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Rezensionen zu
Die Alster-Schule - Zeit des Wandels

Julia Kröhn

Die Lehrerin von Hamburg (1)

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📚 Rezension 📚 ☘️Die Alster Schule von Julia Kröhn☘️ Dieses Buch tarnt sich wunderbar. So könnte man meinen, es würde sich rein um eine Liebesgeschichte während der Kriegszeit handeln. Irrtum. Julia Kröhn hat wieder einmal ein Buch mit Tiefgang geschrieben. Ganz nebenbei besucht der Leser noch eine Geschichtsstunde. Felicitas, sucht als junge Lehrerin ihr Glück im Hamburg von 1931. Die Reformpädagogik erhält Einzug und Felicitas ist voll überzeugt. Doch die Vorzeichen des aufkommenden NS Regiems, sind nicht mehr zu ignorieren. Ein Buch, das die Gefühlswelt, Achterbahn fahren lässt. Felicitas versprüht jugendlichen Geist, Naivität, Lebensfreude, Ungehorsam, dagegen steht die Brutalität und menschenverachtende Gesinnung der Politik. Von mir gibt es eine 💯% tige Leseempfehlung. ☘️☘️☘️☘️☘️

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Hamburg 1930: Felicitas ist Lehrerin für Latein und beginnt nun ihre neue Stelle am Harvestehuder Gymnasium an. Doch schnell merkt sie, dass sie als Verfechterin der Reformpädagogik hier nicht weit kommen wird, denn der Rektor der Schule ist sehr konservativ und hält nichts von den neuen Lehrmethoden. So ist sie nicht besonders überrascht, als sie ihre neue Arbeitsstelle schnell wieder verlassen muss. Umso besser, dass sie den Turn- und Englischlehrer Emil aus ihrer Studienzeit in Berlin kennt, der nun an der Alster-Schule unterrichtet. Diese Schule ist für ihre neuen Lehrmethoden bekannt und Felicitas gefällt es dort sehr. Natürlich ist auch dort das Lehrerkollegium gemischt, allerdings sind die Strukturen anders und Entschiedungen werden gemeinschaftlich getroffen. In ihrer Freizeit benimmt sich Felicitas aber nicht immer wie eine Lehrerin, denn sie genießt das Ausgehen sehr und verbringt viele Nächte tanzend im Hamburger Nachtleben. Ihr Begleiter ist ihr bester Freund Levi, ebenfalls Lehrer an der Alster-Schule und anfangs gelegentlich auch Emil, der sich aber in dieser lockeren Szene nicht wohlfühlt. Leider verändert sich der Alltag durch den zunehmenden Einfluss der Nationalsozialisten sehr und der Halbjude Levi verliert seine Arbeitsstelle. Auch Felicitas merkt, dass sie wohl irgendwann kuschen muss, wenn sie ihre Arbeit weiter verrichten möchte. Julia Kröhn schreibt eindrücklich und fesselnd. Der Lehralltag an reformpädagogischen Schulen wird gut beschrieben, sodass der Leser schnell einen guten Eindruck davon bekommt. Aber auch der Aufstieg der Rechten wird deutlich gezeigt, aber immer in Verbrindung mit dem Schulalltag. Die Protagonisten Felicitas und Emil stehen auf komplett gegensätzlichen Seiten, denn Emil ist kopfgesteuert, steht eher rechts und hat auch seine Karriere im Hinterkopf, während Felicitas ihr Denken oft komplett ihrem Herzen überlässt und nicht jede ihre Handlungen bis ins letzte Detail durchdenkt. So schafft es die Autorin eindrücklich, die beiden gesellschaftlichen Seiten beispielhaft an zwei Personen zu zeigen. Ich bin schon immer großer Fan von historischen Romanen und immer wieder begeistert, wie ein und dieselbe Zeit aus so vielen verschiedenen Sichten gezeigt werden kann. Hier wird alles aus der Sicht einer modernen Lehrerin gezeigt, die sich nun den konservativen und rückwärtsgerichteten Ansichten der Nazis unterordnen muss. Es fällt ihr sichtlich schwer, was für Frauen der Gegenwart nicht allzu schwer nachzuvollziehen ist, hat sich die Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten doch sehr verändert. Ich bin schon sehr gespannt, wie es im zweiten Teil der Reihe weitergeht, denn das Ende verspricht leider nichts Gutes.

