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Rezensionen zu
Die juten Sitten - Goldene Zwanziger. Dreckige Wahrheiten

Anna Basener

Die juten Sitten (1)

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Nach dem Klappentext und dem atemberaubenden Cover war mir klar, dass ich als Wahlberlinerin das Buch lesen musste! Kaum hatte ich es aufgeschlagen, fühlte ich mich in eine andere Zeit und Welt versetzt. Die Atmosphäre hat etwas berauschendes, etwas, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Auch der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und dazu beigetragen, dass ich sofort in der Geschichte und den 20ern Berlins drin war. Eine Zeit und ein Ort, an dem kein Kind aufwachsen sollte, vor allem nicht in einem Bordell. Aber genau das ist es, was die Geschichte so spannend und besonders macht. Der Wechsel zwischen den Geschehnissen der Vergangenheit und der Gegenwart vermittelt einen Eindruck, der sowohl erschütternd als auch schamlos und faszinierend zugleich ist. Auch hat die Autorin eine Art an sich, diese außergewöhnliche Begebenheit zu schildern, dass ich nicht mehr aufhören wollte zu lesen. Sie hat einen wunderbaren Auftakt einer Reihe geschaffen, die ich auf jeden Fall weiterverfolgen und empfehlen werde – denn Die juten Sitten ist ganz großes Kino auf ganz großer Leinwand! FAZIT Die juten Sitten ist schamlos, berauschend und definitiv ein überaus begeisternder Reihenauftakt!

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Berlin, 1927: Die achtjährige Hedi wächst im berüchtigten Bordell »Ritze« auf. Ihre Großmutter Minna, die das zwielichtige Etablissement betreibt, die strenge Domina Natalia und die bildschöne Hure Colette sind die einzige Familie, die Hedi je kannte. Von ihnen lernt sie alles, was sie fürs Leben braucht. Drei Jahrzehnte später ist Hedi eine gefeierte Hollywood-Diva - und eine zum Tode verurteilte Mörderin. Kurz vor ihrer Hinrichtung erzählt sie einem Journalisten der New York Times die ganze ungeschminkte Wahrheit über ihr Leben. Eine Wahrheit, die sie unsterblich machen wird ... Mal ein Buch was nicht alles schön beschreibt, die Autorin hat hier eine wirklich derbe Sprache zu Tage geführt. Man lernt die kleine Hedwig Hallig kennen und wie Sie groß geworden ist, dann lernt man Hedwig 1954 kennen als eine berühmte und bekannte Schauspielerin. Nur das Sie gerade nicht gefeiert wird, sondern zum Tode verurteilt werden soll bzw. ist und kurz vorher noch einem Journalisten ein Interview geben möchte. In diesem erzählt Sie Ihren Werdegang und der Leser erhält immer wieder Rückblenden zu Ihrem Erwachsenwerden. Das Buch ist nicht für jeden was, dass muss man ganz offen sagen. Der Schreibstil ist sehr frech und rotzig geschrieben, sowie man die Berliner Schnauze halt kennt. Die Autorin erzählt Dinge, wo man als Leser erstmal selbst alles verarbeiten muss. Nicht, dass es besonders schrecklich ist, sondern dass man einfach mit der Art des Schreibstils der Autorin zurechtkommen muss. Mir persönlich hat das Buch wirklich gut gefallen, an manchen Stellen fand ich es langatmig und sehr gezogen. Ansonsten ist es wirklich ein gelungenes und frisches Buch mit einer frechen Art. Vielen Dank an das #Randomhouse Bloggerportal und den #Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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Die Story, die sich in den goldenen 20ern abspielt ist richtig spannend und unterhaltsam! Aufgrund der vielfältigkeit und aufgrund der tollen Protagonisten ist es ein absolutes Muss für jeden Spannungsfan! In dem Buch gibt es sehr viele starke Charaktere die man sich wirklich auf gewisse Art und Weise als Beispiel nehmen kann. In dem Buch findet man viel Dramatik und Spannung, die Autorin hat das Zusammenspiel zwischen beidem absolut klasse dargestellt! Der Schreibstil ist total angenehm und leitet den Leser/ die Leserin total harmonisch durch das Buch. Ich freue mich sehr auf Band 2 im Sommer 2021! Eine absolute Leseempfehlung!!

