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Rezensionen zu
Die Geschichte einer unerhörten Frau

Hanne Hippe

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€ 15,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,99 [A] | CHF 23,00* (* empf. VK-Preis)

Leben frei von Konventionen

Von: luckynelli

01.07.2021

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Gussy Fink, ihren Kindern Volker und Eva, ihrem Ex-Mann Hermann und ihren Schwestern und ihrer Mutter. Anfangs viel mir das Einlesen schwer, denn ständig wechselte der Erzähler, mal war es Gussy, dann Hermann, dann Eva und wieder von vorn. Doch im Laufe des Buches konnte ich mich gut in die Geschichte einfinden. Anschaulich erzählt Gussy ihre Geschichte. Kurz vor Beginn des Krieges verheiratet sie sich mit dem Hallodri Hermann Fink. Nach ihrer Flucht sind die beiden in Frankfurt/Main gelandet - Gussy nach einer strapaziösen Flucht, Hermann als everybody's darling. Die Ehe zerbricht, weil Hermann Geld veruntreut und Gussy lässt sich scheiden. Eine alleinerziehende Frau in den 1960er Jahren hatte es wahrlich nicht leicht. Die Konventionen waren verkrustet und ließen wenig Spielraum. Doch Gussy wächst an ihren Herausforderungen. Auch als sie später Wim kennenlernt, geht sie nicht auf sein Angebot für eine "heile" Familie ein, sondern lebt ihr eigenes Leben weiter. Hut ab - diese Frau hat Courage, Selbstvertrauen und Optimusmus. Ein sehr lesenswertes Buch, das den Leser in die Nachkriegszeit Deutschlands bringt.

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Den Titel dieses Buches finde ich in Bezug auf das Adjektiv ‚unerhört‘ etwas irritierend: aus dem Spätmittelhochdeutschen stammend meint es eigentlich: nie gehört, beispiellos, zu: erhœren = hören. Der Duden merkt weiteres an: 'nicht erhört, nicht gebilligt, erstaunlich, empörend'. Frei interpretiert könnte es auch ‚nicht erfüllte‘ Frau meinen. Wie die Autorin Hanne Hippe bin ich 1948 in Köln geboren, in dieser Zeit nach dem Krieg dort aufgewachsen, mit Eltern und Großeltern durch 1 bzw. 2 Weltkriege im Leben x-mal entwurzelt worden waren. Ich bewundere die Autorin für die vielen eingeflochtenen, auch autobiografischen Informationen zu ihrer Familiengeschichte. Leider wurde in unserer Familie nicht viel über Flucht, Verlust, ursprünglicher Heimat im Detail gesprochen. Wahrscheinlich waren Erinnerungen daran zu schlimm, um weitergegeben zu werden als Mahnung. In diesem Stück Zeitgeschichte bis in die 60er Jahre mit Blick auf die Emanzipation der Frau wechseln die Kapitel nicht nur zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch zwischen den erzählenden Hauptpersonen, was den Spannungsbogen insgesamt zu oft unterbricht und lähmt.

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Lesevergnuegen!!!!

Von: ginster plantagenet aus Stuttgart

07.04.2021

Nun habe ich die Geschichte von Gussy und Eva zu Ende gelesen!!! Ab einem gewissen Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Die Eva ist wirklich wunderbar gelungen und gibt Gussy die noetige Kontur. Der Herrmann ist ebenfalls gut gelungen. Man kann ihn so richtig nicht moegen. Gut eingefangen sind die Moralvorstellungen in den 50er Jahren, diese elende Art mit Frauen umzugehen. Die Ueberheblichkeit, mit der alle sich als Richter aufspielen, die Scheinheiligkeit und Heuchelei mit der sie die Frauen beschaedigten. Auch Gussy in ihrer Sozialisierung ist gut gezeichnet als auch der Frauenhass unter den Familienfrauen. Ich denke, dass Leserinnen, die die Zeit miterlebt haben, jede Menge Geschichten mit erzaehlen koennen und die Aehnlichkeit dieser Erfahrungen sind gut getroffen. Die leichte ironische Ton der Erzaehlerin Eva laesst keinerlei Sentimentalitaet zu. Sehr gut gelungen. Lesevergnuegen!!!!