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Felicitas Marquardt ist eine junge Lehrerin voller Ideale und Ideen. Hoffnungsvoll tritt sie im Jahr 1930 eine neue Arbeitsstelle an einem Hamburger Gymnasium an. Doch bevor die Arbeit losgehen kann, verliert sie die Stelle wieder, da es gleich zu einem Konflikt kommt und der Schulleiter mit ihrer Einstellung zur Reformpolitik der Weimarer Republik nicht einverstanden ist, die den Rohrstock aus den Klassenzimmern vertreiben will. Durch ihren Freund und Kollegen Emil gelangt sie an die Alster-Schule, wo nach genau dieser Reformausrichtung unterrichtet wird. Alles scheint perfekt, doch es ziehen dunkle Wolken auf, als die Nationalsozialisten die Macht übernehmen. Erst werden die jüdischen Mitarbeiter entlassen, dann wird nach und nach der Lehrplan geändert und Bücher verbannt und schließlich muss sich Felicitas die Frage stellen, ob sie ihre Schüler wirklich im Sinne des Führers unterrichten möchte. Kritik zu dem Roman von Julia Kröhn: In Zeiten, in denen auch heute die Bildungspolitik großes Thema politischer Diskussionen ist, geht Julia Kröhn mit ihrem Roman „Zeit des Wandels“ an den Start, der die Ereignisse rund um die von ihr erdachte Alterschule thematisiert. Band 1 spielt in der Zeit von 1930 bis 1938 und wer sich mit den Biografien des Alt-Bundeskanzlers Helmut Schmidt und seiner Ehefrau Loki beschäftigt hat, wird in diesem Roman viele Inhalte wiedererkennen, die dort erzählt wurden. Die Schriftstellerin scheint eine akribische Rechercheurin zu sein, die sich sehr intensiv mit der Bildungspolitik der damaligen Zeit auseinandergesetzt hat. Zahlreiche interessante Fakten und Informationen fließen in den Roman ein. Doch da dies natürlich eine erzählende Geschichte ist, sollen diese Tatsachen nur Mittel zum Zweck sein und eine spannenden Plot vorantreiben. Und genau das tun sie. Mit Felicitas Marquardt hat Julia Kröhn eine Figur erschaffen, mit der sich der Leser sofort identifiziert. Durch ihre emphatische Art ist sie von Beginn an sympathisch. Ihre Überzeugungen und ihr Rückgrat sind die treibenden Elemente, die „Zeit des Wandels“ lesenswert machen. Die aufkommende Hilflosigkeit durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die daraus resultierende Angst ist spürbar und wurde von der Autorin wirklich exzellent umgesetzt. Doch auch das andere Personal muss sich hinter Felicitas nicht verstecken. Emil ist das, was man heute wohl einen Mitläufer nennen würde. Er lässt sich von den reißerischen Parolen der Nazis einlullen. Besonders das Schicksal von Levi, einem Juden, der sich aufopferungsvoll um die Belange seiner Mitmenschen kümmert, geht dem Leser ans Herz. Und genau das ist die große Stärke von „Zeit des Wandels“. Julia Kröhn vermischt das alles zu einer packenden Geschichte und besitzt einen Schreibstil, der den Leser von der ersten Seite an abholt. Die Entwicklung der Figuren ist überaus nachvollziehbar, sodass man mit ihnen leidet, liebt oder sie sogar verachtet. Mein Fazit: Es ist sicher alles andere als leicht, eine Geschichte zu schreiben, die sich mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Vergangenheit beschäftigt. Julia Kröhn legt mit diesem Werk einen mehr als lesenswerten Roman vor, dem genau das hervorragend gelingt. Es ist wichtig, dass gegen das Vergessen der damaligen Ereignisse solche Geschichten auch heute noch erzählt werden. Von daher darf man sehr gespannt sein, wie sich die Story um die Alsterschule im nächsten Band weiterentwickeln wird.

