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Rezensionen zu
Der Polizist

John Grisham

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Grisham

Von: Ayda

18.02.2023

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt und ich habe es nun endlich gelesen:) Der Strafverteidiger Jack Brigance soll einen 16 jährigen Jungen vor Gericht verteidigen, der seinen Stiefvater erschossen hat, dieser war allerdings Polizist und da stellt sich die Frage war es Mord oder war es Selbstverteidigung ? Denn der Stiefvater und Polizist war gegenüber seinen Stiefkindern und seiner Frau gewalttätig. Der mutmaßlich Schuldige Junge sagt, dass er sich, seine Schwester und seine Mutter verteidigen musste. Anfänglich ist Jack Brigance nicht so begeistert darüber diesen Fall anzunehmen, da ein vorheriger Fall, den er vor einigen Jahren verteidigt hat ihn noch sehr beschäftigt und jetzt muss er schon wieder einen emotional aufgeladenen Fall übernehmen. Die Geschichte fängt sehr eindringlich und intensiv an und eigentlich mag man das Buch gar nicht mehr weg lesen, was für eine Spannung! Man ist tatsächlich auch ganz nah am Geschehen dabei auch als der Polizist erschossen wird und wie alles sich danach auch entwickelt, wie bspw. auch der Fall an Brigance herangetragen wird. Die Jury habe ich tatsächlich nicht gelesen und hat hier vor diesem Buch gespielt, wo Brigance auch der Strafverteidiger ist. Sehr interessantes Buch, sehr viel Aufbau und auch wenn es in der Mitte etwas länger wird, wo es auch um behördliche Strukturen geht, hat mir das Buch sehr gut gefallen!

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Große Enttäuschung

Von: Bernhard M aus Regensburg

22.12.2022

Als begeisterter Leser vieler Romane von Grisham bin ich von Der Polizist sehr enttäuscht. Die mit sehr langem Atem aufgebaute Spannung läuft auf eine Gerichtsverhandlung zu, die ohne Urteil endet. Am 10. Dezember 1990 wird die neue Verhandlung beginnen. Bei Erscheinen des Buches 2020 erfahren wir aber nicht, wie das Verfahren ausgeht. Das Buch endet - einfach so. Auch nahezu alle anderen begonnenen Erzählstränge enden - einfach so.

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Be diesem Roman von John Grisham ist mir die Rezension wirklich schwergefallen. Denn ich habe das Buch aus der Perspektive des Fans und aus der Perspektive des Lesers gesehen der nur selten einen Grisham liest. Denn mir ist aufgefallen, dass das Buch wirklich sehr unterschiedlich gesehen werden könnte. Dem Fan wird das Buch wieder sehr gut gefallen, dagegen der Gelegenheitsleser wird es eher nicht so gut finden. Denn die „Langatmigkeit die dem Fan gut gefällt, kann der Gelegenheitsleser eher als störend ansehen. Das was da als Langatmig angesehen wird findet der Fans gerade gut und sieht es als detaillierte schreibe an. Für mich ist es das detaillierte, wenn auch manchmal zu detailliert, was mir an diesem Buch gut gefallen hat. Die Figuren sind wie üblich sehr fein gezeichnet und ich hatte sofort ein Bild von ihnen im Auge. Durch die Schön Ausarbeitung der Figuren wirken diese sehr lebendig und echt und man kann ihre Handlungen durchaus nachvollziehen. Gut auch die Schauplätze die dem Leser auch Bilder vor das innere Auge zaubern sodass es fast wirkt wie als würde ein Film vor dem inneren Auge ablaufen. Das Buch beginnt eher etwas gemächlich, nimmt aber recht schnell Fahrt auf. Und wie gewohnt endet das in einem tollen Finale. Allerdings wurde nicht alle Fragen schlüssig beantwortet, was für mich in der Bewertung doch einen kleinen Abzug gibt. Insgesamt komme ich hier auf gute 4 von 5 Sternen und dennoch eine Leseempfehlung!

