellation? Er muss einen helfenden Beruf vortäuschen. Eine Uniform hatte der Zeuge nicht erwähnt. Wenn die Natur tobt und die Menschen am schutzlosesten sind, schlägt er erbarmungslos zu: Er bringt ihnen den Tod. Er inszeniert den Tatort, ganz zufällig drapiert er eine Geige zwischen den Trümmern. Wann wird der Komponist erneut zuschlagen? New Orleans wird gerade evakuiert, Katrina, der schlimmste Hurrikan seit Jahren, befindet im Anmarsch. Das Team begibt sich in die Stadt, da sie hier den nächsten Mord erwarten. Denn wie zu befürchten, werden nicht alle Menschen die Stadt verlassen. Sie wollen ihr Hab und Gut vor den Plünderern verteidigen – die Stadt hat schon andere Hurrikans übertreffen - doch dagegen war die wütende Betsy, die halb New Orleans 1964 vernichtete, ein Stürmchen. Doch was den Verbliebenen in der Stadt bevorsteht, wird alle ihre Vorstellungen übertreffen. Katrina wütet, wie kein Hurrican zuvor! Mitten drin das FBI-Team auf der Jagd nach einem Psychopathen ... Diesen Noir-Thriller hat Dolores Redondo von April 2017 im Hotel Dauphine in New Orleans begonnen und im Juli 2019 hier beendet, hat lange zu Katrina vor Ort recherchiert und mit Einwohnern, Rettungskräften und Journalisten gesprochen. Die Eindrücke, die hier bildlich über das Geschehen während des Hurrikans Katrina wiedergegeben werden, sind beeindruckend und sind historisch korrekt. Die Autorin schafft es, das überwältigende Szenario des totalen Chaos und all die Gefühle von Verzweiflung, Verlust und Ohnmacht zu vermitteln; lebendige Schauplätze, eine fesselnde Erzählung, die alle Empfindungen, Emotionen, Texturen und Gerüche einfängt. Allein dafür lohnt es sich, diesen Thriller zu lesen. Am 29. August 2005 schob ein Hurrikan der Kategorie 5 eine mehr als 10 Meter hohe Flutwelle vor sich her, der die Dämme und Küstenbefestigungen durchbrach und den größten Teil von New Orleans überflutete. Sturmböen mit fast 300 Stundenkilometer und sintflutartige Regenfälle taten ihr weiteres. Aber es brach nicht nur temporales Chaos aus ... Bei dieser Naturkatastrophe verloren mehr als 1.800 Menschen ihr Leben, über eine Million wurden obdachlos, eine ganze Stadt wurde zerstört. Der Thriller ist gut recherchiert und ausbalanciert, vor allem aber in seinem Aufbau in Bezug auf die Handlung und die Abfolge der Wendungen begleitet mit gut ausgearbeiteten Charakteren. Eine selbstbewusste, intelligente Ermittlerin, die aneckt, sich durchsetzt und die Kollegen überzeugt. Dupree ein lonesome Woolf, dazu eine zickige und ambitionierte Polizistin, die an seinem Stuhl sägt und eine Menge feiner Nebenfiguren. Trotz des vielen Personals wahrt man stets den Überblick. Aber auch Duprees Vergangenheit kann erklärt seine Empathie – und der hat in New Orleans nebenbei ein eigenes Süppchen am Kochen. Es handelt sich um ein Prequel zu der vorstehenden Baztán-Trilogie, die bereits verfilmt wurde, in der nun die Lebensgeschichte von Amaia Salazar in einem zweiten Strang eingeblendet wird. Warum kann sie sich so gut in einen Psychopathen einfühlen, seine Handlungen und Beweggründe nachvollziehen? Agent Dupree hat seine Vermutungen: Nur wer selbst Schlimmes in seiner Kindheit erlebt hat und einem Psychopaten hautnah begegnet ist, scheint dazu in der Lage zu sein ... Amaia stammt aus einem kleinen baskischen Ort und die Handlung spielt zum größten Teil in New Orleans – da darf ein kleiner Griff ins Mystische nicht fehlen: Voodoo und baskische Mythologie. Herrlich spielt die Autorin mit Volksglauben, ihren Geistern, ihren magischen Kreaturen und Voodoo-Zauber. Über 600 Seiten Hochspannung, ein Pageturner, spannend bis zur letzten Seite! Empfehlung! Dolores Redondo hat mich mit ihren Romanen überzeugt – sie ist einsortiert in das Regal der Lieblingsautor:innen. Dolores Redondo begeistert mit ihren literarischen Spannungsromanen ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt. «Alles was ich dir geben will» stand monatelang auf der spanischen Bestsellerliste und wurde mit dem Premio Planeta, dem höchstdotierten Literaturpreis des Landes, ausgezeichnet. Redondo wurde außerdem für den CWA International Dagger Award nominiert und war Finalistin beim Grand Prix des Lectrices de ELLE. Sie wurde 1969 in San Sebastián geboren und lebt heute in der nordspanischen Region Navarra.

