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Rezensionen zu
Wir bleiben noch

Daniel Wisser

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Aus der Zeit gefallen

Von: Petra Baumgart

08.06.2021

Victor Jarno hat, wie man so schön sagt, den letzten Schuss nicht gehört und hadert nun gewaltig mit dem Lauf der Zeit und dem damit einhergehenden Wandel der Dinge und Ansichten. Sehr detailreich beschreibt Daniel Wisser die vier Generationen einer Wiener Familie. Die so Porträtierten werden mit lakonischem Witz in ein tiefsinniges Gewebe aus Politik und Privatem eingestrickt. Die Langsamkeit, mit der die Geschichte erzählt wird, muss man mögen – definitiv dauert es, bis man sich auf all die nie ausgesprochenen Verletzungen in der Familie einlassen kann. Wirklicher Schwung oder gar Spannung kommt beim Lesen nicht auf. Ein Buch wie ein Kammerspiel, wie sein Protagonist auf originelle Weise aus der Zeit gefallen.

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Das Buch hat mir gut gefallen! Als ich das Buch erhalten habe, dachte ich das Hauptthema dieses Buches wäre die rechts Bewegung in der Gesellschaft. Beim Lesen entdeckte ich noch viele weiter Themen die in dem Buch verarbeite sind. In einem ganz tollen Schreibstill und mit vielen humorvollen Momenten werden Themen wie Familienbündnisse, Verlust, Trauer und gesellschaftskritische Themen aufgegriffen. Das Buch lässt sich gut lesen und hat mich stundenlang in Bann gezogen.

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Wir bleiben noch - ein bisschen länger

Von: Ein Leser

11.04.2021

Was haben Breitmaulnashörner und Sozialdemokraten gemeinsam? Beide sind vom Aussterben bedroht. Daniel Wisser hat humorvoll die Geschichte einer nicht ganz so typischen österreichischen Familie zu Papier gebracht. Victor verliebt sich in seine Cousine Karoline und die Beiden bringen damit nahezu die ganze Familie gegen sich auf. Hinzu kommen die ständigen politischen Streitereien zwischen den Familienmitgliedern. Das kann auf Dauer natürlich nicht gut gehen. Nach dem Tod der Großmutter kommt es zum großen Bruch. Der Schreibstil hat mir persönlich nicht so sehr zugesagt, das Buch ist einfach und kurz gehalten. Emotionen und sonstige Beschreibungen kommen leider kaum zum Ausdruck. Für Leser, die nur auf der Suche nach einer leichten Lektüre sind, genau das Richtige.

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Die Liebe zur Cousine

Von: marielu

30.03.2021

Zum Inhalt: Victor Jarno beendet seine kinderlose Ehe mit Iris. Seine Arbeit hat er gekündigt und will nur noch von seinem Ersparten leben. Liebevoll bereitet er den 99. Geburtstag seiner geliebten Großmutter „Urli“ vor. Ein Familienfest bei dem auch seine Cousine Karoline, die erst kurzem aus Norwegen zurückgekehrt ist, ebenfalls teilnimmt. Vor der Feier verrät die Urli ihm noch wem sie ihr Haus vererbt und warum. Als gestandene Sozialdemokratin ärgert es sie genauso wie Victor das seine Mutter Irmgard und seine Tante Margarete immer mehr an dem Rechtsruck anlehnen. Schließlich waren alle in der Familie, schon seit dem Kaiserreich, Sozialdemokraten. Zwischen Victor und seiner Cousine Karoline entflammt eine Liebe, die die Familie nicht akzeptiert und als Victor nach dem Tod der Urli das Haus erbt zerbricht die Familie komplett. Meine Meinung: Das Cover mit dem Nilpferd, dem Titel und dem Farbspiel machte mich, genauso wie der Klapptext, neugierig. Der Schreibstil ist knapp gehalten oft mit wörtlicher Rede und auch mit dem Socialmedia der Nachrichtendienste gespickt. Weder zu Victor noch zu Karoline fand ich einen Zugang, beide blieben mir irgendwie unnahbar. Zu düster und bedrückend fand ich Victor, der allem Modernen entsagt und sich in dem Haus der Urli mit Karoline einigelt. Er blickt immer wieder in die Vergangenheit und ich hatte das Gefühl das eine Zukunft mit ihm nicht vorangeht. Karoline indes findet sich in dem Ort schnell zurecht und will auch die Zukunft des Ortes gestalten. Liebevoll nennt sie Victor, den letzten Sozialdemokraten. Was mich aber aufregt ist, das Victor nur jammert aber selbst nichts unternimmt. Gefallen hat mir das Zitat der Urli, die über ihre Töchter und die Menschen im Allgemeinen sagt: „Man kann doch in zwei, drei Jahren nicht einfach alles vergessen, was die Partei in hundertdreißig Jahren getan hat für die Menschen.“ Hier kann ich nur antworten: „ Im Vergessen sind wir Menschen sehr schnell“. Der Autor Daniel Wisser knüpft gekonnt das zeitpolitische Geschehen in Österreich in die Familiengeschichte ein. Nach und nach erfährt man Geheimnisse aus der Tiefe der Familie. Was mich aber ständig beschäftigt hat war die Frage, was der Autor mir mit dieser Geschichte mitteilen will? Das eine Liebe zwischen Cousin und Cousine im Rahmen der Gesetze erlaubt ist? Nun das kenne ich bereits aus meinem Umfeld. Dass die Menschen immer weiter nach Rechts rücken? Das können wir leider in allen Ländern beobachten. Bedauerlicherweise konnte mich das Buch nicht fesseln und ich hatte manchmal das Gefühl ich quäle mich durch die Seiten, zu langsam geht es vorwärts mit Victor und ich glaubte oft das er in tiefe Depressionen abstürzt. Fazit: Tiefgründige Familiengeschichte mit politischem Zeitgeschehen, die mich aber bedauerlicherweise nicht fesseln konnte

