Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Mama Held

Kerstin Held

(28)
(6)
(1)
(0)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Jedes Kind verdient eine Familie, ganz ehrlich, wer würde Kerstin Held nicht zustimmen? Wir sind doch offen, wir sind doch tolerant und wir wollen doch integrieren. Theoretisch schon. In der Realität nehmen die wenigsten Familien ein behindertes Pflegekind auf. Das ist nichts, was man kritisieren sollte. Die Hürden der Bürokratie sind riesig, die Ansprüche an die Eltern noch höher. Das Leben mit dem Kind wird auf keinen Fall einfach. Kerstin Held hat sich über alles hinweg gesetzt und ihren Traum erfüllt. Heute ist sie Mutter von vier Pflegekindern mit Behinderungen und hatte schon acht weitere bei sich zuhause. Gibt es einen Notruf, ein Kind steht mal wieder ohne jemanden da, ist Mama Held sofort zur Stelle und gibt dem Kind mit viel Liebe und Aufmerksamkeit ein neues zuhause. In ihrem Buch fängt sie von Anfang an, das möchte ich hier auch machen. Kerstin wächst in einer schwierigen Familie auf, der alkoholkranke Vater verlässt die Familie, die Mutter ist überfordert mit der schwerbehinderten jüngeren Tochter. Die Verantwortung gibt sie an Kerstin ab, egal ob es um die tägliche Pflege oder den Haushalt geht. Das Verhältnis der Geschwister leidet darunter, Kerstin macht die jüngere Schwester für ihre Rolle als Hilfskraft verantwortlich. Erst Jahre später begreift sie, dass Silke nie darum gebeten hat, daraus entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden und sie unternehmen viel gemeinsam. Damit ist der Grundstein gelegt, in ihrem freiwilligen sozialen Jahr lernt Kerstin ihr erstes zukünftiges Pflegekind kennen und lieben, später möchte sie ihn in ihre Familie aufnehmen und stellt fest, dass es dafür keine Möglichkeit gibt. Niemand fühlt sich zuständig, niemand vor ihr wollte ein behindertes Kind adoptieren. Sie fängt also an mit der Bürokratie zu kämpfen, und erreicht eine Menge. Wieviel, das könnt ihr selber nachlesen. Keine Frage, Kerstin ist eine Frau, die man bewundern muss. Wenn jemand ein behindertes Kind hat, braucht er mehr Unterstützung als andere. Kerstin Held hat vier mehrfachbehinderte Kinder, ist Vorsitzende des Bundesverbandes behinderte Pflegekinder, leitet selbstständig ihr eigenes Pflegeteam für die "Helden WG" und arbeitet als selbstständige Beraterin für die Ausstattung von Familien mit den neusten Techniken für behinderte Kinder. Außerdem reist sie regelmäßig nach Berlin um die Politik daran zu erinnern, dass sie niemals aufgeben wird, wäscht 16 kg Wäsche jeden Tag und streitet sich mit den Krankenkassen und Ämtern über die nötigen finanziellen Mittel für die Versorgung der Kinder. Ihr Tag endet gegen Mitternacht, er beginnt um 6 Uhr morgens. In der Nacht schläft sie nie richtig tief, der Pflegedienst mit seinen Geräuschen und die Versorgung der Kinder, die immer irgendwelche Unregelmäßigkeiten zeigt, verhindern das. Gekocht wird auch von ihr, natürlich so wie die Kinder es brauchen und wollen, und auch das Helden Team aus acht Pflegekräften wird mit versorgt. Jetzt fühlt ihr euch klein, unbedeutend und habt kein Selbstbewusstsein mehr? Tja, dann geht es euch wie mir. Zu diesem unglaublichen Alltag gibt