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Rezensionen zu
Blutige Nachrichten

Stephen King

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Das Buch 'Blutige Nachrichten' enthält insgesamt 4 Kurzromane. Die 1. Geschichte heißt "Mr. Harrigans Telefon" und hier geht es um Craig, der Mr. Harrigan Bücher vorliest und sich dadurch zwischen den beiden eine Art Freundschaft entwickelt, die über den Tod hinausgeht. Mehr möchte ich gar nicht verraten. Mir hat die Geschichte mit leichte gruseligen Momenten sehr gut gefallen. "Chucks Leben" heißt die 2. Geschichte, die ich mit am besten fand. Denn sie ist schon einmal ganz anderes aufgebaut als andere Bücher, die ich bislang gelesen habe. Denn die Story wird rückwärts erzählt. Bei der 3. Geschichte "Blutige Nachrichten" handelt es sich um eine Fortsetzung 'Der Outsiders', dass ich leider bislang noch nicht kannte. Es wird empfohlen, das Buch vorab zu lesen. Hier viel mir es etwas schwer in die Geschichte hineinzufinden, aber dennoch fand ich die Story gut und werde nun doch den Outsiders Roman lesen. Die letzte Geschichte "Ratte" handelt von einem Lehrer namens Drew, der neben seinem Beruf Kurzgeschichten schreibt, jedoch unter einer Schreibblockade leidet. Die Geschichte fand ich auch richtig gelungen. Ich fand das Buch und die vier Geschichten sehr gut. Ich habe noch nicht so viele Bücher von Stephen King gelesen, daher denke ich, das ich lieber erst ein paar andere Bücher von ihm vorab hätte lesen sollen, wie eben "Der Outsider" um besser mich in die Story herein versetzen zu können.

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An einem neuen Stephen King komme ich nicht vorbei. So war natürlich auch hier die Vorfreude groß, als „Blutige Nachrichten“ endlich eingezogen ist. Von den vier im Buch enthaltenen Kurzgeschichten wirbt der Klappentext ebenso wie der Buchtitel besonders mit „Blutige Nachrichten“, da wir hier Holly Gibney wiederbegegnen. Regelmäßige Stephen King Leser*innen kennen Sie schon aus der Mr. Mercedes Trilogie und „Der Outsider“. Hier halte ich es wie Stephen King: „Ich liebe Holly“ Seite 558 „Blutige Nachrichten“. Und so habe ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit ihr gefreut. Auch wenn das ein Wiedersehen mit dem unheimlichen Outsider bedeutet hat -– der jagt mir immer wieder aufs Neue einen Schrecken ein! „“Das Gespenst, von dem du gesprochen hast. Der Außenseiter. Der beunruhigt mich.“ Ich sage nichts. Mich beunruhigt er auch. „Glaubst du, es besteht die Möglichkeit, daß er zurückkehren wird?“ „Das tut er immer“, sagte ich.“ Seite 635 „Sara“ von Stephen King Normalerweise bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten. Aber diese vier sind durchaus gelungen! Trotz ihrer Kürze schafft es Stephen King unheimliche Gänsehaut-Momente einzubauen. Und auch die gewählte Reihenfolge der Geschichten gefällt mir sehr gut. „Mr. Harrigans Telefon“ ist einem gemütlichen Erzählton gehalten, der keine Eile hat und somit viele Rückblicke aus Craigs Leben zulässt. Als Kind der 80er war der Ausflug zu den Anfängen des Internets gefüllt mit eigenen Erinnerungen. Kritisch, ohne belehrend zu sein, zeigt diese Geschichte zugleich die Abhängigkeit zu unseren Mobiltelefonen auf. „Ich glaube, im 21 Jahrhundert sind unsere Handys das, was uns mit der Welt verbindet. Sollte das stimmen, ist es wahrscheinlich die denkbar schlechteste Verbindung. Vielleicht aber auch nicht.“ Seite 118 „Blutige Nachrichten“ Die nächste Geschichte „Chucks Leben“ wird von hinten nach vorne erzählt und hat somit Benjamin-Button-Flair. Die Geschehnisse erschließen sich einem nicht gleich, dadurch wirkt sie rätselhafter, mysteriöser und flasht einen noch dazu mit einem Ende, dass es in sich hat! „Miss Richards, glauben Sie an Geister?“ Sie dachte nach. „Ich glaube, dass Erinnerungen Geister sind. Aber so was wie Gespenster, die durch die Flure von muffigen Schlössern schweben? Die existieren nur in Büchern und im Kino, glaube ich.“ Seite 184 „Blutige Nachrichten“ Last but not least „Die Ratte“. Sie erzählt die Geschichte von Drew, der schon einige Kurzgeschichten verfasst hat. Eine davon wurde sogar im New Yorker veröffentlicht. Sein großer Traum ist es jedoch, ein eigenes Buch zu verfassen. Wie weit wird er dafür gehen? Ich wünsche dir schaurig-schöne Gruselstunden mit der neuen Kurzgeschichtensammlung vom Meister des Grauens!