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Meine Meinung zur Autorin und Buch Es ist mein erster Roman von Hanne Hippe und sie hat mich mehr als begeistert. Beim Lesen wurden so viele Kindheits Erinnerungen wieder wach die ich längst vergessen hatte. Ich bin 1952 geboren, vielleicht passt deshalb diese Geschichte so gut zu mir. Es ist kein Autobiografischer Roman, aber doch basiert er auf der Geschichte der eigenen Familie. Diese Emanzipation Geschichte über ihre junge und auch so mutige Mutter, sie habe ich sogleich in mein Herz geschlossen, genauso ihre beiden Kinder Evchen und Volker. Man kann sich nicht von ihnen entziehen. Alles ist so Bildhaft erzählt, das man das Gefühl hat Teil dieser Geschichte zu sein. Wie schreibt sie: „Etwas Ernstes muss nicht traurig erzählt werden, damit man es glaubt.“ Ein sehr interessanter , realer und doch amüsanter Roman, ich musste oft schmunzeln beim Lesen, auch wenn es Ernst war, Gussy war schon eine sehr kühne Frau, für die damalige Zeit, wo wir Frauen eigentlich unter dem Pantoffel der Männer standen. Es war wunderschön Gussy von 1945-1965 zu begleiten. Ich habe mit ihnen gelacht und geweint. Dieser Satz von Gussy von Seite 55 passt zu ihr und ich fragte mich wie Bitter Herrmann , das aufstoßen musste als sie dieses sagte: „ Er hat die Zukunft, das Leben seiner Kinder verprasst, versoffen und verraten. „ Es traf den Nagel auf den Kopf. Gussy ist wirklich die perfekte Mutter und Ehefrau, aber Ihr Herrmann der reinste Hallodrie , Ich glaube er hätte seine eigene Großmutter dem Teufel verkauft. Gussy ist von Anfang an, alleine auf sich gestellt, ob es ihre Flucht aus Breslau ist, oder ihre Ankunft in Frankfurt, sie schmeißt vorbildlich den Haushalt, ist eine wunderschöne vorzeige Ehefrau und eine bessere Mutter wie man sie sich nicht wünschen kann. Gussy strahlte so viel Liebe und Wärme aus, das man sich bei ihr sehr Wohlfühlen musste. Ach ja die Einschulung von Eva, war wirklich nicht leicht, sie war evangelisch und durfte die katholische Schule deshalb nicht besuchen, ich kann mich auch noch daran erinnern, bei uns war es genauso, ich kann heute nur noch den Kopf darüber schütteln, denn meine beste Freundin war katholisch und wir besuchten getrennte Schulen. Aber weiter zu Gussy und Hermann, sie kommt ihm langsam auf die Schliche, er ist ein Gauner im ganz großen Stil. Gussy möchte nicht mit dieser Schande leben, und wird so kühn und mutig das sie sich von Hermann scheiden lässt. Für die damalige Zeit, war so etwas unerhört, sie zieht mit ihren Kindern nach Köln, wo ihre Mutter und die beiden Schwestern leben. Es wird deutlich wie schwer es damals als geschiedene Frau und allein Erziehende war. Die Anfeindungen die man ausgesetzt war, die Nachbarn passten auf, Neid und Missgunst waren an der Tagesordnung. Ein selbstständiges Leben als Frau war fast nicht möglich, aber unsere Gussy kämpft für ihre Träume und Emanzipation, und für eine bessere Zukunft ihrer Kinder. Sie steht Evchen bei wo es nur geht, ich habe sie bewundert für ihre Courage und Mut. Auch Eva zu begleiten hat mir sehr viel Freude bereitet, es war ja auch meine Kindheit damals. Übrigens Hanne Hippe schreibt unter den Pseudonym Hanna O‘Brien , Kriminalromane , sie lebt in Köln und an der Mosel.

