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Rezensionen zu
Der Verdacht

Ashley Audrain

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"Der Verdacht “ von Ashley Audrain ist bereits 2021 als gebundene Ausgabe erschienen. An und für sich kein Problem. Denn der damalige Klappentext spiegelte den Inhalt perfekt wider. Der Klappentext des Taschenbuches hat allerdings einen völlig neuen. Was sehr irreführend ist, ganz besonders in Bezug auf den Kern der Story. Demzufolge war ich auf eine total andere Art von Geschichte eingestellt. Das verschlechtert das Ganze keineswegs. Es macht es nur anders. Und ich weiß nicht, ob jeder mit dieser Art von Geschichte umgehen kann. Der Einstieg in diese Geschichte war für mich sehr irreführend. Zunächst unglaublich spannend und schmerzhaft. Hatte ich es plötzlich mit einer Vielzahl an Charakteren zu tun. Auch kein Problem. Allerdings entdeckte ich erst spät, wer mir da eigentlich seine Geschichte erzählt. Wir haben es hier mit drei Frauen zu tun. Etta, Cecilia und Blythe. Dabei werden wir auch auf unterschiedliche Zeitebenen geführt. Besonders der Anfang war für mich holprig, weil es zu wirr und unkoordiniert war. Nichtsdestotrotz hat mich Etta direkt berührt mit ihrem Hintergrund. Ich hatte wirklich Tränen in den Augen, weil es mir so nahe ging. Aber gleichzeitig hab ich mir für sie auch eine detailliertere Ausarbeitung gewünscht. Im weiteren Verlauf lernen wir auch Cecilia und Blythe kennen. Cecilia konnte ich nie ganz greifen, sie war da und auch wieder nicht. Erst mit Blythe wurde es tiefgreifender und intensiver. Obwohl diese Geschichte mit einer gewissen emotionalen Distanziertheit erzählt wird, so spürte ich die Emotionen und die Aufgewühltheit unglaublich tief und brennend. Dabei spricht die Autorin ein Tabuthema an, über das einfach nicht gesprochen wird und gerade das Aufgreifen dieser Thematik fand ich unglaublich gut gelungen. Weniger gelungen fand ich die männlichen Protagonisten, sie wirkten einfach nur platt und eindimensional. Sie waren zu austauschbar, zu nichtssagend. Blythe erlebt etwas, das man nicht erleben sollte. Man kann es sich aber nicht aussuchen. Und ja, es liegt nicht an Blythe, dass ihr Leben so entgleiste und sie permanent prägte. Doch wer ist Schuld? Gibt es überhaupt einen Schuldigen? Natürlich gibt es irgendwann einen Punkt, an dem etwas verkehrt läuft. Aber dies ist keineswegs die Schuld eines Einzelnen. Vielmehr ist es die Vielzahl an Entscheidungen, das Fehlen dringender Kommunikation, um das Ganze auch analysieren und bewältigen zu können. Aber genau das ist ein gravierendes Problem der Menschen. Sie reden so oft und so viel, aber nie über das, was wirklich wichtig und essentiell ist. Stattdessen lassen sie sich gegenseitig allein. Und dann ist da die Frage, ob es böse Menschen gibt. Werden sie so geboren oder dazu gemacht? Diese Geschichte trägt einen Teil ihrer Antwort in sich. Diese Geschichte ist grausam, böse und im Endeffekt auch unfassbar traurig und tragisch. Hier passiert so viel, dass umgangen hätte werden können. Man hat das Gefühl, die Schuldzuweisungen werden nur umhergeschoben, aber es wird sich nicht um den Kern des Problems gekümmert. Es ist voll von gezielten Manipulationen, grausamen Taten und Gedanken und einer menschlicher als auch physischer Instabilität. Mit Menschen, mit Gefühlen lässt sich so leicht spielen. Zu einfach, zu grausam. Und irgendwann ist der Moment, an dem du nicht mehr zurück kannst. An dem alles zu spät ist. Es ist ein unfassbar aufwühlendes Buch, das so unglaublich tief geht. Das so viel zerstört, so viel Schmerz und Hoffnungslosigkeit fühlen lässt. Ashley Audrain legt sehr viel Feingefühl und Sensibilität hinein. Man spürt förmlich, wie ihr die Stimme immer wieder bricht, wie man selbst zusammenbrechen möchte, weil es kaum zu ertragen und zu kompensieren ist. Es wiegt so schwer, es macht so wütend, traurig und hilflos. Man möchte einfach nur schreien, aber es gibt niemanden, der es hört oder hören will. Da ist einfach nur nichts, was dich in deiner schlimmsten Zeit auffangen könnte. Es gab für mich keine großen Überraschungen, aber das ist nichts Schlechtes. Viel mehr hätte ich mir einen Epilog gewünscht. Denn das Danach hätte mich brennend interessiert. Fazit: Ashley Audrain hat hier ein ganz besonderes, tragisches und grausames Werk geschrieben, das unfassbar erschüttert und pure Hilflosigkeit spüren lässt. Mich hat es extrem aufgewühlt und innerlich fast zerbrechen lassen. Und obwohl es die ein oder andere Schwachstelle aufweist, kann ich es nur jedem ans Herz legen. Eine Geschichte, die so viel in sich trägt und nicht einen Moment loslässt.

