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Rezensionen zu
Ein anderer Planet

Tracey Thorn

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Tracey Thorns "Bedsit Disco Queen" habe ich schon seit Jahren auf meiner Leseliste. Dort ist das Buch immer noch, aber durch die Lektüre von "Ein anderer Planet" ist dort ein ganzes Stück nach oben gewandert. Tracey Thorn könnte man vor allem als Sängerin von Everything But The Girl und durch ihre Kollaborationen mit Massive Attack (u. a. "Protection") kennen. Ihre Memoiren in Form von "Bedsit Disco Queen" stellten ihr Debüt als Autorin dar. Daraus entwickelte sich eine regelmäßige Tätigkeit als Kolumnistin. "Ein anderer Planet" (als "Another planet" erstmals 2019 erschienen) ist ihr drittes Buch. In diesem reist sie tatsächlich (im Jahr 2016) und durch den Rückgriff auf ihre Tagebücher aus den Jahren 1976 bis 1980 in ihren Geburtsort Brookmans Park in Hertfordshire. Brookmans Park ist ein recht typischer Vorort Londons. Dieser hat sich in den letzten 40 Jahren nicht maßgeblich gewandelt. Umso spannender ist Thorns Sicht auf ihre eigene Entwicklung. Sie vergleicht Vorstadt- mit Stadtleben, beschreibt recht typische Probleme einer Heranwachsenden (inklusive Pubertät) und geht auf die Rolle und Herausforderungen von Frauen im Musikbusiness ein. Der letztgenannte Aspekt stellt m. E. die Daseinsberechtigung dieses Werks da. Vorstadtleben- und Coming of age-Romane gibt es sicherlich schon in ausreichender Zahl. Aber der doch recht nüchterne Blick einer "Insiderin" bietet interessante Perspektiven. Dabei berichtet sie weniger von eigenen Erfahrungen als von denen anderer musikalischer Größen der Zeit. Ansonsten sollten man sich keiner Illusion hingeben: Das Tagebuch an sich eines Teenagers Ende der 70er Jahre bietet wenige Highlights.

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Tracey Thorn ist eine britische Sängerin, die in 'Ein anderer Planet' über das Aufwachsen in der Vorstadt erzählt. Mit Hilfe ihrer alten Tagebücher beschreibt sie Brookman's Park, einen Vorort Londons. Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, dass es viel um die Punkkultur gehen würde - da lag ich leider falsch. Wir begleiten Tracey auf zwei Zeitebenen, einmal im Teenageralter &einmal im Erwachsenenalter, als sie in ihre alte Heimat zurückkehrt. Ihr Heranwachsen wird von ihr selbst rückblickend betrachtet. Passagen ihrer alten Tagebücher machen einen großen Teil des Textes aus. Denkt man hier zuerst an spektakuläre oder ziemlich peinliche Gefühlsenthüllungen oder aufgeregte Schilderungen von längst vergangenen Ereignissen, wird man leider enttäuscht. Das merkt Thorn auch selbst an. Selbstkritisch &reflektiert erzählt sie mit Ironie über die Tagesabläufe ihres jüngeren Selbst - was hat sie im Fernsehen geschaut, was hat sie gekauft, was hat sie mit wem gemacht oder wann sie ins Bett gegangen ist. Trotz ihrer kritischen Anmerkungen war es mir teilweise doch etwas zu viel Eintönigkeit. Interessant ist aber, dass sie viele Dinge aufgeschrieben hat, die sie nicht gemacht hat. Nichts gekauft, weil es nicht das Passende gab, nicht ausgegangen - nichts erlebt? Suburbia wird teilweise sehr detailliert beschrieben. Die Geschichte des Ortes wird oft chronologisch &aspektorientiert geschildert - interessant, aber eben auch ein bisschen viel Theoretisches, was für mich nicht so gut passte. Besonders lesenswert wurde es aber, als sie die gesellschaftlichen Zwänge, die das Vorstadtleben mit sich bringt, schilderte. Wer pflanzt was im Vorgarten an? Wer übt welchen Beruf aus? Welche Klamotten trägt man? All das spielte eine große Rolle, war aber für sie verständlicherweise sehr einengend! 'Ein anderer Planet' thematisiert die Sehnsucht nach dem vielfältigen Leben in der Stadt, in einer riesigen Metropole wie London. Greifbar nah, aber trotzdem unerreichbar. Tracey Thorn bringt diese Gefühle gut rüber, zeigt, dass sie irgendwie nicht so richtig dazugehört hat oder es auch nicht wollte, dass sie immer ein wenig anders war - eben von einem anderen Planeten.