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In dem Roman Die Geschichte einer unerhörten Frau erzählt Hanne Hippe die Geschichte von Gussy. Gussy heißt mit vollem Namen Augusta Fink, aber alle nennen sie Gussy oder Frau Fink. Denn sich mit Fremden oder auch nur Bekannten zu Duzen, ziemte sich nicht in den 1950er Jahren. Ebenso war es eine Schande, als Frau geschieden zu sein. Es gehörte sich für eine Frau verheiratet zu sein, den Haushalt mustergültig zu führen und sich um die Kinder zu kümmern. - Dabei war immens viel zu beachten und das konnte - je nach Bundesland - auch mal variieren. Glücklicherweise führte Gussy eine mustergültige Ehe und war ihrem Hermann die perfekte Ehefrau. - Bis zu dem Tag, an dem Gussy feststellen musste, dass Hermann nicht der Vorzeigeehemann war und stattdessen Geld verprasst hatte, dass ihm weder gehörte, noch dass er es aus edlem Grund genommen hatte. Da war für Gussy Schluss und sie reichte die Scheidung ein. Beim Lesen der Geschichte erfahre ich, wie es sich anfühlen musste in den Jahren 1945 bis 1965 in Deutschland. als geschiedene Frau mit zwei kleinen Kindern zu leben. Die Herausforderung eigenes Geld zu verdienen, Verträge zu schließen und nicht alles über den Namen des Mannes abwickeln zu können - was ja üblich und damit sozusagen Gesetz war. Die Barrieren waren unverrückbar da und mussten gemeistert werden. "Wir werden uns rächen, Mutti. Das machen sie bei Karl May auch", sagte Eva. - Seite 338 Erniedrigende Worte aus der Nachbarschaft, Bemerkungen hinter vorgehaltener Hand und Missgunst und Neid aus den eigenen Reihen sorgten für eine zusätzliche Belastung und jeder hätte es gern gesehen, wie das Vorhaben zum Scheitern verurteilt war. - Weil es sich einfach nicht gehörte. Hanne Hippe trifft bei der Erzählung einen Ton, der nichts in der Zeit beschönigt und mich trotz aller Härte der geschilderten Erlebnisse auch Schmunzeln lässt. Gussy habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Sie hat ein offenes Herz und einen Sinn für Recht und Ordnung, der nichts mit der nach außen getragenen Ordnung der Menschen im Ort zu tun hat. Richtig und falsch unterscheidet sie zielgerichtet und lebt nach ihrer Überzeugung, auch wenn es der Familie und den Nachbarn nicht in den Kram passt. Das mag ich so an ihr. Die weiteren Charaktere sind ebenso ausdrucksstark und haben hohen Wiedererkennungswert durch ihre unverrückbaren Eigenschaften. So verzeihe ich es gern, wenn ich - trotz Zeitangaben in den Überschriften - manchesmal erst überlegen muss, in welcher Zeit der Geschichte wir uns gerade befinden. Die Geschichte von Gussy berichtet nicht nur von ihrer Zeit nach der Trennung von ihrem Mann, sondern auch von der Flucht nach dem Krieg, die sich trotzdem nicht nach Frieden anfühlt. Der Verlauf der Schulzeit ihrer Tochter Eva ist manchesmal für mich zeitlich nicht klar einzuordnen und doch sind diese Momente immer spannend und unterhaltsam und so toll erzählt, dass ich mir bald darauf keine Gedanken mehr darüber mache. - An dem Geschehen kann ich es dann ohnehin schnell festmachen. Die Geschichte einer unerhörten Frau zeigt deutlich, wie lange es in unserer Gesellschaft dauert, bis sich Neuerungen, wie etwa als Frau geschieden und womöglich alleinerziehend zu sein oder auch ein neues Kleidungsstück oder eine moderne Frisur zu tragen, durchsetzen können. Wie ich sehe, kann mit Selbstbewusstsein, Durchsetzungskraft und Charme eine Frau durchaus ihren Mann stehen. - Auch heute noch.