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Zum Nachdenken

Von: Lucy B. Kamp

15.11.2021

Ein Polizist sorgt für die Sicherheit der Menschen, für Ruhe und Ordnung. Was aber, wenn dieser Schutz ins Wanken gerät? Was, wenn der Polizist selbst Gefahr bringt? John Grisham erzählt von einem solchen Szenario. Der Polizist heißt Stu Kofer. Er ist dem Alkohol sehr zugewandt, obwohl dieser ihn leicht außer Kontrolle geraten lässt. Kofer neigt zu Gewaltausbrüchen. Seine Freundin Josie Gamble lebt mit ihren beiden Kindern mit ihm unter einem Dach. Sie ertragen die quälenden Stunden seiner Alkoholexzesse, weil sie endlich ein Dach über dem Kopf haben und zusammen sein können. Angst beherrscht ihre Gefühlswelt, obwohl Josie glaubt, damit umgehen zu können. In welcher Verfassung wird er nach Hause kommen? Stundenlanges und hoffnungsvolles Warten, es möge nicht so schlimm werden. Kofer hat nicht viel für Josies Kinder übrig, aber die Kinder gehören nun einmal zu seiner Freundin und so erträgt er sie in seinem Haus wohl oder übel. Wie ergeht es Kindern, die mit einer solch ständigen Bedrohung von Gewalt aufwachsen? Eines Nachts schlägt Stu Kofer im Suff in wilder Raserei Josie bewusstlos nieder. Die Kinder verstecken sich im oberen Stockwerk, hören den Streit, der in eine unheilvolle Stille mündet. Obwohl Kofer sie aufspürt, versucht sich ihnen zu nähern, können sie sich in ihrem Zimmer vor ihm verbarrikadieren. Der reichliche Alkoholgenuss lässt Kofer am Ende auf seinem Bett in den Schlaf fallen. Von Josie, ihrer Mutter, bekommen die Kinder keine Reaktion, was ungewöhnlich ist. In der Annahme, das Kofer schläft schauen sie nach ihrer Mutter, finden sie regungslos auf dem Küchenboden. Voller Panik sind sie nicht in der Lage zu erkennen, ob ihre Mutter noch lebt oder tot ist. Sie gehen vom Schlimmsten aus und rufen die Polizei um Hilfe, doch es dauert. Was wird passieren, wenn Kofer wieder aufwacht, bevor die Polizei anrückt? Der sechzehnjährige Junge, Drew, ist besonders besorgt. Was hat der Kerl nur mit seiner Mutter gemacht? In dieser Nacht erschießt er Kofer mit dessen Dienstwaffe. Wie nicht anders zu erwarten, nimmt die Polizei ihn fest. Immerhin hat er einen der ihren erschossen. Aus nächster Nähe. Wehrlos. Im Schlaf. Wer glaubt schon, dass der gute Stu Kofer ein Monster war. Immerhin war er ein guter Polizist. Hat Drew nun aus Notwehr gehandelt oder war es Mord? Welche Strafe ist angemessen? Immerhin hat sich das Ganze im Staate Mississippi abgespielt und dort kann die Todesstrafe verhängt werden. Die Fragen sind nicht so leicht zu beantworten, und es beginnt ein Kampf um Schuld, Verständnis für die Tat, um ein Strafmaß und die drohende Todesstrafe. Wo liegt die Wahrheit? Grisham wirft mit dieser Geschichte die Frage auf, wie Notwehr auszulegen ist. Welche Umstände können aus einem Jungen einen Mörder machen? Kann man die Tötung eines Menschen mit Verständnis nachvollziehen? Wie ist Schuld auszulegen? Wo und bei wem liegt die Schuld? Können nachvollziehbare Beweggründe eine Tat rechtfertigen? Was braucht es, damit niemals ein Mensch in eine solche Situation kommt? Welche Mitschuld kann ein Opfer haben und kann es überhaupt? Was verursacht wegschauen, was braucht es, um hinzusehen? Wie gefährlich ist Ignoranz? Wo liegt Gerechtigkeit, wenn jeder der beteiligten Personen Leid angetan wurde. Eine schwierige Frage, vor die Grisham einen alten Bekannten, und zwar die Figur Jake Brigance stellt und natürlich Leser und Leserinnen. Ob Brigance will oder nicht, er muss sich dieses Falles annehmen und gerät dabei selber in Gefahr. Ein spannender Roman, der eine interessante Geschichte aufblättert und viele gesellschaftliche Fragen aufwirft. John Grisham versteht es, seine Leser und Leserinnen auf eine interessante und spannende Reise mitzunehmen. Dabei bezieht er keine Stellung. Vielmehr gibt er jedem lesenden Menschen eine Menge Stoff auf den Weg, um diverse Themen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können. Jeder und jede sollte sich selbst eine Meinung bilden. Dann darf gerne diskutiert werden.