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Stephen Kings Kurzgeschichten sind sehr spannend

Von: vascopereira_1

17.08.2020

Neben der wirklich gelungenen Outsider-Fortsetzung bekommt man hier noch 3 weitere spannende, gruselige Geschichten geboten, in denen der Altmeister King wieder zu Horror-Hochform aufläuft. Grandioses Stephen-King-Vergnügen. Es war für mich einen Versuch wert, aber ich mag es mehr zu lesen, als Hörbücher zu hören!

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Neue Kurzgeschichten aus der Feder von Stephen King In der Vorweihnachtszeit richtet eine Paketbombe an einer Schule nahe Pittsburgh ein Massaker an. Kinder sterben. Holly Gibney verfolgt die furchtbaren Nachrichten im Fernsehen. Der Reporter vor Ort erinnert sie an den gestaltwandlerischen Outsider, den sie glaubt vor nicht allzu langer Zeit zur Strecke gebracht zu haben. Ist jene monströse, sich von Furcht nährende Kreatur wiedererwacht? Die titelgebende Geschichte „Blutige Nachrichten“ – eine Stand-alone-Fortsetzung des Bestsellers „Der Outsider“ – ist nur einer von vier Kurzromanen in Stephen Kings neuer Kollektion, die uns an so fürchterliche wie faszinierende Orte entführt. Mit einem Nachwort des Autors zur Entstehung jeder einzelnen Geschichte. (Quelle: Klappentext) Als langjährige Stephen King-Leserin habe ich mich wieder besonders auf das neueste Buch vom „Meister des Grauens“ gefreut. „Blutige Nachrichten“ enthält vier längere Kurzgeschichten – jede einzelne besonders und völlig unterschiedlich, aber alle irgendwie faszinierend und unheimlich. Wieder einmal hat King es geschafft, das Grauen in zunächst völlig harmlos wirkenden Storys anzusiedeln. Dieses Buch enthält folgende Kurzgeschichten: - Mr. Harrigans Telefon Hier erzählt der inzwischen erwachsene Craig von seiner besonderen Freundschaft zu seinem Nachbarn Mr. Harrigan. Craig liest dem alten Mann regelmäßig vor und bessert so sein Taschengeld auf. Später schenkt er ihm ein iPhone und Mr. Harrigan ist nach anfänglichem Zögern beeindruckt von der digitalen Welt – aber gleichzeitig auch kritisch. Noch ahnt Craig nicht, dass dieses Handy in seinem weiteren Leben noch eine zentrale Rolle spielen wird… „Er war mir ein Geheimnis, bis zu seinem Ende und darüber hinaus. Aber vielleicht ist das immer so. Ich glaube, wir leben hauptsächlich allein vor uns hin. Aus freien Stücken wie er oder einfach, weil die Welt so geschaffen ist.“ ( Craig) – Seite 38, eBook Diese Story hat mir sehr gut gefallen – sie entwickelt sich ganz langsam und ist auf besondere Weise spannend. Kein Horror, aber mit einer kleinen Portion Übersinnlichem und einer Botschaft, die zum Nachdenken anregt. - Chucks Leben Mitten in einem unheimlichen Zukunftsverlauf zeigen plötzlich sämtliche Plakatwände ein Bild von einem Mann zusammen mit einer Dankesbotschaft an ihn. Doch wer ist dieser Mann und was hat die aktuelle Situation mit ihm zu tun? Hier schildert King zu Anfang ein beängstigendes Endzeit-Szenario – überraschend ist, dass sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung entwickelt und schließlich eine Geschichte über einen Mann erzählt, der eine interessante Entdeckung