Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Über Leben

Dirk Steffens, Fritz Habekuß

(15)
(6)
(1)
(0)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Die Wissenschaftsjournalisten Dirk Steffens (Terra X) und Fritz Habekuß (Die Zeit) haben ein gemeinsames Buch geschrieben und dabei ist Ihnen beachtliches geglückt. Denn mit „Überleben – Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden können“ haben sie ein äußerst verständliches und gut recherchiertes Sachbuch über die Natur und ihre Zukunft geschrieben und dafür gebührt Ihnen aufrichtiges Lob und Dank! Auf den 240 Seiten des im Penguin Verlag erschienenen („Aufklärungs-„)Buch erzählen die beiden Autoren äußerst gekonnt über den Stellenwert der Natur und die herbeigeführte Zerstörung durch den Menschen. In insgesamt acht Kapiteln stellen sie eindringlich die große Gefahr des sechsten Artensterben dar, das weltweit leider allzu oft unterschätzt wird. Ein ernstes Thema für ein Sachbuch, aber ein überaus wichtiges. Dirk Steffens und Fritz Habekuß gelingt ist es hoch anzurechnen, dass sie dieses Thema auch für den Laien lesbar formuliert haben. Fundiert belegen die Autoren dabei grundlegende Zusammenhänge und werfen einen überraschend optimistischen Ausblick in die Zukunft. Denn sie sind davon überzeugt, das die menschliche Zivilisation diese Herausforderungen überstehen kann, denn von einem erneuten Artensterben wären nicht nur unzählige Tiere und Pflanzen betroffen, sondern letzten Endes auch die Menschheit selbst. So ist dieses Buch tatsächlich ohne Ausnahme zu empfehlen. Der einzige Nachteil ist dabei nur, dass es nicht zur Pflichtlektüre für Menschen in den entscheidenden Positionen auserkoren werden kann. Aber vielleicht lesen sie es trotzdem und überdenken ihre Haltung. Es ist uns allen zu wünschen.

Lesen Sie weiter

Puh, ich weiß schon, warum ich nur zögerlich zu lesen angefangen habe. Dies ist kein Buch, um der mal mehr mal weniger doofen Realität zu entfliehen. Dieses Buch ist die Realität. Angsteinflößend und schmerzhaft. Normalerweise würde ich niemals sagen, dass man ein Buch gelesen haben muss. Da ich aber das Gefühl habe, dass die Umweltkrise für den Großteil der Menschen immer noch ein abstraktes Irgendwas ist, das man locker vor sich herschieben kann… Nun ja. Ich habe gelernt, dass pro Tag circa 150 verschiedene Arten aussterben. Ja, der Gedanke, dass es Koalas, Elefanten und co. irgendwann nicht mehr geben wird, ist traurig und furchtbar. Viel furchtbarer ist aber, dass das Schrumpfen der Biodiversität eine ernsthafte Bedrohung für uns ist. Die Umweltkrise ist also viel mehr als ‚nur‘ die Klimakrise (von der mittlerweile wohl jede*r gehört hat). Die Umweltkrise ist multikausal. Es braucht aktives Handeln statt reine Reaktion. Wir müssen aufhören, immer nur Symptome zu bekämpfen. Größer und weiter denken. Denn dass wir schnell und kompromisslos handeln können, verzichten können, hat uns COVID-19 bis dato gelehrt. Langfristig gedacht ist der individuelle Verzicht aber eben kein Verzicht, sondern ein Gewinn für die Allgemeinheit. Ein Virus ist schlimm, die Umweltkrise schlimmer. Wo also bleibt die radikale ökologische Transformation? Es braucht mehr als die reine Symbolik des Klimanotstands. Denn Umweltschutz bedeutet Freiheit. Insgesamt ein tolles Buch, wenn es mir auch Bauchschmerzen bereitet. An dieser Stelle muss ich auch noch einmal sagen, wie dankbar ich dem Wissenschaftsjournalismus bin, der es schafft, Wissenschaft verständlich zu machen.