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Todesspiel: Die Nordseite des Herzens von Dolores Redundo Hier kommt eine gewaltige Buchvorstellung. Gewaltig aufgrund der Macht der Natur, die durch die Seiten weht. Gewaltig ob des Inhalts und der 641 Seiten. Hurrican Katrina lässt die Küste Louisianas erschaudern. Die Naturgewalt richtet unfassbare Schaden an und in diesem Chaos, mitten in diesem Leid, schlägt er zu: der Serienmörder, der die Ermittler vor eine Herausforderung stellt. Amaia Salazar ist die beste Kommissarin, die das FBI je hatte. Sie stammt aus Spanien und versucht mit ihrem Ermittlerteam den "Komponisten" zu finden. Er setzt seine Leichen in Szene. Sie werden stets nach Norden ausgerichtet und daneben befindet sich immer eine Geige. Wir bekommen hier einen seitenstarken Thriller geliefert, der sehr detailliert erzählt wird, dessen Figuren sehr interessant sind und der Roman trotz der zuerst geglaubten Fahrtrichtung sehr schnell ganz anders abbiegt. Erst klar gezeichnet wird die Handlung immer komplexer und mystischer. Es ist ein sehr gut konstruierter Thriller, der allerdings seine Längen hat. Amaia ist eine ganz besondere Protagonistin, deren Vergangenheit sehr sensibel erzählt wird. Gemeinsam mit Dupree stellen sie ein interessantes Duo dar. Der Thriller ist durch den Hurricane bedrückend und die Stimmung wird bis zum Ende aufrecht erhalten. Wer eintauchen möchte in eine spannende, aber auch außergewöhnliche Geschichte und offen ist für so manche Mythologie, ist hier genau richtig.

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MEIN FAZIT: Die spanische Autorin Dolores Redondo hat mit diesem Buch einen außergewöhnlichen und unglaublich fesselnden Thriller vorgelegt. Ich kannte bisher nur die Verfilmung ihrer Baztan-Trilogie, deren Vorgeschichte sie nebenbei in Rückblicken erzählt. Es ist jedoch kein Muss, die Trilogie vorher gelesen zu haben. Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge spanische Kommissarin Amaia Salazar, die gerade ein Austauschprogramm beim FBI absolviert. Sie ist überaus intelligent und besitzt eine außergewöhnliche Beobachtungs- und Kombinationsgabe sowie die Fähigkeit sich sehr gut in Täter hineinversetzen zu können, weswegen Agent Dupree sie zu den Ermittlungen in einer außergewöhnlichen Mordserie hinzuzieht. Ein Serienmörder, der immer nach einer Naturkatastrophe zuschlägt und ganze Familien tötet. Amaia folgt mit ihren amerikanischen Kollegen der Spur des „Komponisten“, die sie bis nach New Orleans führt, das sich dem schlimmsten Hurrikan seiner Geschichte gegenübersieht. Im Chaos von Katrina versuchen sie den „Komponisten“ endlich zu stellen, nicht ohne dabei in die Abgründe der eigenen Vergangenheit zu schauen. Der flüssige Schreibstil der Autorin war eingängig und es gelang ihr eine düstere und unheilvolle Atmosphäre zu erzeugen, die in New Orleans mit der wachsenden Bedrohung immer beklemmender wird. Die Geschichte entwickelte einen regelrechten Sog, so dass ich das Buch kaum zur Seite legen mochte. Die ungewöhnliche Idee eines Serienmörders, der Naturkatastrophen nutzt, um im anschließenden Chaos danach seine Taten zu verschleiern konnte mich überzeugen. Die außergewöhnliche und packend inszenierte Handlung mit der scharfsinnigen und zugleich verletzlichen Ermittlerin machten den Thriller für mich zu einem absoluten Lesehighlight dieses Jahres. Ich werde auf jeden Fall auch noch die Baztan-Trilogie lesen.