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Dramatisch und sehr bewegend

Von: Fruggielicious

02.01.2023

Review: „Der Verdacht“ von Ashley Audrain Rating: ⭐️⭐️⭐️⭐️ 4/5 Pages: 320 English title: „The push“ Weiterempfehlung / rec: 100%, aber Trigger! Inhalt: Was, wenn man das Gefühl hat, dass mit dem eigenen Kind etwas nicht stimmt? Und gleichzeitig traut man sich selbst aber auch nicht, weil man nicht so aufgewachsen ist, wie man aufwachen sollte und selbst keine Liebe erfahren hat…. Meine Meinung ohne Spoiler: Der Roman ist als Rückblick geschrieben, am Anfang ist es etwas verwirrend, wer mit „du“ gemeint ist an den sich unsere Protagonistin und ich-Erzählerin wendet. Es ist wie eine Art Brief formuliert und neben der Gegenwart geht die Handlung zurück bis hin zur Großmutter von der Erzählerin. Der Roman ist schon echt gut, es gibt keinerlei Lücken, alles ist erschreckend realistisch. Für mich persönlich war die Handlung einfach sehr schwer zu ertragen, es war nahezu traumatisierend das durchzumachen, was Blythe in dem Buch durchmacht. Übrigens fehlt meiner Meinung nach eine Triggerwarnung, die sicherlich etwas an Spannung wegnehmen würde, aber diejenigen, die sowas nicht lesen möchten, zurecht warnen würde. Das Ende wühlt einen nochmal richtig auf, denke ich werde die Handlung dieses Buches für immer in mir tragen, hab auch nicht wenig geweint bei einigen Szenen. Manchmal möchte man ja echt tiefe Gefühle empfinden beim Lesen, da ist man hier dann richtig. Seichte Literatur war das nicht. Lesempfehlung ❤️ aber Achtung, Inhalt ist emotional und verstörend.

