Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Wir bleiben noch

Daniel Wisser

(21)
(18)
(9)
(3)
(0)
€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Wir bleiben noch

Von: Ulliwer

24.03.2021

Wow, bin selbst 1958 geboren, komme mich in vieler Sicht zurückversetzt. Wenn auch es hier in Österreich spielt, ich wohne in Duisburg, habe ich viele Parallelen gefunden.. mein Vater war Flaghelfer... Auch so ist vieles, was genauso in meiner Familie passiert ist, bzw. Passiert hätte können. Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt

Lesen Sie weiter

Antwort: Sie sind vom Aussterben bedroht. Dies lernt man bei der Lektüre des neuen Romans von Daniel Wisser. In diesem zieht sich der letzte Sozialdemokrat einer Familie mit weitreichenden sozialistischen Wurzeln in Österreich mit seiner Cousine aufs Land zurück, um mit ihr zusammen als Liebespaar leben zu können. Skandal! Tatsächlich stellt Wisser der Liebesthematik vor allem zu Beginn des Romans sehr klug auch die Familiengeschichte sowie das aktuelle gesellschaftliche und politische Geschehen in Österreich gegenüber. Mit einer flotten, flüssigen Sprache nimmt er die Lesenden leicht gefangen und lässt das ein oder andere Mal laut auflachen. Bitterböse zeichnet er den Zustand der modernen Gesellschaft des Westens mit den populistischen Bewegungen am Beispiel der Familie und vor allem des Protagonisten Victor nach. Nach den ersten 150 Seiten war dieser Roman für mich ein absoluter Knaller. Und dann kamen jedoch die restlichen 330 Seiten schnöden Beziehungsalltags, abgedruckter Smartphone-Kurznachichten und platter Dialoge. Da die Dialoge ohne jede Art von Hinweis auskommen, wer gerade was sagt, war dies sogar mitunter nicht mehr unterscheidbar. So ähnlich ist sich das Liebespaar aus Cousine und Cousin konstruiert. Dies kann gewollt sein, wirkt aber im Lesefluss einfach nur störend. Insgesamt hätte diesem Roman mit einer grundsätzlich großartigen Grundidee eine Reduktion um mindestens 200 Seiten gutgetan. Das Buch liest sich mit Leichtigkeit und Witz runter, verliert aber stark an Anziehungskraft durch die gähnend in die Länge gezogenen Passagen des Mittelteils. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen, um dem Roman den durchaus vorhandenen Biss nicht zu nehmen.

Lesen Sie weiter

Ausgefressen

Von: Antje W.

22.03.2021

Ich habe Daniel Wissers Buch "Wir bleiben noch" innerhalb weniger Tage ausgefressen. Ich kann nicht einmal sagen, warum genau. Auch die Hauptfigur Viktor ist mir nicht wirklich ans Herz gewachsen bzw. sympathisch geworden. Viktor ist die Figur des Romans, die ich mit all seinen Handlungen am wenigsten verstehen kann. Hinzukommt, dass Viktor augenscheinlich nicht arbeiten geht, ein Fakt, der ihn in meinen Augen nicht sympathischer macht. Aber er hat Geld genug, ein Haus zu kaufen, eines erbt er, dann stirbt die Mutter - das haus bekommt er auch und die Wohnung, in der seine Frau / Exfrau lebt - ist auch seine. Woher??? Das kommt nicht so rüber, ist aber auch eigentlich egal. Viktor liebt seine Cousine und die ihn - in meinen Augen nichts Verwerfliches, aber für Viktors Familie ein absolutes No-Go. Auch seine politischen Ansichten, vielleicht etwas verstaubt, beißen sich in vielem mit denen der nächsten Angehörigen. Trotzdem, dieses Buch fesselt! Es ist auch eine Familiengeschichte und viele Elemente kommen in vielen anderen Familiengeschichten vor, einige Teilcharaktere kann man sicher in eigenen Familien, in sich selbst wiederfinden. Ein sehr empfehlenswertes Buch, bekommt einen guten Platz in meinem Bücherschrank, nach dem es durch meine Familie gewandert ist.