es aber auch eine unglaubliche Biografie. Der süchtige Vater, das schwierige Verhältnis zur Mutter, eine schwerbehinderte Schwester, eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, ein sexueller Übergriff im Jugendalter und später war sie als Eventmanagerin tätig für Michael Jackson. Ganz ehrlich, diese Frau erlebt in einem Jahr mehr, als manche in ihrem ganzen Leben. So viel Drama, aber auch so viel Glück. Mehrmals habe ich gedacht, das kann ja gar nicht stimmen alles. Das hält niemand durch, das schafft man einfach nicht. Aber es gibt sogar Videos und Fotos, alles ist echt. Genauso echt ist auch der Schreibstil, immer wieder hat er mich zum lächeln gebracht. Kerstin ist in Dortmund geboren und damit direkt in meiner Nähe aufgewachsen.Die Sprache klingt genauso, "als" und "wie" tauschen öfter mal den Platz, auch der Dialekt kommt öfter mal durch. Anstatt sich zu bemühen es zu entfernen und in möglichst sterilem Hochdeutsch zu schreiben macht der Stil jetzt einen ganz besonderen Teil des Charmes aus. In dem Buch ist viel drin, aber eine Sache fehlt mir. Kerstin Held schreibt auch über Unsicherheiten die sie hat, aber immer nur, wenn andere Eltern ihr "hilfreiche" Tipps geben oder sie beschuldigen, nur das Pflegegeld der Kinder zu wollen. Die ganz normalen Sorgen einer Mutter scheinen keinen Platz zu haben. Stress mit einem Kind, vielleicht keine endlose Geduld beim essen, baden etc. Jeder hat gute und schlechte Tage und auch Eltern sind nur Menschen. Eigentlich. Kerstin Held scheint sich über alles hinweg zu setzen, diese normalen Probleme gibt es in ihrem Alltag nicht. Sie möchte den Tag immer mit einem Lächeln beenden? Kein Problem, jedes Kind wird wieder froh. Es wirkt, als könnte jedes Problem gelöst werden und Deutschland hätte die eine Mutter gefunden, die alles perfekt schafft. Ich habe allerdings mal gerechnet und komme zu dem Ergebnis, dass sich im Moment neun Erwachsene fast alle komplett in Vollzeit um fünf Kinder kümmern. Schwerbehinderte Kinder, ja. Aber ich finde, diese Sicht der Dinge malt ein ganz anderes Bild, als es eigentlich vermittelt wird. Wir haben keine perfekte Mutter mehr, die neben der Kinderpflege wie selbstverständlich arbeiten geht und einen Bundesverband leitet, dazwischen kurz den Haushalt macht und garantiert nie müde ist, sondern eine ganz normale Frau. Um es mal auf den Punkt zu bringen, diese Buch hat mir noch Stoff für viele Gedanken geliefert. Alles ist wahr was Kerstin Held schreibt, aber ich glaube, dass einiges keinen Platz mehr gefunden hat. Diese Lücken erwecken den Anschein einer perfekten Frau und nicht einer Mama, die sich mit viel Herz und viel Unterstützung von anderen, so gut sie es kann, für die Kinder einsetzt, denen sie ein zuhause gibt. Eine Empfehlung von mir, bei der Recherche für meine Rezension bin ich auf einige Videos und Filme aus dem Alltag der Helden - WG gestoßen und habe einen weiteren Blick in die Familie bekommen. Man sieht ganz klar wie groß die Leistungen sind, die das Pflegeteam leistet und auch die Unterstützung von anderen ist sehr groß. Kerstin Held fährt nach Berlin? Wie schön, die Pflegetochter darf auch mit. So entsteht ein Alltag, in dem wirkliche Inklusion, ohne darüber nachzudenken, möglich ist.

