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Rezensionen zu
„Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen“

Michaela Karl

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Ich habe bereits eine Biografie von Dorothy Parker von Michaela Karl gelesen und war sehr begeistert von ihren reichhaltigen Recherchen und der Verknüpfung von Weltgeschehen und persönlichen Erlebnissen der von ihr vorgestellten großen Damen der Literatur. Michaela Karl schafft es in dieser Biografie die Ikone berührter zu machen und man schlägt das Buch zu, als hätte man eine gute Freundin verabschiedet. Wer New York liebt und den Journalismus sowie gerne Biografien über unabhängige Frauen liest, macht mit dem Buch alles richtig. Absolute Leseempfehlung!

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Eine moderne Frau sein, was heißt das? Unabhängigkeit, alle Träume erfüllt, erfolgreich auf jeder Ebene? Das wird wohl niemand schaffen. Keine Kinder, nicht verheiratet, ungebunden? Das kann man wohl auch nicht pauschal als Traum aller Frauen festlegen. Maeve Brennan war eine moderne Frau, aus meiner Sicht genauso damals wie heute. Nur gebunden an ihre Hündin und ihre Katzen, mit der Familie und der Heimat hat sie gebrochen, als freie Autorin mit einem sehr toleranten Arbeitgeber hatte sie wohl das Maximum an Freiheit erreicht. Dafür hatte sie keine Heimat, keine Familie, ständig Schulden und diverse psychische Probleme. Maeve Brennan - zwischen Genie und Wahnsinn. Es gab eine rote Linie für sie und niemand, der sie kannte, hätte sie je überschritten. Das schreibt Michaela Karl über Maeve und auch als Autorin dieser Biografie hat sie die Linie nicht überschritten. Wie um einen Teil ihrer Persönlichkeit für sich zu behalten, ließ Maeve nie zu, dass ihr jemand zu nahe kommt. Auf über 300 Seiten im handlichen Taschenbuch schreibt Michaela Karl die Geschichte einer unglaublichen Autorin auf. Ob Kurzgeschichten, sehr direkte Buchkritiken oder Kolumnen, Maeve war sehr talentiert. Zwischen Genie und Wahnsinn, so wird sie schon im Klappentext beschrieben. Das Buch selbst ist voller Details, einige Tage werden fast minutiös beschrieben, dann vergehen plötzlich Jahre zwischen zwei Sätzen. Lesen wie in der Achterbahn, aber es war wohl die einzige Möglichkeit, den Charakter von dieser kleinen, dickköpfigen, ruhelosen Frau zu beschreiben. Dem Leser wird die Möglichkeit gegeben, seine eigene Version aus den Details zu bauen, genauso wie es damals Maeves Freunde tun mussten. Jeder kannte eine andere Frau und jeder hatte eine eigene Geschichte mit ihr. Durch die vielen Details, die vielen unterschiedlichen Menschen, die den Weg der Autorin begleitet und geebnet haben, wirkt das Buch manchmal zu ausführlich, es ist langatmig. Im nächsten Satz werden dann viele Jahre zusammengefasst und man kommt nicht mehr mit. Trotzdem macht das Lesen von diesem Buch Spaß, es wird weniger eine Person gezeigt als ein Lebensgefühl, dass man zwischen den Wörtern lesen kann.

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So stilecht wie Maeve Brennan selbst

Von: SternenstaubHH

23.03.2021

Ich lese die Biografien von Frau Michaela Karl immer sehr gerne. Selbst Leser, die sonst das Genre Biografie scheuen, können hier beherzt reinlesen, denn der Schreibstil von Frau Karl ist weder trocken noch distanziert. Viel mehr hat man das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Sie schafft es wie keine andere in einer Biografie die Zeit wieder aufstehen zu lassen. Wie spannend das New York der 50er Jahre war, wie arm und schwierig das Irland aus Maeves Kindheit. Über die Schriftstellerin und Stilikone Maeve Brennan wusste ich vor der Lektüre dieses Buches nicht viel. Wer war diese Frau, die "schon als junge Frau nie eine Kopie, sondern immer das Original war"(S. 55)? Die irischstämmige Frau, die mit ihrer Arbeit beim New Yorker zur New Yorkerin wurde? Michaela Karl führt den Leser nicht nur durch das aufregende und turbulente Leben von Maeve Brennan, sondern zeigt auch was Brennans Geschichten und Bücher ausmachen. Da ich Maeve Brennan noch nicht kannte, hatte ich bisher noch nichts von ihr gelesen. Das wird sich aber, nach dieser Biografie, ändern. Maeve Brennan, die stark an Holly Golightly aus dem bekannten Film "Frühstück bei Tiffany" erinnert, war eine außergewöhnliche Frau mit einem scharfsinnigen Geist, selbstbewusst und einem faszinierenden Stilbewusstsein. Ich kann diese Biografie von Frau Karl nur weiterempfehlen. Für alle Leser von Biografien und New-York-Fans.

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