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Ich habe mich dazu entschieden dieses Buch zu lesen, da ich den Klappentext sehr interessant fand. Mal eine ganz andere Thematik und durch die guten Bewertungen, welche ich zu dem Buch gefunden habe, musste ich es auch lesen. Das Cover ist für mich auf den ersten Blick erstmal nichts besonderes und auch eher schlicht gehalten. Ich würde auch nicht sagen, dass es zu 100% zu dem Inhalt des Buches passt. Der Einstieg in die Thematik und in die Geschichte war irgendwie nicht ganz so einfach. Gerade der Schreibstil war etwas extravaganter und schwerfälliger. Teilweise war ich echt dankbar, dass dafür die Kapitel etwas kürzer waren, denn so ist man doch ganz gut durch die Seiten gekommen. Etwas irritierend waren auch die Zeitsprünge, zwischen den Erzählungen der verschiedenen Mütter. Man musste irgendwie generell erstmal durchsehen, welcher Abschnitt zu wem gehört. Ich denke jedoch dies ist mir relativ schnell gelungen und auch durch den Austausch mit einer anderen Buchbloggerin einfacher gefallen. Denn ich habe das Buch in einem Buddy-Read gelesen und empfand dies als sehr angenehm. Gerade weil man sich über diese schwierige Thematik und die Emotionen direkt austauschen konnte. Dieses Buch hat generell bei mir die verschiedensten Gefühlslagen ausgelöst und mich absolut geschockt. Es ging vor allem um das Thema Mutterschaft und die Gefühle der Mütter zu ihren Kindern. Am Anfang des Buches hätte ich mir vielleicht auch eine Triggerwahrnung gewünscht, da das Buch zum Teil sehr schwierige Vorfälle aufgreift. Ich fand die gesamte Geschichte sehr aufwühlend, fesselnd und spannend. Alle Geschehnisse rund um Blythe und ihre Tochter waren zudem sehr interessant dargestellt und konnten mich als Leserin sehr mitreißen. Trotzdem war ich teilweise so wütend über bestimmte Abschnitte und musste oft auch lange über diese nachdenken. Ich denke diese unterschiedlichen Gefühle bei den Lesern hervorzurufen, ist aber auch einfach von der Autorin gewollt gewesen. Zudem hat sie es geschafft, dass dieses Buch bei mir im Kopf hängen geblieben ist und ich lange darüber nachdenken musste. Nach dem Ende würde ich mir irgendwie sogar einen zweiten Teil wünschen. Da ich euch nicht zu viel vorwegnehmen möchte, werde ich nicht genauer auf die Handlung eingehen. Insgesamt kann ich es euch aber einfach nur empfehlen, denn mich hat es trotz kleiner Kritikpunkte wirklich überzeugt. Dies wird auf jeden Fall nicht das letzte Buch der Autorin für mich sein. ⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne

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Erster Satz: "Nachts leuchtet dein Haus, als stünde alles darin in FlIm Prolog wird eine Szene beschrieben, in der eine Person eine Familie beobachtet. Es ist von einem brennenden Haus die Rede, wie es sich die Person, im Haus der beobachteten Familie vorstellt. Doch wer ist die Person? Der Anfang wirbelt viele Fragen auf, steigert dadurch aber auch die Spannung auf ein hohes Level. Diesen Anspruch, der aufwirbelnden Fragen, behält die Geschichte konsequent bei. Abwechselnde Zeitstränge und kurze Kapitel erhöhen den Effekt des Spannungsaufbau und tragen dazu bei, dass wir die Person anhand ihrer Vergangenheit besser einschätzen lernen und so die Gefühlsregungen und Taten der Gegenwart einordnen können. Es ist ein Portrait, das über Generationen gezeichnet wird. Etta ist die Mutter von Cecilia, die Blythe zur Welt bringt und deren Weg wir vor und nach der Geburt ihrer Tochter Violet begleiten. Alle Frauen scheinen für ihre Männer funktionieren zu wollen, doch für ihre Kind empfinden sie nur Ablehnung. Unwillkürlich frage ich mich, wie sich eine solche Ablehnung so tief in einen Menschen frisst, dass man sie an das eigene Kind überträgt. Müsste man es nicht besser machen wollen? In der Geschichte wird es so dargestellt, als wäre Lieblosigkeit vererbbar. "In diesen schlaflosen Nächten, wenn ich über die Dinge nachdachte, die ich belauscht hatte, begriff ich allmählich, dass wir alle aus etwas gewachsen sind. Dass wir die Saat weitertragen und dass ich Teil ihres Gartens war." Seite 57 "Ich erinnerte mich daran, warum wir Violet eigentlich bekommen haben: Du wolltest eine Familie, und ich wollte dich glücklich machen. Aber ich wollte außerdem all meine Zweifel widerlegen. Ich wollte auch meine Mutter widerlegen." S. 126 Gleichermaßen zeigt es auch den gesellschaftlichen Zwang auf. Nicht jede Frau ist dafür gemacht eine Mutter zu sein. Und nur weil man ein Kind zur Welt gebracht hat, bedeutet das nicht, das man eine Mutter ist. Was ist mit dem ganzen Druck, den Belastungen die ein Baby mit sich bringt und über den man sich nicht traut offen zu reden? An einem Punkt in der Geschichte, weiß ich selbst nicht mehr, was ich glauben soll. Ist Blythe überfordert und projeziert ihre Empfindungen und Unsicherheiten auf ihre Tochter? Oder nimmt sie Anzeichen an ihr wahr, die andere lieber ausblenden? Es ist ein Aufweckruf gleichermaßen wie eine Kritik an unseren Gesellschaftsnormen. Nicht jede Frau lebt dafür Mutter zu sein, wird aber in diese Rolle reingezwängt. Leidtragenden sind die Kind und Mütter zugleich, in letzter Konsequenz die ganze Familie. Aber diese Geschichte geht auch weit über diesen Horizont hinaus. Spielt mit uns Leser*innen, sodass wir am Ende selbst nicht wissen, auf was Verlass ist und was Einbildung. Und dieser Clou, der soviel Raum für eigene Gedanken lässt, sogar extra schafft, macht den Reiz dieser Geschichte für mich aus. Klare Leseempfehlung mit Gänsehaut-Garantie!