Lesen Sie weiter

Hauptsächlich geht es in "Über Leben" um die Ökokrise, in der wir uns befinden und um die Auslöser, sowie die benötiften Lösungen für das Problem. Ganz vorn steht das Artensterben. Es schreitet immer weiter voran und wir Menschen sind der Grund für Zerstörrung und das aussterben verschiedenster Lebewesen. Es ist Zeit zu handel, sonst stehen wir dem 6. Massensterben gegenüber, wobei bis dahin nicht mehr viel fehlt. Mit dem Artensterben folgen weitere Katastrophen und für die Menschen heißt es nun: nachhaltig leben, Klimaneutral werden und die Natur und die Erde, als etwas betrachten, dass Einzigartg ist und uns das Leben ermöglicht. Wir dürfen unseren Planeten nicht zerstören, wir müssen für die Tiere und die Pflanzen kämpfen, ihnen eine Stimme geben. Das Buch zeigt vor allem die Schattenseiten unserer Art und Weise des Lebens auf diesem Planeten. Das Buch hat mich mit traurigkeit und hoffnungslosigkeit zurückgelassen. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, doch Eines kann ich mit Sicherheit sagen, das Buch öffnet einem die Augen und ist ein Muss. Jedes Kapitel ist auf seine Art und Weise unglaublich berührend und auch, wenn es mich von Seite zu Seite mehr deprimiert hat, bringt es einen wirklich zum Nachdenken. In dem Buch wird wirklich nichts beschönigt. Es ist die Realität und die sieht nicht gerade rosig aus, wenn wir so weitermachen, wie bisher. Ich bin immer noch schockiert und es ist nicht gerade einfach das alles zu verarbeiten. Ich bin immer noch traurig, wenn ich über die ganzen Tiere nachdenke , die gerade in dem Moment, wo ich diese Worte schreibe, sterben und vielleicht für immer von diesem Planeten verschwunden sind. Weswegen mich die Besipiele in dem Buch ganz besonders mitgenommen haben. Sie zeigen einem, wie es momentan aussieht und genau das ist das beängstigende. Es läuft immer weiter, Kohle wird abgebaut, die Pole schmelzen und und und. Das Buch ist großartig und sollte von jedem gelesen werden, denn es ist ganz klar ein Weckruf für uns. Ich möchte unseren Planeten retten und dieses Buch hat mich in meiner Ansicht und Überzeugung bestärkt. Der Schreibstil ist natürlich wie gemacht für das Buch. Die zwei Autoren sind schließlich Wissenschaftsjournalisten und wissen, wie man die LeserInnen mit Worten fesseln kann. Ich hing förmlich an den Seiten.

Lesen Sie weiter

So langsam ist uns allen klar, dass unsere Erde ziemlich unter den Bedingungen leidet, unter denen wir leben - doch vor allem im globalen Norden bzw. der westlichen Welt möchten viele nicht mehr auf den Alltagsluxus verzichten, den wir hier größtenteils genießen dürfen. Welche Opfer unter anderem die Tier- und Pflanzenreiche erbringen und schon erbracht haben, um diesen Lifestyle zu ermöglichen, schildern Steffens und Habekuss im Buch »Über Leben« gut verständlich auch für diejenigen, die nicht Biologie studiert haben. Artensterben ist ein zentrales Problem unserer Erde, das neben anderen Belastungsgrenzen wie dem Ozonloch oder der Abholzung fatale Konsequenzen mit sich bringt, wenn die Grenze einmal überschritten ist. Das Buch bietet auch einen Lösungsvorschlag, wenn auch noch etwas vorsichtig und optimistisch. Was aber deutlich wird: Es muss sich etwas ändern, wir müssen etwas tun. Wer jetzt denkt, darüber eigentlich noch gar nicht so viel zu wissen und genau an diesem Punkt mit der Veränderung beginnen möchte, dem empfehle ich dieses Buch.

Lesen Sie weiter

Ich bin kein wirklicher großer Fan von Weltuntergangsszenarien, wobei ich mit Erschrecken feststellen musste, dass es wirklich so nicht weitergehen kann. Dieses Buch ist fachlich und emotional zugleich und führt einem mal wieder vor Augen, dass man die Fehler der Vergangenheit umgehend angehen muss, ansonsten sind wir bald Geschichte. Wirklich lesenswert!