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Mir hat das Buch im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Die Autorin erzählt von ihrem Leben in einem Londoner Randbezirk. Es geht um die ersten Beziehungen, das Leben, Partys und größere und kleinere Problemchen. Das Buch betrachtet Vergangenes, aber auch Gegenwärtiges, denn die Autorin kehrt an den Ort ihrer Kindheit zurück und erzählt über ihre Gefühle und Eindrücke, was sich verändert hat und was nicht. Es war richtig toll, ihre Meinung über Verangenes zu lesen, wie sie jetzt darüber denkt und auch wie sie sich entwickelt hat. Besonders toll fand ich auch die zahlreichen alten Tagebucheinträge im Buch. Diese waren oft einfach sehr kurz und wahnsinnig witzig. Man* konnte wirklich mit der Autorin fühlen und bekam einen guten Einblick in ihr Leben. Langeweile und der Wunsch nach Veränderung spielen eine wichtige Rolle im Buch. Damit konnte ich mich beispielsweise sehr gut identifizieren und ihre Gedanken nachvollziehen. Gesamt betrachtet hat mich das Buch sehr zum Nachdenken angeregt- über den Wunsch nach Freiheit und danach etwas zu erleben. Ich gebe dem Buch daher 4 ⭐⭐⭐⭐.

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Die Singer Songwriterin Tracey Thorn beschreibt in "Ein anderer Planet" ihre Teenagerzeit in einem Vorort Londons. Ich kannte die Sängerin nicht, als ich mich entschied, das Buch zu lesen. Mich interessierte mehr ihre Sichtweise auf ihre Jugend. Das Buch ist angenehm und anschaulich geschrieben. Es gefällt mir, dass sie nichts beschönigt an ihrer Jugend, sondern zugibt, dass diese oft auch einfach nicht aufregend war. Dies geschieht oft mit einem sehr angenehm selbstironischen Unterton, sodass ich oft schmunzeln musste. Es gibt keinen wirklichen Spannungsbogen, aber den braucht es auch nicht. "Ein anderer Planet" erinnert mich auch an meine Teenagerzeit und meine damaligen Gefühle und alleine dafür, dass es diesen Prozess in mir angestoßen hat, bin ich froh, dass ich es gelesen habe. Zudem zeigte mir die Autorin mit dem Buch, dass es okay ist, die eigene Jugend einfach so anzunehmen und zu betrachten, was man daraus für sich mitgenommen hat.

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Die Singer-Songwriterin Tracey Thorn überrascht mit einem abwechlungsreichen, authentischen und atmosphärischen Rückblick auf ihre Teenagerjahre in einer Londoner Vorstadtsiedlung. Dabei spannt sie geschickt den Bogen von ihrer eigenen Jugend in den Siebzigern zu aktuellen Diskussionen über das Verhältnis von Gegenwart und Vergangenheit, von Stadt und Land, von Eltern und Kindern, von Rebellion und Langeweile. Der bunte Mix aus Tagebucheinträgen, Lyrics und Anekdoten versprüht ein ganz eigenes Flair, das an keiner Stelle unpassend oder gar langatmig wäre. Im Gegenteil: Thorns humorvoller, manchmal bissiger, aber insgesamt doch versöhnlicher (Rück-)Blick auf das Aufwachsen "am Rande der Metropole" ist eine präzise Beobachtung und kluge Auseinandersetzung mit sozialen Gegebenheiten, gespickt mit zahlreichen persönlichen wie auch gesellschaftlichen Bezügen. Thorn schreibt ausgesprochen intensiv, häufig ironisch und auch teils inspirierend. Ein popkultureller Parforceritt, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhält - und an so mancher Stelle zum Innehalten und der Reflektion über die eigene Vergangenheit einlädt. Ehrlich, kurzweilig, lesenswert!

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Jugend zwischen Allem und Nichts

Von: Hanna

07.06.2021

Tracey Thorns autobiographisches/autofiktionales Buch über ihre Jugend in "Suburbia", dem grünen Gürtel Londons, war eine durchaus amüsante Lektüre. In mancher Hinsicht habe ich mich in ihren Erzählungen wiedergefunden, wobei ich einige Jahrzehnte nach ihr in ähnlichen Umständen aufwuchs. Das Buch fühlte sich weniger wie eine komplette Erzählung an, viel eher glich es einem zusammengeflickten Tagebuch, kaum, dass man sich in eine der Erzählungen einfand, startete eine neue, zumeist komplett unabhängige und nicht selten Jahrzehnte später stattfindende. Persönlich habe ich die Referenzen zu (Punk)Musikentdeckungen der Jugend Thorns am meisten genossen, da ich einige davon wiedererkannte und mir so ein besseres Bild von der Teenager-Tracey bilden. Während sie in einem Kapitel als 15-Jährige über ihre neu errungenen Platten schreibt, kehrt sie im anderen als Erwachsene zurück in ihre Heimatstadt und blickt mit nicht unkritischem Blick auf die altbekannten Straßen zurück. Der sprunghafte Stil des Buches hindert mich ein wenig daran, so richtig in die Geschichte einzutauchen, nichtsdestotrotz war die Lektüre sehr angenehm.