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MEINE MEINUNG Hier lesen wir die Geschichte von Blythe und ihrer Familie. Ihre Tochter Violet ist ein Wunschkind und Blythe und ihr Ehemann Fox versuchen die besten Eltern zu sein und ihrer Tochter alles zu geben, was sie braucht. Doch als Violet das erste Mal nach ihrer Geburt in den Armen ihrer Mutter liegt, fühlt sich für Blythe irgendetwas nicht richtig an. Sie kann das Gefühl nicht einordnen, aber das Gefühl der Liebe, das eine Mutter bei der Geburt ihres Kindes verspüren sollte, stellt sich bei ihr nicht ein. Je älter Violet wird, desto mehr spürt auch Blythe ihre Ablehnung und Feindseligkeit ihr gegenüber, ohne dass sie sich erklären kann, woher diese rühren. Bildet sie sich alles nur ein, oder ist Violet tatsächlich so böswillig, wie ihr Gefühl es ihr vermittelt? Ihr Ehemann Fox bekommt von alldem nichts mit, er liebt seine Tochter über alles und kann das Verhalten seiner Frau nicht nachvollziehen. Er sieht das Problem bei Blythe. Als eines Tages das schrecklichste passiert, was einer Familie passieren kann, muss Blythe sich ihrer Wahrheit stellen. Die erste Besonderheit an dieser Geschichte, ist die Erzählperspektive: Blythe erzählt aus der Ich-Perspektive in der Du-Ansprache. Dabei ist das gemeinte „Du“ ihr Ex-Ehemann Fox, dem sie die ganze Geschichte aus ihrer Perspektive schildern möchte. Diese ungewöhnliche Art des Erzählens ist zuerst vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, allerdings fand ich es auch sehr besonders und es hat mir wirklich gut gefallen. Außerdem war es im Kontext der Geschichte auch wirklich sinnig und keine andere Erzählweise hätte besser gepasst. Blythe versucht ihre Sicht der Dinge zu erklären und in vielerlei Hinsicht wirkt ihr Bericht auch wie eine Rechtfertigung. Blythe versucht sich selbst als Schriftstellerin und das merkt man ihrer Geschichte auch an. Die Erzählweise ist klug und teilweise poetisch. Somit empfand ich das Buch als sehr angenehm zu lesen, mit vielen bildhaften Formulierungen. Durch die Sichtweise von Blythe bekommen wir auch einen tiefen Einblick in ihre Gefühle und ihre Gedankenwelt, sie erzählt unverblümt und authentisch. Blythe sagt die Wahrheit. Allerdings müssen wir auch immer bedenken, dass es Blythes Wahrheit ist. Es ist ihre Sichtweise und was die beteiligten Personen, vor allem Violet und Blythes Ehemann Fox in den jeweiligen Situationen gefühlt und gedacht haben, können wir als Leser nicht nachvollziehen, beziehungsweise miteinbeziehen. Die Geschichte hat in mir sehr ambivalente Emotionen hervorgerufen. Zum einen ist da die Mutter, die ihr Kind nicht bedingungslos lieben kann. Alleine diese Vorstellung entspricht nicht dem, was man für gewöhnlich erwartet und bei einer Mutterschaft voraussetzt. Auf der anderen Seite erfahren wir, wie Blythe Violets Verhalten gesehen hat, was Violet getan hat. Wenn sie nun wirklich das Böse in sich trägt, hat sie die Liebe ihrer Mutter überhaupt verdient? Aber ist sie denn so böse, wie Blythe sie tatsächlich empfindet? Das alles ist schwer zu beurteilen, denn wie bereits erwähnt, kennen wir nur Blytes Perspektive. Wir lesen das Portrait einer zerrütteten Familie, in der allem Anschein nach so viel schief gelaufen ist. Wer trägt die Schuld? Ist Blythe wirklich nur das Opfer oder resultiert Violets Verhalten aus der Wechselwirkung mit Blythes Verhalten ihr gegenüber? Spürt Violet, dass Blythe sie nicht bedingungslos lieben kann und verhält sich deswegen so? Schock, Ekel, Mitleid und Mitgefühl, Sprachlosigkeit und vor allem tiefe Trauer waren die Emotionen, die mich beim Lesen dieser Geschichte begleitet haben. Die Autorin hat es unglaublich eindrucksvoll geschafft, mich in den Bann zu ziehen und mitfühlen zu lassen, hat es aber auch geschafft, mich die ganze Geschichte überdenken zu lassen. Das Buch behandelt eine heftige Thematik, in gewisser Weise ein Tabu-Thema. Eine Mutter, die ihr Kind nicht lieben kann. Dabei wirkt der Vater Fox völlig unterkühlt, verständnislos und distanziert, aber auch hier musste ich mich ständig fragen, ob er das tatsächlich auch ist. Schließlich kannte ich nur Blythes Empfinden. Trotzdem hatte ich aber auch das Gefühl, dass Blythe versucht, ihre Geschichte vollkommen ungefiltert zu erzählen. Sie gesteht sich Fehler ein, erkennt auch die guten Seiten ihrer Tochter, weshalb ich sie nicht nicht mögen konnte. Das Ende der Geschichte hat mich schockiert. Ich fand es aber leider ein klein wenig zu krass und hätte es nicht unbedingt gebraucht, was an dieser Stelle aber auch mein einziger Kritikpunkt sein soll. FAZIT „Der Verdacht“ ist eine eindrucksvolle Geschichte über ein Tabu-Thema, das Portrait einer zerrütteten Familie, für die wohl jede Hilfe zu spät kommt. Die Autorin hat mich schockiert, traurig gemacht, mitfühlen und vor allem nachdenken lassen. Eine ganz klare Leseempfehlung, auch wenn ich mir ein befriedigenderes Ende gewünscht hätte. Ein wunderbares Buch kann man an dieser Stelle kaum sagen, denn die Thematik war alles andere als wunderbar. Trotzdem war es absolut fesselnd, auch wenn es nicht zur leichten Kost zählt.

