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Rezensionen zu
Der Polizist

John Grisham

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Wow, was für ein Buch! Ab Seite 1 ist man mitten im Geschehen und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte ist sehr dramatisch, der junge Drew wohnt mit seiner Schwester Kiera und der Mutter Josie bei dessen Freund Stu, welcher als Polizist arbeitet. Stu hat aber eine dunkle Seite, da er viel trinkt und Drews Mutter verprügelt. Auch Drew und Kiera werden geschlagen. Als die gewaltätigen Übergriffe eines Nachts eskalieren und Stu Josie bewusstlos schlägt, erschießt Drew Stu. Die Menschen der Kleinstadt wollen den jungen "Polizistenmörder" in der Gaskammer sehen. Nun liegt es an Jake Brigance, der Drew erst gar nicht als Anwalt vertreten möchte, ihn vor der Todesstrafe zu bewahren. Ich fand dieses Buch unglaublich interessant, spannend und dramatisch. Die Hintergründe und was die Familie von Drew erleiden musste haben mich sehr berührt.

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Jake Brigance ist zurück mit einem weiteren spektakulären Fall, der es in sich hat: Jake Brigance steht als Pflichtverteidiger im Zentrum eines aufsehenerregenden Mordprozesses in Clanton, Mississippi. Sein Mandant Drew Gamble hat einen örtlichen Deputy umgebracht – doch war es Notwehr oder Mord? Die Mehrheit von Clanton fordert lautstark einen kurzen Prozess und die Todesstrafe. Dabei ist Drew Gamble gerade einmal 16 Jahre alt. Jake Brigance arbeitet sich in den Fall ein und versteht schnell, dass er alles tun muss, um den Jungen zu retten. Auch wenn er in seinem Kampf für die Wahrheit nicht nur seine Karriere, sondern auch das Leben seiner Familie riskiert... Mit diesem Buch kehr der Autor wieder zum Genre des Gerichts Thrillers zurück was mich persönlich sehr freut. Den meisten dürfte "Die Jury" von John Grisham ein Begriff sein, ob als Buch oder die Verfilmung mit Sandra Bullock, Matthew McConaughey und Samuel L Jackson ist dabei unerheblich. Hier lernen wir Jake Brigance das erste Mal kennen und in seinem inzwischen dritten Fall gibt es große Parallelen zu "Die Jury". Vorwissen braucht mal allerdings nicht um das Buch zu lesen, auch wenn es mehr Spaß macht, wenn man die Jury kennt da alte Bekannte auftauchen und es immer mal wieder Anspielungen gibt. John Grisham lässt sich viel Zeit, um seine Geschichte zu erzählen, was mir sehr gut gefallen hat. Ich mag den Schauplatz Clanton mit seinen Einwohnern sehr gerne und fand es spannend wie der Autor hier die Themen Rassismus, sexuelle und häusliche Gewalt sowie Vertuschung in der Polizeibehörde eingebracht hat, was ja gerade in den USA ein sehr brisantes Thema ist. Jake Brigance kämpft in diesem Buch an zwei Fronten zusätzlich zu dem Fall um Drew hat er noch einen riesen Fall gegen eine Eisenbahngesellschaft am Laufen. Auch dieser Fall ist spannend und super interessant dargestellt hätte aber eigentlich ein eigenes Buch verdient. Durch den zusätzlichen Fall wird man immer von dem Polizisten Mord abgelenkt was immer ein wenig die Spannung aus dem Fall rausnimmt, obwohl die beiden Fälle sich gut ergänzen. Dennoch weiß der Autor genau wie er Spannung im Gerichtssaal erzeugt und wie er seine Leser an die Seiten fesselt. Egal ob mit der Auswahl der Geschworenen oder bei den Verhören hier ist Grisham in seinem Element und liefert sehr starke Szenen ab. Auch bei seinen Charakteren schafft er es den Leser tief blicken zu lassen und lässt uns an seinen Ängsten und Sorgen teilhaben. Dadurch entsteht eine feste Bindung zu dem Charakter, den man einfach ins Herz schließen muss. Generell fand ich die Charaktere in dem Buch sehr stark dargestellt und gut ausgearbeitet so das sie die Geschichte zu etwas besonderem machen. Mit "Der Polizist" spielt John Grisham viele seiner Stärken aus und beweist, dass er immer noch zu den Topautoren gehört. Auch wenn er sich mit zwei Fällen in dem Buch etwas übernommen hat, punktet er mit einer tollen Gerichtsatmosphäre, interessanten Charakteren und unglaublichen Wendungen. Von mir eine absolute Leseempfehlung für Grishams neustes Werk und ich bin schon sehr gespannt auf das nächste Buch. 4,5 von 5