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Josie wartet nachts bereits im Wohnzimmer auf ihren Partner Stu, der regelmäßig sturzbetrunken und absolut gewalttätig nach Hause kommt. Währenddessen warten ihre beiden Kinder Kiera und Drew im Obergeschoss des Hauses, versteckt hinter verschlossener Tür. Als er dann kommt, läuft es so ab, wie so oft. Josie sieht sich Beschuldigungen und Schlägen ausgesetzt. Während sie bewusstlos auf dem Boden und Stu für ein Nickerchen im Bett liegt, trauen sich ihre Kinder aus ihrem Versteck. Aus Angst, dass ihre Mutter tot ist und vor weiterer Brutalität, beschließt Drew dem ein Ende zu machen. Er greift zur Waffe und drückt ab – Stu stirbt. Eine Familientragödie der Extraklasse. Josie und ihre beiden Kinder Kiera und Drew sind regelmäßig den Gewaltausbrüchen des Partners Stu Kofer, der ein angesehener Polizist im Ort ist, ausgesetzt. Immer, wenn er trinkt – was häufig vorkommt – neigt er dazu. Eines Abends eskaliert das Ganze und Josie’s Sohn Drew erschießt daraufhin Stu Kofer. Fortan geht es um den Pflichtverteidiger Jake Brigance, der alles unternimmt, um den 16-jährigen Drew zu retten, dem nachdem er die Waffe abgedrückt hat die Todessstrafe droht. Als Leser fiebert man den Geschehnissen mit. Der angesehene und mittlerweile tote Polizist auf der einen und die mittellose Familie, bestehend aus Josie und ihren beiden Kindern Drew und Kiera, auf der anderen Seite. Vorurteile, Klischees und Gewalt verpackt in einer mitreißenden sowie herzzerreißenden Anwaltsstory. Mich konnte das Buch ausgezeichnet unterhalten. Nichtsdestotrotz gab es einige Kapitel, die durchaus hätten prägnanter und kürzer formuliert werden können. Lange hat man das Gefühl auf einen Fortschritt in der Geschichte warten zu müssen, bis man dann am Ende etwas geknickt zurückbleibt, weil einen der Eindruck nicht loslässt, dass die Story nicht zu Ende erzählt ist. Ich bin ein Fan von Abschlüssen, vor allem in Büchern. Ich möchte, dass alles in sich rund ist. Doch das ist hier nicht der Fall. Vieles geht am Ende zwar auf, einige Fragen bleiben aber dennoch offen. Der im Zentrum der Handlung stehende Anwalt Jake Brigance, der dem einen oder anderen Leser vermutlich bereits aus „Die Jury“ oder „Die Erbin“ bekannt ist, war mir durchweg sympathisch. Insbesondere die Beziehung und der Umgang mit seiner Frau, mit der er alle wesentlichen Entscheidungen gemeinsam abstimmt, fand ich schön und passend. Viel zu oft fehlen mir in Büchern solche Kleinigkeiten im zwischenmenschlichen Umgang zwischen den Protagonisten. Insgesamt ein spannender Roman, der dem Leser Einblicke in die Anwaltsarbeit und die vielfach traurigen Schicksale und komplizierten Zusammenhänge liefert. Man merkt als Leser sofort, dass Grisham, der selbst viel Erfahrung als Anwalt und in der Politik hat, Ahnung hat, wovon er schreibt. Gerade deswegen macht es seine Werke, so auch dieses hier, so lesenswert. Ganz klare Leseempfehlung.