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Hallo, heute wollte ich euch dieses Buch vorstellen. Hier erst mal der Klappentext: Violet ist ein Wunschkind, und Blythe möchte die liebevolle Mutter sein, die ihr selbst so sehr fehlte. Doch als man ihr das Neugeborene in den Arm legt, fühlt sich alles falsch an. Da ist nur Ablehnung und je älter das Mädchen wird, desto mehr wächst die Angst vor Violet und ihrem feindseligen Verhalten, das sich Blythe nicht erklären kann. Alles nur Einbildung? Oder ist das Mädchen tatsächlich absichtsvoll böse? Fox, der seine Tochter von ganzem Herzen liebt, beobachtet seine Frau mit wachsendem Misstrauen. Bis eines Tages das größtmögliche Unglück über die Familie hereinbricht – und Blythe sich ihrer Wahrheit stellen muss. Wenn man sein Kind bedingungslos lieben möchte, aber die Angst das überwältigendere Gefühl ist. Das Buch ist total spannend. Ich habe es an einem Tag gelesen, weil ich einfach nicht mehr aufhören konnte. Das Thema fehlende Mutterliebe und verstörende Kinder ist hier total gut aufgearbeitet und anschaulich dargestellt. Man fühlt mit der Protagonistin mit und erfährt auch einiges über ihre Kindheit. Teilweise ist das Buch auch traurig und nimmt einen sehr mit. Generell ist die Grundstimmung äußerst bedrückend, aber genau das macht das Buch aus. Also eine klare Leseempfehlung.