macht. Eine gut geschriebene und eher ruhige Geschichte. - Blutige Nachrichten Auf diese Geschichte war ich besonders gespannt: Sie ist nicht nur die titelgebende Story, sondern auch die Längste hier im Buch. Wie oben in der Inhaltsangabe schon beschrieben, ist diese eine kleine Fortsetzung zu Kings packendem Roman „Der Outsider“, der im Jahr 2018 veröffentlicht wurde. Dennoch kann man diese Story auch ohne Vorkenntnisse lesen. Hier gibt es u.a. ein Wiedersehen mit Holly Gibney, die nicht nur in „Der Outsider“ sondern auch in den Bill Hodges-Romanen eine zentrale Rolle gespielt hat. Holly erfährt in den Nachrichten über ein grausames Massaker und glaubt, dass der „Outsider, jene furchbare Gestalt, die sie damals zur Strecke bringen konnte, wieder da ist. Kann das sein? „Sie musste bei der Erwähnung des äußersten Bösen sofort an jenes Monster denken, das sie und Ralph in seinem letzten Versteck aufgespürt haben. Das Monster hatten viele Namen angenommen und viele Gesichter getragen, aber sie hat es sich immer einfach als den Outsider vorgestellt, und der Outsider war so böse wie nur möglich.“ – Seite 164, eBook Eine unheimlich packende Geschichte mit einer beeindruckenden und starken Hauptfigur. Während die ersten beiden Storys eher ruhig waren, kommt hier der so typische King-Horror zur Geltung. Die Spannung baut sich langsam auf und endet in einem packenden Finale. Sehr gelungen. „Sie hofft, dass Ralph das alles nie zu hören kriegt. Sie hofft immer noch, dass das, was sie für ein Monster hält, sich schließlich doch als Schatten entpuppen wird. Aber wenn Ralph es dennoch hören sollte, will sie dafür sorgen, dass er wirklich alles erfährt. Vor allem, falls sie dann tot sein sollte.“ – Seite 209, eBook - Ratte Drew Larson ist neben seiner Tätigkeit als Dozent auch Autor, der auf den Durchbruch wartet. Bisher hat er nur einige Kurzgeschichten veröffentlicht. Doch eines Tages kommt ihm DIE Idee für einen Roman. Um diese ungestört umsetzen zu können, beschließt er, für einige Zeit in die einsame Hüttezu fahren, die seinem verstorbenen Dad gehörte. Doch dort kommt alles anders: Durch einen Sturm ist er plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten – doch das ist nicht das einzige Problem… Neben „Blutige Nachrichten“ ist „Ratte“ für mich die beste Geschichte des Buches. Unheimlich spannend, das Gruselige zieht hier nach und nach ein. Auch was es mit dem Titel „Ratte“ auf sich hat, wird entschlüsselt. Eine Besonderheit gibt es noch zum Schluss: In einem ausführlichen Nachwort erzählt Stephen King, wie die einzelnen Geschichten entstanden sind. Auch der Titel „Blutige Nachrichten“ passt nicht nur als Titel der Hauptgeschichte, sonder nauch tatsächlich auf besondere Weise zu allen Geschichten. Mein Fazit: Wieder eine tolle Kurzgeschichten-Sammlung aus der Feder von Stephen King. „Blutige Nachrichten“ enthält vier Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein können – jedoch ist jede, wie schon von King gewohnt, unheimlich gut ausgearbeitet, mit kleinsten Details. Mal wird es unheimlich und nachdenklich, dann interessant und später auch mal gruselig mit typischem King-Horror. Sehr lesenswert!