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John Grisham ist mit seinem neuen Roman „Der Polizist“ eindrucksvoll zurück. Aber nicht nur der Autor ist zurück, sondern auch Jake Brigance, der Anwalt aus Clanton, der vor Jahren Carl Lee Hailey in „Die Jury“ vor der Todesstrafe bewahrte. John Grisham kehrt wieder zu seinen Wurzeln zurück. Seit „Die Jury“ gab es viele Neuveröffentlichungen von ihm, manche gut, manche weniger gut. Aus meiner Sicht reichten die neuen Bücher nicht an die älteren heran. Aber „Der Polizist“ konnte mich von Anfang bis Ende überzeugen. Wieder wird ein aufsehenerregender Mordprozess in Clanton verhandelt. Drew Gamble, 16 Jahre alt, mehr Kind als Teenager, hat den Lebensgefährten seiner Mutter, einen örtlichen Polizisten, umgebracht. Die Frage, die sich ganz Mississippi stellt: War es kaltblütiger Mord oder Notwehr? In Clanton ist man sich allerdings einig, der Junge soll in die Gaskammer und Jake Brigance hat wieder einen unpopulären Gerichtsfall an der Backe, der nicht nur seiner Reputation sondern auch seiner Gesundheit schadet. In diesem Buch wird nichts ausgelassen. Es ist die Rede von Polizeigewalt, Rassismus, häusliche Gewalt, die Stellung der Kirche, Abtreibung, Missbrauch, die Todesstrafe, sowie letztendlich, und damit ähnlich wie im ersten Teil, Selbstjustiz. Anfangs dachte ich mir, das ist eindeutig zu viel des Guten, John Grisham übertreibt unsäglich, doch wer die Nachrichten in den USA verfolgt, wird feststellen, dass genau diese Themen nach wie vor auf der Tagesordnung stehen. Toll fand ich, dass alle bekannten Gesichter aus „Die Jury“ einen Platz in diesem Roman fanden, sogar sein damaliger Mandant Carl Lee Hailey, der fünf Jahre zuvor freigesprochen wurde, bekommt ausreichend Raum. Ein Buch, das einen nachdenklich stimmt, Moral und Ethik könnte man als Überbegriff hervorstreichen. Endlich wieder ein Pageturner von John Grisham. Ich konnte dieses Buch nicht zur Seite legen. Spannung pur, toll erzählt, eben ein echter Grisham aus den früheren Jahren.

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Spannend

Von: _maxcologne_

27.05.2021

Der Polizist von John Grisham hat mir gut gefallen. Es ist erneut einer seiner klassischen Justiz-Thriller. Wir begegnen alten Bekannten aus Die Jury wieder und ich hatte ständig die Figuren der Verfilmung vor Augen. Matthew McConaughey als Jake Brigance hat mich während des gesamten Leseprozesses begleitet. Drew Gamble hat den seinen Rausch ausschlafenden örtlichen Deputy Stu Kofer erschossen, nachdem dieser seine Mutter krankenhausreif geprügelt hat. War es Mord, Notwehr oder Rache? Hierüber gilt es zu entscheiden. Keiner der lokalen Anwälte möchte Drew verteidigen und es sich dadurch mit der lokalen Polizeit verscherzen. Stu war ein beliebter Kollege gewesen. Schließlich kriegt Jake Brigance den Fall auf's Auge gedrückt. Schafft er es auch diesmal das bestmögliche Urteil für seinen Mandanten zu erzielen? Wie üblich gibt es auch noch andere parallele Fälle für Jake Brigance, die die ganze Story etwas abrunden. Leider kommt Jakes anderer großer Fall, von dem er sich einen erheblichen Geldsegen verspricht, für meinen Geschmack viel zu kurz. Der einzige Wermutstropfen in diesem Buch, daher gibt es auch "nur" 4 Sterne. Insgesamt kann ich das Buch aber dennoch für alle Fans, oder die, die es noch werden wollen, empfehlen.