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Hurricane

Von: wal.li

29.12.2022

Der Hurricane Katrina rast auf die Küste Louisianas zu. Amaia Salazar nimmt gerade an einem Kurs des FBI teil. An echten Fällen soll sie ihre Fähigkeiten schärfen. Eine Unstimmigkeit bringt sie auf eine Idee, welche sie gemeinsam mit einem Ermittlerteam nach New Orleans führt. Ein Serienmörder muss unbedingt gefunden werden bevor er noch weitere Taten begehen kann. Nicht alle im Team sind von Salazars ungewöhnlichen Gedankengängen einverstanden, doch Agent Dupree erkennt ihre Fähigkeiten. Allerdings verfolgt Dupree auch eigene Ziele. Und Salazars Vergangenheit bleibt ihr immer gegenwärtig. Salazar und Dupree sind ein ungewöhnliches Team, zwei unterschiedliche Charaktere, die sich gut ergänzen. Ihre Ermittlungen führen sie nach New Orleans zur Zeit der herannahenden Katastrophe. Bisher hat der gesuchte Serientäter immer zugeschlagen, wenn es kurz vorher zu einer Naturkatastrophe gekommen war. Das legt die Vermutung nahe, dass er in New Orleans auftauchen könnte, um weitere Opfer zu suchen. Die Gelegenheit, ihn zu fassen. Doch Salazar und Dupree haben ihre eigenen Dämonen. Es gibt eine Reihe um die Polizistin Amaia Salazar, zu der dieser Band nicht direkt zu gehören scheint. Allerdings beschreibt die Autorin den Roman als Teil eines Zyklus´. Die Lektüre dieses über 600 Seiten langen Kriminalromans macht durchaus neugierig auf mehr von der Autorin. Die Art wie Salazar und Dupree ihre Nachforschungen anstellen ist ausgesprochen fesselnd, auch wenn man sich manchmal fragt, wozu gewisse Umwege notwendig sind. Nichtsdestotrotz bleibt man immer gespannt auf die Enttarnung des Serientäters. Sehr geschickt werden kleine Hinweise zusammengefügt, die schließlich ein überraschendes Bild ergeben. Kommen noch die Intrigen und die Revierkämpfe unter den amerikanischen Polizisten, die vielleicht befremdlich wirken, aber doch noch zur Würze des Romans beitragen. Mit diesem Kriminalroman kann man eine außergewöhnliche Polizistin entdecken, die entweder wegen oder trotz ihres Hintergrundes ihre herausragenden Fähigkeiten entwickelt hat. Amaia Salazar ist sicher ein Name, den man sich merken wird.

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Meine Meinung und Inhalt Das Cover finde ich gelungen, die Farben und die Kombination aus Foto und Buchtitel konnten mich sofort neugierig machen. Mich konnte dieser Thriller absolut fesseln. Die überaus interessante und intelligente Ermittlerin wurde gut vom Autor beschrieben . Bei dem Buch handelt es sich um ein Prequel zu einer älteren Trilogie. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn man von Inspector oder Agentin Amaia Salazar noch mehr lesen würde. Spannend, mystisch, geschildert in verschiedenen Zeitebenen und sehr flüssig und fesselnd zu lesen. Die ganze Reihe ist gut gemacht, mit verschiedenen Protagonisten und interessanten Einblicken in den Nordosten Spaniens. Von mir erhält dieses Buch eine klare Leseempfehlung. "Albert hörte die Schreie und die Schüsse. Er riss erschreckt die Augen auf. Womöglich war dies trotz allem ja doch sein Glückstag." (ZITAT) Inhalt Die Suche nach einem Serienmörder bringt die beste Kommissarin, die das FBI je hatte, aus Spanien nach New Orleans. Die junge Amaia Salazar findet an den Tatorten immer das gleiche Bild vor: mehrere Tote, die Leichen stets nach Norden ausgerichtet. Schritt für Schritt nähert sie sich einem Mann, der raffiniert ist, aber nicht unbezwingbar.Wenn die Natur tobt und die Menschen am schutzlosesten sind, schlägt er erbarmungslos zu: Er bringt ihnen den Tod. Er ist als »der Komponist« bekannt. Er inszeniert seine Taten beinahe liturgisch und richtet die Leichen stets nach Norden aus, daneben drapiert er eine Geige. Am verheißungsvollen Vorabend des schlimmsten Hurrikans der Geschichte von New Orleans befindet sich die junge Kommissarin Amaia Salazar mit ihrem Ermittlungsteam in der Stadt, um dem Komponisten endlich auf die Spur zu kommen. Doch dann erreicht sie ein Anruf aus Spanien, der sie mit den Geistern ihrer Kindheit und tiefsitzenden Ängsten konfrontiert. Die Situation spitzt sich zu: Der Wind steigt auf, die Straßen leeren sich, Häuser werden verbarrikadiert. "Auch Albert schrie. Er schrie voller Angst nach seiner Mutter. Als er sich einen Moment später selbst nicht mehr hören konnte, weil das Brüllen der Bestie draußen alles übertönte, wusste er, dass dies sein Ende war" - das (vermeintliche) Ende von Albert, dem Kind. Ein Tosen und Lärmen, dass jenen Martin wie ein Magnet anzieht. Ein Unwetter, dass ihm die Leinwand für seine "Kunst" gibt. Eine gnadenlose Kunst." (ZITAT) Dolores Redondo Meria, geboren 1969, ist eine spanische Schriftstellerin. Sie studierte Jura an der University of Deusto , brach jedoch ab. Danach absolvierte sie ein Gastronomiestudium in San Sebastián und arbeitete danach mehrere Jahre in diversen Restaurants, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihr Debüt als Autorin gab sie mit Kurzgeschichten und Geschichten für Kindern. 2009 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, der 2017 von dem berühmten Producer Peter Nadermann verfilmt wurde. Die Autorin wurde 2016 mit dem Premio Planeta de Novela ausgezeichnet.

