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Rezensionen zu
Freiheit

Reinhard Marx

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Freiheit auch für Frauen?

Von: Maria Hagenschneider aus Hamm

21.06.2020

Ich habe das Buch in kurzer Zeit lesen können, was dafür spricht, dass es gut und lesbar geschrieben ist. Ich vermute auch für Nichttheologen macht es keine Probleme und auch Freude beim Lesen. Die Gedankengänge kann ich mitgehen, auch wenn mir wenige Gedanken neu sind. Ich würde gerne mit Kardinal Marx darüber sprechen, wie er seine Gedankengänge aus meiner Sicht als Frau, die für die Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche unterwegs ist, beendet, bevor sie zu Ende sind. Er kneift! Ich kann an manchen Stellen seinen Schlusspunkt nicht begreifen. So schreibt Marx von den Bewegungen, die man gerade besonders im Blick behalten soll. Ich zitiere: „Die zweite Bewegung, die ich meine, ist ein neu erwachter Autoritarismus oder Populismus, der - und das ist altbekannt und neu zugleich - auch Religion als Schwungrad nutzt, um das Konzept der Freiheit exklusiv auf jeweils ausgewählte Gruppen, Nationen oder Kulturen zu beschränken.“ (S. 72/73)- tut die Kirche das nicht immer noch und immer wieder - und weiter unten: „So unterschiedliche die Kulturen auch sind, im Fundament sind alle Menschen gleich und sind alle ohne Unterschied Bild Gottes und zur Freiheit berufen.“ Diese Freiheit endet für mich als Frau an der Berufung zum Amt. - Den Frauen - er benennt natürlich richtig, dass es bei den Belangen der Frauen in der Kirche gleichermaßen um Männer geht und deren Rollen und Rollenverständnis und Menschenverständnis... widmet er sogar extra Raum. Er spricht davon, dass die Frauen natürlich in kirchlichen Führungspositionen mehr und mehr aktiv sein sollen, wozu ja auch er Hildegardis-Verein beiträgt. Aber er sagt : „Frauen in kirchlichen Führungspositionen - und dabei geht es gerade nicht um die Ordination von Frauen !- tragen entscheidend dazu bei, geschlossene klerikale Zirkel bzw.das Männerbündische der Kirche aufzubrechen.“ (S. 114) Es erschließt sich nicht, wie man von Führungspositionen in der Kirche für Frauen sprechen kann, wenn jede Frau einem geweihten Priester untergeordnet sein wird. Sie kann niemals Eucharistie feiern und keine Pfarrei leiten und keine Gottesdienste selbstverantwortlich feiern, niemals eine Diözese leiten, niemals in der Bischofskonferenz sitzen - geschwisterlich - weil man zur Freiheit nur Brüder beruft, die das besondere Etwas haben. Sie kann nicht einmal einem Diakon gleich im Gottesdienst predigen. Aber ja, unten steht dann: „Was Laien-Mänern an Führungspositonen in der Kirche offensteht, muss auch für Frauen möglich sein!“ (S.114) Okay, die gleiche Freiheit für Laien-Mann und Laien-Frauen. Und wie wäre es dann mit Priester-Mann und Priester-Frau. Ach ja, die Freiheit hat Frau ja nicht, dass sie auch da konkurrieren dürfte. Intellektuell und berufungsmäßig könnte sie es. Aber die Männer verwehren ihr diese Freiheit. Warum noch mal? Weil Gott Mensch wurde doch wohl nicht. DArauf hebt Herr Marx auch ab, dass Gott Mensch wurde, was ja unser Glaube ist. Mensch!! Frauen-Menschen sind eben doch nicht wirklich Menschen, weil nicht Männer-Menschen? . „Aber im wirklich partnerschaftlichen Miteinander von Frauen und Männern zeigt sich besonders, ob die Kirche ein Zeichen der Freiheit ist oder an überholten Unter-und Überordnungsmodellen festhält.“ (S.115) Tja! - Die Gedanken lohnen als Anregung für Gespräche. Aber sie sind nicht redlich weiter gedacht. Ich bescheinige einem klugen Theologen eine stringente Denkweise und ein „mutloses Einknicken vor der letzten Konsequenz, die den Menschenbegriff, der allüberall in diesem Buch vorkommt auch vollumfänglich der Frau zuweist.“ Zu welcher Freiheit bin ich berufen? Welche Freiheit gibt mir der freie Gott, dessen Alterität Marx auch benennt? Auch, wenn er es abstreiten will. Frau ist niemals so frei wie der Mann in der katholischen Kirche. Das ist ungerecht. Es bleiben Unter-und Überordnungsmodelle. Schade, Herr Marx. Im Letzten: unfrei!

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