Lesen Sie weiter

„Vorsicht Spoiler!“ „Dies ist ein Buch über den Gesang der Vögel, über die Vielfalt der Natur und die Schönheit der Erde. Über das Netz des Lebens und darüber, wie alles mit allem zusammenhängt.“ Da sind zwei Autoren, die sich mit wissenschaftsjournalistischem Anspruch mit dem Thema des Artensterbens auf unserem Planeten befassen. Und da ist eine Amsel, die singt und als zugegebenermaßen kitschiges Bild die Liebe zur Natur über das Alltägliche, oft nicht bewusst wahrgenommene, transportiert. Und da ist ein Schrecken, gleich im Vorwort. Es gäbe keine Luft, kein Wasser, keine Erde, ohne Biodiversität. „Nicht einmal die eng damit verbundene Klimakrise bedroht uns so sehr in unserer Existenz - sie gefährdet zwar die Art, wie wir leben, aber nicht ob wir leben.“ (S.8) Das scheint mir angesichts der vielen, vielen Menschen, die durch den Klimawandel ihr Leben verlieren, direkt und indirekt, eine schwierige Aussage. Diese Provokation steht nun im Raum, von der zweiten Seite an. Dass da jemand schreibt, der wirklich engagiert ist, nimmt man den beiden sofort ab. Den einen kennt man aus verschiedenen Terra X - Sendungen, den anderen als ZEIT - Redakteur. Gemeinsam schreiben sie hier an gegen eine riesengroße Unwissenheit und einen leichtfertigen Umgang mit dem Leben im Gesamten, was uns irgendwann das Leben kosten kann. Sehr viele Themen braucht es hier, um die Zusammenhänge auch nur annähernd zu umreißen. Gut gemacht ist dabei die Veranschaulichung durch ein Reihe von Beispielen. Bei diesem Buch hätte ich mir aber gewünscht, dass es um die Hälfte umfangreicher ist und die angeführten Themen ausführlicher und die dazu herangezogenen Beispiele wissenschaftlich belegbarer ausführt. Für ein Buch mit popularwissenschaftlichem Charakter ein guter Einstieg in ein umfangreiches Thema, das uns dringend mehr beschäftigen sollte, weil Biodiversität unser aller Leben ermöglicht und erhält. Der Zusammenhang eines niedrigeren Stresshormonpegels mit dem Spaziergang im Wald ist bekannt. Der Gedanke, aus der zunehmenden Entfremdung von der Natur auf eine zunehmende Entfremdung von Mitgefühl zu schließen, ist ungewöhnlich. (S.28) Viele PhilosophInnen, über die ich gearbeitet habe, vertreten den Standpunkt, dass die Verbundenheit zur Natur ein grundlegendes menschliches Bedürfnis spiegelt und zu einem Guten Leben als tragendes Element dazugehört. Martha Nussbaum hat „die Fähigkeit in Verbundenheit mit Tieren, Pflanzen und der ganzen Natur zu leben und pfleglich mit ihnen umzugehen“ als eine ihrer Grundfähigkeiten formuliert. Wenn wir über Mitgefühl sprechen, meinen wir meist das mit anderen Menschen. Aber ja, in Verbundenheit mit der Natur entsteht eine umfassendere Sicht auf das Leben, auf Lebensarten, auf diverse Lebensformen und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten - und damit auch ein weitreichenderes Mitgefühl. Es werden viele Fakten des menschlichen Verhaltens angerissen: Endowment-Effekt: was ich habe, gebe ich nicht mehr her (S.58) oder verblüffende Studien zur Verteilungsgerechtigkeit: wenn jemand mit mir teilen muss und er macht das meiner Meinung nach sehr ungerecht, lehne ich lieber ab. Und es liefert einige Fakten und Zahlen, die ich gerne unterfüttert gehabt hätte: „Die Technosphäre, all das, was wir Menschen gebaut und auf der Erde verteilt haben, von der Gizeh-Pyramide bis zum Nasenhaarschneider, wiegt inzwischen acht mal mehr als die Biosphäre, also das, was auf der Erde lebt, von der Mücke bis zum Elefanten. Durchschnittlich 50 kg haben wir auf jeden Quadratmeter dieses Planeten gestellt. 30 Billionen Tonnen Zivilisation.