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Antwort: Sie sind vom Aussterben bedroht. Dies lernt man bei der Lektüre des neuen Romans von Daniel Wisser. In diesem zieht sich der letzte Sozialdemokrat einer Familie mit weitreichenden sozialistischen Wurzeln in Österreich mit seiner Cousine aufs Land zurück, um mit ihr zusammen als Liebespaar leben zu können. Skandal! Tatsächlich stellt Wisser der Liebesthematik vor allem zu Beginn des Romans sehr klug auch die Familiengeschichte sowie das aktuelle gesellschaftliche und politische Geschehen in Österreich gegenüber. Mit einer flotten, flüssigen Sprache nimmt er die Lesenden leicht gefangen und lässt das ein oder andere Mal laut auflachen. Bitterböse zeichnet er den Zustand der modernen Gesellschaft des Westens mit den populistischen Bewegungen am Beispiel der Familie und vor allem des Protagonisten Victor nach. Nach den ersten 150 Seiten war dieser Roman für mich ein absoluter Knaller. Und dann kamen jedoch die restlichen 330 Seiten schnöden Beziehungsalltags, abgedruckter Smartphone-Kurznachichten und platter Dialoge. Da die Dialoge ohne jede Art von Hinweis auskommen, wer gerade was sagt, war dies sogar mitunter nicht mehr unterscheidbar. So ähnlich ist sich das Liebespaar aus Cousine und Cousin konstruiert. Dies kann gewollt sein, wirkt aber im Lesefluss einfach nur störend. Insgesamt hätte diesem Roman mit einer grundsätzlich großartigen Grundidee eine Reduktion um mindestens 200 Seiten gutgetan. Das Buch liest sich mit Leichtigkeit und Witz runter, verliert aber stark an Anziehungskraft durch die gähnend in die Länge gezogenen Passagen des Mittelteils. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen, um dem Roman den durchaus vorhandenen Biss nicht zu nehmen.

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eigentlich ganz normal - und trotzdem das Ende

Von: Blondschopf10000

21.03.2021

Daniel Wisser ezählt von Victor, dem selbsternanntenletzten Sozialdemokrat einer österreichischen Familie, die sich aufgrund innerer Streitigkeiten auch wegen seiner jüngst eingegangenen Beziehung zu seiner Cousine und einem vermeintlich ungerechten Erbe bis aufs letzte zerstreitet. Die Figur der Cousine Karoline erscheint während des gesamten Buches (obwohl durchgängig von der Beziehung erzählt wird, s. "WIR bleiben noch") sehr blass, vmtl. gelang es dem männlichen Autor nicht wirklich, die femininen Emotionen und Gedanken zu greifen und aufs Papier zu bringen. Victor scheint dagegen tatsächlich einigermaßen aus der Zeit gefallen: er meint, nicht mehr arbeiten zu müssen, lebt von seinem Ersparten, das er dann jedoch für die Scheidung von seiner Frau und den Hauskauf für seine neue Freundin nahezu vollständig aufbraucht. Seine Gedanken und Erzählungen bestehen zu 80% aus Erinnerungen an seine Kindheit und Geschichten aus den Vorgenerationen seiner Familie. Zum Bild passt, dass er sich aller moderner Technik verweigert, den Tag vor allem mit Lesen von Romanen verbringt und ihm jede Möglichkeit recht ist, die Verbindungen zu seiner Vergangenheit in Wien (Exfrau, Freunde, Beruf, Haus, Mutter) schnellstmöglich zu kappen. Wie er und Karoline zueinander finden bleibt daher sicher nicht ohne Absicht im Buch ausgespart - man kann es sich schlichtweg nicht recht vorstellen. Schließlich führen die beiden Abseits der Stadt und der Familien ein recht normales, zurückgezogenes Leben, das (auch erzählerisch) nur dadurch unterbrochen wird, dass sie beide von der Vergangenheit doch immer noch mal heimgesucht werden (Tod der Mutter, Erbstreit, Heirat). Im Wesentlichen besteht das Buch aber aus Erinnerungen an vier Generationen österreichischer Sozialisten, dem Lamentieren über die Veränderungen (auch politischer Natur) der Gegenwart und einer Liebe, die sich all diesen Widrigkeiten entgegenstellt und bietet so einen interessanten Einblick in die Dorfzimmer Österreichs der Jahre 2018/19.