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Mir hat dieses Buch die Augen geöffnet

Thalia Buchhandlung Nord GmbH & Co KG

Von: Monika Fuchs aus Hamburg

23.08.2021

Bei dem Klappentext hatte ich da noch ein wenig dran gezweifelt, weil es sich für mich da zu sehr nach einer reinen Liebesgeschichte anhörte. Aber ich bin begeistert von dem Buch! Und ich rechne es der Autorin hoch an, dass sie aufgezeigt hat, wie schwierig und lebensgefährlich es damals war, Widerstand zu leisten! Als Fast-Hamburgerin, die ausgesprochen gerne Bücher zum Thema „Weimarer Republik“, „3. Reich“ und „Judenverfolgung“ liest, war es für mich natürlich unmöglich an dem neuen Roman „Die Alster-Schule 01 – Zeit des Wandels“ der Autorin Julia Kröhn vorbeizugehen. Die anderen Bücher der Autorin hatten mich bisher noch nicht angesprochen. Nun war ich sehr gespannt, wie dieses Buch wohl sein würde. Nachdem ich eben noch einmal die Inhaltsangabe hier gelesen habe, weiß ich auch wieder, warum ich kurz bei diesem Roman gezögert hatte. Sie beschreibt das Buch auf sehr eigenwillige Weise. Für mich hat es durch diese Beschreibung den Anschein, als ob es sich hauptsächlich um eine Liebesgeschichte handelt. Liebe spielt zwar eine große Rolle, ist aber nicht das Hauptthema des Romans. Das zentrale Thema des Romans ist die Erziehung junger Menschen. Da die Geschichte erst kurz vor dem Ende der Weimarer Republik beginnt, kommt die Reformpädagogik vielleicht ein wenig zu kurz. Dafür würde ich Ihnen dann zusätzlich den Roman „Die Schule am Meer“ von Sandra Lüpkes (Rowohlt Verlag) empfehlen. Diesen Roman gibt es im Moment nur als gebundene Ausgabe. Aber am 25.01.2022 erscheint er auch als Taschenbuch. Ein wirklich lohnender Roman zum Thema Erziehung während des 3. Reichs.

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Die Alster-Schule - Zeit des Wandels ist der erste Band der Dilogie um die Reform der Pädagogik und spielt in Hamburg. Julia Kröhn verwebt in ihrer Dilogie die wahre Geschichte mit einer fiktiven Erzählung. Die Alster-Schule - Zeit des Wandels spielt in der Zeit um 1930 bis 1938. Besonders spannend für mich sind die realen Nebenfiguren der Geschichte, die den geschichtlichen Hintergrund noch einmal klar hervorheben. Wir können uns auf Begegnungen mit Felix Jud und Erna Stahl freuen. Und darauf, einen kleinen geschichtlichen Einblick über diese realen Personen zu erhaschen. Die Protagonistin ist ein fiktiver Charakter. Es handelt sich um die ehrgeizige Felicitas Marquardt. Felicitas kann es kaum erwarten ihre neue Stelle als Lehrerin an einer Hamburger Schule anzutreten und mit jugendlichem Elan neuen Schwung in die Klassenzimmer zu bringen. Keine Strafen, kein Rohrstock sondern Freude beim und am Lernen mit fächerübergreifenden Themen - das ist ihr Plan. Doch nicht alle Lehrer sind derart engagiert und heißen die Reformpädagogik gut. Politik spielt in dem Buch eine große Rolle - zur Zeit des Nationalsozialismus bleibt das unumgänglich. Unter Einsatz der Hitlerjugend war an einen normalen Schulalltag schon bald nicht mehr zu denken. Die Reformpädagogik war schnell überholt. Zusätzlich wurde der Unterrichtsinhalt vorgegeben und kontrolliert. Somit fanden die ehrgeizigen Pläne von Felicitas ein jähes Ende. "Die nationale Revolution gibt der deutschen Schule und ihrer Erziehungsaufgabe ein neues Gesetz: Die deutsche Schule hat den politischen Menschen zu bilden, der in allem Denken und Handeln dienend und opfernd in seinem Volk wurzelt." - Seite 249 Mit klugem Humor erzählt Julia Kröhn die Geschichte der Reformpädagogik und die Schwierigkeiten der Umsetzung durch den Rückschritt der geschichtlichen, politischen Ereignisse. Dabei wird sie durch die realen Gegner des Nationalsozialismus unterstützt, die sich - trotz großer Gefahren - nicht haben verbiegen lassen. "Als im April alle Buchhändler den Befehl bekamen, am Führergeburtstag ein Bild ins Fenster zu stellen, habe ich einen Reisebericht über die Südseeinseln gewählt. Die Vorderseite des Buches zeigt eine dunkelhäutige Frau mit Blumen im Haar, tiefem Ausschnitt und weitem Rock, sie sitzt auf einer schief gewachsenen Palme, und der Titel lautet: Heitere Tage mit braunen Menschen." - Seite 265 Der lebendige, bildhafte Erzählstil gefällt mir sehr. Die gut recherchierten politischen Hintergründe runden die Geschichte zu einer spannenden Erzählung ab. Die Charaktere sind vielschichtig und bleiben in ihrem Handeln stets authentisch. Sie durchlaufen ihre Entwicklung und zeigen - je nach Wesenszug - die Gesinnung und den Werdelauf dorthin. Das eigene Interesse an der politischen Geschichte - insbesondere unseres Bildungswegs - sorgt dafür, dass ich das Buch zu jedem Zeitpunkt spannend finde. Die Charaktere werden mit ihren Gefühlen und ihren Gedanken zwischen den Seiten zum Leben erweckt und ich fiebere mit, wenn es um entscheidende Momente geht. Die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehungen zu Freunden, Kollegen und der Familie verfolge ich mit wachsendem Interesse und wachem Auge. Und am Ende des Buches bin ich froh, dass es einen zweiten Band geben wird. Fazit Die Alster-Schule - Zeit des Wandels ist für alle, die interessiert an der Pädagogikreform und den Anfangsschwierigkeiten aufgrund politischer Hintergründe sind. Eine bildhaft erzählte fiktive Geschichte mit realen Nebencharakteren und wahren Geschehnissen.