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Josie wartet nachts zitternd auf ihren Lebensgefährten. Hübsch angezogen, in der Hoffnung, dass ihre Aufmachung ihn auf andere Gedanken bringt. Denn sie weiß, was sie erwartet. Prügel. Und so kommt es tatsächlich. Stu ist total betrunken. Er beschimpft sie aufs Übelste und schlägt sie zusammen. Die verängstigten Kinder hören alles mit. Als Stu sich dem Zimmer nähert, in dem sie ängstlich aneinander gekauert sitzen, geraten sie in Panik. Aber er schafft es nicht ins verriegelte Zimmer zu dringen. Alles im Haus ist still. Vorsichtig wagen sich die Beiden heraus. In der Küche liegt die Mutter. Die Kinder können keinen Puls finden. Stu liegt schlafend im Bett. Doch dann hören sie, wie er sich rührt. Der 16jährige Drew ist sehr klein für sein Alter. Klein, ängstlich und schüchtern. Doch er weiß, dass er seine kleine Familie verteidigen muss. Er nimmt Stus Revolver und tötet ihn. Als die Polizei eintrifft lässt er sich widerstandslos mitnehmen. Er ist wie in einer Trance. Der Anwalt Jake wird gebeten den Jungen zu verteidigen, eine aussichtslose Aufgabe, die ihn seinen Ruf in der Kleinstadt kosten wird. Da Stu Polizist war, geht es um die Todesstrafe. Kaum jemand ahnt, wie sehr Drews Familie unter dem gewalttätigen Mann leiden musste. Jake wird bedroht und geächtet, weil er einen Mörder verteidigt. Dazu hat er große finanzielle Probleme, und ein anderer Fall, der Geld für die Kanzlei einbringen sollte, trifft auf unerwartete Schwierigkeiten. Alles scheint für Jake zusammenzubrechen. Er verliert jede Hoffnung. Dieser Justizroman ist, wie die meisten von Grishams Büchern, sehr gut geschrieben, mit sympathischen Charakteren. Die Handlung wirft wichtige Fragen auf – muss ein Mörder in jedem Fall bestraft werden? Darf Erwachsenenrecht auf Jugendliche angewandt werden? Kann es eine Rechtfertigung für die Todesstrafe geben? Mit fast 700 Seiten ist dieses Buch ein dicker Schmöker, dabei gibt es einige Längen. Die Geschichte ist eigentlich gut und spannend, doch hätten deutlich weniger Seiten gereicht, um sie zu erzählen. Enttäuschend ist auch das Ende, denn die wichtigsten Fragen bleiben offen. Fazit: Ein gewohnt gutes Buch aus der Feder Grishams. Es ist schön, wie er wichtige Fragen der Moral mit einer guten Handlung verbindet. Trotz einiger Längen und einem unbefriedigenden Schluss sehr empfehlenswert!

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Jahrzehnte nach seinem Erfolg mit "Die Jury" knüpft John Grisham mit "Der Polizist" an die Ereignisse von damals an und lässt den engagierten Junganwalt Jake Brigance erneut in einem hoffnungslosen Fall antreten. Erneut setzt Brigance damit nicht nur sein Leben, sondern auch das Leben seiner Familie und seinen Freunden auf's Spiel ... Anfang der 90er landete John Grisham mit "Die Jury" seinen ersten großen Bestseller. Die "Jury", die später unter anderem mit Sandra Bullock prominent verfilmt wurde, erzählte die Geschichte des jungen, engagierten Verteidigers Jake Brigance. Er nimmt einen scheinbar aussichtslosen Fall an: Ein schwarzer Familienvater tötet 1985 im Gerichtssaal die weißen Vergewaltiger seiner neun Jahre alten Tochter. Die Geschichte spielt im Süden der USA, wo die Rassentrennung in den 1980ern noch gar nicht so aufgehoben scheint. Jake Brigance ist weiß, und bekommt es im Laufe der Geschichte nicht nur mit schwarzen Bürgerrechtlern, sondern auch mit dem Klu-Klux-Clan zu tun. "Der Polizist" setzt die Handlung fünf Jahre später fort. Die Ereignisse um den Vergewaltigermord haben dem engagierten Verteidiger Brigance zwar viel Ruhm, aber auch viel Ablehnung im noch immer tief zerstrittenen Mississippi gebracht. Sein Kanzleigeschäft läuft, aber bei weitem nicht so gut, wie er es sich nach dem aufsehenerregenden Prozess gewünscht hatte. Er ist also gar nicht begeistert, als er vom zuständigen Richter einen weiteren scheinbar aussichtslosen Fall auf's Auge gedrückt bekommt: Ein Junge von 16 Jahren hat seinen schlafenden Stiefvater erschossen. Ihm droht die Todesstrafe. Was den Mord zusätzlich brisant macht: Der Vater war Deputy und damit hoch angesehen in der Kleinstadt. Dass er seine Freundin - die nach der Tat mit gebrochenem Kiefer im Krankenhaus liegt - und ihre Kinder regelmäßig verprügelte, wissen nur wenige. Und dass die Kinder dachten, ihre Mutter wäre tot, und der Junge die Tat unter dem Eindruck begangen hat, einen Mörder zu erschießen, das wissen zu Beginn nur er und die Leser*innen. Wie immer bei Grisham wird auch hier am Ende die Gerechtigkeit siegen, aber bis dahin ist es ein langer Weg. Obwohl Grisham nicht mehr ganz so dynamisch erzählt wie in "Die Jury", ist es interessant, seinen Ausführungen zu den einzelnen Charakteren und der amerikanischen Gesellschaft im so genannten "Bibelgürtel" Anfang der 1990er zu folgen. Auch in "Der Polizist" prallen unterschiedlichste Gesellschaftsschichten und ihre Überzeugungen aufeinander. Jake Brigance und seine Situation hat sich nicht verändert. Schon zu Beginn, als er damit hadert, das Mandat anzunehmen, ist klar, dass er wird leiden müssen. Aber es ist genauso klar, dass es jemanden wie ihn braucht, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen., Es handelt sich zwar um eine neue Geschichte, aber sie knüpft thematisch und zeitlich an "Die Jury" an. Das Buch - im Hardcover rund 700 Seiten stark - ist wie üblich in den verschiedensten Ausführungen erhältlich. Die leicht gekürzte Hörbuch-Version wird erneut von Charles Brauer gesprochen, der den Text souverän, aber manchmal vielleicht etwas zu leiernd vorträgt.