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Da es sehr unterschiedliche Geschichten sind muss ich sie auch einzeln bewerten. Die erste Geschichte hat für meinen Geschmack etwas wenig Horror gehabt dennoch fand ich die Geschichte interesannt und es muss ja nicht immer das Monster im Schrank sein manschmal ist es das unerklärliche was einen eine Gänsehaut beschert. Im Vergleich mit den anderen 3 Geschichten war dies jedoch die schwächste und bekommt von mir 3 Sterne Chucks Leben war erst sehr verwirrend und es löst sich erst im Lauf der Geschichte die etlichen Fragezeichen die ich hatte auf. Hier ist genau diese Verwirrung die mich reizte weiter zu lesen den ich wollte wissen wie das ganze zusammenhängt. Diese Geschichte bekommt 4 Sterne Blutige Nachrichten wie, auch das Buch heißt, war dann Die Art von Horror die man von Stephen King gewohnt ist. Hier fand ich mich als Stephen King Fan genau in dem Bereich wieder den ich von ihm gewohnt war. Ein Etwas was über Jahrzehnte hinweg sich am Leid der Menschen erfreut und sich unbemerkt unter diesen versteckt. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und sie war Spannend mit einem klasse Finale. Der Geschichte gebe ich 5 Sterne. Ratte ist meine Lieblingsgeschichte aus dem Buch den hier zeigt sich, dass aus ganz alltäglichen Situationen, die eigentlich in der Umgebung normal sind, der wahre Horror stecken kann. Gut aber es wäre kein King wenn dann nicht doch ein wenig Phantastik mit rein spielt nur könnten es in der Situation in der sich der Protagonist befindet auch Haluzinationen sein. Ich fragt mich was ist wahr und was ist Fiktion? Und ist es nicht einfach auch Zufall. Auch hier gebe ich 5 Sterne. Zum Schreibstiel brauche ich wohl wenig zu sagen der ist bei allen Geschichten flüssig und auch die Spannung kommt bei allen 4 Geschichten nicht zu kurz jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt. Ich konnte mich gut in die jeweiligen Hauptfiguren hinein versetzen und die Handlungen waren klar und verständlich.

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Ich liebe Thriller, jedoch habe ich immer wieder Probleme Bücher von Stephen King zu lesen und komme einfach nicht mit dem ausufernden Schreibstil zurecht. Dabei finde ich die Filme allesamt sehr gelungen und die Geschichten immer äußerst spannend. Ich dachte mir daher, ich versuche es dieses Mal einfach mit dem Hörbuch. Die Stimme des Sprechers David Nathan, ist bereits sehr angenehm und die kurzen Kapitel ermöglichten mir auch während kurzer Autofahrten das Hörvergnügen. Das Hörbuch enthält 4 Kurzgeschichten, die auf ihre Art, jedes für sich und typisch für King, interessant, spannend, aber auch ausufernd und von ihren Ideen her nicht immer neu daherkommen. In der ersten Geschichte geht es um einen Jungen, der jahrelang Kontakt zu einem älteren Mann hat - und zwar über den Tod hinaus. Eine mysteriöse Story, bei der man selbst entscheidet, was man am Ende glaubt. Und ob man sich den "Vorfall" rational oder übersinnlich erklären will. Die 2. Geschichte thematisiert das Ende der Welt, um das der Autor eine ergreifende Story gestrickt hat. Für mich die beste der 4 Geschichten. Novelle Nummer 3. war die versprochene Fortsetzung des Outsiders und ein Wiedersehen mit Holly Gibney aus der Mercedes Reihe, die ich teilweise zu langatmig fand. Auch in der letzten Geschichte spielt King mit den Emotionen. Ein Autor, der sich Veränderung wünscht und einen ominösen Deal mit einer "Ratte" schließt. Auch hier begegnet man dem Übersinnlichen. Fazit: King mag man oder eben nicht. Ich bin Fan, muss allerdings gestehen, dass mich die Verfilmungen oft mehr ansprechen, weil die Bücher so viele Seiten haben. Ein weiterer Grund auf seine Novellen auszuweichen, die eine angenehme Länge haben. Wer Kings Werke liebt, dem werden diese Geschichten auf jeden Fall auch gefallen.