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Hedwig Hallig wächst im Berliner Scheunenviertel im Bordell "Ritze" auf, das von ihrer Großmutter Minna betrieben wird. 1927 ist Hedwig acht Jahre alt, ihrem Alter jedoch weit voraus. Im engen Kontakt mit der russischen Domina Natalia und der französischen Edelprostituierten Colette, die für sie die Familie ersetzen, bekommt sie mehr mit als für Kinderaugen und -ohren geeignet ist. Sie fühlt sich anderen Kindern überlegen, hat eine große Klappe und genießt die Extravaganz des Etablissements. Auch der neu erlassene Paragraph zur Verhinderung von Unzucht und Kuppelei, der einen Aufenthalt Minderjähriger in einem Bordell untersagt, kann aufgrund der raffinierten Frauen nicht verhindern, dass Hedwig in eine Kinderheim muss. 1954 sitzt die Schauspieldiva Hedi Belle in Los Angeles wegen Mordes im Gefängnis. Sie ist zum Tode verurteilt, möchte sich vor ihrer Hinrichtung aber noch Gehör verschaffen, um unvergessen zu bleiben. In Gesprächen mit dem amerikanischen Journalisten Noah Goldenblatt, der in Erfahrung bringen möchte, warum sie Louis Mercier getötet hat, erzählt sie unverblümt ihre Lebensgeschichte. Der Roman handelt 1954 von den Besuchen Noahs bei Hedi im Gefängnis. In Rückblenden erfährt man aus der Perspektive der 35-jährigen Hedi, was sich Ende des Jahres 1927 in Berlin ereignet hat und wie sie ihre Kindheit in dem berüchtigten Berliner Bordell empfunden hat. Das Leben der Prostituierten, Sexarbeiter und Stricher wird dabei offen und unverhohlen geschildert. Wie schon als Kind, nimmt auch die lebensältere Hollywood-Diva Hedi kein Blatt vor den Mund und genießt es sichtlich, den etwas unbedarften New Yorker Journalisten bewusst zu schockieren. Die Sprache ist dem Milieu entsprechend derb, wenn beschrieben wird, welche Vielzahl an Frauen und Männern - egal ob jung oder alt, ob im Bordell oder auf der Straße - gezwungen war, ihren Körper für Freier oder reiche ältere Damen zu verkaufen. Es geht jedoch um mehr als nur Sado-Maso-Spiele und (schmutzigen) Sex. Auch wenn sich gerade die Frauen taff und unabhängig zeigen, spielen auch ihre Gefühle und Träume eine nicht unerhebliche Rolle. Die kindliche Sicht der achtjährigen Hedi, die sich vor nichts ekelt oder ängstigt, verleiht dem Roman, der viele traurige und ausweglose Schicksale beschreibt, eine gewisse Leichtigkeit. Auch die Berliner Schnauze und die plakative vulgäre Sprache machen die Schilderungen von Gewalt, Lügen, Bestechung, Geldgier, Einsamkeit und dem puren Kampf ums Überleben erträglicher. Der Einblick in ein anderes Milieu, als man es sonst von Geschichten der Goldenen Zwanziger kennt, ist unterhaltsam und wirkt aufgrund der vielfältigen und authentisch gezeichneten Charaktere echt. Zunächst wirken die Personen unnahbar, da sie schon von Berufswegen niemanden emotional an sich heranlassen und aufgrund ihrer zahlreichen Ecken und Kanten nicht wirklich sympathisch. Man bewundert die Figuren allerdings für ihre Ausdauer und Kraft oder im negativen Sinn für ihre Abgestumpftheit. Ein Blick hinter die Fassade zeigt jedoch im weiteren Verlauf, dass hinter den harten Schalen ein weicher Kern steckt. Gerade Minna macht der Bezeichnung Puffmutter mit ihrer Fürsorge alle Ehre. Der Handlungsstrang im Jahr 1954 erzeugt dagegen Spannung durch das ungewisse Schicksal Hedis und des Mordes, den sie bis aus zum Schluss unbekannten Gründen begangen haben soll. Hedi ist ein Mensch, der keine Kindheit hatte und nun auch keine Zukunft mehr. Sie hungert nach Aufmerksamkeit, will Geschichte schreiben und mit einem Buch über sich selbst unsterblich werden. Schillernd, skandalös und provokant - "Die juten Sitten" ist ein Roman, der von der Verruchtheit und den starken, aber dennoch verletzlichen weiblichen Figuren lebt.