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Ein typischer Grisham

Von: denise

30.08.2021

Der Roman „Der Polizist“ wurde von John Grisham geschrieben und ist im Wilhelm Heyne Verlag erschienen. Er umfasst 672 Seiten auf denen der Anwalt Jake Brigance eine der Hauptrollen spielt. Dem einen oder anderen wird er aus den Romanen „Die Jury“ und „Die Erbin“ bereits bekannt sein. Auch wer diese beiden Bücher nicht kennt, hat keine Probleme in die neue Geschichte hineinzufinden. In diesem Roman geht es um einen 16 Jahre alten Jungen, der den Lebensgefährten seiner Mutter, den Polizisten Stu Kofer, erschossen hat. Da kein anderer Anwalt diesen Fall übernehmen möchte, wird Jake Brigance sein Pflichtverteidiger mit dem Versprechen des zuständigen Richters, dass er nur die Vorbereitungen übernehmen muss und für den Prozess ein anderer Pflichtverteidiger gefunden wird. Dieses Versprechen kann der Richter allerdings nicht halten, so dass Jake für den ganzen Fall zuständig bleibt. Trotzdem er mit der Situation insbesondere am Anfang nicht glücklich ist, gibt er sein Bestes um seinen Mandanten vor der Todesstrafe zu bewahren, denn die kleinen Leute liegen dem Rechtsanwalt am Herzen. Grisham nimmt einen nicht nur in die Gerichtswelt mit, sondern zeigt auch sehr gut auf, welche gesellschaftlichen und finanziellen Auswirkungen es für einen Pflichtverteidiger haben kann, wenn dieser einen Mordfall zugewiesen bekommt. Ebenfalls wird die Vertuschung von Straftaten, die von Polizisten begangen werden, thematisiert. Auch andere gesellschaftliche und politische Themen der USA, wie die Rolle der Hautfarbe oder die Todesstrafe, werden von Grisham angeprangert. Grisham beschreibt wieder sehr detailliert die einzelnen Szenen und Charaktere einschließlich ihrer Psyche, so dass der Leser ein genaues Bild bekommt. Gleichzeitig gelingt es ihm wieder gut, Spannung aufzubauen. Manchmal hätte ich es jedoch gern gehabt, wenn er etwas weniger ausführlich geschrieben hätte. Zum Beispiel arbeitet Jack zusammen mit einem Freund an einem Fall, bei dem eine Eisenbahngesellschaft verklagt wird. Dieser hat zwar etwas mit der Arbeit von Jack zu tun, aber nichts mit dem Mord an Stu Kofer. Insgesamt ist es ein empfehlenswerter Roman, der auch heute noch aktuelle Themen behandelt.

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