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Band 3 um Anwalt Jake Brigance Jake Brigance, Held der Bestseller „Die Jury“ und „Die Erbin“, ist zurück. Diesmal steht er als Pflichtverteidiger im Zentrum eines aufsehenerregenden Mordprozesses in Clanton, Mississippi. Sein Mandant Drew Gamble hat einen örtlichen Deputy umgebracht – doch war es Notwehr oder Mord? Die Mehrheit von Clanton fordert lautstark einen kurzen Prozess und die Todesstrafe. Dabei ist Drew Gamble gerade einmal 16 Jahre alt. Jake Brigance arbeitet sich in den Fall ein und versteht schnell, dass er alles tun muss, um den Jungen zu retten. Auch wenn er in seinem Kampf für die Wahrheit nicht nur seine Karriere, sondern auch das Leben seiner Familie riskiert. (Quelle: Klappentext – Heyne Verlag) Ich lese die Justiz-Thriller von John Grisham seit vielen Jahren und auch sein neuestes Buch „Der Polizist“ ist wieder gut gelungen. Es ist inzwischen der dritte Band um den Anwalt Jake Brigance, ich selbst habe aus der Reihe bisher nur „Die Jury“ gelesen. Auch wenn die Romane durch Personen miteinander verbunden sind, sind es abgeschlossene Geschichten, die man auch unabhängig voneinander lesen kann. „Der Polizist“ spielt im Jahr 1990 – fünf Jahre nach den Geschehnissen in „Die Jury“ und zwei Jahre nach „Die Erbin“. Nachdem im Leben von Jake Brigance nun endlich etwas Ruhe eingekehrt ist, steht er plötzlich vor einem neuen Fall, der ihm wieder alles abverlangen wird. Sein Mandant ist der 16-jährige Junge Drew Gamble, der nach einem Drama den Lebensgefährten seiner Mutter Josie erschossen hat. Der Tote, Stuart Kofer, war ein Deputy und bei den meisten Kollegen beliebt, allerdings von manchen Leuten auch gefürchtet. Für Drew wird die Todesstrafe gefordert – doch war es wirklich Mord oder doch Notwehr? Nach und nach kommen immer mehr Details aus dem Leben des Toten, aber auch aus dem Leben von Drew, seiner Mutter und seiner kleinen Schwester ans Licht. Schon bald zeigt sich, dass der Deputy eine sehr dunkle Seite hatte… „Das schäbige kleine Haus lag weit draußen auf dem Land, etwa zehn Kilometer südlich von Clanton an einer alten Bezirksstraße, die irgendwann im Nichts endete. (…) Näherte sich nachts ein Auto, strich das Scheinwerferlicht über die Fenster und Türen an der Front, als wollte es die Menschen, die dort wohnten, vorwarnen. Die Abgeschiedenheit machte das, was ihnen bevorstand, noch schlimmer.“ – Seite 9, eBook …schon der Buchbeginn macht klar, das bald etwas Schreckliches passieren wird. Mit seinem ruhigen und detailreichen Schreibstil schildert John Grisham das Drama um die Familie Gamble. Zudem erfahren wir, wie es Jake Brigance und weiteren bekannten Figuren in den letzten Jahren ergangen ist. Neben dem Gamble-Fall spielt noch ein zweiter Prozess in dem Buch eine größere Rolle. Die Story ist wieder im fiktiven Ort Clanton angesiedelt, der schon in mehreren Grisham-Büchern als Schauplatz diente. Insgesamt liest sich das Buch sehr gut, nur in der Mitte hatte ich ab und an das Gefühl, dass es zu viele Nebenschauplätze gibt und der rote Faden kurzzeitig verloren geht, gerade in Bezug auf den zweiten Prozess, dessen Fall etwas in die Länge gezogen wird. Doch im letzten Drittel, in dem Drews Verhandlung stattfindet, wird es wieder richtig spannend - es gibt einige Überraschungen. „Obwohl die Fenster geöffnet waren und die Vorhänge im Wind flatterten, lagen die dramatischen, belastenden Entwicklungen des langen Tages schwer in der Luft.“ – Seite 195, eBook Mein Fazit: Wieder ein gelungener Justiz-Thriller aus der Feder von John Grisham. Die Handlung ist wie gewohnt detailreich geschrieben – mal dramatisch, mal berührend und besonders zum Ende hin sehr packend. Neben kleinen Längen im Mittelteil ist es ein sehr gutes Buch im typischen Grisham-Stil, das fast an „Die Jury“ heranreicht. Ich vergebe 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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In seinem 1989 veröffentlichten Debütroman „Die Jury“ ließ John Grisham den jungen Anwalt Jake Brigance mit dem Schwarzen Carl Lee Hailey den Vater eines zehnjährigen Mädchens verteidigen, das brutal misshandelt