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Dreckige Wahrheit

Von: die_magische_buecherwelt aus Berlin

27.11.2020

Meinung / Fazit : Man taucht ein ins Berlin der 20er und es wird ohne Tabus erzählt. Das Hörspiel ist mit tollen Stimmen besetzt und man hat das Gefühl das man alles mit erlebt. Ein absolute Hörempfehlung und ein Highlight.

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Zum Inhalt: Die achtjährige Hedi wächst Ende der 20er Jahre bei ihrer Großmutter Minna, in dem von ihr betriebenen Bordell „Die Ritze“ in Berlin auf. Sie lernt dort viel über das Leben und die Männer; von Minna, aber auch von der Hure Colette sowie der Domina Natalia. 30 Jahre später sitzt Hedi wegen Mordes in Los Angeles im Gefängnis und erzählt dem Reporter Noah ihre Lebensgeschichte ... Meine Meinung: Das Cover ist ein echter Hingucker und passt hervorragend. Die grafischen Elemente im unteren Teil stellen für mich auch irgendwie eine Verbindung zur TV-Serie „Babylon Berlin“ her, ohne dass ich es näher erklären kann. Der Schreibstil ist klar, ein wenig derb und beschönigt nichts. Das macht die Story umso authentischer. Allerdings darf man als Leser nicht zu zart besaitet sein, denn „es geht ordentlich zur Sache“. Die einzelnen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und bestechen durch ihre Unterschiedlichkeit. Getragen wird die Geschichte fast ausschließlich durch die weiblichen Protagonisten. Das Buch ist unterhaltsam, aber zugleich bedrückend aufgrund der damaligen Situation. Ich wollte es kaum aus der Hand legen, wenngleich mir eine Szene doch „schwer im Magen gelegen hat“. Fazit: ein gelungenes Sittenbild der Zwanziger Jahre für Leser, die sich an teilweise deftigen Beschreibungen nicht stören

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Reges Nachtleben, Varieté, Bubi-Kopf und Champagner-Exzesse - mit den "Goldenen Zwanzigern" verbindet wohl jeder ein ähnliches Bild. In "Die juten Sitten" lässt Anna Basener den Leser hinter die Kulissen blicken und nimmt den Leser mit in die "Ritze", einem berühmt-berüchtigten Etablissement im Scheunenviertel in Berlin. Geführt wird es mit Sachverstand, Berliner Schnauze und Herz von der resoluten Minna. Unter ihrem Dach finden sich Natalia, die kühle russische Domina, die umwerfend schöne Colette - und mittendrin: Hedi, Minnas Enkelin. Aufgewachsen im Bordell ihrer Großmutter weiß die mit ihren 8 Jahren schon weit mehr, als andere jemals im Leben wissen werden. Der Roman hat zwei Zeitebenen: 1954 - Hedi ist gefeierte Hollywood-Diva und verurteilte Mörderin. Sie erzählt dem Journalisten Noah in schonungsloser Offenheit von ihrer Kindheit in der "Ritze". In Rückblicken begleitet der Leser so Hedi, Minna, Colette und Natalia in die Monate ab Oktober bis Ende des Jahres 1927. Wer zartbesaitet ist und bei expliziten Ausdrücken rot wird, sollte das Buch vielleicht nicht lesen. Alle anderen erwartet ein zeitgeschichtlicher Roman, der mit entwaffnender Offenheit das damalige Leben von Prostituierten schildert - und zwar in all seinen Facetten. Die Sprache ist direkt, häufig vulgär - niemand nimmt ein Blatt vor den Mund, nicht mal die 8-jährige Hedi. Es schwingt, vor allem bei Minna, immer ein gewisser Humor mit, was nicht zuletzt an der sehr direkten "Berliner Schnauze" liegt. Ich habe alle Figuren ins Herz geschlossen. Das Buch lebt nur zum Teil von der Handlung, für mich standen vielmehr die Stimmung und die Gefühle der Protagonisten im Vordergrund. Zusammenfassend kann man sagen, dass Anna Basener ein hervorragender historischer Roman gelungen ist, der die dreckigen Wahrheiten hervorholt und zeigt, dass nicht alles so goldenen an den "Goldenen Zwanzigerjahren" war.

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