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Hamburg 1930. Felicitas kommt in die Stadt um ihre erste Stelle als Lehrerin anzutreten. Und sofort eckt sie mit ihrer Art zu unterrichten an und verliert die Stelle gleich wieder. Dank ihres Studienkollegen Emil bekommt sie eine Anstellung an der Alster-Schule, in der nach reformpädagogischen Lehren unterrichtet wird. Dort blüht sie auf und kann ihren Traum leben. Doch bald ziehen dunkle Wolken auf, die Nationalsozialisten kommen an die Macht. Was gestern noch möglich war, ist heute verboten. Jüdische Lehrer werden entlassen, ganze Fächer fliegen aus dem Lehrplan und die Bücher, nach denen gelehrt wurde werden verboten und verbrannt. Felicitas steht vor der Entscheidung den Beruf zu behalten oder ihre Meinung lautstark zu sagen und dafür die Konsequenzen zu tragen. Emil ist dabei immer in ihrem Umfeld, allerdings reicht die Anziehung nicht um die unterschiedlichen Ansichten zum Regime auszugleichen. Als Felicitas Freundin Anneliese ihn heiratet, bekommt die Beziehung noch mehr Brüche. Doch Emil hat immer ein Auge auf Felicitas in diesen dunklen Zeiten. Das Buch spielt in der Zeit von 1930 bis 1938. In dieser Zeit wurden die Schulen in Hamburg streng auf Linie gebracht, auch die sogenannten Reformschulen. Die Lichtwark-Schule kannte ich aus den Biografien von Helmut und Loki Schmidt, Erna Stahl, deren Deutschlehrerin hat auch in diesem Buch einen Auftritt. Anfangs geht es noch sehr darum, wie Felicitas ihren Unterricht gestaltet und was in der Alster-Schule passiert. Gegen Ende beschränkt sich dann die Handlung auf Felicitas Leben und wie sie mit den immer schlimmeren Repressalien zurechtkommt. Julia Kröhn gelingt es Charaktere zu zeichnen, die unglaublich lebendig und greifbar sind. Felicitas Lebensfreude, Emils Zweifel, Annelieses Wunsch nach Liebe und nicht zuletzt Levis Pragmatismus, das Leben so zu nehmen, wie es ist. Die Beziehungen zwischen den Charakteren sind vielschichtig und nicht immer leicht zu ertragen. Gleichzeitig schafft die Autorin es auch die Stimmung in Hamburg fühlbar zu machen. Besonders die Reden, die damals gehalten wurden und die Aussagen der überzeugten Nazis vermitteln dem Leser einen Eindruck der damals herrschenden Überzeugung. Ich habe mich an solchen Stellen manchmal richtig gegruselt, mit wieviel Inbrunst da menschenverachtende Dinge von sich gegeben wurden ist schier unglaublich. Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Mich hat es voll mitgenommen, obwohl nur wenige positive Dinge passieren. Ich habe mit Felicitas mitgelitten und war gespannt, wie sie diese Zeit wohl überlebt. Die Charakterzeichnung fand ich so stark wie nur selten. Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht und wie Felicitas, Levi, Emil und Anneliese es durch den Krieg schaffen.