und vergewaltigt wurde, worauf Hailey den geständigen Täter tötete, das brutal misshandelt und vergewaltigt wurde, worauf Hailey den geständigen Täter getötet hatte. Über dreißig Jahre später lässt Bestseller-Autor John Grisham Brigance in einem ganz ähnlichen Fall die Verteidigung übernehmen. Diesmal nimmt er sich des sechzehnjährigen Drew Gamble an, der sich vor Gericht wegen des Mordes an dem Polizisten Stu Kofer verantworten muss. Kofer war zwar ein guter Polizist, betrank sich aber häufig, zettelte in Bars Schlägereien an und misshandelte auch seine Freundin Josie, der er mit ihren Kindern Kiera und Drew ein Zuhause gab. Als Stu eines Nachts nach einem seiner Saufgelage nach Hause torkelt, schlägt er Josie bewusstlos und schläft schließlich seinen Rausch aus. Als die verängstigten Kinder nach ihrer Mutter sehen und sie reglos auf dem Küchenfußboden finden, erschießt Drew den verhassten Mann mit dessen Dienstwaffe und ist beim Eintreffen der Polizei kaum ansprechbar. Sheriff Ozzie Walls nimmt den schmächtigen Drew fest, Richter Omar Noose beauftragt Jake mit der Verteidigung des Jungen, womit sich der ansonsten beliebte Anwalt in der Kleinstadt Clanton, Mississippi, nicht gerade beliebt macht. Vor allem Earl Kofer, der Vater des ermordeten Polizisten, fordert lautstark die Todesstrafe für den Jungen. Zusammen mit seiner schwarzen Assistentin Portia, die kurz vor der Aufnahme ihres Jura-Studiums steht, und seinen Freunden/Kollegen Harry Rex und Lucien Wilbanks, setzt Jake alles daran, dem Jungen die bestmögliche Verteidigung zu bieten und ihn möglichst vor der drohenden Todesstrafe zu bewahren. Dazu muss er allerdings vor der Jury die dunkle Seite des getöteten Cops offenlegen … „Er dachte an Drew und versuchte wieder einmal vergeblich zu definieren, was Gerechtigkeit bedeutete. Töten musste bestraft werden. Doch ließ es sich nicht manchmal auch rechtfertigen? Wie jeden Tag grübelte er darüber nach, ob er Drew aussagen lassen sollte. Um das Verbrechen rechtfertigen zu können, musste man den Angeklagten selbst anhören, die grauenvolle Situation heraufbeschwören, den Geschworenen deutlich machen, welche Panik im Haus herrschte …“ (S. 455) Mit Jake Brigance hat John Grisham ganz zu Beginn seiner Schriftsteller-Karriere einen ebenso sympathischen wie kämpferischen Pflichtverteidiger geschaffen, der fünf Jahre nach dem spektakulären Hailey-Prozess noch immer davon träumt, ein berühmter Prozessanwalt zu werden. Da er jedoch das Herz am rechten Fleck hat, übernimmt er weiterhin die Mandate für nahezu mittellose Menschen, denen das Leben übel mitgespielt hat. Grisham erweist sich in „Der Polizist“ nicht nur als versierter Erzähler und Dramaturg, der das Genre des Justiz-Thrillers zu Bestseller-Form aufpolierte, sondern vor allem als Menschenfreund, der seinen Figuren bei all ihren offensichtlichen Schwächen die Sympathien entgegenbringt, um die Leserschaft auf die Seite des Angeklagten zu ziehen. Den an sich eindeutigen Fall eines Polizistenmordes versieht Grisham mit – wenn auch etwas überzogen wirkenden – derart ungewöhnlichen Umständen, dass sich auch der Leser fragen muss, ob in diesem Fall nicht eventuell der Mord an dem launischen und gewalttätigen Polizisten gerechtfertigt gewesen sein könnte. Das bedrohliche Klima, das in Clanton während des Prozesses herrscht, fängt Grisham ebenso überzeugend ein wie die gekonnt inszenierte Gerichtsverhandlung mit pointierten Dialogen und juristischen Feinheiten, dass es eigentlich unnötig ist, Jakes zweitem Prozess um eine Familie, die bei einem Bahnübergang in einen vorbeifahrenden Güterzug gefahren ist, weil die Warnleuchten nach Zeugenaussagen defekt gewesen sein sollen, größere Aufmerksamkeit zu widmen. Am Ende enttäuscht dieser „Smallwood“-Prozess, von dem sich Jake einen Befreiungsschlag für seine finanziell angeschlagene Kanzlei erhofft hat, so dass sich Grisham besser ganz auf den Gamble-Prozess hätte konzentrieren sollen. Mit „Der Polizist“ ist ihm aber auf jeden Fall ein durchweg packender Thriller gelungen, der Grishams Fähigkeiten voll zum Tragen kommen lässt und hoffentlich die eine oder andere Fortsetzung nach sich zieht.