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Wenn euch die beiden Bücher: ‚We need to talk about Kevin‘ (Wir müssen über Kevin sprechen) von Lionel Shriver und Leila Slimanis ‚Dann schlaf auch du‘ begeistern konnte, dann lasst euch auch auf ‚Der Verdacht‘ von Ashley Audrain ein! Für mich fallen alle 3 Bücher in eine Kategorie von Büchern, die das Glück Kinder zu haben in ein anderes Licht rückt, wenn es manches Mal weh tun kann und bitter ehrliche Gedanken zutage fördert! Zunächst eine kleine Familie – Mutter, Vater & Wunschkind. Das ist die Ausgangsbasis. Aber Mutter Blythe ist nach der Geburt ihrer Tochter Violet nicht überflutet mit positiven Glücksgefühlen, nein, sie spürt regelrecht eine Abneigung gegen das Kind. Der Vater Fox wacht mit Argusaugen über den Beiden und ihr Leben nimmt seinen Lauf. Es passiert Jahre später etwas und die Tragödie ist da und es gibt noch viel mehr zu erzählen und das tut Blythe. Sie erzählt Fox retroperspektivisch was passiert ist und arbeitet dabei das ‚Warum‘ auch für sich auf. Das Buch behandelt diese Tochter-Mutter-Beziehung auf eine brutal ehrliche Weise und leuchtet schamlos aus was Blythe empfindet und wie es im Kontext ihrer Mutter-Tochter-Beziehung steht und den davor liegenden. Wie man unbewusst Dinge von Generation zu Generation voranschleppt und den Nachkommen in die Gefühlswelt kippt. Großartig geschrieben von Ashley Audrain, die es gut versteht sich in diese Situation hineinzudenken. Ich stelle mir das sehr schwer vor und musste beim Lesen auch ab und an Schlucken. Der Stil ist fast unterkühlt, hart, im Stakkato gehen wir durch die Geschichte, aber es passt. Erstaunt hat mich als ich nach der Lektüre erfahren habe, dass dies ihr Erstlingswerk ist und freue mich, dass wieder einmal eine neue tolle Autorin das internationale literarische Parkett betreten hat! Dieses Buch wühlt auf und lässt einen auch Tage später noch sinnieren über so viele Beziehungen, die von außen perfekt wirken, vor allem wenn es um die Eltern und deren selbstverständliche Liebe zu ihren Kindern geht. Aber sollten wir als Gesellschaft nicht auch Ehrlichkeit schätzen und zulassen, dass es auch andere Empfindungen gibt? Absolut lesenswert – wirkt horizonterweiternd und unterstützt mehr Verständnis zu Gewinnen für das „Warum“ der Anderen.

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