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Stephen King hatte seit Mitte der 1970er Jahre nicht nur dem Horror-Genre mit seinen Bestseller-Romanen wie „Carrie“, „Brennen muss Salem“, „Shining“, „The Stand“, „Feuerkind“, „Cujo“ sowie der Kurzgeschichten-Sammlung „Nachtschicht“ seinen Stempel aufgedrückt, sondern war so erfolgreich, dass er – wie er mal erwähnte -, auch seine Wäscheliste hätte veröffentlichen können. So verfasste er dann nicht nur das Sachbuch „Danse Macabre“, sondern mit „Frühling, Sommer, Herbst und Tod“ eine erste Sammlung mit vier Kurzromanen, die im Horror-Bereich erfahrungsgemäß schlecht an den Mann zu bringen sind. Der Erfolg gab King aber auch diesmal recht, obwohl es sich bis auf „Atemtechnik“ nicht um Horror-Geschichten handelte. „Die Leiche“ wurde sehr erfolgreich von Rob Reiner verfilmt, „Der Musterschüler“ von Bryan Singer. Seither hat King in seiner äußerst produktiven Schriftsteller-Karriere immer wieder mal zwei bis vier Novellen zu Büchern zusammengefasst. Nach „Langoliers“, „Nachts“ und „Zwischen Nacht und Dunkel“ liegt mit „Blutige Nachrichten“ nun ein weiteres Buch mit vier Novellen des „King of Horror“ vor, durch die sich als Roter Faden irgendwie der Fluch und Segen des technologischen Fortschritts zieht. Das wird vor allem bei „Mr. Harrigans Telefon“ deutlich. Der Ich-Erzähler Craig erinnert sich daran, wie er 2004 im Alter von neun Jahren für den wohlhabenden Ex-Unternehmer Mr. Harrigan zu arbeiten begann. Er bekam fünf Dollar die Stunde dafür, für den alten Mann Einkäufe zu erledigen und ihm vorzulesen, dazu erhielt er vier Mal im Jahr Karten zum Valentinstag, zum Geburtstag, zu Thanksgiving und zu Weihnachten – jeweils mit einem förmlichen Glückwunsch und einem Ein-Dollar-Rubbellos. Craigs Dad fand diese Geste immer sehr geizig, schließlich besaß der Arbeitgeber seines Sohnes früher u.a. eine Schifffahrtslinie, mehrere Einkaufszentren und eine Kinokette, aber keinen Laptop oder Fernseher. Dagegen freut sich Craig, dass er am ersten Weihnachtstag 2007 das erste iPhone geschenkt bekommt und wenig später sogar durch das Rubbellos von Mr. Harrigan dreitausend Dollar gewinnt. Craig revanchiert sich bei Mr. Harrigan, indem er ihm ebenfalls ein iPhone schenkt, worauf der alte Mann vor allem über die Echtzeit-Übermittlung des Dow-Jones-Index fasziniert ist, aber auch von dem Umstand, dass Zeitungen ihre Storys umsonst im Netz anbieten. Als Mr. Harrigan stirbt, steckt ihm Craig das iPhone in den Anzug, in dem dieser beerdigt wird, Was Craig beunruhigt, ist die Tatsache, dass er nicht nur nach der Beerdigung von Mr. Harrigan nach wie vor Kurznachrichten von seinem Handy erhält, sondern auch Menschen, die Craig das Leben schwer machen, unter mysteriösen Umständen sterben, nachdem Craig sein Leid auf die Mailbox von Mr. Harrigans Handy gesprochen hat … „Chucks Leben“ spielt in einer vielleicht gar nicht so fernen Zukunft, in der nicht nur ganze Vögel- und Fischarten aussterben, sondern auch Kalifornien und das Internet verschwindet. Marty Andersons Aufmerksamkeit wird von einer Reklametafel in Beschlag genommen, auf der statt einer Werbung für eine Fluggesellschaft geworben wurde, nun aber das Foto eines mondgesichtigen Mannes anzeigt, über dessen Kopf die Botschaft verkündet wird: „Charles Krantz. 39 wunderbare Jahre! Danke, Chuck!