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„Die Jury“ von John Grisham gehörte zu den absolut stärksten Romanen von John Grisham. Der amerikanischer Anwalt der im belletristischen Genre Thriller dem Thema „Justiz“ eine völlig neue Gewichtung gegeben hat – geht in seinen neuesten Roman „Der Polizist“ zurück in die Zukunft seiner schriftstellerischen Karriere. John Grisham verwendet gerne Themen – die sich polarisierend auf einem schmalen Grat bewegen. Im vorliegenden Roman geht es wieder vors Gericht und auch hier liegt das Schicksal des Angeklagten bei der unparteiischen Jury. Jake Brigance – der idealistische Jurist der schon in „Die Jury“ und „Die Erbin“ nicht nur die Jury überzeugen konnte, träumt noch immer davon ein berühmter Prozessanwalt zu werden, der sich überregional einen Namen macht, um der kleinen Provinz zu entkommen. John Grishams Talent eine Straftat hochspannend aus vielen Perspektiven nachhaltig auszumalen ist sprichwörtlich großes Kino. Die Palette von emotionalen Werkzeugen, die er verwendet, sind vielfältig, aber wirkungsvoll. Eingeklammert von einigen Klischees die er auch in „Der Polizist“ verwendet, gehört dieser Roman zu einem seiner stärksten. Jake Brigance, Held der Bestseller »Die Jury« und »Die Erbin«, ist zurück. Diesmal steht er als Pflichtverteidiger im Zentrum eines aufsehenerregenden Mordprozesses in Clanton, Mississippi. Sein Mandant Drew Gamble hat einen örtlichen Deputy umgebracht – doch war es Notwehr oder Mord? Die Mehrheit von Clanton fordert lautstark einen kurzen Prozess und die Todesstrafe. Dabei ist Drew Gamble gerade einmal 16 Jahre alt. Jake Brigance arbeitet sich in den Fall ein und versteht schnell, dass er alles tun muss, um den Jungen zu retten. Auch wenn er in seinem Kampf für die Wahrheit nicht nur seine Karriere, sondern auch das Leben seiner Familie riskiert. (Verlagsinfo) Notwehr aus Todesangst, oder ein gezielter Mord um sich um seine Familie zu schützen – ist das entschuldbar, ist es legitim das Gesetz in Selbstjustiz zu gebrauchen, oder zu missbrauchen? „Ich wurde von der Polizei vergewaltigt“ die Aussage einer Zeugin – die so dramatisch ist, so unter die Haut geht, dass diese Wellen sich wie ein emotionaler Tsunami durch den Gerichtssaal fortbewegen. Das Justizwesen unterscheidet sich sehr von dem unsrigen. Auch in „Der Polizist“ sind die Auftritte der Rechts- und Staatsanwälte immer theatralisch, sie sind strategisch aufgestellt, sie tricksen mit einer rhetorischen Bewaffnung, die hochspannend und manipulativ ist. Die Figurenzeichnung ist ausgesprochen brillant – und das betrifft alle Personen in diesem Roman. Einige sind ja „Wiederholungstäter“ und uns bestens bekannt. Die Nebenfiguren und Nebengeschichten sind teilweise überflüssig, da die Haupthandlung eine solche Fokussierung innehat, wie ich sie selten erlebt habe. Der sehr, sehr hohe Unterhaltungswert ist nicht nur das Ergebnis einer exponentiellen Spannung, sondern überzeugt durch einen sehr hohen Anteil von Emotionen – inkl. einiger verwandtschaftlichen Todsünden. Die Story spielt ca. 5 Jahre nach den Ereignissen von „Die Jury“ und damit greift John Grisham geschickt in die Schublade von alten Vorurteilen, von längst schon aufgegebenen Dogmen, und traditionellen Idealen – meinen wir wirklich, dass diese an Aktualität verloren haben? Haben sie nicht – noch lange nicht und lädt uns nebensächlich dazu ein, darüber nachzudenken – wo Recht und Unrecht anfangen, oder enden können. Machen Sie sich ein eigenes Bild – es ist ihr gutes Recht. „Der Polizist“ von John Grisham ist zwar als Einzelband konzipiert – aber der Schriftsteller lässt sich einen Korridor voller weiterer Möglichkeit offen. Ein zweiter Teil ist nicht ausgeschlossen, und wenn man schon thematisch die Story nicht fortführen möchte, so haben die Charaktere ein so großes Potenzial, dass wir hoffentlich „Jake Brigance“ wiedersehen. Fazit „Der Polizist“ ist gnadenlos spannend. Eine Verurteilung dazu diesen Roman unbedingt zu lesen. Strafmaß: Sie werden diesen Roman lesen müssen – zu Recht ein Justizthriller, der menschlich überzeugt und einer der stärksten des Autors ist. Michael Sterzik