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Handlungsort des Romans ist Hamburg. Der erste Band "Die Alsterschule - Zeit des Wandels" beginnt zur Zeit der Weimarer Republik 1930 und endet 1938. An ihrem ersten Tag als Oberlehrerin am Harvesterhuder Gymnasium sorgt Dr. Felicitas Marquardt gleich für einen Eklat. Zum einen ist sie zu spät dran, gerät in Konflikt mit einem Lehrer und dem Schüler des Schulleiters. Von Schulleiter Grotjahn wird sie dann wegen ihrer persönlichen Einstellung zur Unterrichtsform entlassen, bevor Felicitas überhaupt mit dem Unterricht beginnen konnte. So war sie von Lüneburg nach Hamburg gekommen und hatte erst einmal sich ein Pensionszimmer gemietet. Zurückgehen kam nicht in Frage. Dort in Lüneburg hatte sie zwar ihre Freundin Anneliese, die ihr bestimmt gleichw ieder einen Kuchen backen würde. Ihre Zieheltern waren vor einem Jahr gestorben. Diese hatten alles dafür getan, damit Felicitas studieren konnte. Zitat S. 32 Ihre Zieheltern Fritz und Josephine Marquardt, die stets nach dem Motto gelebt hatten, dass ein Mensch nie arm war, solange er Bücher und einen wachen Geist besaß, die sich manche Mahlzeit vom eigenen Mund abgespart hatten, um ihr das Studium zu finanzieren, und die immer begeistert ihren Geschichten von der Universität gelauscht hatten ... Während des Studiums in Berlin hatte Felicitas Emil kennengelernt, der ebenfalls Lehramt studierte. Sie brauchte seine Hilfe, einen Job. Emil unterrichtete an der Alsterschule und dennoch, die Reformpädagogik war nicht überall gern gesehen. Aber Felicitas bekommt einen Job an der Schule als Lehrerin. Es ist ein Hin und Her in der gesamten Handlung mit Emil und Felicitas. Immer wieder hilft er ihr. Zwischen ihnen ist Sympathie, aber ... Als Anneliese nach Hamburg kommt, setzt sie sich als Ziel Emil zu heiraten. Sie hat diese Vorstellung von Frau, Mutter und so, wie es halt damals gewünscht war. Doch es ist nicht einfach mit Emil, der sehr geprägt ist von seiner Familienvergangenheit. Man hat mehr denn je das Gefühl, dass er sich geißelt. Dies und mehr nachlesen. Und dann ist da noch der Kollege Levi an der Alsterschule. Es kommen unruhige Zeiten. Die braune Macht ergießt sich über das Land. Und es werden die ersten Parolen gegen die nichtarischen Menschen herausgegeben. Gewalt zieht durch die Stadt. Der Kollege Levi muss die Alsterschule verlassen. Die Nazis geben strenge Regeln für den Schulunterricht heraus. Levi unterrichtet jetzt an der Talmud Schule. Hier zeigt Felicitas Rückgrat und understützt diese wo sie nur kann. Und bringt sich dabei selbst in Gefahr. Doch so leicht lässt sie sich nicht verbiegen. Sie ist überzeugte Lehrerin, die Rebellin in ihr. Auf Seite 308 sind einige Rechenaufgaben aufgeführt. Hier nur ein Beispiel: Rechenaufgabe 2: Der Bau einer Irrenanstalt erforderte 8 Millionen Reichsmark. Wie viele Siedlungshäuser zu je 15 000 Reichsmark hätte man dafür erbauen können? In dem Roman "Die Alsterschule - Zeit des Wandels" spiegelt sich ein Stück Zeitgeschichte wieder. Felicitas, eine Frau die sich behaupten muss, aber auch vor schwierigen Entscheidungen steht. Es galt zu überleben. Aber zu welchem Preis. Die maßgeblichen Charaktere sind sehr gut dargestellt. Auch wenn man heutzutage vielleicht über dies oder jenes den Kopf schüttelt, die damalige Zeit forderte es. Die Schilderungen über die Vorgehensweise der damaligen Partei sind ausdrucksstark geschrieben. Und man muss sich fragen, was ist der Unterschied zwischen einem Arier und einem Juden bzw. Nichtarier? Fazit: "Die Alsterschule - Zeit des Wandels" ist ein Roman der Autorin Julia Kröhn, von der ich bisher schon das eine oder andere Buch gelesen habe. Schon von Beginn an ist es ihr gelungen, mich mit dieser Geschichte zu fesseln. Es ist erneut ein Blick in die Vergangenheit, ein Blick in die dunkelste Zeit der Geschichte Deutschlands. Ich bin sehr gespannt, wie es mit der Geschichte weitergeht. #gegendasvergessen