“. Und auch im Fernsehen prangt statt des Begrüßungsbildschirms von Netflix die gleiche Botschaft, die ebenso von einem Flugzeug in den Himmel geschrieben wird. Doch niemand scheint diesen Chuck zu kennen. Nur Chucks engste Vertrauten wissen, dass Chuck im Krankenhaus im Sterben liegt und vor seiner Krankheit für etwas Aufsehen gesorgt hat, als er zu der rhythmischen Musik von Jared Franck an der Boylston Street in Boston zu tanzen anfing. Er nahm an einer Tagung von Buchhaltern teil, als er während eines Nachmittagsspaziergangs bei dem Musiker stehenblieb und auf spektakuläre Weise zu tanzen anfing und eine junge Frau namens Janice einlädt, es ihm gleichzutun. „Später wird er den Namen seiner Frau vergessen. Erinnern wird er sich jedoch – gelegentlich – daran, wie er stehen blieb, die Aktentasche fallen ließ und anfing, die Hüften zum Rhythmus des Schlagzeugs zu bewegen, und dann wird er denken, dass Gott dafür die Welt erschaffen hat. Genau dafür.“ (S. 169) In der Titelgeschichte „Blutige Nachrichten“ gibt es ein Wiedersehen mit Holly Gibney, der Geschäftspartnerin von Bill Hodges, einem ehemaligen Detective, der nach seinem Ruhestand die Detektei „Finders Keepers“ gegründet hat. Nach den drei Romanen „Mr. Mercedes“, „Finderlohn“ und „Mind Control“ rückt Holly Gibney in dem Roman „Der Outsider“ mehr in den Vordergrund. Sie will sich gerade ihre Lieblings-Gerichtsshow im Fernsehen ansehen, als das Programm wegen einer Eilmeldung unterbrochen wird. Chet Ondowsky, der als erster Reporter vor Ort von einem Bombenattentat an einer Schule in Pineborough berichtet, erinnert Holly an den gestaltwandlerischen Outsider, den sie einst mit Detective Ralph Anderson zur Strecke gebracht zu haben glaubte. Durch ihren Psychiater kommt sie zu einem anderen Patienten in Kontakt, der ähnliche „Wahnvorstellungen“ über Gestaltwandler zu haben scheint, allerdings viel konkretere Beweise für die Existenz weiterer Outsider vorlegen kann … In der abschließenden Novelle „Ratte“ wird der Literaturdozent Drew Larson von der Idee gepackt, nach einem fürchterlich gescheiterten Versuch, neben seinen bisher veröffentlichten Kurzgeschichten auch einen Roman zu schreiben, es erneut zu versuchen, und zwar mit einem Western. Um die nötige Ruhe zu haben, fährt er in die Hütte seines vor zehn Jahren verstorbenen Dads, wo seine Arbeit zunächst flott von der Hand geht. Doch dann stellen sich wie schon beim ersten Mal die ersten Probleme ein, und Drew geht einen faustischen Pakt ein … Es ist vor allem das Wiedersehen mit der sympathischen Detektivin Holly Gibney in der titelgebenden Geschichte, die „Blutige Nachrichten“ für Stephen-King-Fans lesenswert macht. In dieser Geschichte entwickelt King die beunruhigende Story von „Der Outsider“ konsequent weiter, füllt die Figur mit Charakter und einer Biografie, die vor allem durch die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter geprägt ist. Vor allem erweist sich King hier als Meister der Spannung, die in den übrigen Geschichten kaum zur Entfaltung kommt. Während „Mr. Harrigans Telefon“ noch ein nostalgisches Gefühl von „The Twilight Zone“ aufkommen lässt, verpufft die nichtlinear erzählte Geschichte über Chuck Kurtz abgesehen von der lebendig beschriebenen Tanz-Einlage auf offener Straße ohne große Pointe. „Ratte“ greift das bei King beliebte und vor allem aus „Shining“ bekannte Motiv des Möchtegern-Romanautors auf, der in der Isolation unkluge Entscheidungen trifft und dafür die fürchterlichen Konsequenzen tragen muss. Letztlich ist die Qualität der einzelnen Geschichten zu unterschiedlich, um „Blutige Nachrichten“ zu einem guten Stephen-King-Werk zu machen. Stattdessen hätte der Bestseller-Autor die Titelgeschichte zu einem richtigen Roman ausbauen sollen.

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Unheimlich spannend!

Von: Silbernenadel

10.08.2020

4 brandneue Kurzromane von Stephen King wie immer kongenial gelesen von David Nathan. Besonders gut gefallen haben mir der erste und dritte Kurzroman, in dem es ein Wiedersehen mit Holly Gibney gibt. Über den Inhalt will ich weiter nichts verraten; wie gewohnt unterhaltsam, spannend und unheimlich. Ich finde gerade David Nathans Stimme ganz wunderbar passend.

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