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Anwalt Jake Brigance ist bereits aus vorherigen Büchern des Autors bekannt, wie beispielsweise aus "Die Jury". Der 16-jährige Drew Gamble wird des Mordes an Stu Kofer angeklagt und die Todesstrafe steht im Raum. Dabei ist noch völlig unklar ob es sich bei der Tat um kaltblütigen Mord oder Notwehr handelt. Jake Brigance übernimmt der Fall nur äußerst widerwillig, hat er doch schon genug Sorgen. Je mehr sich jedoch mit der Geschichte von Drew befasst, umso mehr ist Jake davon überzeugt für die Freiheit seines Mandanten kämpfen zu müssen. Koste es was es wolle. Dabei setzt er nicht nur seine Karriere aufs Spiel, sondern gerät zudem auch noch in höchste Gefahr. Die Geschichte ist hoch dramatisch. Während Stu bei seinen Kollegen hoch geschätzt ist, wird er zu Hause zum Monster und tyrannisiert nicht nur seine Freundin, sondern auch deren Kinder. Hilflos müssen diese mitansehen wie er sie immer wieder schlägt und teilweise sogar ernsthaft verletzt. Doch davon ahnt die Bevölkerung nichts, die den Polizistenmörder auf jeden Fall in der Todeszelle sehen will. John Grisham hat hier ein brisantes Thema aufgegriffen, dass auch heute noch aktuell ist. So gab es beispielsweise in den USA vor einigen Jahren einen Vertuschungsfall durch die Polizei, der durch alle Medien ging. Die Spannung baut sich konstant auf und gipfelt schließlich in der finalen Gerichtsverhandlung, bei der so manche Überraschung ans Tage kommt. Der Ausgang war für mich wieder einmal unerwartet, aber dennoch sehr passend gewählt.

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