“ (S.60) Dazu wird weiter nichts ausgeführt. Das Leben findet nicht auf der Erde statt, sondern die Erde ist das Leben, wird mit kurzem Hinweis auf die griechische Göttin Gaia eingestreut. Auch dazu hätte ich mir etwas mehr gewünscht, zumal die Zusammenhänge über den Planeten als symbiotischem System sehr gut darstellbar und verstehbar sind (siehe Kapitel über Lynn Margulis: Der symbiotische Planet, in: Dagmar Eger-Offel: Gibt es eine Moral für die Zukunft?) Wir reden mittlerweile oft vom Earth-Overshoot-Day, dem Tag im Jahr, an dem wir unsere Ressourcen für das geanze Jahr bereits verbraucht haben. Im Jahr 2019 war das der 29.Juli. Steffen/Habekuss benennen nun mit Johan Rockström neun planetare Grenzen, von deren Überschreitung schon eine reicht, um unsere jetzige Zivilisation zu vernichten: Süßwasser, Ozon, Versauerung der Ozeane, Klimawandel, Luftverschmutzung, biochemische Kreisläufe wie Wasser- oder Kohlenstoffkreislauf, Landverbrauch, Verschmutzung der Erde mit neuartigen Substanzen wie Plastik, Biodiversität (nach S.77/78). Wir haben schon mal davon gehört: Mit jeder Google-Suche kann man eine Tasse Tee kochen. Steffen/Habekuss führen an: Jedes Wischen auf dem Handy verheizt Energie. Oben wurden die neun planetaren Grenzen angeführt, nun werden die fünf größten Katastrophen benannt als die „Big Five“ (eigentlich ein Begriff aus der Psychologie, der die Unterschiede zwischen Personen in grundlegenden Persönlichkeitsmerkmalen charakterisieren soll): Massenaussterben, Vulkanismus, Klimakrisen, Sauerstoffmangel, der Einschlag von Himmelskörpern (nach S.85). Was hilft? Ein Imperativ aus der Philosophie? Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung: „Vorsicht Spoiler!“ >>Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.<< (Steffen/Habekuss, S.87) Davon sind wir weiter entfernt denn je. Wenn Menschen und Nutztiere heute zwanzigmal so viel wiegen wie alle wilden Tiere zusammengenommen, die oben angeführten 30 Billionen Tonnen Zivilisation dazugerechnet, dann bleibt nicht viel Raum für anderes Leben. Und das ist ein entscheidender Punkt: es geht um Territorien. Wie können wir der Natur ihren Raum zurückgeben? Muss die Natur vor Gericht ziehen? Würde es helfen, einem Fluss, wie dem Mississippi Rechte zu geben? Ja, das würde es: „Als Rechtsperson wäre der Mississippi selbst Empfänger der Straf- und Bußgelder.“ (S.137) Eine neue Krise erfordert neues Denken. Da sich die Krisen aneinanderreihen, wäre es vernünftig, aus dem Zusammenhang ein Umdenken herzuleiten. Wirtschaftskrise, Klimakrise, Artensterben, Pandemien. Es wird kein „Weiter so“ mehr geben. Wirtschaftswachstum durch Ressourcenverbrauch, durch Ausbeutung der Natur in jeder Form wird aufhören müssen. No-Growth oder Degrowth-Bewegungen wollen Auswege aus den Krisen zeigen. ÖkonomInnen plädieren für die Besteuerung von Ressourcen-Verbrauch oder Umweltbelastung, anstatt Besteuerung von Gewinnen. Aber ein Umdenken entsteht dadurch nicht. Wenn aber Themen im öffentlichen Diskurs als so bestimmend angekommen sind, dass sich Unternehmen daran ausrichten müssen, weil sie sonst die öffentliche Akzeptanz verlieren, dann werden Neuinvestitionen vielleicht ökonomisch und ökologisch angedacht. Deutschland steht nach Steffen/Habekuss „auf Platz drei der am stärksten von Klimakrisenschäden betroffenen Nationen, alleine das Aufräumen der abgestorbenen Wälder kostete Milliarden.“ (S.183) Das sind Themen, die dringend bei allen Berechnungen von Bruttosozialprodukten, Wirtschaftswachstum, Subventionierung, Investition mit ins Kalkül genommen werden müssen: Schadensbeseitigung und Vorsorge. Steffen/Habekuss entwickeln mit Luise Tremel ein Modell des Aufhörens: Problematisieren - Mobilisieren - Regulieren - Neuordnen - Konsolidieren. (193 ff.) Um die notwendigen Transformationsprozesse anzustoßen wird auch hier ein Paradigmenwechsel gefordert. Umdenken heißt Umdenken, grundsätzlich. Und nur die Demokratie ist dazu in der Lage, sich auf etwas zu verständigen das vom Demos getragen wird. Und „- der Diskurs ist das Lebenselixier der Demokratie. Und die Öko-Debatte ist so diskursiv wie wenig andere.“ (S.222) Es gibt immer eine Chance. Das Narrativ des Anthropozäns kann immer noch neu gestaltet, neu erzählt werden. Viele Anregungen werden geboten, vieles kann ausführlicher recherchiert werden, einem schließe ich mich uneingeschränkt an: „Vorsicht Spoiler!“ „Ein gutes Anthropozän, wie könnte das aussehen? Vielleicht wird es ein Zeitalter, in dem wir uns von anderen Werten leiten lassen. In dem wir unsere Rolle in der Natur völlig neu definieren. In dem wir Gesellschaften anders organisieren, um Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung zu fördern.“ (S.232(33).