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Subinspectora Amaia Salazar absolviert gemeinsam mit verschiedenen europäischen Ermittlern ein Austauschprogram beim FBI in der FBI-Akademie, Quantico, Virginia. Während ihrer Schulung treibt ein Serienmörder in Oklahoma und New Jersey sein Unwesen. Special Agent Dupree nimmt die Ermittlungen auf und rekrutiert vorübergehend Salazar als FBI-Agent. Subinspectora Salazar hat in Spanien wegen ihres Gespürs und richtigen Schlussfolgerungen einige schwere Verbrechen aufklären können. Die junge Frau war Dupree schon durch ihr erstaunliches Einfühlungsvermögen und ihre Selbstsicherheit aufgefallen. Er sieht in ihr eine Bereicherung für seiner Ermittlungsarbeit. Drei Aspekte haben mit eigentlich davon abgehalten dieses Buch zu lesen. Eine für mich unbekannte Autorin, die allseits hochgelobt wurde, habe ich schon oft gelesen und konnte das herausragende selten bestätigen (meinem eigenen Geschmack folgend), im Klappentext liest man schon vom Serienmörder, was auch nicht mein Geschmack ist und dann noch ca. 630 Seiten. Nach der vortrefflichen Besprechung der Buchinfluencerin Karla Paul, habe ich mich dann doch getraut. Das Buch hat mich begeistert. Mein erstes Buch der spanischen Schriftstellerin bzw. Thriller-Autorin hat mich voll überzeugt. Es geht natürlich um einen Serienmörder, aber das Buch hat so viel mehr zu bieten. Zwei oftmals sogar drei Geschichten werden parallel erzählt. Amaias traurige Kindheit wird Stück für Stück tiefergehend beleuchtet, auch Duprees Vergangenheit kann vieles von seinem Verhalten erklären. Neben der umfangreichen Ermittlungsarbeit erleben wir den Mörder, ohne seine Identität zu kennen, aber mit immer mehr Einblick in seine kranke Vorstellungsweise. Eigentlich wäre es der Themen genug, weit gefehlt. Die Jagd nach dem Serienmörder, der sich gerne als Samariter oder technischer Helfer bei seinen Opfern einführt, findet in New Orleans im August 2005 statt, während der Hurrikan Katrina die Stadt und ihre Umgebung überflutet und fast alle Häuser zerstört. Die Bilder der Katastrophe hat man noch im Kopf, aber in diesem Buch wird man förmlich mit der Nase ins Wasser und zwischen die Schicksale der Opfer gestoßen. Ein fesselnder Thriller, den man kaum aus der Hand legen kann, und der noch lange nachhallt. Trotz vieler Katastrophen und Verbrechen hat Dolores Redondo diesen Thriller mit leichter Hand und gut lesbar geschrieben. Von dieser Schriftstellerin möchte ich mehr lesen.

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