Lesen Sie weiter

Für Kerstin Held fühlt es sich ganz normal an einen Rollstuhl zu schieben. Schon als Kind muss sie sich um ihre zwei Jahre jüngere Schwester kümmern. Jahrelang ist das für sie eine Last, bis sie in ihrer geliebten Schwester eine Freundin findet. In ihrer bewegten Jugend macht sie eine Ausbildung zur Ergotherapeuten und schließt dabei den kleinen Sascha ins Herz. Jahre später gibt sie dem behinderten Jungen ein Zuhause. Dabei merkt sie, dass es im System nicht vorgesehen ist, dass behinderte Kinder in Pflegefamilien aufwachsen. Kerstin Held ist aber überzeugt, jedes Kind hat das Recht auf die Geborgenheit einer Familie. Mama Held findet Mitstreiter und so kann sie einiges bewegen. Dem ersten Pflegekind folgen weitere schwerstbehinderte Kinder. Sie hat wechselnde Pflegekräfte im Haus, sodass alle Kinder am Tag und in der Nacht gut versorgt sind. In diesem Buch gibt die Autorin einen Einblick in ihren Alltag als vielbeschäftigte Pflegemutter. Auch wenn andere sie bei der Pflege der Kinder unterstützen, ist sie als Mama die wichtigste Bezugsperson. Daneben setzt sie sich für Inklusion und für die Rechte von behinderten Pflegekindern ein. Sie organisiert und leitet Freizeiten für behinderte Kinder und berät Familien über Hilfsmittel, die behinderten Kindern Erleichterung verschaffen können. Mit einem solch bewegten Leben kommt der Schlaf oft zu kurz, aber Kerstin Held liebt ihr ausgefülltes Leben. Sie empfindet ihre besonderen Kinder als große Bereicherung, das wird auf jeder Seite dieses Buchs deutlich. Dieses Buch lässt sich schnell lesen. Sehr offen berichtet die Autorin über ihre schwierige Kindheit und über Erfolge und Niederlagen bei der Betreuung ihrer insgesamt zwölf Pflegekinder. Ob es um die Begleitung eines sterbenden Kindes geht oder um den schwierigen Teenager, dessen Gewaltausbrüche durch seine Krankheit verstärkt werden, es ist kein leichtes Leben, dass sich Kerstin Held ausgesucht hat. Abwechselnd wird vom Alltag mit behinderten Pflegekindern und dem politischen Einsatz der Autorin erzählt. Interessant sind ihre Gedanken zur Erziehung. Auch wenn viele ihr nicht zustimmen, ist sie überzeugt, dass auch behinderte Kinder ein Recht auf Regeln und Grenzen haben, denn sie profitieren von diesen klaren Strukturen. Fazit: Eine beeindruckende Frau erzählt in diesem Buch von ihrer Überzeugung, dass jedes Kind das Recht auf eine liebevolle Familie hat. Dabei inspiriert der Einblick in ihren Familienalltag mit all seinen Höhen und Tiefen. Sehr zu empfehlen!

Lesen Sie weiter

Ein sehr berührendes Buch

Von: Kleeblatt90

21.05.2020

„Mama Held“ von Kerstin Held mit der ISBN 9783466372607 Die 44-jährige gibt behinderten Pflegekindern ein familiäres Zuhause. Mittlerweile ist sie Vorsitzendendes Bundesverbands behinderter Pflegekinder und beschriebt darin ihre Arbeit und ihren familiären Alltag in autobiographischer Weise. Leider bekommen die Themen Pflege und Inklusion noch zu wenig Aufmerksamkeit daher gibt es noch viele Grauzonen im rechtlichen Sinne. Zudem macht es aufmerksam auf das fetale Alkoholsyndrom, da es sich dabei um eine zu 100% vermeidbare Behinderung handelt, die durch Alkoholkonsum entsteht. Genau darüber wird hier berichtet und wie sich langsam Besserung einsetzt. Es ist ein Buch für starke Frauen, es ist eine Stimme für mehr Inklusion. Jedes einzelne Kapitel sollte man erst mal sacken lassen und am besten die Taschentücher bereit legen. Durch die Fotos und die Anekdoten wird ein lebhaftes Bild gezeichnet über schwere Schicksale. Aber auch es inspiriert und vermittelt vor allem die Botschaft-Liebe. Ein wirklich sehr berührendes Buch.

Lesen Sie weiter

Ein ganz besonderer Einblick, den man als Leser in das Leben von Kerstin Held bekommt! Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt, was das Lesen angenehm macht, da man kapitelweise lesen kann und dazwischen auch problemlos etwas Zeit verstreichen lassen kann. Im Mittelteil finden sich auch einige Fotos, was ich sehr schön fand, da es dem ganzen Buch noch ein bisschen mehr Authentizität verleiht, weil man so die Gesichter der Menschen, die darin vorkommen, direkt vor Augen hat. Eventuell könnten Leser ein Problem mit der Tatsache haben, dass die Geschichte nicht chronologisch aufgebaut ist. Immer wieder finden sich Anspielungen auf Aspekte, die später nochmal aufgegriffen werden. Mir persönlich hat das aber gefallen. Das Lesen war ein wahrer Genuss, knifflige medizinische Aspekte werden so verständlich und vereinfacht dargestellt, dass man alles bestens nachvollziehen kann. Somit hat dieses Buch auch einen gewissen Sachbuchcharakter, das kam mir auch immer mal wieder bei den rechtlichen Aspekten in den Sinn. Sehr interessant und wissenswert! Gerade auch weil das Thema in der Öffentlichkeit zu sehr untergeht. Manchmal fand ich die Autorin als Person in ihrem Schreibstil zu dominant, aber wenn man sich ihre Geschichte vor Augen führt, ist das kein Wunder, denn Kerstin Held ist eine Kämpfernatur und dadurch hat sie es bereits weit gebracht und ihr Weg ist ganz sicher noch nicht zu Ende. Aus ihrer Sicht erhält der Leser Einblick in ihre Geschichte und ihren strukturierten Alltag, in ihr ganzes Lebenswerk, warum sie heute dort steht, wo sie steht. Es ist ein Buch, das mich berührt hat, zum Nachdenken angeregt und mein Herz angesprochen hat. Man darf lachen, sich aufregen, den Kopf schütteln und auch ratlos zurückbleiben – eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Es liefert eine spannende Basis, um dieses Thema zu diskutieren und war für mich persönlich auch sehr informativ. Vieles davon werde ich sicherlich nicht vergessen.

