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Rezensionen zu
Quichotte

Salman Rushdie

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Ein frohes neues Jahr zunächst! Möge es viele erfüllte und unerfüllte Träume, Aventiuren, Quests und Abenteuer enthalten! Diese Quest habe ich schon im letzten Jahr erlebt, aber wie könnte man das Jahr besser beginnen als mit einer Hommage an einen der größten literarischen Charakter: Don Quichotte? Salman Rushdie, begnadeter Erzähler und literarischer Grenzgänger, hat sich des Ritters von der traurigen Gestalt angenommen und ihn in die heutige Zeit überführt. Der Handelsvertreter Ismael Smile verliebt sich in einen Fernsehstar und begibt sich auf eine Aventiure, die ihn durch ganz Amerika führt, ihm einen Sohn beschert (und ihm und uns viele Erkenntnisse), um sich Salma R.s Liebe würdig zu erweisen bzw sie zu gewinnen. Gespickt ist der Roman mit unzähligen Querverweisen auf Literatur, Geschichte, Film, Kunst, Gott und die Welt. Rushdie breitet diabolisch lächelnd (zumindest stelle ich ihn mir so vor) die enorme Bandbreite seines Wissens vor uns aus und schaut genüßlich dabei zu, wie der nicht feuilletongeprüfte Leser darin heillos ertrinkt. Soll heißen, das Feuilleton jubelt, ich nicht, ich strample. Oder suche den Faden der Ariadne. Versuche, mich in diesem Wissenslabyrinth mit philosophischen Ansätzen zurecht zu finden, habe Erkenntnisse, begegne feuerspeienden Windmühlen, Anklängen an "Sophies Welt", langweile mich, ärgere mich, kichere haltlos, runzle die Stirn, schlage Dinge nach, erfreue mich an Satzkonstruktionen - kurz, begebe mich auf die Suche nach dem heiligen literarischen Gral und nach meiner liebsten Romangestalt. Dabei muss ich meine Mission leider als gescheitert betrachten, die rushdie'sche Wortwoge hat mich überrollt, mir fehlt der Background oder vielleicht auch die Fähigkeit mich einzulassen auf diesen sprachlichen Wogenprall. Für mich ist das Buffet zu voll, zu viel der Andeutungen, zu viel der Spielereien, zu viel an Bedeutung, Verwicklung, Spiegelung. Das ist schade, ist dies doch der erste Roman Rushdies, den ich nicht mit Begeisterung gelesen habe, aber mit Begeisterung lesen wollte. Ich möchte ihn aber dennoch empfehlen. Zum einen, weil ich Don Quichotte eben so liebe (daher empfehle ich das Original gleich mit) und zum anderen, weil Rushdie so großartige Sätze schreibt wie diesen: Einst lebte an verschiedenen Adressen quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika ein Reisender indischen Ursprungs, fortgeschrittenen Alters und mit schwindenden geistigen Kräften, der angesichts seiner Liebe zum geistlosen Fernsehen viel zu viel Lebenszeit im gelben Licht von geschmacklosen Motelzimmern verbracht hatte, wo er es bis zum Exzess schaute, und der als Folge eine absonderliche Form des Hirnschadens davongetragen hatte." Und das ist erst der Anfang...

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