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Die Reformschule hält im Jahr 1930 in Hamburg immer mehr Einzug. Felicitas geht in ihrem Beruf als Lehrerin richtig auf und versucht den Schülern mit den neuen Lehrmethoden den Stoff beizubringen wobei sie nicht immer den geraden Weg geht. Im Turnlehrer Emil scheint sie einen verbündeten gefunden zu haben. Emil ist auch in Felicitas verliebt, nur sein bürgerliches Leben passt so gar nicht zu ihrem Lebensstil und so wird die Kluft zwischen ihnen immer größer. Doch dann kommen dunkle Wolken in Form der Nazis auf und alles ist auf einmal anders. Es müssen Entscheidungen getroffen werden die nicht nur Felicitas in eine Zwickmühle bringen. Bei diesem Roman fand ich als erstes das Cover so ansprechend das ich richtig neugierig wurde und da mir auch der Klappentext gefallen hat und mich überzeugen konnte war ich sehr neugierig auf den Roman. Ich war gespannt wie der Unterschied der Schularten war, da ich auch einige Jahre auf einer Waldorfschule verbracht habe kenne ich persönlich auch zwei unterschiedliche Schularten und kann sagen beides hat seine Vor- und Nachteile. Hier geht es aber nicht nur um die Schule sondern auch um die Menschen wie eben Felicitas und Emil. Mir ist der Einstieg ins Buch sehr leicht gefallen, nur irgendwann war es für mich nicht mehr ganz so flüssig zu lesen weshalb ich etwas mehr Pausen machen musste um das gelesene sacken zu lassen. Der Aufbau des Romans war im Jahre und dann nochmal in Monate unterteilt. Dazu gab es noch drei Handlungsstränge die in den Kapiteln munter gewechselt haben was mich auch etwas im Lesefluss behindert hat, da ich alles immer den richtigen Personen zuordnen musste. Wobei aber der Handlungsverlauf sehr gut durchstrukturiert war, so ist es mir trotz mehrerer Pausen immer gut gelungen allem gut zu folgen und auch die getroffenen Entscheidungen waren für mich wirklich immer nachvollziehbar. Auch der Spannungsbogen war bis zum Schluss gespannt und auch wenn manches Geschichtlich absehbar war so gab es manches was ich so nicht erwartet hätte. Die verschiedenen Figuren des Romans waren mit viel Liebe zum Detail beschrieben, so dass ich mir diese sehr gut während des Lesens vorstellen konnte. Mit Felicitas hatte ich Anfangs etwas Probleme bis ich sie besser verstehen konnte und dann hatte ich sie sehr schnell in mein Leserherz geschlossen gehabt. Mit Anneliese hatte ich aber genauso wie mit Emil bis zum Schluss meine Probleme. Auch die Handlungsorte in Hamburg empfand ich alle als sehr anschaulich beschrieben, mir ist es leicht gefallen mir alles vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Alles in allem konnte mich der Roman vollständig überzeugen und ich bin gespannt wie es im nächsten Teil weitergehen wird, ich hoffe es geht für manche Figuren wirklich gut aus. Sehr gerne vergebe ich alle fünf Sterne.

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