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Londoner Vorort Siebzigerjahre Jahre

Von: Akilegna

06.06.2021

Tracy Thorn schildert eine Jugend in den Siebzigerjahren in einem Londoner Vorort. Das erste drittel des Romans fand ich recht langweilig. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich den überwiegenden Teil meiner Jugend in den Sechzigerjahren verbrachte. Im Vergleich zu Ihrer Schilderung kann ich auf eine deutlich "wildere" Jugend zurück blicken. Dann wird der Roman etwas tiefgründiger und damit auch interessanter für mich. Das letzte Drittel befasst sich dann weitgehend mit dem Konflikt "Eltern - Kinder". Hier wurde es dann lesenswerter für mich. Die Erkenntnisse, die sie mit etwas Abstand und in höherem Alter zieht, sind mir durchaus bekannt. Hier schließt sich der Kreis und es ergeben sich Situationen, die humorvoll geschildert werden und mich in mein damaliges Suburbia versetzen konnten. Durchaus tiefgründig und mit Humor geschildert. Lesenswert!

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Sehnsüchte in Suburbia

Von: amara5

01.06.2021

Die Singer-Songwriterin Tracey Thorn, bekannt aus dem Duo Everything But the Girl, blickt essayistisch auf ihre Teenagerjahre in der scheinbar idyllischen, vorstädtischen Wohnheimsiedlung Brookmans Park in Hertfordshire mit rund 3.000 Einwohnern, zurück. Dabei vermischt sie authentisch persönliche Tagebucheinträge aus den 1970er-Jahren mit ihrem präzisen Blick auf die Umgebung der Jetzt-Zeit. Ihre Jugend ist geprägt vom „Nicht-Haben“, „Nicht-Ereignissen“, Langeweile und den sehnsüchtigen Blick auf leere Bushaltestellen und Partyabende mit ersten Liebeleien in der Montagsdisco. Dringend benötigte Inspiration findet Thorn in zahlreichen Songs, Bands und schließlich in einer eigenen Gitarre, die ihr den Flair der nur 30-minütig entfernte Metropole London in die eigenen vier Wände transportiert. „Sie musste aus London sein. Eine urbane Gitarre, die mir die Stadt in mein Zimmer brachte.“ S. 155 „Ein anderer Planet“ ist ein Ausspruch ihres konservativen Vaters, der damit Traceys „rebellische“ Entscheidungen und Eigenschaften beschreibt – der Zugang zur Tochter hat dem Kriegsveteranen von jeher gefehlt und so schreibt Tracey Thorn auch präzise beobachtend über Eltern-/Kind-Beziehungen damals und heute und schwingt den Bogen als heutige Mutter von drei Kindern. Flüssig beschrieben spickt sie ihre Teenager-Memoiren mit Beobachtungen aus der Stadt- und Umweltplanung, unheimlichen Ordentlichkeiten ihres „anderen Planeten“ (der Vorstadt) sowie eine Menge Pop- und Punkkultur, die sie inspiriert haben. Lyrics zur Suburbia fädeln sich zwischen Tagebucheinträgen und anekdotenhaften Erzählungen des Alltäglichen, die in den Zeiten springen, und so manch einen Leser atmosphärisch in seine eigene Jugend zurückkatapultieren werden. Thorn schreibt dabei sehr klar, szenisch und unpathetisch, verschönert oder verschlimmert nichts, sondern setzt ein feinfühliges Puzzle der Selbstbefreiung mit der Gegenwart zusammen. Die Londoner Vorstadt ist universell übertragbar auf ein spießiges Aufwachsen in Suburbia und Thorn seziert die Gewohnheiten und Eigenschaften von Brookmans Park sehr detailliert, was einer kleinen, bissigen Sozialstudie gleichkommt. Und schaut trotzdem versöhnlich in ihre Erinnerungen und Vergangenheit. „Ich war ruhelos, intensiv und leidenschaftlich solipsistisch; hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen, unterdrückt zu werden, und schlug gereizt mit den Flügeln gegen die Gitterstäbe meines Käfigs.“ S. 200 Thorn packt ihre Vorstadtvergangenheit und das, was sie darin schwer vermisst hat, wunderbar einfühlsam in Worte und webt dabei viele thematische Stränge ein, ohne dass es langatmig wird. Und so treffen große Fragen wie Erziehung, Elternbeziehung, Abnabelung, Depression und Vorstadt-Tristesse auf die perfekte Vorgarten-Bepflanzung. Ein kluges, unterhaltsames und auch humorvolles Buch mit vielen kleinen spitzen Wahrheiten, die sich federleicht lesen lassen und Türen zur eigenen Vergangenheit öffnen.

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