Lesen Sie weiter

Ich habe viel gelacht, viel geweint und mich verliebt…

Von: Iris Zink aus München

09.07.2020

So einfach ist es nicht und so einfach ist auch das Buch „Über Leben“ nicht. Aber es lohnt sich. Behutsam, ohne erhobenen Zeigefinger aber mit viel Wissen und Mut zum Detail haben es Dirk Steffens und Fritz Habekuß wortgewandt geschafft, eines der wichtigsten Themen unsere Zeit zu beleuchten, zu bearbeiten und einzuordnen. Und am Ende habe mich doch ein bisschen verliebt, in die Amsel, den Regenwurm, die Kieselalgen und natürlich in das Nashorn Thandi.

Lesen Sie weiter

Das Buch lässt sich grob in zwei Teile untergliedern. In der ersten Hälfte befassen sich die beiden Autoren mit der drastischen Beschreibung von Umweltproblemen und deren Zusammenhänge. Danach folgen dann einige Lösungsansätze und -vorschläge, die das schlimmste Außmaß verhindern könnten. Wenn die Menschheit endlich aufwachen würde! Dirk Steffens und Fritz Habekuß beschreiben den Verlust der Biodiversität und das Artensterben äußerst eindrucksvoll. Als Leser bekommt man eine erschütternde Bestandsaufnahme geliefert. Leider jedoch werden viele Themen nur oberflächlich angerissen und nicht weiter vertieft. Das Zeitalter der Menschen hat bei der Natur eindeutig seine Spuren hinterlassen. Wir zerstören nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch unsere eigene Lebensgrundlage. Vieles in der Natur hat lediglich einen Wert, jedoch keinen Preis oder gar Rechte. Eine mögliche Überlegung, die die beiden Verfasser ansprechen, ist genau dies zu ändern. Komplexe Zusammenhänge werden leicht verständlich beschrieben und besonders am Beispiel des Missisippi ist dies äußerst gut gelungen. Stellenweise hatte ich immer wieder ein Aha-Erlebnis. In der Mitte des Buches finden sich einige Grafiken, die das Erklärte weiter ergänzen. Auch liefern Dir Steffens und Fritz Habekuß zahlreiche Zahlen und Daten, wobei die allerdings nur teilweise belegt werden. Insektensterben, immer größte Population, Klimakrise und Corona. In dem Buch werden zahlreiche Punkte aufgezeigt wie sehr die Natur und das Klima unter uns Menschen leidet und das es höchste Zeit ist zu handeln. Eine informative Lektüre, die nicht nur einen Aspekt beleuchtet, sondern ein umfassendes Gesamtbild liefert.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.