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In dem Roman Die Geschichte einer unerhörten Frau erzählt Hanne Hippe die Geschichte von Gussy. Gussy heißt mit vollem Namen Augusta Fink, aber alle nennen sie Gussy oder Frau Fink. Denn sich mit Fremden oder auch nur Bekannten zu Duzen, ziemte sich nicht in den 1950er Jahren. Ebenso war es eine Schande, als Frau geschieden zu sein. Es gehörte sich für eine Frau verheiratet zu sein, den Haushalt mustergültig zu führen und sich um die Kinder zu kümmern. - Dabei war immens viel zu beachten und das konnte - je nach Bundesland - auch mal variieren. Glücklicherweise führte Gussy eine mustergültige Ehe und war ihrem Hermann die perfekte Ehefrau. - Bis zu dem Tag, an dem Gussy feststellen musste, dass Hermann nicht der Vorzeigeehemann war und stattdessen Geld verprasst hatte, dass ihm weder gehörte, noch dass er es aus edlem Grund genommen hatte. Da war für Gussy Schluss und sie reichte die Scheidung ein. Beim Lesen der Geschichte erfahre ich, wie es sich anfühlen musste in den Jahren 1945 bis 1965 in Deutschland. als geschiedene Frau mit zwei kleinen Kindern zu leben. Die Herausforderung eigenes Geld zu verdienen, Verträge zu schließen und nicht alles über den Namen des Mannes abwickeln zu können - was ja üblich und damit sozusagen Gesetz war. Die Barrieren waren unverrückbar da und mussten gemeistert werden. "Wir werden uns rächen, Mutti. Das machen sie bei Karl May auch", sagte Eva. - Seite 338 Erniedrigende Worte aus der Nachbarschaft, Bemerkungen hinter vorgehaltener Hand und Missgunst und Neid aus den eigenen Reihen sorgten für eine zusätzliche Belastung und jeder hätte es gern gesehen, wie das Vorhaben zum Scheitern verurteilt war. - Weil es sich einfach nicht gehörte. Hanne Hippe trifft bei der Erzählung einen Ton, der nichts in der Zeit beschönigt und mich trotz aller Härte der geschilderten Erlebnisse auch Schmunzeln lässt. Gussy habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Sie hat ein offenes Herz und einen Sinn für Recht und Ordnung, der nichts mit der nach außen getragenen Ordnung der Menschen im Ort zu tun hat. Richtig und falsch unterscheidet sie zielgerichtet und lebt nach ihrer Überzeugung, auch wenn es der Familie und den Nachbarn nicht in den Kram passt. Das mag ich so an ihr. Die weiteren Charaktere sind ebenso ausdrucksstark und haben hohen Wiedererkennungswert durch ihre unverrückbaren Eigenschaften. So verzeihe ich es gern, wenn ich - trotz Zeitangaben in den Überschriften - manchesmal erst überlegen muss, in welcher Zeit der Geschichte wir uns gerade befinden. Die Geschichte von Gussy berichtet nicht nur von ihrer Zeit nach der Trennung von ihrem Mann, sondern auch von der Flucht nach dem Krieg, die sich trotzdem nicht nach Frieden anfühlt. Der Verlauf der Schulzeit ihrer Tochter Eva ist manchesmal für mich zeitlich nicht klar einzuordnen und doch sind diese Momente immer spannend und unterhaltsam und so toll erzählt, dass ich mir bald darauf keine Gedanken mehr darüber mache. - An dem Geschehen kann ich es dann ohnehin schnell festmachen. Die Geschichte einer unerhörten Frau zeigt deutlich, wie lange es in unserer Gesellschaft dauert, bis sich Neuerungen, wie etwa als Frau geschieden und womöglich alleinerziehend zu sein oder auch ein neues Kleidungsstück oder eine moderne Frisur zu tragen, durchsetzen können. Wie ich sehe, kann mit Selbstbewusstsein, Durchsetzungskraft und Charme eine Frau durchaus ihren Mann stehen. - Auch heute noch.

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