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Entgegen anderen, hier bereits veröffentlichten Leserstimmen hält sich meine Begeisterung für Daniel Wissers Buch "Wir bleiben noch" in Grenzen, phasenweise leider in sogar engen Grenzen. Bedingt durch den flüssigen Schreibstyl und die recht kurz gehaltenen Kapitel lässt sich das Buch einfach lesen, man erweitert auch sein Wissen im Bereich der Verwendung von Emojis und erfährt nebenbei einiges über die Geschichte der Sozialdemokraten in Österreich. Nach dem vielversprechenden Klappentext hätte ich mir allerdings etwas mehr Spannung und Aufregung gewünscht, aber leider gibt der Erzähl-/Schreibstyl Herrn Wissers das m. E. nicht her. Die an sich witzige und phasenweise skurrile Handlung plätschert vor sich hin wie ein seichter Bach und man wartet, was nach der nächsten Biegung, auf der nächsten Seite kommt. Aber auch hier geht es einfach so weiter, plätschernd, leicht, flüssig, mehr leider nicht. Die Figuren des Buches erscheinen fade und emotionslos, wenig schillernd und allzu alltäglich. Mit den unterschiedlichen Charakteren hätten man durchaus besser spielen, mehr aus diesen heraus holen können. Dies gilt leider auch für die im Buch beschriebenen Situationen. Ereignisse werden ereignislos gemacht. Leichter, flüssiger und durchaus unterhaltsamer Lesestoff ohne Spannungsbogen, schade.

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Ein Familiendrama

Von: maskedbookblogger

19.03.2021

Neben meinen ganzen Thrillern, welche ich teilweise schon „verschlinge“, lese ich in meiner freien Zeit hin und wieder einen entspannten Roman mit einer tiefgründigen Geschichte. So bin ich auf den Roman „Wir bleiben noch“ gestoßen. In diesem geht es um ein Familienporträt bestehend aus vier Generationen. Dabei wird die Familie von verschiedenen Blickwinkeln sowie unter dem Einfluss der Gesellschaft beleuchtet. So steht teils Victor Jarno im Vordergrund dieses Romans. Dieser hat zu spät gemerkt, dass Momente vergänglich sind und die Zeit rasant schnell vorbeigeht. Er ist Mitte vierzig, kinderlos und der letzte Sozialdemokrat seiner Familie. Dann taucht seine alte Cousine auf und aus den Beiden wird ein Paar. Die Familie scheint zu zerbrechen. Als wäre es nicht schlimm genug ziehen die Beiden noch in ein Haus, das eigentlich den Eltern vererbt werden sollte. Ein Familiendrama! Gelungen an dem Buch finde ich, dass das Porträt der Familie bis auf das kleinste Detail ausführlich gezeichnet wird. Man lernt die einzelnen Mitglieder kennen und erfährt, inwiefern wer mit wem verstrickt ist. Schnell kommt beim Lesen ein sehr erniedrigendes Gefühl auf, da man merkt wie die einzelnen Zweige der Familien in ihren Ansichten unterschiedlich sind. Dadurch entsteht ein Konflikt, der im Buch was zu eskalieren droht. Trotz des Humors, der an vielen Stellen gut zur Geltung kam, war mir das Buch doch an manchen Passagen zu negativ, traurig und deprimierend. Zudem weist der Autor einen derartig flüssigen und lebhaften Schreibstil, dass man glaubt, als ob das Schicksal dem Leser persönlich widerfährt. Nach und nach entflieht man noch tiefer in die Vergangenheit der Familie und merkt, wie verletzt die Wurzeln dieser Familie sind. Trotz des flüssigen Schreibstils empfand ich aber die Geschichte recht langatmig und wenig vorankommend. Es passierte meines Erachtens wenig, sodass man auch irgendwie vom Buch her, nicht gecatcht wird. Schlussendlich bleibt zu sagen: Wenn jemand auf der Suche nach einer langsamen Familiengeschichte mit viel Tiefgründigkeit und wenig Spannung ist, der wird mit Victor und dem Rest viel Freude erleben. Für mich war es weniger ein Highlight.

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