Lesen Sie weiter

eigentlich ganz normal - und trotzdem das Ende

Von: Blondschopf10000

21.03.2021

Daniel Wisser ezählt von Victor, dem selbsternanntenletzten Sozialdemokrat einer österreichischen Familie, die sich aufgrund innerer Streitigkeiten auch wegen seiner jüngst eingegangenen Beziehung zu seiner Cousine und einem vermeintlich ungerechten Erbe bis aufs letzte zerstreitet. Die Figur der Cousine Karoline erscheint während des gesamten Buches (obwohl durchgängig von der Beziehung erzählt wird, s. "WIR bleiben noch") sehr blass, vmtl. gelang es dem männlichen Autor nicht wirklich, die femininen Emotionen und Gedanken zu greifen und aufs Papier zu bringen. Victor scheint dagegen tatsächlich einigermaßen aus der Zeit gefallen: er meint, nicht mehr arbeiten zu müssen, lebt von seinem Ersparten, das er dann jedoch für die Scheidung von seiner Frau und den Hauskauf für seine neue Freundin nahezu vollständig aufbraucht. Seine Gedanken und Erzählungen bestehen zu 80% aus Erinnerungen an seine Kindheit und Geschichten aus den Vorgenerationen seiner Familie. Zum Bild passt, dass er sich aller moderner Technik verweigert, den Tag vor allem mit Lesen von Romanen verbringt und ihm jede Möglichkeit recht ist, die Verbindungen zu seiner Vergangenheit in Wien (Exfrau, Freunde, Beruf, Haus, Mutter) schnellstmöglich zu kappen. Wie er und Karoline zueinander finden bleibt daher sicher nicht ohne Absicht im Buch ausgespart - man kann es sich schlichtweg nicht recht vorstellen. Schließlich führen die beiden Abseits der Stadt und der Familien ein recht normales, zurückgezogenes Leben, das (auch erzählerisch) nur dadurch unterbrochen wird, dass sie beide von der Vergangenheit doch immer noch mal heimgesucht werden (Tod der Mutter, Erbstreit, Heirat). Im Wesentlichen besteht das Buch aber aus Erinnerungen an vier Generationen österreichischer Sozialisten, dem Lamentieren über die Veränderungen (auch politischer Natur) der Gegenwart und einer Liebe, die sich all diesen Widrigkeiten entgegenstellt und bietet so einen interessanten Einblick in die Dorfzimmer Österreichs der Jahre 2018/19.

Lesen Sie weiter

Bereicherndes Familienskizze

Von: magiedemots

21.03.2021

! Vorsicht Spoiler ! Das Buch hat mir gut gefallen. Daniel Wisser erzählt mit Humor eine Geschichte von vier Generationen einer Familie. Hierbei zeichnet der ein zunehmend dys­to­pisch Bild von einem Land, in dem der ungebremsten Fortschritt immer mehr zum Alptraum zu werden scheint. Der Protagonist ist Victor Jarno. Ein Wandel ist eingetreten und er, Victor, hat es nicht - wieder mal nicht kommen sehen. Als letzter Sozialdemokrat in seinen Vierzigern, dessen Familiäre Wurzeln seit eh und je im Sozialismus verankert sind, wird von diesem Wandel der Gesellschaft und dem Rechtsruck förmlich unerwartet überrumpelt. Sein Leben nimmt einen Wandel als er mit seiner aus dem Ausland heimkehrenden Cousine Karoline eine uralte - fast 30 Jahre zurück liegende heimlich Liebe - aufflammen lässt. In vielen stimmen Sie überein und fühlen sich wunderbar miteinander, doch ihr Glück droht an dem Skandal, den diese Verbindung für die Familie darstellt, schon wieder zu zerbrechen. Denn das von Victor ererbte Haus der Großmutter, in das die beiden Cousins einziehen stellt eine für die Familie fast unüberwindbare Provokation dar. Sie stehen beide vor der Frage, ob ihre Liebe in einer Welt, in der die Familienideale unterzugehen scheinen und der Zeitgeist sich gegen Sie wendet, eine Chance hat. Das Buch ist mir viel Witz geschrieben. Die Sprache des Autors ist pointiert und er schafft es das wienerische Milieu der Sozialdemokratie sowie den mit diesem kollidierenden Zeitgeist sprachlich sehr genau und für den Leser gewinnbringend darzustellen. Ein insgesamt schön geschriebenes Buch, das auch nach dem Lesen noch nachhallt. Bravo.