Lesen Sie weiter

Absolut lesenswert

Von: HaRo

13.05.2020

Ich habe mich sehr gefreut das ich ,,Mama Held " lesen durfte . Es war für mich so fesselnd ,das ich das Buch in einem Ruck durchgelesen habe . Am Anfang kommt mir Mama Held als Übermensch rüber. Aber ihr Lebenslauf hat mir klar gemacht ,woher Sie ihre Kraft und Liebe nimmt . Wobei es dann auch nicht selbstverständlich ist über solch eine Energie zu verfügen . Dieses Buch müsste Pflichtlektüre für die Schule werden .

Lesen Sie weiter

Ein sehr bewegendes Buch!

Von: Elissa

11.05.2020

Mama Held! Ein beeindruckendes Buch! Als ich den Klappentext gelesen habe, war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen möchte und ich wurde nicht enttäuscht. Ich bewundere solche Personen wie Kerstin Held. Das Buch ist interessant geschrieben, auch wenn es manchmal Zeitsprünge hatte. Man konnte trotzdem alles gut verfolgen. Sie gibt den Alltag mit den behinderten Pflegekindern sehr gut wieder, der oft mühevoll ist, auch was den Umgang mit Ämtern und der Gesetzeslage angeht. Da gibt es sehr viel, um was man kämpfen muss. Dabei wird so viel von Inklussion geredet. Es ist bewundernswert, wie diese Frau die vielen verschiedenen Dinge meistert und traurig, dass sie immer wieder Steine in den Weg gelegt bekommt, die sie wegräumen muss. Mich hat das Buch sehr bewegt und ich wünsche Kerstin Held weiterhin viel Kraft für ihre Aufgabe mit den behinderten Kindern, denen sie eine Familie gibt.

Lesen Sie weiter

Unglaublich beeindruckend und ehrlich

Von: Fröschle

08.05.2020

Die Autorin berichtet in dem Buch von ihrem Leben mit behinderten Pflegekinder. Sie gibt Kindern ein Zuhause, die sonst nur im Heim betreut würden und kämpft gleichzeitig auf politischer Ebene für das Recht auf Familie für jedes Kind - auch für Kinder mit Behinderung. Sie Autorin berichtet so ehrlich, authentisch und lebendig von der Vergangenheit und der Gegenwart, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Es ist ein sehr wichtiges Buch, das auch das Thema FAS beleuchtet und ganz klar Stellung bezieht zu der Entstehung von Behinderung durch Alkohol in der Schwangerschaft ohne die Mütter zu verurteilen. Ich finde, das Buch ist ein durch und durch gelungenes Werk und Kerstin Held für mich eine wahre Heldin unserer Zeit!

Lesen Sie weiter

Tolles emotionales Buch

Von: Christina

05.05.2020

Ich fand das Buch wunderbar. Meine Emotionen bestehen aus Freude so eine Geschichte gelesen zu haben , aus Bewunderung für diesen Weg , Traurigkeit über die Dinge die hier passiert sind und auch Unverständnis und Wut über manche Dinge. Das Buch hat mich sehr bewegt. Das tolle Buchcover zeigt gleich um was geht und zeigt Fröhlichkeit ohne die so ein Alltag nicht möglich wäre. Frau Held ist zubewundern , gleichzeitig macht es mich traurig was mit ihrer Schwester Silke passiert ist und doch kommen nur wenige mit wie sehr man selbst unter vielen Dingen leidet oder gelitten hat. Das Buch ist mitreisend geschrieben , nach jedem Kapitel musste ich es erstmal sacken lassen. Es macht traurig dort wo so viel Gutes geschehen soll so viel Bürokratie und Ignoranz vorhanden ist. Aber leider auch heute in unser so ach aufgeklärten Welt möchte man mit dem anders sein nichts zu tuen haben. Tolles Buch und eine absolute Leseempfehlung.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.