Lesen Sie weiter

Entgegen anderen, hier bereits veröffentlichten Leserstimmen hält sich meine Begeisterung für Daniel Wissers Buch "Wir bleiben noch" in Grenzen, phasenweise leider in sogar engen Grenzen. Bedingt durch den flüssigen Schreibstyl und die recht kurz gehaltenen Kapitel lässt sich das Buch einfach lesen, man erweitert auch sein Wissen im Bereich der Verwendung von Emojis und erfährt nebenbei einiges über die Geschichte der Sozialdemokraten in Österreich. Nach dem vielversprechenden Klappentext hätte ich mir allerdings etwas mehr Spannung und Aufregung gewünscht, aber leider gibt der Erzähl-/Schreibstyl Herrn Wissers das m. E. nicht her. Die an sich witzige und phasenweise skurrile Handlung plätschert vor sich hin wie ein seichter Bach und man wartet, was nach der nächsten Biegung, auf der nächsten Seite kommt. Aber auch hier geht es einfach so weiter, plätschernd, leicht, flüssig, mehr leider nicht. Die Figuren des Buches erscheinen fade und emotionslos, wenig schillernd und allzu alltäglich. Mit den unterschiedlichen Charakteren hätten man durchaus besser spielen, mehr aus diesen heraus holen können. Dies gilt leider auch für die im Buch beschriebenen Situationen. Ereignisse werden ereignislos gemacht. Leichter, flüssiger und durchaus unterhaltsamer Lesestoff ohne Spannungsbogen, schade.

Lesen Sie weiter

Ein Familiendrama

Von: maskedbookblogger

19.03.2021

Neben meinen ganzen Thrillern, welche ich teilweise schon „verschlinge“, lese ich in meiner freien Zeit hin und wieder einen entspannten Roman mit einer tiefgründigen Geschichte. So bin ich auf den Roman „Wir bleiben noch“ gestoßen. In diesem geht es um ein Familienporträt bestehend aus vier Generationen. Dabei wird die Familie von verschiedenen Blickwinkeln sowie unter dem Einfluss der Gesellschaft beleuchtet. So steht teils Victor Jarno im Vordergrund dieses Romans. Dieser hat zu spät gemerkt, dass Momente vergänglich sind und die Zeit rasant schnell vorbeigeht. Er ist Mitte vierzig, kinderlos und der letzte Sozialdemokrat seiner Familie. Dann taucht seine alte Cousine auf und aus den Beiden wird ein Paar. Die Familie scheint zu zerbrechen. Als wäre es nicht schlimm genug ziehen die Beiden noch in ein Haus, das eigentlich den Eltern vererbt werden sollte. Ein Familiendrama! Gelungen an dem Buch finde ich, dass das Porträt der Familie bis auf das kleinste Detail ausführlich gezeichnet wird. Man lernt die einzelnen Mitglieder kennen und erfährt, inwiefern wer mit wem verstrickt ist. Schnell kommt beim Lesen ein sehr erniedrigendes Gefühl auf, da man merkt wie die einzelnen Zweige der Familien in ihren Ansichten unterschiedlich sind. Dadurch entsteht ein Konflikt, der im Buch was zu eskalieren droht. Trotz des Humors, der an vielen Stellen gut zur Geltung kam, war mir das Buch doch an manchen Passagen zu negativ, traurig und deprimierend. Zudem weist der Autor einen derartig flüssigen und lebhaften Schreibstil, dass man glaubt, als ob das Schicksal dem Leser persönlich widerfährt. Nach und nach entflieht man noch tiefer in die Vergangenheit der Familie und merkt, wie verletzt die Wurzeln dieser Familie sind. Trotz des flüssigen Schreibstils empfand ich aber die Geschichte recht langatmig und wenig vorankommend. Es passierte meines Erachtens wenig, sodass man auch irgendwie vom Buch her, nicht gecatcht wird. Schlussendlich bleibt zu sagen: Wenn jemand auf der Suche nach einer langsamen Familiengeschichte mit viel Tiefgründigkeit und wenig Spannung ist, der wird mit Victor und dem Rest viel Freude erleben. Für mich war es weniger ein Highlight.

Lesen Sie weiter

Drama, Humor und Spannung

Von: .Salala.

18.03.2021

Vorab es war ein sehr spannendes und gut geschriebenes Buch. Ein Buch voller Familiendrama und Witz, beides lag dicht beieinander. Die kurzen Kapital verleiten direkt zum Weiterlesen. Ein Buch welches die Alltagsthemen jedes Menschen erzählt. Familienmitglieder die unterschiedlicher nicht sein können. Der Humor des Autor zaubert dem Leser immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Vorsicht kleiner Spoiler! Was wird aus Victor und Caroline? Der wahre Beweis dafür, dass Liebe kein Ablaufdatum hat. Ein Dank an Daniel Wisser für das wundervolle Buch. :-)

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.